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Die Erfindung betrifft ein Walzgerüst für Walzstrassen zum Walzen von metallischen Rohren, Stäben oder Drähten mit mindestens drei, eine Walzachse sternförmig umgebenden Walzen, von denen jede einen gesonderten Eintrieb besitzt und die mittels je einer in zwei Teilwellen unterteilten Walzenwelle sowie beiderseits der Walze angeordneter Wälzlager drehbar und radial verstellbar in einem Gerüstgehäuse gelagert sind, wobei sich die Wälzlager innerhalb von Exzenterbuchsen befinden, die drehbar in Lagerbohrungen des Gerüstgehäuses angeordnet sind.
Ein solches Walzgerüst ist bereits durch die DE 22 59 143 A1 bekannt. Es ermöglicht ein schnelles Auswechseln der Walzen ohne Demontage der Walzenlagerungen. Nachteilig ist jedoch, dass Walzgerüste dieser Art eine relativ komplizierte Konstruktion aufweisen, die aus zahlreichen Einzelteilen besteht. Folglich müssen viele Einzelteile angefertigt und montiert werden, was ar- beitsaufwendig und teuer ist. Das gilt auch für die Verstelleinrichtung der Walzen. Deren Einzelteile müssen mit grosser Sorgfalt hergestellt, montiert und dabei eingestellt werden, um ein spielfreies, synchrones Verstellen aller Walzen auf stets denselben Abstand von der Walzachse zu gewähr- leisten.
Ein weiterer Nachteil der bekannten Bauart besteht darin, dass sich dort die zur Lagerung und zum Verstellen der Walzen erforderlichen Einzelteile wegen ihrer Formen und Abmessungen nur in einem Gerüstgehäuse montieren lassen, das in der Ebene der Walzendrehachsen geteilt ausgebildet ist. Das erfordert einen erheblichen Mehraufwand bei der Herstellung des Gerüstge- häuses. Die Teilflächen der Gehäusehälften müssen in mehreren Schritten sorgfältig bearbeitet werden, damit die Gehäusehälften nach dem Zusammenbau ein nach innen und aussen hin dichtes Gerüstgehäuse bilden. Ferner müssen zahlreiche Bohrungen für Passstifte und Verbindungs- schrauben in die Gehäusehälften eingebracht werden, um sie nach dem Einbau der innenliegen- den Teile passgenau und dicht zusammenschrauben zu können.
Die dazu benötigten Passstifte und Verbindungsschrauben müssen ebenfalls zusätzlich angefertigt werden. Insgesamt verursacht die Herstellung der bekannten Walzgerüste einen grossen Arbeitsaufwand und beträchtliche Kosten.
Die deshalb teueren Walzgerüste mit radial verstellbaren Walzen werden wegen ihres Preises in vielen Walzstrasse nur im auslaufseitigen Längenabschnitt eingesetzt, um die Anschaffungskosten einzuschränken. Das hat jedoch den weiteren Nachteil zur Folge, dass die ebenfalls teueren Wal- zen nicht in dem Masse ausgenutzt werden können, wie das möglich wäre, wenn in der Walzstrasse auf allen Walzgerüstplätzen die Walzen radial verstellbar wären. Darüber hinaus erfordern die zahlreichen Einzelteile, die Passstifte und Verbindungsschrauben ihren Raum, was zu einem relativ grossen Walzgerüst führt.
Sinngemäss dasselbe wie im Vorstehenden gilt auch für die EP 0 594 270 A1, bei der das Ge- rüstgehäuse insgesamt sogar vier Teilfugen und damit acht Teilflächen aufweist, die in mehreren Schritten sorgfälltig zu bearbeiten sind. Auch dort sind zahlreiche Einzelteile vorhanden, ein- schliesslich einer sehr aufwendigen Verstelleinrichtung zum Verändern der Drehpositionen der Exzenterbuchsen.
Die US 4 408 476 A und die DE 37 03 756 A1 zeigen zwar auch Walzgerüste für Walzstrassen zum Walzen von metallischen Rohren, Stäben oder Drähten mit mindestens drei, eine Walzachse sternförmig umgebende, radial verstellbare Walzen, aber sie besitzen keine Exzenterbuchsen zum Verstellen der Walzen. Auch dort erfolgt das radiale Verstellen der Walzen mittels aufwendiger Verstelleinrichtungen und die Gerüstgehäuse sind aus mehreren Teilen zusammengesetzt.
Schliesslich ist noch die WO 98/06515 bekannt. Dort sind die Walzen und deren Walzenlager nicht in Exzenterbuchsen, sondern in Einbaustücken gelagert, mit denen sie relativ zur Walzachse in radialer Richtung verstellt werden können. Zum Verstellen und Halten der Einbaustücke und damit der Walzen dienen Verstelleinrichtungen, die mit grossem Abstand von der Walzachse am äusseren Rand des Walzgerüstes angeordnet sind. Ein solches Walzgerüst hat besonders grosse Aussenabmessungen und es ergibt sich daraus ein erheblicher Platzbedarf für die gesamte Walz- strasse. Sein Gerüstgehäuse ist ebenfalls mehrteilig. Es besteht aus einem äusseren Gerüstrahmen und einem in diesem gleitend geführten Walzenträger. Auch hier ist der Herstellungsaufwand wegen der Verwendung von zahlreichen Einzelteilen und der zu bearbeitenden Flächen besonders hoch.
Der Erfindung liegt das Problem zugrunde, ein Walzgerüst für Walzstrassen zum Walzen von metallischen Rohren, Stäben und Drähten zu schaffen, dem die vorstehenden Nachteile nicht anhaften, sondern das bei möglichst kleinen Abmessungen und relativ geringem Herstellungsauf- wand eine stabile, aber trotzdem radial verstellbare Lagerung der Walzen ermöglicht.
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Dieses Problem wird erfindungsgemäss dadurch gelöst, dass sich die Drehpositionen der Exzen- terbuchsen ohne Verstelleinrichtung von Hand stufenweise in mehrere Einstellungen verändern und darin festhalten lassen und dass das Gerüstgehäuse geschlossen sowie ungeteilt ausgebildet ist.
Hierdurch wird zunächst erreicht, dass das Walzgerüst wesentlich einfacher gestaltet und her- gestellt werden kann. Vor allem der Aufwand für das Herstellen, Montieren und Einstellen der Verstelleinrichtung kann eingespart werden, weil das Einstellen der Walzen durch Verdrehen der Exzenterbuchsen und dieses von Hand erfolgt. Mit der stufenweisen Verstellung wird sicherge- stellt, dass sich die Drehachsen der Walzen trotz Handverstellung und ohne synchronisierende Verstelleinrichtung genau auf einen von mehreren möglichen, vorherbestimmten Abstand zur Walzachse einstellen lassen. Beim Bearbeiten der Arbeitsflächen der Walzen wird dieser Abstand zugrunde gelegt. Werden die zu diesen Walzen gehörenden Exzenterbuchsen dann in die richtige Drehposition gebracht, braucht der Durchmesser der Kaliberöffnung eigentlich nicht mehr nachge- messen zu werden.
Dies ist aber jederzeit und vor allem in der Gerüstwerkstatt möglich, weil die Walzen nach ihrem Einbau schon dort die vorherbestimmte Position einnehmen und beibehalten.
Wegen des gesonderten Antriebes für jede Walze kann man Walzen mit verschiedenen ideellen Walzendurchmessern, das heisst mit unterschiedlichen Abständen der Drehachsen der Walzen von der Walzachse, verwenden. Das ermöglicht ein besonders weitgehendes Ausnutzen der Walzen und verringert die Betriebskosten.
Wegen des Verzichts auf jegliche Verstelleinrichtung ergibt sich ein sehr kompaktes Walzge- rüst mit geringen Aussenabmessungen sowohl in radialer als auch in axialer Richtung. Die An- triebseinheiten können mit kurzen Abständen von der Walzachse angeordnet werden und es ergibt sich eine Walzstrasse, die in allen Richtungen kleinere Abmessungen besitzt und weniger Platz benötigt als eine Walzstrasse mit den bekannten Walzgerüsten. Bei dem erfindungsgemässen Walzgerüst wird auch der Abstand der Walzgerüste voneinander klein gehalten. Damit bleiben die unvermeidbaren verdickten Endabschnitte des Walzgutes kurz und der Schrottanteil der Produkti- on bleibt gering.
Ausserdem wird durch die erfindungsgemässe Ausbildung die Anzahl der Einzelteile des Walz- gerüstes reduziert, was den Arbeitsaufwand und die Kosten für Fertigung und Montage deutlich verringert. Bei einem solchen kostengünstigen und trotzdem verstellbare Walzen besitzenden Walzgerüst braucht man nicht mehr wie bei den bekannten Bauarten für die meisten Gerüstplätze der Walzstrasse auf Walzgerüste mit verstellbaren Walzen zu verzichten, sondern man kann jetzt jeden Gerüstplatz oder die meisten Gerüstplätze mit einem solchen Walzgerüst mit radial verstell- baren Walzen bestücken und hat dann die Möglichkeit, die Walzen besser auszunutzen.
Ferner ergibt sich durch die kompakte Ausbildung des neuen Walzgerüstes und durch sein un- geteiltes Gerüstgehäuse eine grosse Stabilität. Das Walzgerüst ist in der Lage, besonders hohe Walzkräfte aufzunehmen. Die auftretenden Kräfte werden auf kürzesten Wegen in das Gerüstge- häuse geleitet und direkt von diesem aufgenommen, so dass nennenswerte elastische Verformun- gen nicht auftreten können. Alle Teile, die zum Verstellen und Halten der Walzen benötigt werden, sind im Innern des Gerüstgehäuses angeordnet und dort vor Verschmutzung geschützt. Der Ver- schleiss dieser Teile ist daher gering, was ein exaktes Einstellen der Walzen auch auf Dauer si- cherstellt.
Die fehlende Verstelleinrichtung und der Einzelantrieb der Walzen ermöglichen es, auf Zahnsegmente, Zahnkränze und Kegelräder im Innern des Gerüstgehäuses zu verzichten und das Gerüstgehäuse geschlossen und ungeteilt auszubilden. Folglich lässt sich das Gerüstgehäuse mit erheblich weniger Aufwand herstellen, weil die sorgfältig und in mehreren Schritten zu bearbeiten- den und nach aussen hin abzudichtenden Teilflächen der Gehäusehälften ebenso entfallen wie die zahlreichen Bohrungen für Passstifte und Verbindungsschrauben, welche die Gehäusehälften sonst passgenau zusammenhalten müssen.
Besonders vorteilhaft ist es, wenn jede Walze zwischen zwei einander zugekehrten Stirnflä- chen der beiden Teilwellen fest, jedoch lösbar eingespannt ist. Die an sich bekannte mehrteilige Ausbildung der Walzenwellen erlaubt ein axiales Einspannen der Walzen jeweils zwischen den einander zugekehrten Stirnflächen von zwei Teilwellen. Damit vermeidet man festigkeitsmindernde Verbindungen zwischen Walzen und Walzenwellen mit radial vorragenden Passfedern und ähnli- chen Elementen auf den Walzenwellen und in den Bohrungen der Walzen. Vor allem jedoch er- möglicht die mehrteilige Ausbildung der Walzenwellen einen schnellen Walzenwechsel. Dazu wird
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die axiale Spannkraft zwischen den beiden Teilwellen aufgehoben, diese werden nur wenig aus- einanderbewegt und die Walzen können in radialer Richtung aus dem Walzgerüst entnommen werden.
Danach lässt sich eine andere Walze in radialer Richtung in das Walzgerüst zwischen die beiden Teilwellen einsetzen und dort festspannen. Eine aufwendige Demontage des Gerüstgehäu- ses und/oder der Lager der Walzen erfolgt dabei nicht. Ein solcher schneller Walzenwechsel ermöglicht wiederum, dass man mit insgesamt weniger Walzgerüsten auskommt, weil die Vorberei- tungszeit auf einen neuen Einsatz bei den nicht in der Walzstrasse befindlichen Walzgerüsten dadurch so kurz wird, dass sie schon wieder zur Verfügung stehen, wenn die im Einsatz befindli- chen Walzgerüste ausgetauscht werden müssen. Es werden deshalb kaum mehr als zwei Sätze der neuen Walzgerüste bei einer Walzstrasse erforderlich sein.
Darüber hinaus macht der schnelle und einfache Walzenwechsel auch ein Nacharbeiten der Walzen in eingebautem Zustand und die dazu benötigte Spezialmaschine überflüssig, weil die Walzen zum Nacharbeiten auf Standard- werkzeugmaschinen schnell aus- und eingebaut werden können.
Bei der zweiteiligen Ausbildung der Walzenwellen ist es ratsam, wenn die Stirnflächen der Teil- wellen und die Stirnflächen der Walzen einander entsprechende Vorsprünge und Vertiefungen besitzen, die formschlüssig ineinander greifen. Diese Vorsprünge und Vertiefungen sind nicht mit den oben erwähnten radial vorragenden Passfedern und ähnlichen Elementen zu verwechseln, weil die hier gemeinten Vcrsprünge und Vertiefungen sich in axialer Richtung erstrecken und daher nicht die genannte festigkeitsmindernde Wirkung haben, sondern die Übertragung eines hohen Drehmomentes zulassen ohne Relativbewegung zwischen Walzen und Walzenwellen.
In aller Regel sollen die einander zugekehrten Stirnflächen der Teilwellen einen kleineren Durchmesser besitzen als die zwischen dem aussen befindlichen Eintrieb und den Walzen ange- ordneten Lagerbohrungen des Gerüstgehäuses. Ausserdem ist es zweckmässig, jede Lagerbohrung des Gerüstgehäuses zur Aufnahme der Exzenterbuchsen von dem aussen befindlichen Eintrieb zum Innern des Gerüstgehäuses hin stets kleiner als oder gleich gross wie die davor befindliche Lagerbohrung zu bemessen. Bei einer solchen Bemessung ist es möglich, die Teilwellen der Walzenwellen, ihre Lager und Exzenterbuchsen ausserhalb des Gerüstgehäuses zusammen zu bauen und dann von der Eintriebsseite her in das Gerüstgehäuse einzuschieben. Bei der ungeteil- ten Ausbildung des Gerüstgehäuses verringert eine solche Bemessung die im Gerüstgehäuse angeordneten Teile und vereinfacht ihre Montage.
In weiterer Ausgestaltung der Erfindung besitzen die eintriebsseitigen Exzenterbuchsen einen dem Eintrieb zugekehrten Flansch, der von einem am Gerüstgehäuse angeschraubten Haltering drehbar, jedoch axial unverschieblich fixiert ist. Das ermöglicht ein Drehen der Exzenterbuchsen und damit ein radiales Verstellen der Walzen, aber es wird dabei ein unerwünschter axialer Versatz der Walzen und ihrer Lager verhindert.
Bei einer anderen Ausführungsform besitzen die eintriebsseitigen Exzenterbuchsen auch einen dem Eintrieb zugekehrten Flansch, jedoch sind in den Flanschen und in den von diesen abgedeck- ten Bereichen des Gerüstgehäuses in Umfangsrichtung verteilt mehrere Bohrungen angeordnet, in die Stifte oder Schrauben zum Ausrichten und Halten der Exzenterbuchsen in einer von mehreren Drehpositionen eingebracht sind. Eine solche Ausbildung erlaubt mit einfachen Mitteln ein Verstel- len der Exzenterbuchsen und damit der Walzen von Hand sowie ein zuverlässiges Arretieren derselben in der eingestellten Drehposition.
Eine weitere Möglichkeit besteht darin, dass alle oder einige Exzenterbuchsen in ihren Aussenflächen mehrere auf dem Umfang verteilte radiale Bohrun- gen besitzen und dass mindestens eine radial von aussen durch die Wandung des Gerüstgehäuses geschraubte Halteschraube in mindestens eine der radialen Bohrungen eingreift und die Exzenter- buchse in einer von mehreren Drehpositionen arretiert. Die verschiedenen Möglichkeiten der Arretierung können auch gemeinsam bei demselben Walzgerüst und sogar an derselben Walzen- welle angewandt werden.
In manchen Fällen ist es sinnvoll, jeweils die zwei beiderseits einer Walze angeordneten Ex- zenterbuchsen mit einem die Walze umgreifenden Verbindungsbügel drehfest und distanzhaltend, aber lösbar mitenander zu verbinden. Es genügt dann, von den beiden Exzenterbuchsen einer Walzenwelle, die sich beiderseits der Walze befinden, nur eine direkt in axialer Richtung und hinsichtlich ihrer Drehposition zu arretieren, weil die andere Exzenterbuchse dann über den Ver- bindungsbügel auch axial und in ihrer Drehposition gehalten wird. Beim Verstellen der Walzen braucht man dann nur eine der beiden Exzenterbuchsen zu drehen, denn die zweite Exzenter-
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buchse wird über den Verbindungsbügel mitgedreht.
In den Zeichnungen ist die Erfindung anhand einiger Ausführungsbeispiele dargestellt. Es zeigt :
Figur 1 ein erfindungsgemässes Walzgerüst im Schnitt;
Figur 2 das Walzgerüst nach Figur 1 in der Seitenansicht;
Figur 3 einen Schnitt nach der Linie lll-lll der Figur 1;
Figur 4 die Stelle bei A von Figur 3 in grösserem Massstab;
Figur 5 einen Schnitt nach der Linie V - V der Figur 3;
Figur 6 einen Schnitt entsprechend Figur 3, jedoch bei einer anderen Ausführungs- form ;
Figur 7 die Stelle bei B von Figur 6 in grösserem Massstab;
Figur 8 einen Schnitt nach der Linie VIII - VIII der Figur 6;
Figur 9 einen Teilschnitt durch ein Walzgerüst in einer weiteren Ausführungsform.
Das in Figur 1 dargestellte Walzgerüst 1 besitzt ein Gerüstgehäuse 2, in dem drei Walzen 3 sternförmig angeordnet sind, die dabei eine Walzachse 4 umschliessen. Jede der Walzen 3 besitzt einen gesonderten Eintrieb 5, auf den von einer nicht dargestellten Antriebseinheit her ein An- triebsdrehmoment für die Walze 3 ausgeübt wird. Über eine Kupplungshälfte 6, die drehfest auf eine Walzenwelle 7 aufgeschoben ist, wird das Drehmoment auf die Walze 3 übertragen.
Die Walzenwellen 7 bestehen aus jeweils zwei Teilwellen 8 und 9. Zwischen den einander zu- gekehrten Stirnflächen dieser Teilwellen 8,9 sind die Walzen 3 eingespannt. Die dazu erforderliche axiale Kraft wird von einem Zuganker 10 ausgeübt, der mit einem Endabschnitt 11 in die Teilwelle 9 eingeschraubt ist und der an seinem anderen Endabschnitt eine Spannmutter 12 trägt. Mit meh- reren Spannschrauben 13 in der Spannmutter 12 wird der Zuganker 10 vorgespannt. Dabei stützen sich die Spannschrauben 13 auf einem Distanzstück 14 ab und dieses auf der Teilwelle 8. An Stelle der vorstehend beschriebenen Teile 12 bis 14 kann auch eine bekannte hydraulisch oder pneumatisch zu betätigende Spannmutter verwendet werden.
Zum Wechseln der Walzen 3 wird die Spannmutter 12 gelöst und damit der Zuganker 10 ent- lastet. Dessen Endabschnitt 11 lässt sich dann aus der Teilwelle 9 herausschrauben und der Zu g- anker 10 kann aus dem Bereich der Walze 3 herausgezogen werden, so dass diese gewechselt werden kann, nachdem die beiden Teilwellen 8, 9 etwas auseinander gezogen sind. Ist eine ande- re Walze 3 zwischen den Stirnflächen der Teilwellen 8,9 eingesetzt, wird der Zuganker 10 mit seinem Endabschnitt 11 wieder in die Teilwelle 9 eingeschraubt und danach mit Hilfe der Spann- mutter 12 erneut vorgespannt.
Beiderseits sind die Walzen 3 mittels der Walzenwellen 7 in Wälzagern 15 drehbar gelagert.
Die Wälzlager 15 befinden sich dabei in Exzenterbuchen 16 und 17, von denen die Exzenterbuch- sen 16 auf der Eintriebsseite der Walzen 3 angeordnet sind und zwei Wälzlager 15 besitzen, wogegen die Exzenterbuchsen 17auf der anderen Seite der Walzen 3 nur ein Wälzlager 15haben, in dem die kurze Teilwelle 9 gelagert ist.
Figur 2 lässt erkennen, dass die Kupplungshälfte 6 mit einer Verzahnung 18 versehen ist, in wel- che eine nicht dargestellte zweite Kupplungshälfte eingreift.
Figur 3 zeigt deutlicher als Figur 1, dass die einander zugekehrten Stirnflächen der Teilwellen 8 und 9 Vorsprünge und Vertiefungen 19 aufweisen können, die in entsprechende Vorsprünge und Vertiefungen 19 der Stirnflächen der Walzen 3 eingreifen. Sind relativ kleine Drehmomente zu erwarten, kann man auf die Vorsprünge und Vertiefungen 19 verzichten, wie dies bei den beiden unteren Walzen 3 von Figur 1 beispielsweise dargestellt ist.
In Figur 3 und 4 wird gezeigt, dass die eintriebsseitigen Exzenterbuchsen 16 einen dem Eintrieb 5 zugekehrten Flansch 20 besitzen. Der Flansch 20 und damit die Exzenterbuchse 16 ist mit Schrauben 21 axial unverschieblich in einer bestimmten Drehposition fest verschraubt. Mehrere in Figur 5 erkennbare zusätzliche Schraubenlöcher 22 ermöglichen es, die Exzenterbuchse 16 auch in einer anderen Drehposition festzuschrauben. Es ist natürlich eine noch grössere Anzahl von Schraubenlöchern möglich als in Figur 5 dargestellt sind. Die Drehpositionen der Exzenterbuchsen 16 lassen sich also durch Drehen von Hand verändern, nachdem die Schrauben 21 entfernt wor- den sind. Durch Einbringen der Schrauben 21 in andere Schraubenlöcher 22 können die Exzenter- buchsen 16 in ihrer neuen Drehposition arretiert werden.
Die in Figur 5 ebenfalls sichtbare Exzent- rizität verschiebt beim Drehen der Exzenterbuchse 16 die Drehachse der Walze 3 in radialer
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Richtung.
Figur 6 und 7 entsprechen im wesentlichen den Figuren 3 und 4. Sie zeigen aber einen Halte- ring 23, mit dem der Flansch 20 der Exzenterbuchse 16 drehbar aber axial unverschieblich fixiert ist. Um auch bei dieser Ausführungsform die Drehposition der Exzenterbuchse 16 einstellen und halten zu können, ist von aussen in radialer Richtung durch die Wandung des Gerüstgehäuses 2 hindurch eine Halteschraube 24 geschraubt, die in eine radiale Bohrund 25 der Exzenterbuchse 16 eingreift. Mehrere Bohrungen 25 auf dem Umfang der Exzenterbuchse 16 ermöglichen mehrere Drehpositionen und damit mehrere radiale Einstellungen der Walzen 3. Zum Drehen der Exzenter- buchse 16 dienen stirnseitigen Bohrungen 26, in welche Bolzen eines Stiftschlüssels eingreifen, der bei ausgebauten Walzen 3 eingesetzt werden kann.
Die Figur 8 zeigt, dass die kürzere Exzenterbuchse 17 in der gleichen Weise mit einer solchen Halteschraube 24 arretiert wird. Auch bei der Exzenterbuchse 17 lässt sich die Drehposition von Hand mit einem Stiftschlüssel verstehen, der in stirnseitige Bohrungen 26 eingreift, nachdem die Halteschraube 24 herausgeschraubt worden ist. Ausserdem zeigt Figur 8 besonders deutlich die Exzentrizität der Exzenterbuchse 17, welche die gleiche ist wie die der Exzenterbuchse 16.
Die Ausführungsform nach Figur 9 entspricht weitgehend der von Figur 6, jedoch mit dem Un- terschied, dass die beiden Exzenterbuchsen 16 und 17 mit einem die Walze 3 umgreifenden Ver- bindungsbügel 27 miteinander verbunden sind. Der Verbindungsbügel 27 ist mit den beiden Exzen- terbuchsen 16,17 an deren Stirnseiten verschraubt. Folglich behalten beide Exzenterbuchsen 16, 17 ihren axialen Abstand bei und ausserdem nehmen sie stets eine gemeinsame Dreh position ein.
Folglich braucht nur eine der beiden Exzenterbuchsen 16,17 axial und mit den genannten Mitteln auch in ihrer Drehposition festgelegt zu werden, denn der Verbindungsbügel 27 legt die andere Exzenterbuchse ebenso fest. Die stirnseitigen Bohrungen 26 für einen Stiftschlüssel zum Verstel- len der Drehposition befinden sich hier sowohl in dem Verbindungsbügel 27 als auch im Flansch 20 der Exzenterbuchse 16, um wahlweise an verschiedenen Stellen einen Stiftschlüssel ansetzen zu können, abhängig davon, welche der Stellen jeweils besser erreichbar ist.
PATENTANSPRÜCHE:
1. Walzgerüst für Walzstrassen zum Walzen von metallischen Rohren, Stäben oder Drähten mit mindestens drei, eine Walzachse sternförmig umgebenden Walzen, von denen jede einen gesonderten Eintrieb besitzt und die mittels je einer in zwei Teilwellen unterteilten
Walzenwelle sowie beiderseits der Walze angeordneter Wälzlager drehbar und radial ver- stellbar in einem Gerüstgehäuse gelagert sind, wobei sich die Wälzlager innerhalb von Ex- zenterbuchsen befinden, die drehbar in Lagerbohrungen des Gerüstgehäuses angeordnet sind, dadurch gekennzeichnet, dass sich die Drehpositionen der Exzenterbuchsen (16,17) ohne Verstelleinrichtung von Hand stufenweise in mehrere Einstellungen verändern und darin festhalten lassen und dass das Gerüstgehäuse (2) geschlossen sowie ungeteilt aus- gebildet ist.