DE4118300A1 - Prallkissen - Google Patents
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Prallkissen zum Dämp
fen von Stößen insbesondere zum Absorbieren des Aufprall
stoßes von Fluggerät-Rettungssystemen bzw. Abwurflasten.
Es ist bekannt, zur Dämpfung des Aufpralls von mittels Fall
schirm abzuwerfenden Lasten an der Unterseite der Last auf
blasbare ringähnliche Schläuche vorzusehen. Diese Dämpfungs
körper haben aber den Nachteil, daß beim Auftreffen der Last
auf den Boden der Schlauch zunächst zusammengedrückt und ab
hängig von dem Schlauchmaterial, die Last durch die Feder
wirkung wieder in die Luft zurückgeschleudert wird. Erst
nach mehrmaligem Aufsetzen auf den Boden kommt die Last zur
Ruhe.
Zur Vermeidung des Zurückfederns ist in der DE-A-32 47 694
vorgeschlagen, das Landekissen aus einer plastisch verform
baren Schlauchfolie herzustellen, deren eines Ende einge
stülpt und durch das andere Ende durchgezogen ist, so daß
zwischen den Wandungen der ineinandersteckenden Enden eine
Öffnung zum Einleiten des Druckgases entsteht. Infolge des
plastisch verformbaren Schlauchmaterials soll die beim Auf
prall der Last in dem Prallkissen entstehende Druckerhöhung
sofort durch die plastische Verformung des Materials abge
baut werden. Die plastische Verformung erfolgt vornehmlich
an den senkrecht vom Boden weglaufenden Außenwänden, wo die
durch die ineinandergesteckten Enden der Schlauchfolie ge
bildete Kissenform ihre größte Spannung aufweist. Dieses be
kannte Landekissen hat den Nachteil, daß durch die plasti
sche Verformung des Materials die Materialdicke verjüngt
wird und dadurch eine Materialschwächung nach sich zieht.
Diese kann sogar zum Platzen des Landekissens führen. Dar
über hinaus ist der Zusammenhang zwischen der plastischen
Verformung des Landekissenmaterials und der beim Aufprall
der Last in dem Prallkissen entstehenden Druckerhöhung nur
schwer kalkulierbar.
In der DE-C 33 23 348 wird zur Verbesserung des vorstehend
beschriebenen Landekissens insbesondere zur Erhöhung der Si
cherheit beim Platzen des Landekissens eine Kombination aus
einem Innensack und einem Außensack vorgeschlagen. Dabei
soll die Gasfüllung des Innensackes im Verhältnis zum Außen
sack über Ventilelemente unterschiedlich einstellbar sein,
um damit unterschiedliche Steifigkeiten für das Prallkissen
zu erzielen und die Federcharakteristik für die Landung ein
zustellen und zwar in Abhängigkeit von Masse und Sinkge
schwindigkeit der Last. Beim Platzen des Außensackes infolge
Aufprall und übermäßiger Belastung soll sich der Innensack
durch die entstehende Öffnung schieben, so daß der Druckab
bau zwischen Außenhaut und Innenhaut dadurch behindert wird
und die Außenhaut tragendes Element bleibt. Der Druckabbau
soll sich damit zeitverzögert vollziehen und dem Landestoß
voll zugute kommen. Dieses Landekissen hat im Grunde die
gleichen Nachteile wie das aus der DE-32 47 694 bekannte
Landekissen. In der gleichen Weise, wie der Außensack plat
zen kann, kann auch der Innensack beschädigt werden. Im üb
rigen ist die beschriebene Abdichtwirkung des Innensackes
beim Platzen des Außensackes davon abhängig, an welcher
Stelle der Außensack platzt und wie groß die Beschädigung
ist.
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein
Prallkissen bereitzustellen, das den Aufprallstoß sicher ab
sorbiert.
Diese Aufgabe wird gelöst mit den Merkmalen des Anspruchs 1.
Die abhängigen Ansprüche sind auf bevorzugte Ausführungsfor
men der vorliegenden Erfindung gerichtet.
Die vorliegende Erfindung geht von dem Grundgedanken aus,
die beim Aufprall der Last in dem Prallkissen entstehende
Druckerhöhung kontrolliert abzubauen.
Das erfindungsgemäße Prallkissen, das mit einem Fluid ge
füllt ist, weist mindestens eine Fluidabgabeeinrichtung auf,
die sich bei einem bestimmten Überdruck selbsttätig öffnet.
Auf diese Weise wird der Aufprall der Last gedämpft, wobei
ein Rückschnell-Effekt verhindert wird. Hierdurch können
selbst sensible Lasten weich gelandet werden, wobei auch
steiniger Untergrund oder Wasseroberflächen bewältigt werden
können. Eine Überbeanspruchung des Prallkissen-Materials
wird sicher vermieden.
Gemäß einer besonders bevorzugten Ausführungsform der Erfin
dung weist die Fluidabgabeeinrichtung eine Schock-Klappe
auf, die zunächst eine zugehörige Öffnung im Prallkissen ab
deckt und sich bei einem bestimmten Überdruck von dem Prall
kissen löst und damit die Öffnung freigibt. Vorzugsweise
sind die Schockklappen mit Hilfe von Haftkleber am Außenrand
der Ausström-Öffnungen angeklebt. Andere Befestigungsmög
lichkeiten wie Nähen, Schweißen oder die Verwendung eines
Klettverschlusses sind ebenso möglich. Die Schock-Klappen
sowie die Ausström-Öffnungen werden so dimensioniert, daß
sie bei schlagartigem Druckanstieg im Prallkissen aufsprin
gen und das Fluid aus dem Prallkissen ausströmen kann. Über
die Anzahl der Ausström-Öffnungen mit den Schock-Klappen so
wie der Größe der Ausström-Öffnungen ist die Druckentlastung
variabel einstellbar.
Vorzugsweise ist der Druckwert, bei der die jeweiligen
Schock-Klappen öffnen individuell verschieden, so daß die
Klappen kontrolliert nacheinander öffnen.
Dies hat den Vorteil, daß sich das Prallkissen mit den daran
angeordneten Fluidabgabeeinrichtungen variabel auf die beim
Aufprall der Last auf den Boden herrschenden Bedingungen
selbsttätig einstellt.
Gemäß einer besonders bevorzugten Ausführungsform ist das
Prallkissen aus einem flexiblen Material, wie z. B. Gewebe
oder Folien. Die Schock-Klappen bestehen vorzugsweise aus
dem gleichen oder einem ähnlichen Material wie das Prallkis
sen.
Gemäß einer Weiterbildung der Erfindung weist das Prallkis
sen im aufgeblasenen Zustand im äußeren Bereich eine Wulst
auf. Dadurch wird in vorteilhafter Weise ein seitliches Ab
gleiten der Last beim Aufprall verhindert. Vorzugsweise wird
das Prallkissen mit Hilfe von inneren Vernähungen oder Ver
klebungen an die Größe und/oder Form des zu schützenden Ge
genstands angepaßt.
Die Befüllung des Prallkissens erfolgt vorzugsweise mittels
einer Druckluftflasche, deren Ventil zu einem bestimmten
Zeitpunkt vor dem Aufprall der Last auf dem Boden geöffnet
wird. Vorzugsweise wird das Prallkissen mit einem geringen
Überdruck von bevorzugt weniger als 1/10 bar aufgeblasen.
Das Aufblasen wird direkt oder automatisch ausgelöst, und
zwar so rechtzeitig, daß beim Aufprall der Last auf den Bo
den das Prallkissen im wesentlichen vollständig gefüllt ist.
Alternativ erfolgt die Befüllung des Prallkissens mit mehre
ren Druckluftflaschen oder mit Hilfe von Patronen, in denen
mittels chemischer Reaktion ein Gas erzeugt wird, beispiels
weise durch eine Reaktion zwischen einem Feststoff und einer
Flüssigkeit, die zu einer entsprechend hohen Volumenver
größerung führt. Ebenso können zur Befüllung des Prallkis
sens Pumpeinrichtungen wie eine elektrische Pumpe eingesetzt
werden.
Vorzugsweise ist das Ventil der Druckluftflasche mit einem
Auslösemechanismus verbunden. Die Auslösung kann entweder
durch Fernsteuerung oder mittels einer automatischen Boden
abstandsmessung z. B. mit Hilfe von Ultraschallwellen erfol
gen. Alternativ kann die Auslösung mit Hilfe einer durch den
Fallschirm-Fangleinenzug gespannten Schnur ausgelöst werden.
Bei einem kombinierten Landesystem wird das erfindungsgemäße
Prallkissen in Verbindung mit einem Fallschirm eingesetzt.
Beim Abwurf der Last aus einem Flugzeug bzw. bei einem Flug
zeug mit Rettungsgerät z. B. einem Ultraleichtflugzeug befin
det sich das Prallkissen in einem geschlossenen Behälter
vorzugsweise an der Unterseite des Flugkörpers. Die Klappe
des Behälters wird zugleich mit der Auslösung des Aufblasens
des Prallkissens geöffnet. Vorzugsweise ist das Prallkissen
an seiner Oberseite befestigt und die Befüllung erfolgt etwa
zentral an der Oberseite des Prallkissens.
Die Erfindung wird nachstehend anhand der Zeichnung näher
erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 ein Landesystem mit einem erfindungsgemäßen Prall
kissen und
Fig. 2 eine bevorzugte Ausführungsform eines erfindungsge
mäßen Prallkissens.
In Fig. 1 ist das erfindungsgemäße Prallkissen 10 unterhalb
eines Ultraleichtflugzeuges 1 gezeigt. Das Flugzeug 1 wird
außerdem von einem Fallschirm 3 getragen. Vor dem Aufblasen
befindet sich das Prallkissen in einem geschlossenen Behäl
ter (nicht dargestellt) an der Unterseite des Flugzeugs 1.
Gleichzeitig oder zeitlich nacheinander erfolgt das Öffnen
des Fallschirms 3 und das Aufblasen des Prallkissens 10.
Beispielsweise kann das Auslösen des Aufblasvorgangs mit
Hilfe einer durch den Fallschirm-Fangleinenzug gespannten
Schnur gestartet werden.
Das Prallkissen weist mehrere Fluidabgabeeinrichtungen 20
auf.
Die in Fig. 2 dargestellte bevorzugte Ausführungsform eines
erfindungsgemäßen Prallkissens hat eine rechteckige Auffang
fläche mit einer Oberseite 12, einer Unterseite 14 und Sei
tenteilen 16. Im äußeren Bereich weist es eine Wulst 18 auf.
Diese Wulst wird beispielsweise mit Hilfe von inneren Ver
nähungen oder Verklebungen erreicht. Das Prallkissen weist
vorzugsweise mehrere Fluidabgabeeinrichtungen 20 auf, die
bevorzugt im Bereich der Seitenteile 16 angeordnet sind. Zur
Vereinfachung ist in Fig. 2 nur eine Fluidabgabeeinrichtung
20 dargestellt. Die Fluidabgabeeinrichtung weist eine
Schock-Klappe 24 auf, die eine Ausström-Öffnung 22 im aufge
blasenen Zustand zunächst vollständig abdeckt. Entlang eines
Rands 26 ist die Schock-Klappe 24 mit dem Prallkissen bei
spielsweise durch Haftkleber befestigt. Bei Erreichen eines
bestimmten Überdrucks im Innern des Prallkissens löst sich
die Schock-Klappe 24 entlang des Rands 26 von dem Prallkis
sen und gibt die Ausström-Öffnung 22 frei. Durch eine ent
sprechende Dimensionierung der Größe der Ausström-Öffnung 22
sowie der zum Öffnen der Schock-Klappen erforderlichen Ablö
sekraft kann ein kontrollierter Druckabbau im Prallkissen
eingestellt werden.
Das erfindungsgemäße Prallkissen 10 wird vor dem Aufprall
mit Hilfe einer Druckluftflasche 30 über ein Ventil 32 mit
geringem Überdruck aufgeblasen. Die Auslösung des Aufblase
vorgangs erfolgt beispielsweise mit Hilfe einer Schnur 34,
die mit dem Fallschirm in Verbindung steht, und die das Ven
til 32 öffnet.
Variationen des dargestellten Prallkissens sind in großer
Zahl möglich. Beispielsweise kann das Prallkissen eine runde
oder ovale Form aufweisen. Besonders bevorzugt weist das
Prallkissen mehrere einzelne voneinander getrennte Kammern
auf, die individuell mit unterschiedlichem Druck befüllt
werden können und/oder mit bei verschiedenem Druck anspre
chenden Fluidabgabeeinrichtungen versehen sein können.
Claims (13)
1. Prallkissen, das mit einem Fluid gefüllt ist gekenn
zeichnet durch mindestens eine Fluidabgabeeinrichtung
(20), die bei einem vorgegebenen Überdruck selbsttätig
öffnet.
2. Prallkissen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Fluidabgabeeinrichtung (20) eine Klappe (24) auf
weist, die eine Öffnung (22) im Prallkissen (10) ab
decken, lösbar an dem Prallkissen (10) befestigt ist.
3. Prallkissen nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß
die Klappe (24) entlang eines Rands (26) der Öffnung
(22) mittels eines Haftklebers, durch Nähen, durch
Schweißen und/oder mittels eines Klettverschlusses befe
stigt ist.
4. Prallkissen nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß die Druckgrenze, bei der die
Fluidabgabeeinrichtungen selbsttätig öffnen, individuell
einstellbar ist.
5. Prallkissen nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß die Klappen (24) aus dem gleichen
oder einem ähnlichen Material, vorzugsweise einem flexi
blen Material wie ein Gewebe oder Folienmaterial beste
hen.
6. Prallkissen nach einem der Ansprüche 1 bis 5, gekenn
zeichnet durch einen Wulst im äußeren Bereich.
7. Prallkissen nach einem der Ansprüche 1 bis 6, gekenn
zeichnet durch innere Vernähungen und/oder Verklebungen
zur Formgebung des Prallkissens.
8. Prallkissen nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch
gekennzeichnet, daß die Befüllung des Prallkissens (10)
mittels eines Druckluftbehälters (30) erfolgt, der über
ein Ventil (32) mit dem Prallkissen in Verbindung steht.
9. Prallkissen nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch
gekennzeichnet, daß es vor dem Aufprall mit einem gerin
gen Überdruck von vorzugsweise weniger als 1/10 bar auf
geblasen ist.
10. Prallkissen nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch
gekennzeichnet, daß das Ventil (32) mit einem Auslöseme
chanismus verbunden ist, der den Aufblasvorgang direkt
oder automatisch auslöst.
11. Prallkissen nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet,
daß der Auslösemechanismus mittels Fernsteuerung
und/oder eine automatische Bodenabstandsmessung erfolgt.
12. Prallkissen nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet,
daß die Auslösung mittels einer Schnur (34) erfolgt, die
durch einen Fallschirm-Fangleinenzug gespannt wird.
13. Prallkissen nach einem der Ansprüche 1 bis 12, gekenn
zeichnet durch einen Behälter, dessen Klappe zugleich
mit der Auslösung des Aufblasvorgangs aufspringt.
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DE19914118300 DE4118300A1 (de) | 1991-06-04 | 1991-06-04 | Prallkissen |
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