DE100294C

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Publication number: DE100294C
Application number: DENDAT100294D
Authority: DE

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

KLASSE 42: Instrumente.

ERICH SARTORIUS in GOTTINGEN. Wärmeregler.

Patenürt im Deutschen Reiche vom 4. April 1897 ab.

Dieser neue Wärmeregler soll im Besonderen bei Thermostaten, Bacillenbrutöfen und anderen Räumen, in welchen ein gleichbleibender Wärmegrad erhalten werden soll, Verwendung finden. Im Wesentlichen besteht derselbe aus einer Reihe von Ausdehnungsstreifen eigenartiger Zusammensetzung, welche in dem betreffenden Raum angeordnet werden, wobei die durch den Einflufs der Wärme hervorgebrachte Bewegung der Streifen unter bedeutenden Uebersetzungsverhä'ltnissen auf eine beliebige, die Wä'rme-Zu- oder -Ableitung beeinflussende Vorrichtung übertragen wird.

Die Art der Zusammenstellung der genannten Ausdehnungsstreifen ist in den beiliegenden Zeichnungen in den Fig. 1 und 2 in der Seitenansicht bezw. im Grundrifs und in den Fig. 5 und 6 im vergröfserten Querschnitt gezeigt. Die Fig. 3 und 4 stellen Grundrisse einzelner Streifen dar.

Die einzelnen Streifen bestehen aus Messingoder Kupferblechstreifen α bezw. a¹ und auf diesen durch Löthen befestigten Stahldrä'hten b b¹.

Wie aus der Zeichnung ersichtlich, laufen diese Stahldrähte parallel mit den Messingstreifen und besitzen die gleiche oder annähernd die gleiche Länge. Die Zusammenstellung ist nun eine derartige, dafs die einzelnen Ausdehnungsstreifen α b bezw. a^l b¹ paarweise mit ihren Enden so auf einander gelegt werden,' dafs die aufgelötheten Stahldrähte b b¹ der einzelnen Streifenpaare auf der Innenseite zu liegen kommen (vergl. Fig. 1, 5 und 6). Die Lagerung der Streifenenden auf ■einander ist so eingerichtet, dafs der eine der Streifen je eines Paares (z. B. der oberste in Fig. 1) Stifte f trägt (vergl. auch Fig. 4). Der andere Streifen besitzt an den betreffenden Auflagerstellen der Stifte f Aussparungen, Vertiefungen oder besondere Flächen g (Fig. 3). Durch diese Einrichtung wird bewirkt, dafs die Bewegung der Streifen in der Längsrichtung ungehindert erfolgen kann, der Querverschiebung aber vorgebeugt ist. Zwischen die einzelnen Streifenpaare der vorbeschriebenen Art ist in der Mitte ein Verbindungsstück c (Fig. 1) angeordnet.

Die Wirkungsweise dieser Vorrichtung ist nun, wie leicht ersichtlich, derartig, dafs infolge der verhältnifsmäfsig gröfseren Ausdehnung des Messings im Vergleich zu dem Stahl bei der Einwirkung der Wärme eine erhebliche Krümmung des Messingstreifens nach aufsen eintritt. Die Höhe der Streifen wird also in der Mitte eine erheblich gröfsere werden, besonders wenn eine gröfsere Anzahl von Doppelstreifen angewendet wird.

In den Fig. 1 und 2 ist angedeutet, in welcher Weise die in der Mitte der Doppelstreifen auftretende Lageänderung zu dem erstrebten Zweck übertragen werden kann. Das untere Streifenpaar ruht nämlich in der Mitte auf einem Fufs d, der durch einen' Bügel mit einem Halslager in Verbindung steht. Durch das letztgenannte führt eine verschiebbare, senkrechte Stange e\ deren unteres Ende auf einem besonderen Spurstück e auf dem oberen Streifenpaar aufruht. Die Verschiebung dieser Stange e¹ kann nun in beliebiger geeigneter Weise unter Anwendung eines beliebigen ge-

eigneten Uebersetzungsverhältnisses weiter auf das betreifende Abschlufsglied übertragen werden.

Claims

Patent-Anspruch:

Eine Wärmeregelungsvorrichtung, gekennzeichnet durch die paarweise Anordnung von aus Messing- oder Kupferstreifen (a a¹) und fest mit diesen verbundenen Stahlstreifen oder -Drähten (b b^l) zusamrhengesetzten Streifen (a b, a^l b¹. . .) über einander im Innern des Wärmeraumes, wobei die Enden eines jeden Streifenpaares derart auf einander ruhen, dafs an einem der Streifen ein zugespitzter Stift (oder deren mehrere) angeordnet ist (bezw. sind), der andere mit einer Aussparung, einer Vertiefung oder Fläche versehen ist, um die Längsverschiebung, nicht aber die Querverschiebung zu ermöglichen.

Hierzu ι Blatt Zeichnungen.