DE10015340A1 - Walzgerüst für Walzstraßen zum Walzen von metallischen Rohren, Stäben oder Drähten - Google Patents
Walzgerüst für Walzstraßen zum Walzen von metallischen Rohren, Stäben oder DrähtenInfo
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Abstract
Ein Walzgerüst für eine Walzstraße zum Walzen von metallischen Rohren, Stäben oder Drähten mit mindestens drei sternförmig angeordneten Walzen, von denen jede einen gesonderten Eintrieb besitzt und die mit beiderseits angeordneten Lagern drehbar und radial verstellbar sind, wird so verbessert, daß es bei kleineren Außenabmessungen höher belastet werden kann. Außerdem wird die Anzahl der Einzelteile des Walzgerüstes reduziert und damit der Herstellungs- und Montageaufwand. Zu diesem Zweck werden die Lager der Walzenwellen in Exzenterbuchsen gelagert, deren Drehpositionen sich mittels einer Verstellvorrichtung stufenlos verändern und in allen Drehpositionen festhalten lassen.
Description
Die Erfindung betrifft ein Walzgerüst für Walzstraßen zum Walzen von
metallischen Rohren, Stäben oder Drähten mit mindestens drei, eine Walzachse
sternförmig umgebenden Walzen, von denen jede einen gesonderten Eintrieb
besitzt und die mittels je einer Walzenwelle sowie beiderseits der Walze
angeordneter Lager drehbar und radial verstellbar in einem Gerüstgehäuse
gelagert sind.
Ein solches Walzgerüst ist bereits durch die WO 98/06515 bekannt. Dort sind die
Walzen in Einbaustücken gelagert, mit denen sie innerhalb des Gerüstgehäuses
relativ zur Walzachse in radialer Richtung verstellt werden können. Einrichtungen
zum Verstellen und Halten der Einbaustücke und damit der Walzen in radialer
Richtung sind an einem Gerüstrahmen angeordnet, der das Gerüstgehäuse
umgibt. Die zum Antreiben der Walzen vorgesehenen Antriebseinheiten befinden
sich außerhalb des Gerüstrahmens.
Ein solches Walzgerüst hat den Nachteil, daß seine Außenabmessungen relativ
groß sind und sich daraus ein erheblicher Platzbedarf für die gesamte Walzstraße
ergibt. Das liegt vor allem an der Anordnung sowie der Ausbildung seiner
Einrichtungen zum radialen Verstellen und Halten der Einbaustücke. Diese
Einrichtungen benötigen in radialer Richtung viel Platz. Hinzu kommt noch der
Platz für die Mittel zum Erzeugen einer Vorspannung zwischen den Einrichtungen
zum radialen Verstellen und den Einbaustücken selbst, damit dann, wenn gerade
kein Walzgut gewalzt wird, kein Spiel zwischen diesen Teilen auftritt. Folglich
ergeben sich für den diese Einrichtungen und das Gerüstgehäuse tragenden
Gerüstrahmen ebenfalls besonders große äußere Abmessungen. Der
Gerüstrahmen und das Gerüstgehäuse sind bei der bekannten Bauart zwar
gesonderte Bauteile, aber sie bilden funktionell eine Einheit und nur gemeinsam
ein vollständiges Walzgerüst mit radial verstellbaren Walzen, daß jedoch
besonders groß ist. Da die Antriebseinheiten für die Walzen außerhalb des
Gerüstrahmens angeordnet sind, ergeben sich beträchtliche Abstände der
Antriebseinheiten von der Walzachse und damit erhebliche Abmessungen der
Walzstraße in radialer Richtung. Aber auch in axialer Richtung, also in Richtung
der Walzachse, haben die bekannten Walzgerüste eine große Breite, weil die
Einbaustücke von Schwenkbolzen gehalten werden, die seitlich neben dem
Gerüstgehäuse angeordnet sind. Daraus ergibt sich ein großer Abstand der
Walzgerüste und damit auch der von den Walzen gebildeten Kaliberöffnungen
voneinander, was zur Folge hat, daß die Länge der unbrauchbaren, weil nicht
maßhaltigen Endabschnitte des Walzgutes, also der Schrottanteil der Produktion,
entsprechend größer wird.
Außerdem ist der Herstellungsaufwand bei dem bekannten Walzgerüst besonders
hoch, weil wegen der Verwendung von Einbaustücken sowie von Einrichtungen
zum radialen Verstellen, Führen und Halten der Einbaustücke zahlreiche
Einzelteile angefertigt und montiert werden müssen.
Ferner haben die zahlreichen Einzelteile zur Folge, daß das bekannte Walzgerüst
eine weiche Konstruktion bildet, die den beim Walzen auftretenden Kräften zu
sehr nachgibt. Das bekannte Walzgerüst ist deshalb nicht in der Lage, unter der
heute üblichen hohen Belastung durch die beim Walzen auftretenden Kräfte die
Walzen in der erforderlichen Weise stets zuverlässig und genau genug in ihren
vorgesehenen Positionen zu halten und damit die geforderten engen Toleranzen
des Walzgutes einzuhalten. Die Nachgiebigkeit der bekannten Bauart gegenüber
den Kräften, die auf die Walzen einwirken, beruht vor allem darauf, daß die
Einbaustücke lediglich von Schwenkbolzen gehalten sind. Außerdem werden die
Kräfte durch mehrere Einzelteile hindurch und damit über weite Wege geführt,
was große elastische Verformungen ergibt. Darüber hinaus wird ein genaues
Einstellen der Walzen durch Verschleißerscheinungen beeinträchtigt, die im
Bereich der Funktionsflächen zwischen den linear sich bewegenden
Einrichtungen zum radialen Verstellen der Einbaustücke und den auf einer
Kreisbahn schwenkbaren Einbaustücken zu erwarten sind, zumal diese
Funktionsflächen bei entferntem Gerüstgehäuse zeitweilig einer erheblichen
Verschmutzungsgefahr ausgesetzt sind.
Ein weiterer wesentlicher Nachteil des bekannten Walzgerüstes besteht darin,
daß bei ihm der Durchmesser der von den Walzen gebildeten Kaliberöffnung
nicht in der Gerüstwerkstatt eingestellt und dort auch nicht gemessen werden
kann. Das liegt daran, daß in der Gerüstwerkstatt die Einbaustücke und damit die
Walzen jede beliebige Position innerhalb des Gerüstgehäuses einnehmen und
diese jederzeit verändern können. In der Gerüstwerkstatt werden nämlich die
Einbaustücke und Walzen im Gerüstgehäuse zwar in radialer Richtung geführt,
aber in keiner Position festgehalten. Dazu fehlen dort die Einrichtungen zum
radialen Verstellen und Halten der Einbaustücke und Walzen. Wie bereits
erwähnt, sind diese Einrichtungen am Gerüstrahmen angeordnet, der fest mit der
Walzstraße verbunden ist, weshalb sie nicht zusammen mit dem Gerüstgehäuse
in die Gerüstwerkstatt transportiert werden können. Erst wenn das Gerüstgehäuse
wieder in den Gerüstrahmen und damit in die Walzstraße eingeschoben ist und
die Einrichtungen zum radialen Verstellen und Halten wirksam werden können,
nehmen die Einbaustücke und Walzen eine bestimmte einstellbare Position zur
Walzachse ein. Aber auch dann ist die Position der Walzen und damit der
Durchmesser der Kaliberöffnung bei den meisten Walzgerüsten nicht zu messen,
weil ihre Gerüstgehäuse innerhalb der Gerüstrahmen und damit in der
Walzstraße dicht hintereinander stehen, so daß man nur die Kaliberöffnung des
ersten und letzten Walzgerüstes der Walzstraße erreichen und nur dort messen
kann. Selbst wenn man in der Gerüstwerkstatt mit einer speziellen Vorrichtung die
Walzen auf den gleichen Durchmesser der Kaliberöffnung einstellen könnte wie
er von den Einrichtungen zum radialen Verstellen und Halten der Einbaustücke
und Walzen in der Walzstraße eingestellt wird, so wäre auch dies noch nicht
ausreichend, wenn nicht zusätzlich noch die Mittellage des Gerüstgehäuses
relativ zu dieser Vorrichtung in der Werkstatt einerseits sowie relativ zu den
Einrichtungen zum radialen Verstellen und Halten der Einbaustücke in der
Walzstraße andererseits mit extremer Genauigkeit gleich ist. Jede Abweichung
führt selbst bei gleichgehaltenem Durchmesser der Kaliberöffnung zu einer
axialen Fehlstellung der Walzen und damit zwangsläufig zu Walzfehlern.
Der Erfindung liegt das Problem zugrunde, ein Walzgerüst für Walzstraßen zum
Walzen von metallischen Rohren, Stäben und Drähten zu schaffen, dem die
vorstehenden Nachteile nicht anhaften, sondern das bei möglichst kleinen
Abmessungen und relativ geringem Herstellungsaufwand eine stabile, aber
trotzdem radial einstellbare Lagerung der Walzen ermöglicht.
Dieses Problem wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Lager der
Walzenwellen aus Wälzlagern bestehen und diese sich innerhalb von
Exzenterbuchsen befinden, wobei die Exzenterbuchsen drehbar in
Lagerbohrungen eines geschlossenen, ungeteilten Gerüstgehäuses angeordnet
sind und sich die Drehpositionen der Exzenterbuchsen mittels einer
Verstelleinrichtung stufenlos verändern sowie die Exzenterbuchsen in allen
Drehpositionen festhalten lassen.
Hierdurch ergibt sich ein sehr kompaktes Walzgerüst mit nur noch geringen
Außenabmessungen. Das wird erreicht, weil die Einrichtungen zum Verstellen
und Halten der Walzen im wesentlichen nur noch aus den Exzenterbuchsen
bestehen. Die Exzenterbuchsen benötigen im Gegensatz zu den bekannten
Einbaustücken und den bei ihnen erforderlichen Einrichtungen zum Verstellen
und Halten derselben einen sehr geringen Raum, so daß sie vollständig innerhalb
des Gerüstgehäuses untergebracht werden können und das Gerüstgehäuse
trotzdem relativ klein bleibt. Ein Gerüstrahmen ist auch nicht mehr erforderlich.
Schwenkbolzen zum Halten von Einbaustücken benötigt man ebenfalls nicht.
Folglich besitzt das erfindungsgemäße Walzgerüst sowohl in radialer als auch in
axialer Richtung wesentlich kleinere Abmessungen als das bei der bekannten
Bauart. Deshalb können die Antriebseinheiten mit wesentlich kürzeren Abständen
von der Walzachse angeordnet werden und es ergibt sich eine Walzstraße, die in
allen Richtungen deutlich kleinere Abmessungen besitzt und erheblich weniger
Platz benötigt als eine Walzstraße mit den bekannten Walzgerüsten. Darüber
hinaus ist es bei dem neuen Walzgerüst möglich, den Abstand der Walzgerüste
voneinander klein zu halten. Damit bleiben die unvermeidbaren verdickten
Endabschnitte des Walzgutes kurz und der Schrottanteil der Produktion bleibt
gering.
Außerdem wird durch die erfindungsgemäße Ausbildung die Anzahl der
Einzelteile des Walzgerüstes erheblich reduziert, was den Arbeitsaufwand und
die Kosten für Fertigung und Montage wesentlich verringert. Bei einem solchen
kostengünstigen und trotzdem verstellbare Walzen besitzenden Walzgerüst
braucht man nicht mehr wie bei der bekannten Bauart für die meisten der
Gerüstplätze auf Walzgerüste mit verstellbaren Walzen zu verzichten, sondern
jeden Gerüstplatz oder die meisten Gerüstplätze kann man jetzt mit einem
solchen Walzgerüst bestücken und hat dann die Möglichkeit, die Walzen besser
auszunutzen.
Ferner ergibt sich durch die kompakte Ausbildung des neuen Walzgerüstes eine
große Stabilität und das Walzgerüst ist in der Lage, besonders hohe Walzkräfte
aufzunehmen. Die auftretenden Kräfte werden auf kürzesten Wegen in das
Gerüstgehäuse geleitet und direkt von diesem aufgenommen, so daß
nennenswerte elastische Verformungen nicht auftreten können. Alle Teile, die
zum Verstellen und Halten der Walzen benötigt werden, sind im Innern des
Gerüstgehäuses angeordnet und dort vor Verschmutzung geschützt. Der
Verschleiß dieser Teile ist gering, was ein exaktes Einstellen der Walzen auch
auf Dauer sicherstellt.
Da das Einstellen der Walzen durch Verdrehen der Exzenterbuchsen erfolgt,
kann der Aufwand für die Verstelleinrichtung, insbesondere die Anzahl ihrer
Einzelteile, niedrig gehalten werden. Mit der stufenlosen Verstellung wird
sichergestellt, daß die Drehachsen der Walzen innerhalb ihres Einstellbereiches
auf jeden gewünschten und erforderlichen Abstand zur Walzachse eingestellt
werden können. Beim Bearbeiten der Arbeitsflächen der Walzen kann jeder
dieser einstellbaren Abstände zugrunde gelegt werden, so daß man die
Werkstoffabnahme beim Nacharbeiten der Walzen besonders gering halten und
die Walzen optimal ausnutzen kann. Mit den zu den nachgearbeiteten Walzen
gehörenden Exzenterbuchsen lassen sich dann die Drehachsen in die richtige
Position bringen, wobei der Durchmesser der Kaliberöffnung gemessen und
eingestellt wird. Letzteres ist jederzeit und vor allem in der Gerüstwerkstatt
möglich, weil die Walzen nach ihrem Einbau schon dort die vorherbestimmte
Position einnehmen und beibehalten. Wegen des gesonderten Antriebes kann
man Walzgerüste mit verschiedenen ideellen Walzendurchmessern, das heißt mit
unterschiedlichen Abständen der Drehachsen der Walzen von der Walzachse,
verwenden. Das ermöglicht ein besonders weitgehendes Ausnutzen der Walzen
und verringert die Betriebskosten.
Die Exzenterbuchsen, der Einzelantrieb der Walzen und das dadurch bedingte
Fehlen von Antriebskegelrädern im Gerüstgehäuse ermöglichen bei radial
verstellbaren Walzen eine ungeteilte Ausbildung des Gerüstgehäuses. Dabei
lassen sich die Gerüstgehäuse mit erheblich weniger Aufwand herstellen, weil die
sorgfältig und in mehreren Schritten zu bearbeitenden und nach außen hin
abzudichtenden Teilflächen der beiden Teile des Gerüstgehäuses ebenso
entfallen wie die zahlreichen Bohrungen für Paßstifte und Verbindungsschrauben,
welche die Teile sonst paßgenau zusammenhalten müssen.
Bei einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung sind jeweils die zwei
beiderseits einer Walze angeordneten Exzenterbuchsen mit einem die Walze
umgreifenden Verbindungsbügel drehfest und distanzhaltend, aber lösbar
miteinander verbunden. Es genügt dann, von den beiden Exzenterbuchsen einer
Walzenwelle, die sich beiderseits der Walze befinden, nur eine direkt in axialer
Richtung und hinsichtlich ihrer Drehposition zu arretieren, weil die andere
Exzenterbuchse dann über den Verbindungsbügel auch axial und in ihrer
Drehposition gehalten wird. Beim Verstellen der Walzen braucht man dann nur
eine der beiden Exzenterbuchsen zu drehen, denn die zweite Exzenterbuchse
wird über den Verbindungsbügel mitgedreht.
Besonders vorteilhaft ist es, wenn mindestens eine Exzenterbuchse jeder
Walzenwelle einen kegelradartigen Zahnkranz oder ein Zahnsegment besitzt, mit
dem sie in einem entsprechenden Zahnkranz oder Zahnsegment einer anderen
Exzenterbuchse einer benachbarten Walzenwelle unmittelbar im Eingriff ist.
Hierdurch wird ein synchrones radiales Verstellen aller Walzenwellen und damit
aller Walzen eines Walzgerüstes möglich. Verwendet man dann auch noch die
Verbindungsbügel, so genügt es, wenn die Verstelleinrichtung nur an einer
Exzenterbuchse angreift, um alle Exzenterbuchsen in ihren Drehpositionen in
gleichem Maße zu verstellen. Dabei empfiehlt es sich, wenn zwei benachbarte
Exzenterbuchsen von zwei verschiedenen Walzenwellen keinen kegelradartigen
Zahnkranz und kein Zahnsegment, sondern einen radialen Abstand voneinander
besitzen. Das erleichtert die Montage und Ersteinstellung der Exzenterbuchsen.
Bei einer zweckmäßigen Ausführungsform der Erfindung ist jede Walzenwelle in
zwei Teilwellen unterteilt und jede Walze zwischen zwei einander zugekehrten
Stirnflächen der beiden Teilwellen fest, jedoch lösbar eingespannt. Die
mehrteilige Ausbildung der Walzenwellen erlaubt ein axiales Einspannen der
Walzen jeweils zwischen den einander zugekehrten Stirnflächen von zwei
Teilwellen. Damit vermeidet man festigkeitsmindernde Verbindungen zwischen
Walzen und Walzenwellen mit radial vorragenden Paßfedern und ähnlichen
Elementen auf den Walzenwellen und in den Bohrungen der Walzen. Vor allem
jedoch ermöglicht die mehrteilige Ausbildung der Walzenwellen einen schnellen
Walzenwechsel. Dazu wird die axiale Spannkraft zwischen den beiden Teilwellen
aufgehoben, diese werden nur wenig auseinanderbewegt und die Walzen können
in radialer Richtung aus dem Walzgerüst entnommen werden. Danach läßt sich
eine andere Walze in radialer Richtung in das Walzgerüst zwischen die beiden
Teilwellen einsetzen und dort festspannen. Eine aufwendige Demontage des
Gerüstgehäuses und/oder der Lager der Walzen erfolgt dabei nicht. Ein solcher
schneller Walzenwechsel ermöglicht wiederum, daß man mit insgesamt weniger
Walzgerüsten auskommt, weil die Vorbereitungszeit auf einen neuen Einsatz bei
den nicht in der Walzstraße befindlichen Walzgerüsten dadurch so kurz wird, daß
sie schon wieder zur Verfügung stehen, wenn die im Einsatz befindlichen
Walzgerüste ausgetauscht werden müssen. Es werden deshalb kaum mehr als
zwei Sätze der neuen Walzgerüste bei einer Walzstraße erforderlich sein.
Darüber hinaus macht der schnelle und einfache Walzenwechsel auch ein
Nacharbeiten der Walzen in eingebautem Zustand und die dazu benötigte
Spezialmaschine überflüssig, weil die Walzen zum Nacharbeiten auf
Standardwerkzeugmaschinen schnell aus- und eingebaut werden können.
Bei der zweiteiligen Ausbildung der Walzenwellen ist es ratsam, wenn die
Stirnflächen der Teilwellen und die Stirnflächen der Walzen einander
entsprechende Vorsprünge und Vertiefungen besitzen, die formschlüssig
ineinander greifen. Diese Vorsprünge und Vertiefungen sind nicht mit den oben
erwähnten radial vorragenden Paßfedern und ähnlichen Elementen zu
verwechseln, weil die hier gemeinten Vorsprünge und Vertiefungen sich in axialer
Richtung erstrecken und daher nicht die genannte festigkeitsmindernde Wirkung
haben, sondern die Übertragung eines hohen Drehmomentes zulassen ohne
Relativbewegung zwischen Walzen und Walzenwellen.
In aller Regel sollen die einander zugekehrten Stirnflächen der Teilwellen einen
kleineren Durchmesser besitzen als die zwischen dem außen befindlichen
Eintrieb und den Walzen angeordneten Lagerbohrungen des Gerüstgehäuses.
Außerdem ist es zweckmäßig, jede Lagerbohrung des Gerüstgehäuses zur
Aufnahme der Exzenterbuchsen von dem außen befindlichen Eintrieb zum Innern
des Gerüstgehäuses hin stets kleiner als oder gleich groß wie die davor
befindliche Lagerbohrung zu bemessen. Bei einer solchen Bemessung ist es
möglich, die Teilwellen der Walzenwellen, ihre Lager und Exzenterbuchsen
außerhalb des Gerüstgehäuses zusammen zu bauen und dann von der
Eintriebsseite her in das Gerüstgehäuse einzuschieben. Insbesondere bei der
ungeteilten Ausbildung des Gerüstgehäuses verringert eine solche Bemessung
die im Gerüstgehäuse angeordneten Teile und vereinfacht ihre Montage.
In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist die Verstelleinrichtung an einer
Stirnseite des Gerüstgehäuses angeordnet und sie besitzt ein Kegelrad, das in
einen kegelradartigen Zahnkranz oder ein Zahnsegment einer der
Exzenterbuchsen eingreift. Eine solche Verstelleinrichtung ist einfach gestaltet,
kostengünstig herstellbar und mit wenig Aufwand zu montieren.
In der Zeichnung ist die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispieles
dargestellt. Es zeigt:
Fig. 1 ein erfindungsgemäßes Walzgerüst im Schnitt;
Fig. 2 das Walzgerüst nach Fig. 1 in der Seitenansicht.
Das in Fig. 1 dargestellte Walzgerüst 1 besitzt ein Gerüstgehäuse 2, in dem drei
Walzen 3 sternförmig angeordnet sind, die dabei eine Walzachse 4 umschließen.
Jede der Walzen 3 besitzt einen gesonderten Eintrieb 5, auf den von einer nicht
dargestellten Antriebseinheit her ein Antriebsdrehmoment für die Walze 3
ausgeübt wird. Über eine Kupplungshälfte 6, die drehfest auf einer Walzenwelle 7
aufgebracht ist, wird das Drehmoment auf die Walze 3 übertragen.
Die Walzenwellen 7 bestehen aus jeweils zwei Teilwellen 8 und 9. Zwischen den
einander zugekehrten Stirnflächen dieser Teilwellen 8, 9 sind die Walzen 3
eingespannt. Die dazu erforderliche axiale Kraft wird von einem Zuganker 10
ausgeübt, der mit einem Endabschnitt 11 in die Teilwelle 9 eingeschraubt ist und
der an seinem anderen Endabschnitt eine Spannmutter 12 trägt. Mit einer solchen
bekannten mechanisch, hydraulisch oder pneumatisch zu betätigenden
Spannmutter 12 wird der Zuganker 10 vorgespannt. Dabei stützt sich die
Spannmutter 12 auf der Teilwelle 8 ab. Zum Wechseln der Walzen 3 wird die
Spannmutter 12 gelöst und damit der Zuganker 10 entlastet. Dessen Endabschnitt
11 läßt sich dann aus der Teilwelle 9 herausschrauben und der Zuganker 10 kann
aus dem Bereich der Walze 3 herausgezogen werden, so daß diese gewechselt
werden kann, nachdem die beiden Teilwellen 8, 9 etwas auseinander gezogen
sind. Ist eine andere Walze 3 zwischen den Stirnflächen der Teilwellen 8, 9
eingesetzt, wird der Zuganker 10 mit seinem Endabschnitt 11 wieder in die
Teilwelle 9 eingeschraubt und danach mit Hilfe der Spannmutter 12 erneut
vorgespannt.
Beiderseits sind die Walzen 3 mittels der Walzenwellen 7 in Wälzlagern 13
drehbar gelagert. Die Wälzlager 13 befinden sich dabei in Exzenterbuchen 14
und 15, von denen die Exzenterbuchsen 14 auf der Eintriebsseite der Walzen 3
angeordnet sind und zwei Wälzlager 13 besitzen, wogegen die Exzenterbuchsen
15 auf der anderen Seite der Walzen 3 nur ein Wälzlager 13 haben, in dem die
kurze Teilwelle 9 gelagert ist.
Von der horizontal sich erstreckenden Walzenwelle 7 besitzt die Exzenterbuchse
15 ein kegelradartiges Zahnsegment 16, daß in ein Zahnsegment 16 der
benachbarten Exzenterbuchse 14 eingreift. Dasselbe gilt auch für die
Exzenterbuchsen 15 und 14 der beiden geneigt zur Horizontalen sich
erstreckenden Walzenwellen 7. Deren Zahnsegmente 16 befinden sich senkrecht
unterhalb der Walzachse 4. Die Exzenterbuchse 14 der horizontalen Walzenwelle
7 besitzt allerdings kein Zahnsegment 16 und greift nicht in ein solches der
benachbarten Exzenterbuchse 15 ein, sondern diese beiden Exzenterbuchsen 14
und 15 haben einen radialen Abstand voneinander.
An einer der Stirnflächen des Gerüstgehäuses 2 ist eine Verstelleinrichtung 17
angeordnet mit einer drehbar gelagerten Welle 18 und einem Kegelrad 19. Das
Kegelrad 19 greift in ein Zahnsegment 20 einer der Exzenterbuchsen 14 ein. Auf
ein mit der Welle 18 drehfest verbundenes Kupplungsstück 21 kann ein Schlüssel
aufgesteckt werden zum Drehen der Welle 18, des Kegelrades 19 und damit über
das Zahnsegment 20 auch der zugeordneten Exzenterbuchse 14. Da diese - wie
alle Exzenterbuchsen 14 - über einen die Walze 3 umgreifenden
Verbindungsbügel 22 mit der zugehörenden Exzenterbuchse 15 drehfest und
distanzhaltend, aber lösbar verbunden ist und die Zahnsegmente 16 die
Drehbewegung auf die Exzenterbuchsen 14, 15 aller Walzenwellen 7 übertragen,
werden alle Exzenterbuchsen 14, 15 synchron verstellt und damit die Walzen 3 in
radialer Richtung.
Fig. 2 läßt erkennen, daß die Verstelleinrichtung 17 eine Scheibe 23 besitzt, die
drehfest mit dem Kupplungsstück 21 und der Welle 18 verbunden ist. Auf der
Scheibe 23 ist eine Skala 24 angebracht, die zusammen mit einem Zeiger 25 die
aktuelle radiale Position der Walzen 3 anzeigt. Eine Klemmvorrichtung 26
ermöglicht eine Arretierung der Scheibe 26 und damit aller Exzenterbuchsen 14
und 15 sowie der Walzen 3 in radialer Richtung.
Außerdem zeigt Fig. 2, daß die Kupplungshälfte 6 mit einer Verzahnung 27
versehen ist, in welche eine nicht dargestellte zweite Kupplungshälfte einer
Antriebseinheit eingreift.
Claims (9)
1. Walzgerüst für Walzstraßen zum Walzen von metallischen Rohren, Stäben
oder Drähten mit mindestens drei, eine Walzachse sternförmig umgebenden
Walzen, von denen jede einen gesonderten Eintrieb besitzt und die mittels je
einer Walzenwelle sowie beiderseits der Walze angeordneter Lager drehbar
und radial verstellbar in einem Gerüstgehäuse gelagert sind, dadurch
gekennzeichnet,
daß die Lager der Walzenwellen (7) aus Wälzlagern (13) bestehen und diese
sich innerhalb von Exzenterbuchsen (14, 15) befinden, wobei die
Exzenterbuchsen (14, 15) drehbar in Lagerbohrungen eines geschlossenen,
ungeteilten Gerüstgehäuses (2) angeordnet sind und sich die Drehpositionen
der Exzenterbuchsen (14, 15) mittels einer Verstelleinrichtung (17) stufenlos
verändern sowie die Exzenterbuchsen (14, 15) in allen Drehpositionen
festhalten fassen.
2. Walzgerüst nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß jeweils die zwei beiderseits einer Walze (3) angeordneten
Exzenterbuchsen (14, 15) mit einem die Walze (3) umgreifenden
Verbindungsbügel (22) drehfest und distanzhaltend, aber lösbar miteinander
verbunden sind.
3. Walzgerüst nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß mindestens eine Exzenterbuchse (14, 15) jeder Walzenwelle (7) einen
kegelradartigen Zahnkranz oder ein Zahnsegment (16) besitzt, mit dem sie in
einem entsprechenden Zahnkranz oder Zahnsegment (16) einer anderen
Exzenterbuchse (14, 15) einer benachbarten Walzenwelle (7) unmittelbar im
Eingriff ist.
4. Walzgerüst nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet,
daß zwei benachbarte Exzenterbuchsen (14, 15) von zwei verschiedenen
Walzenwellen (7) keinen kegelradartigen Zahnkranz und kein Zahnsegment
(16), sondern einen radialen Abstand voneinander besitzen.
5. Walzgerüst nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß jede Walzenwelle (7) in zwei Teilwellen (8, 9) unterteilt und jede Walze
(3) zwischen zwei einander zugekehrten Stirnflächen der beiden Teilwellen
(8, 9) fest, jedoch lösbar eingespannt ist.
6. Walzgerüst nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet,
daß die Stirnflächen der Teilwellen (8, 9) und die Stirnflächen der Walzen (3)
einander entsprechende Vorsprünge und Vertiefungen besitzen, die
formschlüssig ineinander greifen.
7. Walzgerüst nach einem der Ansprüche 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet,
daß die einander zugekehrten Stirnflächen der Teilwellen (8, 9) einen
kleineren Durchmesser als die zwischen dem außen befindlichen Eintrieb (5)
und den Walzen (3) angeordneten Lagerbohrungen des Gerüstgehäuses (2)
besitzen.
8. Walzgerüst nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet,
daß jede Lagerbohrung des Gerüstgehäuses (2) zur Aufnahme der
Exzenterbuchsen (14, 15) von dem außen befindlichen Eintrieb (5) zum
Innern des Gerüstgehäuses (2) hin stets kleiner als oder gleich groß wie die
davor befindliche Bohrung bemessen ist.
9. Walzgerüst nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet,
daß die Verstelleinrichtung (17) an einer Stirnseite des Gerüstgehäuses (2)
angeordnet ist und ein Kegelrad (19) besitzt, das in einen kegelradartigen
Zahnkranz oder ein Zahnsegment (20) einer der Exzenterbuchsen (14, 15)
eingreift.
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