DE1002687B

DE1002687B - Entleerungsvorrichtung fuer Silos, Bunker und Behaelter

Info

Publication number: DE1002687B
Application number: DEC10834A
Authority: DE
Inventors: Ferdinand Strassfeld
Original assignee: CLOUTH RHEIN GUMMIWARENFABRIK
Current assignee: CLOUTH RHEIN GUMMIWARENFABRIK
Priority date: 1955-02-28
Filing date: 1955-02-28
Publication date: 1957-02-14

Description

Entleerungsvorrichtung für Silos, Bunker und Behälter Bei vielen Arten von feinkörnigem Schüttgut, wie Kohle, Sand, Salz, Holzmehl usw., das in Bunkern aufbewahrt wird, treten bei der Entleerung dadurch Schwierigkeiten auf, daß das Schüttgut an den Wänden oder in sich zusammenballt und sich dadurch nicht vollständig entleeren läßt. Es sind verschiedenartige Vorrichtungen bekannt, um entweder das Zusammenballen zu verhindern oder bereits geklumptes Schüttgut so weit aufzubrechen, daß es automatisch entleert werden kann. Hierzu gehören z. B. mechanische Schütteleinrichtungen, die auf die Bunkerwände oder direkt auf das Schüttgut wirken. Diese Einrichtungen sind jedoch ziemlich kostspielig, schwierig einzubauen und nur teilweise wirksam. Es werden daher seit einiger Zeit an den Stellen des Bunkers, an denen erfahrungsgemäß Zusammenballungen des Schüttgutes mit oder ohne Verklebungen an der Bunkerwand aufzutreten pflegen, elastische Kissen vorgesehen, die mit Druckluft aufblasbar sind. Diese Kissen können entweder in einem bestimmten Turnus gefüllt und entleert werden, wodurch das Schüttgut an der gefährdeten Stelle in Bewegung gehalten und am Zusammenballen gehindert wird, sie können aber auch zur Brechung bereits zusammengeballten Schüttgutes dienen, wenn z. B. das Schüttgut über der Entleerungsöffnung eine Brücke gebildet, sich an der Bunkerwand abgelagert hat oder eine Trichterbildung erfolgt. In diesen Fällen wird durch das Aufblasen des Kissens auf das geballte Schüttgut ein hoher Druck ausgeübt, der es zum Bersten und damit zum Zusammenfallen bringt.
Die Kissen zeichnen sich gegenüber den vorbenannten mechanischen Vorrichtungen durch geringeren Kostenaufwand, geräuschloses Arbeiten, Schonung der Behälterwände und vielseitigeRVerwendungsmöglichkeit aus.
Im Betrieb hat sich aber folgender Nachteil gezeigt: In vielen Fällen muß, um zusammengeballtes Gut zum Bersten zu bringen, innerhalb des Kissens ein Druck erzeugt werden, dem die gedehnten Wände nur so lange standhalten, wie das zusammengeballte Schüttgut auf die Außenseite der elastischen Wände einen entsprechenden Gegendruck ausübt. In dem Moment aber, in dem das Schüttgut zusammenbricht und dadurch die Außenseite druckentlastet wird, kommt der hohe innere Überdruck zur Auswirkung, die gedehnten Wände werden überdehnt und platzen.
Durch die Erfindung wird dieser Nachteil vermieden, indem die behälterseitige Kissenwand mit einem an sich bekannten Zugventil versehen ist, das automatisch geöffnet wird, wenn beim Aufblasen der Abstand der Kissenwände voneinander eine bestimmte Größe überschreitet. Dieser Abstand wird hierbei so gewählt, daß einmal die Aufblähung des Kissens aus- reicht, um genügend Druck auf das Schüttgut auszuüben, andererseits nach Zusammenbrechen des Schüttgutes das Zugventil automatisch betätigt wird, bevor der Abstand der Kissenwände so groß ist, daß die Gefahr einer bleibenden Dehnung oder des Zerreißens besteht.
Neben der Vermeidung des Zerreißens der dehnbaren Kissenwände bringt der Einbau des Zugventils noch einen weiteren Vorteil. Es kann besonders im unteren verengten Teil eines Bunkers vorkommen, daß die größte Aufblasfähigkeit des Kissens erreicht wird, bevor das Schüttgut einstürzt. Das Kissen fällt dann durch die automatische ffnung des Zugventils zusammen, wobei sich das Ventil ebenfalls automatisch, z. B. durch eine Feder, wieder schließt. Damit kann das Kissen erneut aufgeblasen werden. Inzwischen ist jedoch von oben Schüttgut nachgefallen, und es wird wiederum Druck auf das Schüttgut ausgeübt. Der Vorgang wiederholt sich, so daß es zu periodischen Stößen auf das Schüttgut kommt, die schließlich sein Bersten veranlassen.
An Hand der Abb. 1 bis 3 sei ein Ausführungsbeispiel der Erfindung näher erläutert, wobei konstruktive Abweichungen denkbar sind, ohne daß hierdurch das Wesen der Erfindung betroffen würde.
Abb. 1 gibt schematisch einen Längsschnitt durch einen rechteckig gedachten Behälter wieder, vor dessen Austrittsöffnung zwei Kissen angebracht sind; Abb. 2 und 3 zeigen ein Kissen im Längsschnitt bzw. in Aufsicht.
Es sind bezeichnet mit 1 die Behälterwände, 2 das Schüttgut, 3 die Laschen zur Befestigung des Kissens an der Behälterwand, 4 die unelastische Grundplatte des Kissens, 5 der Stutzen zum Einlassen der Druckluft, 6 die elastische Membran des Kissens, 7 die Verschlußplatte des Zugventils, 8 ein Dichtungsring zwischen Zugventil und Grundplatte, 9 die Verbindungskette zwischen dem Zugventil und der Membran, 10 die Haltefeder für das Zugventil, 11 Durchlaßöffnungen für die entweichende Luft bei geöffnetem Ventil.
Beim Aufblasen des Kissens mit der durch den Stutzen 5 aus der nicht gezeichneten Druckluftleitung eindringenden Luft hebt sich, wie in den Abbildungen dargestellt, die Membran 6 bis zur Spannung der Verbindungskette 9 ab, wodurch das im Beispielsfall trichterförmig zusammengeballte Schüttgut zum Einstürzen gebracht wird. Fällt damit der Gegendruck auf der Außenseite der Membran fort, so bläht sich die Membran 6 weiter auf, bis die Spannung der Verbindungskette 9 größer wird als die Haltekraft der Feder 10. Die Feder wird zusammengedrückt, wodurch sich die Verschlußplatte 7 des Zugventils vom Dichtungsring 8 abhebt, so daß die Luft aus dem Kissen durch die Öffnungen 11 entweichen kann. Das Kissen fällt zusammen, und das Ventil schließt sich wieder durch die Spannung der Feder 10.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: 1. Entleerungsvorrichtung für Schüttgutbehälter, bestehend aus einem an der inneren Behälterwand befestigten aufblasbaren Kissen, dadurch gekennzeichnet, daß die behälterwandseitige Kissenwand (4) mit einem an sich bekannten Zugventil versehen ist, das automatisch geöffnet wird, wenn beim Aufblasen der Abstand der Kissenwände voneinander eine bestimmte Größe überschreitet.
2. Entleerungsvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Zugventil durch eine selbsttätig wirkende Schließkraft belastet ist und durch eine Schnur oder Kette mit dem Punkt der Membran verbunden ist, der beim Aufblasen des Kissens den größten Abstand zur Grundplatte erreicht und dabei das Zugventil über die Schnur oder Kette öffnet.

In Betracht gezogene Druckschriften: Französische Patentschrift Nr. 1 049 415.