DE10018440A1 - Stützscheibe für eine Stützscheibenlagerung für Spinnrotoren - Google Patents
Stützscheibe für eine Stützscheibenlagerung für SpinnrotorenInfo
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Abstract
Für eine Stützscheibenlagerung für einen Offenend-Spinnrotor wird eine Stützscheibe vorgeschlagen, die einen Grundkörper (5) besitzt, der an seinem Außenumfang zur Aufnahme eines Belages (143) ausgebildet ist. Der Belag (143) besteht dabei aus Kautschuk, insbesondere aus Nitrilkautschuk (NBR). In besonders günstiger Ausgestaltung enthält der Belag (143) einen Zusatz zur Verminderung seines elektrischen Widerstandes.
Description
Die vorliegende Anmeldung betrifft eine Stützscheibe für eine Stützscheiben
lagerung für Offenend-Spinnrotoren gemäß dem Oberbegriff des Patentan
spruchs 1.
Gattungsgemäße Stützscheiben sind beispielsweise durch eine Lagerung für
Spinnrotoren aus der DE 33 24 129 A1 bekannt. Die Stützscheiben bestehen
aus einem Grundkörper, der beispielsweise aus Kunststoff oder Metall aus
gebildet wird und der an seinem Außenumfang einen Kunststoffring besitzt,
der die Lauffläche für den gelagerten Rotorschaft bildet. Der Kunststoffring
ist durch Aufspritzen auf den Grundkörper auf diesen aufgebracht. Das im
wesentlichen im Stand der Technik dazu verwendete Material für den auf
dem Umfang des Rotorschaftes ablaufenden Kunststoffring ist ein Polyuret
han-Elastomer.
Dieser elastische Kunststoffring, der die Lauffläche für den Rotorschaft bil
det, hat die Eigenschaft, daß er Dämpfungseigenschaften besitzt, so daß der
unruhige Lauf des Spinnrotors, der beispielsweise durch Unwucht oder durch
Stöße des antreibenden Tangentialriemens erfolgt, gedämpft werden kann.
Mit den bekannten Stützscheibenlagerungen und den Stützscheiben mit ei
nem Garniturbelag aus Polyurethan sind Drehzahlen des Rotorschaftes bis
zu 110.000 Umdrehungen pro Minute und mehr möglich.
Neben den erwähnten Vorteilen haben die Stützscheibenbeläge aus Polyu
rethan jedoch auch den Nachteil, daß sie verschleißen. Durch die ständigen
Verformungen an der Oberfläche des Laufbelages wird dieser beispielsweise
durch die Walkarbeit so stark erwärmt, daß eine Zerstörung des Belages
stattfindet. Um dieses Verhalten der Stützscheiben zurückzudrängen, ist aus
dem Stand der Technik bekannt, eine Kühlnut in den Belag der Stützscheibe
einzubringen. Diese ist beispielsweise in der US-P 5,178,473 gezeigt.
Daneben haben die bekannten Stützscheiben den weiteren Nachteil, daß
sich der Polyurethan-Laufbelag vom Grundkörper ablöst, wodurch eine Zer
störung der Stützscheibe erfolgt. Um diese Problematik zu verbessern sind
im Stand der Technik Stützscheiben bekannt, bei denen der Kunststoffbelag
auf einen Grundkörper aufgebracht ist, der derart ausgestaltet ist, daß in ra
dialer Richtung der Stützscheibe betrachtet, eine formschlüssige Verbindung
zwischen Grundkörper und Kunststoffbelag vorhanden ist. Eine derartige
Stützscheibe ist beispielsweise aus der DE 42 27 489 A1 bekannt. Aus der
DE 198 24 286 A1 ist eine Stützscheibe bekannt, die neben einer Kühlnut
noch eine Reinigungsnut besitzt sowie weitere Maßnahmen vorsieht, um
während des Betriebs der Rotorspinnvorrichtung eine Verschmutzung des
Rotorschaftes zu verhindern, welche zu zusätzlichen Wartungsarbeiten An
laß gibt.
Es hat sich gezeigt, daß die Stützscheiben des Standes der Technik bei ih
rem Einsatz Mängel aufweisen und trotz der bekannten Maßnahmen, nur
eine eingeschränkte Lebensdauer besitzen, die ihren Einsatz bei modernen
Rotorspinnmaschinen einschränken. Die dort auftretenden Belastungen füh
ren frühzeitig zum Ausfall der Stützscheiben, so daß neben dem hohen Ko
stenaufwand für die benötigten Ersatzteile die Produktivität der Spinnma
schine durch die erforderlichen Wartungsarbeiten vermindert ist.
Aufgabe der vorliegenden Anmeldung ist es, die Nachteile des Standes der
Technik zu beseitigen und eine Stützscheibe vorzuschlagen, die geeignet ist
Offenend-Spinnrotoren auch bei höchsten Drehzahlen zu lagern, ohne den
Nachteil einer nicht ausreichenden Lebensdauer zu besitzen.
Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung wird durch eine Stützscheibe ge
mäß dem Patentanspruch 1 gelöst.
Durch die erfindungsgemäße Ausgestaltung der Stützscheibe wird vorteilhaft
erreicht, daß zwischen Grundkörper und Lauffläche der Stützscheibe eine
sichere Verbindung geschaffen wird, die auch den bei höchsten Drehzahlen
und Belastungen, wie beispielsweise durch die Walkarbeit auftretenden
Kräften widersteht. Eine Ablösung des Belages vom Grundkörper findet nicht
statt. Darüber hinaus besitzt die erfindungsgemäß ausgestaltete Stützschei
be sehr gute Abrolleigenschaften für den gelagerten Rotorschaft. So werden
ein unruhiges Laufverhalten des Rotors durch die guten Dämpfungseigen
schaften der Stützscheibe wesentlich gemildert und Schwingungen abge
dämpft. Die im Belag der Stützscheibe auftretende Dämpfungsarbeit kann
vorteilhaft vom Belag aufgenommen werden, ohne daß es zu Beeinträchti
gungen der Qualität der Lauffläche der Stützscheibe kommt. Insbesondere
die günstigen Dämpfungseigenschaften des erfindungsgemäß verwendeten
Belages der Lauffläche der erfindungsgemäß ausgebildeten Stützscheibe
ermöglichen es, die Dicke des Belages der Stützscheibe gering zu halten,
was wiederum die Wärmeabfuhr aus dem Belag der Lauffläche erleichtert.
Die in die Lauffläche eingebrachte Walkarbeit führt daher nicht zu einer
übermäßigen Erwärmung des Belages. Das erhöht dessen Lebensdauer und
damit auch die der Stützscheibe beträchtlich.
In vorteilhafter Weiterbildung der Erfindung besitzt der Belag der Stützschei
be eine Kühlnut zur noch besseren Abfuhr von während des Betriebs entste
hender Wärme aus dem Belag. Dadurch erhöht sich weiter die Verschleiß
beständigkeit der Stützscheibe.
Durch die günstige Ausgestaltung des Grundkörpers mit einer Profilierung für
eine in radialer Richtung formschlüssig wirkende Verbindung zwischen
Grundkörper und Belag wird vorteilhaft erreicht, daß eine noch sicherere
Verbindung zwischen Grundkörper und Belag erreicht wird. Auch wenn dies
bei derzeitigen Anwendungen nicht erforderlich scheint, so ermöglicht es
doch künftige, noch höhere Belastungen der Stützscheibe.
Durch die Ausbildung des Belages mit einer Reinigungsnut zum Verhindern
von Ablagerungen auf dem Rotorschaft werden Störungen im Betrieb redu
ziert. Diese werden vorteilhaft auch dadurch verhindert, daß der Belag der
Stützscheibe einen geringen elektrischen Widerstand von vorteilhaft weniger
als 1,0 × 109 Ohm hat. Um dies zu erreichen, wird günstigerweise der Kaut
schuk-Werkstoff mit einem Zusatz zur Erhöhung seiner elektrischen Leitfä
higkeit versetzt.
In vorteilhafter Weiterbildung der Erfindung besteht der Belag der Stütz
scheibe aus Nitrilkautschuk (NBR). Dieser Werkstoff hat besonders günstige
mechanische Eigenschaften, die ihn besonders verschleißfest bei rauhen
Betriebsbedingungen machen. Besonders vorteilhafte Eigenschaften besitzt
der Kautschuk H-NBR.
Der Kautschuk kann Additive beinhalten, so daß er keine Auslagerungszeit
benötigt, wie beispielsweise das im Stand der Technik verwendete Polyuret
han. NBR bzw. H-NBR verhält sich mit diesen Additiven wie ein bereits geal
terter Werkstoff und hat somit von Anfang an gleichbleibende Eigenschaften.
Günstigerweise findet zur vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung ein
Kautschuk mit einer Reißfestigkeit von wenigstens 28 N/mm2 Anwendung.
Vorteilhaft findet ein Kautschuk mit einer Härte Shore A 85 bis 105 Anwen
dung. Dadurch werden günstige Dämpfungswerte für die Lagerung erreicht.
Ebenso vorteilhaft mit einem Kautschuk mit einer Härte zwischen Shore D 45
bis 70. Die Verwendung eines Kautschuks für die Stützscheibe mit einer
Elastizität von wenigstens 29% gewährleistet hohe Verschleißfestigkeit bei
guter Dämpfung.
Besitzt die Stützscheibe auf dem Umfang des Belages eine oder mehrere
Nuten, so kann in besonders vorteilhafter Weise der Stützscheibenbelag
auch höchsten Belastungen Stand halten. Die Nut kann dabei mehrere Auf
gaben erfüllen. So kann sie beispielsweise zur Kühlung des Belags oder zur
Reinigung des Schaftes des offenen Spinnrotors genutzt werden. Durch den
Einsatz der Nuten wird darüber hinaus auch der Abrollwiderstand des
Schaftes auf den Stützscheiben beeinflusst.
Reichen die Nuten bis zum Grundkörper der Stützscheibe, das heißt ist der
Belag mit mehreren einzelnen, voneinander unabhängigen Elementen aus
geführt, so ist eine außerordentlich gute Kühlung des Belags und der Stütz
scheiben gewährleistet. Die Haftung des erfindungsgemäßen Kautschuks
des Belages auf dem Grundkörper der Stützscheiben, insbesondere wenn
dieser aus Aluminium ausgeführt ist, ist dabei derart gut, daß es möglich ist,
den Belag auch ohne oder gegebenenfalls aus fertigungstechnischen Grün
den mit geringem seitlichen Kontakt direkt an seiner Umfangsfläche mit dem
Grundkörper zu befestigen. Die Ablösung des Belags von den Stützscheiben
ist mit der erfindungsgemäßen Ausgestaltung des Belages bei vorhersehba
ren Belastungen nicht zu befürchten.
Weist der Belag eine Dicke von weniger als 4 mm auf oder ist er geringer als
die 1,9-fache Höhe der tiefsten Nut, so hat sich ein besonders gutes Ver
hältnis des Belags hinsichtlich seiner Festigkeit und der Kühl- und Reini
gungseffekte der Nut ergeben.
Je nach Einsatzfall kann es vorteilhaft sein, wenn eine oder mehrere Reini
gungsnuten an dem Belag der Stützscheibe angeordnet sind.
Ist der Grundkörper oberflächenbehandelt, insbesondere, wenn es sich bei
dem Grundkörper um ein Aluminiumteil handelt, eloxiert, so werden mehrere
zusätzliche Vorteile erzielt. Durch die Oberflächenbehandlung wird eine Be
schädigung des Materials des Grundkörpers, beispielsweise durch Oxidation
verhindert. Außerdem sind durch die Oberflächenbehandlung farbliche
Kennzeichnungen des Grundkörpers möglich, so daß der Einsatz verschie
dener Stützscheiben auf einfache Art und Weise farblich markiert sein kann
und somit Verwechslungen vermieden werden. Durch die besondere Eigen
art des Materials des erfindungsgemäßen Belags der Stützscheiben ist es
sogar möglich, daß beispielsweise eine Eloxalschicht sogar nach dem Auf
bringen des Belages aufgebracht werden kann. Durch die beispielsweise
eloxierte Schicht wird der Belag nicht angegriffen und seine Wirkung nicht
vermindert. Das Eloxieren kann dabei nach der Fertigbearbeitung der Stütz
scheibe erfolgen.
Erfindungsgemäße Stützscheiben mit einem Außendurchmesser zwischen
50 und 80 mm haben sich für den Einsatz der Lagerung von Spinnrotoren
als besonders gut erwiesen.
Die Kontaktfläche zwischen Belag und Rotorschaft weist vorteilhafterweise
eine Breite zwischen 4 und 12 mm auf. Dies ist ausreichend, um einerseits
einen weitgehend schlupffreien Abrollvorgang des Rotorschaftes auf den
Stützscheiben zu bewirken und andererseits den Rollwiderstand möglichst
gering zu halten.
Als Mindestbreite eines Belages hat sich ein Wert von etwa 2 mm als be
sonders vorteilhaft erwiesen. Bei diesem Wert ist es sogar noch möglich,
eine direkte Befestigung des Belages am Umfang des Grundkörpers ohne
seitlichen Kontakt zwischen Grundkörper und Belag zu bewerkstelligen. Es
ist hier insbesondere bei einem Grundkörper aus Aluminium eine ausrei
chende Haftung des erfindungsgemäßen Belages gegeben. Außerdem sind
die 2 mm ausreichend, um ein seitliches Ausknicken des Belages zu vermei
den.
Im folgenden wird die Erfindung anhand zeichnerischer Darstellungen be
schrieben. Es zeigen:
Fig. 1 Eine Prinzipdarstellung einer Lagerung für einen Offenend-
Spinnrotor;
Fig. 2 einen Schnitt durch eine Stützscheibe der Lagerung von Fig. 1;
Fig. 3 einen Schnitt durch eine Stützscheibe mit ebener Umfangsfläche
des Grundkörpers;
Fig. 4 verschiedene Ausführungsbeispiele einer erfindungsgemäßen
Stützscheibe.
Fig. 1 zeigt eine Prinzipdarstellung einer Lagerung 1 für einen Offenend-
Spinnrotor 2, wie sie standardmäßig an Offenend-Spinnmaschinen zum Ein
satz kommt. Die Lagerung 1 besteht im wesentlichen aus einem Lagerbock
11, der die Stützscheibenlager 12 trägt. Die Stützscheibenlager 12 lagern je
eine Welle 13, die ihrerseits an jedem ihrer Enden über eine Preßverbindung
mit einer Stützscheibe 14 verbunden ist. Die Stützscheiben 14 bilden je zwei
Stützscheibenpaare, so daß zwei Keilspalte 141 gebildet werden. Die Stütz
scheiben 14 tragen den Rotorschaft 21 des Offenend-Spinnrotors 2. Wird
der Offenend-Spinnrotor 2 beispielsweise über einen Tangentialriemen (nicht
gezeigt) angetrieben, rollt er in den Keilspalten 141 an den Stützscheiben 14
ab. Dadurch werden diese in Drehung versetzt. Die Stützscheiben 14 sind
mit einer Reinigungsnut 3 versehen, die bei der Rotation der Stützscheiben
14 mit ihren Kanten 31 entlang der Berührlinie des Rotorschaftes wandert.
Die Reinigungsnut 3 ist in den Belag 143 in Form einer endlosen Nut einge
bracht. Da der Ablauf des Rotorschaftes 21 auf den Stützscheiben 14 nicht
schlupffrei erfolgt, ist gewährleistet, daß die Kante 31 jede Stelle des Rotor
schaftes erreicht und diesen von Ablagerungen reinigt.
Die Wellen 13, die die Stützscheiben aufnehmen und lagern, sind zueinan
der nicht parallel, sondern windschief gelagert, so daß auf den Rotorschaft
21 durch die Stützscheiben ein Axialschub ausgeübt wird. Dieser stützt sich
in bekannter Weise an einem Axiallager 101 ab. Dieses kann beispielsweise
als Spurlager ausgebildet sein, oder wie im Ausführungsbeispiel von Fig. 1
angedeutet, in Form eines aerostatischen Axiallagers. Durch die Lagerung
des Rotorschaftes 21 in den Keilspalten 141 der Stützscheiben 14 erfolgt
eine relativ hohe Anpressung des Rotorschaftes auf den Belag 143 der
Stützscheiben 14. Dieser Andruck wird dadurch erzeugt, daß der tangential
über den Rotorschaft 21 laufende Tangentialriemen seinerseits mit einer ra
dialen Kraft auf den Rotorschaft 21 aufgepreßt wird. Dieser Andruck ist er
forderlich, um den Schlupf zwischen dem Tangentialriemen und dem Rotor
schaft 21 klein zu halten, so daß der Rotorschaft 21 und mit ihm der von die
sem gelagerte Offenend-Spinnrotor 2 weitgehend verlustfrei angetrieben
werden können. Dieser Anpreßdruck muß vom Belag 143 jeder Stützscheibe
14 aufgenommen werden. Dadurch, daß sich die Stützscheiben drehen und
der Rotorschaft 21 auf diesen abrollt, wird auf den Belag 143 eine wechseln
de Druckkraft ausgeübt, die den Belag 143 beansprucht. Die Beanspruchung
durch die wechselnde Druckkraft führt zu einer Erwärmung des Belages 143,
und damit zu einer thermischen Belastung.
Neben dieser Art der Beanspruchung des Belages 143 erfolgt zusätzlich ein
ständiges Reiben des Rotorschaftes 21 senkrecht zur Ebene der Stützschei
be über deren Belag 143. Dies hat seine Ursache in der, wie oben bereits
erwähnt, parallelen Anordnung der beiden Wellen 13 zueinander. Dieses
Reiben der Stützscheiben über den Rotorschaft führt zu einer Belastung der
Oberfläche der Stützscheibe auf mechanische Art und Weise und zusätzlich
über eine dadurch erzeugte Erwärmung des Belages 143.
Die in Fig. 2 im Schnitt dargestellte Stützscheibe 14 besitzt eine Reini
gungsnut 3 im Belag 143. Dieser bildet an seinem Außenumfang die Laufflä
che 144 auf der der Rotorschaft 21 abrollt. Die Stützscheibe 14 besteht aus
einem Grundkörper 5, der beispielsweise aus Aluminium, als Spritzgußteil
ausgebildet werden kann, oder auch aus Kunststoff besteht. Die Stützschei
be 14 besitzt in ihrer Mitte eine Bohrung 51, über die sie an der Welle 13
eines Stützscheibenlagers 12 mittels einer Preßpassung befestigt werden
kann (vgl. Fig. 1). Im Bereich des Übergangs des Grundkörpers 5 und Be
lags 143 kann der Außenumfang des Grundkörpers 5 in besonderer, nicht
dargestellter Art, beispielsweise V- oder hammerförmig ausgestaltet sein,
damit eine bessere Haftung zwischen Grundkörper 5 und Belag 143 gewähr
leistet werden kann. In günstiger Ausgestaltung ist der Grundkörper 5 dabei
so ausgestaltet, daß im Bereich einer Nut im Belag 143, hier der Reini
gungsnut 3, eine genügende Dicke des Belages 143 vorhanden ist.
Die sichere Befestigung des Belages 143 auf dem Grundkörper 5 der Stütz
scheibe 14 erfolgt aber nicht ausschließlich über eine formschlüssige Ver
bindung zwischen Grundkörper 5 und Belag 143, wie dies in Fig. 2 be
schrieben ist, sondern auch durch die Haftung des Belages 143 auf dem
Grundkörper 5. Diese Haftung ist bei einer erfindungsgemäß ausgebildeten
Stützscheibe wesentlich höher, als bei Stützscheiben des Standes der
Technik, bei denen der Belag 143 aus Polyurethan gefertigt ist. Der erfin
dungsgemäße Belag aus Kautschuk hat von sich aus eine wesentlich höhere
Haftkraft auf dem Grundkörper als Beläge des Standes der Technik. Außer
dem neigt der erfindungsgemäße Stützscheibenbelag aus Kautschuk weni
ger zu Lunkern, wodurch seine Haftkraft nochmals verbessert wird.
Durch die vorteilhafte, geringere Neigung Lunker auszubilden ist es durch
einen Belag 143 der Stützscheibe 14 aus Kautschuk, insbesondere aus Ni
trilkautschuk, ermöglicht, den Belag 143 als dünne Schicht auf dem Außen
umfang des Grundkörpers 5 aufzubringen.
Die in Fig. 3 dargestellte Stützscheibe 14, deren Darstellung ebenfalls im
Schnitt ausgeführt ist, besitzt einen Grundkörper 5, der eine ebene, zylinder
förmige Fläche am Umfang besitzt, auf dem der Kautschukbelag 143 gemäß
der Erfindung aufgebracht ist. Durch die besonderen physikalischen Eigen
schaften des Kautschuks, insbesondere seine günstige Haftkraft, die erfor
derlichenfalls durch Haftvermittler und/oder Aufrauhen der Kontaktfläche
noch wesentlich verbessert werden kann, ist es möglich, ohne einen am Au
ßenumfang profilierten Grundkörper 5, eine sichere Verbindung zwischen
dem Belag 143 und dem Grundkörper 5 auszuführen. Der bei der Stütz
scheibe von Fig. 3 verwendete Belag 143 besitzt eine mittig über den Um
fang verlaufende Nut 30, die die Aufgabe einer Kühlnut zur Kühlung des
Belages 143 hat. Solche zur Kühlung eingesetzten Nuten sind im Stand der
Technik üblich. Die Dicke des Belages 143, wie er in Fig. 3 dargestellt ist,
stellt eine Ausgestaltungsmöglichkeit dar. Je nach Verwendung von ver
schieden eingestellten Kautschukbelägen, ist es möglich, die Beläge we
sentlich dünner auszubilden, als dies beispielsweise bei Polyurethan-
Belägen des Standes der Technik erforderlich ist. Dadurch wird vorteilhaft
erreicht, daß der Belag 143 eine geringere Masse erhält, wodurch wiederum
seine Verbindung zum Grundkörper eine wesentlich kleinere Belastung
durch die Fliehkräfte erfährt, wie dies Beläge des Standes der Technik erfah
ren. Trotzdem werden mit einem erfindungsgemäßen Belag 143 aus Kau
tschuk die erforderlichen Dämpfungseigenschaften zur Dämpfung des Ro
torschaftes während dessen Abrollens erreicht. Durch die Verringerung der
Dicke wird gleichzeitig die durch die Walkarbeit erzeugte Wärme näher hin
zum Grundkörper 5 verlagert, so daß der Wärmeübergang, insbesondere bei
Stützscheibengrundkörpern aus Metall wesentlich verbessert wird. Dies er
höht ebenfalls die Lebensdauer des Belages 143 und damit der Stützscheibe
14.
Die günstigen Eigenschaften des Stützscheibenbelag-Werkstoffs ermögli
chen eine weitere Ausgestaltung des Stützscheibenbelages, insbesondere
der Lauffläche 144, da der erfindungsgemäße Belag 143 widerstandsfähiger,
d. h. verschleißfester ist. Dadurch können beispielsweise schmälere Stütz
scheiben eingesetzt werden, wodurch vorteilhaft das Lager kleiner baut und
eine geringere Masse hat. Auch eine vorteilhafte Verkleinerung des Durch
messers der Stützscheiben ist infolge des erfindungsgemäßen Werkstoffs
für die Lauffläche nunmehr möglich.
In Fig. 4 sind verschiedene Ausführungsbeispiele einer jeweils erfindungs
gemäßen Stützscheibe dargestellt. Das Ausführungsbeispiel a zeigt dabei
eine Nut 30 in einem Belag 143, welche bis nahezu an den Grundkörper 5
(gestrichelte Linie) heranreicht. Durch den Zusammenhalt des Belages an
seinem inneren Umfang ist eine besonders stabile Ausführung geschaffen,
da sich die nach außen hin zweiteilige Belag an seiner Befestigungsstelle
gegenseitig abstützt.
In Fig. 4b ist eine Stützscheibe 14 dargestellt, welche zwei Nuten 30 in ih
rem Umfang aufweist. Es sind hierdurch drei Stützflächen für den Rotor
schaft durch den Belag 143 geschaffen.
In Fig. 4c sind drei Nuten 30 in dem Stützscheibenbelag 143 angeordnet.
Wie in dem Schnitt der Fig. 4c dargestellt, reichen dabei die äußeren zwei
der Nuten 30 weniger tief in die Belagdicke hinein, als die mittlere, dritte Nut
es tut. Die mittlere Nut 30 ist dabei ebenso wie gemäß Fig. 4a bis nahe an
den Grundkörper 5 heran in den Belag 143 eingeschnitten.
Fig. 4d zeigt Reinigungsnuten 3, welche in axialer Richtung geneigt in dem
Belag 143 angeordnet sind. Hierdurch entsteht eine axiale Kraft auf die Ver
schmutzung des Rotorschaftes, wodurch diese nach und nach gelöst wird
und der Rotorschaft in diesem Bereich nahezu schmutzfrei gehalten wird.
In Fig. 4e ist eine Stützscheibe 14 dargestellt, welche aus zwei Belägen
143 besteht. Jeder dieser Beläge 143 ist ohne Kontakt mit dem anderen
Belag 143 auf dem Grundkörper 5 der Stützscheibe 14 befestigt. Durch die
Eigenart des Materials des Belags 143 ist eine besonders gute Haftung so
gar bei dieser Ausführung, bei welcher kein oder ggf. nur ein geringer seitli
cher Kontakt mit dem Grundkörper 5 der Stützscheibe 14 vorhanden ist, aus
reichend.
Eine erfindungsgemäß ausgebildete Stützscheibenlagerung ist allgemein
weniger empfindlich gegenüber Fertigungs- und Montagetoleranzen und er
möglicht dadurch eine kostengünstigere Herstellung. So ist es beispielsweise
möglich ohne anschließender seitlicher spanender Bearbeitung den Stütz
scheibenbelag aufzuspritzen. Zur Feinbearbeitung ist lediglich die Umfangs
fläche zu bearbeiten.
Weitere Vorteile ergeben sich aus den vorteilhaften Werkstoffeigenschaften.
So hat der Kautschuk von Natur aus einen geringeren elektrischen Wider
stand im Vergleich zum Stützscheibenbelag von Stützscheiben des Standes
der Technik.
Claims (18)
1. Stützscheibe für eine Stützscheibenlagerung eines Offenend-Spinnrotors
(2), die einen Grundkörper (5) besitzt mit einer Verbindung für eine Welle
(13) zur Lagerung der Stützscheibe (14) und einem Außenumfang zur
Aufnahme eines Belages (143) aus Kunststoff zur Lagerung eines Offen
end-Spinnrotors, (2) dadurch gekennzeichnet, daß der Belag (143) aus
Kautschuk ist.
2. Stützscheibe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Belag
(143) im wesentlichen aus Nitrilkautschuk (NBR) besteht.
3. Stützscheibe nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der
Belag (143) im wesentlichen aus dem Kautschuk H-NBR besteht.
4. Stützscheibe nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß der Belag (143) aus Kautschuk mit einer Reifsfe
stigkeit von wenigstens 28 N/mm2 besteht.
5. Stützscheibe nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß der Belag (143) aus einem Kautschuk mit einer
Härte zwischen Shore A 85 und 105 besteht.
6. Stützscheibe nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß der Kautschuk eine Härte zwischen 45 und 70 Sho
re D besitzt.
7. Stützscheibe nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 6, dadurch
gekennzeichnet, daß der Kautschuk eine Elastizität von wenigstens 29%
besitzt.
8. Stützscheibe nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 7, dadurch
gekennzeichnet, daß die Stützscheibe (14) auf dem Umfang des Bela
ges (143) eine oder mehrere Nuten (3, 30) besitzt.
9. Stützscheibe nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 8, dadurch
gekennzeichnet, daß die Nut(en) (3, 30) bis zum Grundkörper (5) rei
chen.
10. Stützscheibe nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 9, dadurch
gekennzeichnet, daß die Stützscheibe wenigstens eine Nut (30) zur
Kühlung des Belags (143) auf dem Umfang des Belages (143) besitzt.
11. Stützscheibe nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 10, da
durch gekennzeichnet, daß der Belag (143) eine Dicke von weniger als 4
mm besitzt oder weniger als dem 1,9-fachen der tiefsten Nut (3, 30).
12. Stützscheibe nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 11, da
durch gekennzeichnet, daß der Belag (143) der Stützscheibe (14) auf
dem Umfang mindestens eine, vorzugsweise zwei Reinigungsnuten (3)
besitzt.
13. Stützscheibe nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 12, da
durch gekennzeichnet, daß der elektrische Widerstand des Belags (143)
einen Wert von weniger als 1,0 × 109 Ohm hat.
14. Stützscheibe nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 13, da
durch gekennzeichnet, daß der Belag (143) einen Zusatz enthält zur
Verminderung des elektrischen Widerstandes auf unter 1,0 × 109 Ohm.
15. Stützscheibe nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 14, da
durch gekennzeichnet, daß der Grundkörper (5), insbesondere nach
dem Aufbringen des Belages (143) oberflächenbehandelt, insbesondere
eloxiert ist.
16. Stützscheibe nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 15, da
durch gekennzeichnet, daß die Stützscheibe (14) einen Außendurch
messer zwischen 50 und 80 mm aufweist.
17. Stützscheibe nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 16, da
durch gekennzeichnet, daß die Kontaktfläche zwischen Belag (143) und
Rotorschaft (21) eine Breite zwischen 4 und 12 mm aufweist.
18. Stützscheibe nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 17, da
durch gekennzeichnet, daß die Mindestbreite eines Belages (143) 2 mm
beträgt.
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