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Verfahren und Vorrichtung zur Kühlung von Braunkohle oder ähnlichem
Gut Zur Kühlung der beim Trocknen erhitzten Braunkohle auf Brikettiertemperatur
sind verschiedenartige Vorrichtungen, wie Kühltrommeln, Jalousiekühler und Siebkettenförderer,
bekannt.
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Diesen Kühlvorrichtungen ist gemeinsam, daß die in Korngrößen von
etwa 0 bis 4 mm und mit einem gewissen Anteil an Überkorn anfallende Braunkohle
von Kühlluft oder anderen, z. B. inerten Gasen umspült wird. Diese wärmeaufnehmenden
und -abführenden Gase umströmen die Kohleteilchen und führen dabei einen beta;ächtlichen
Teil des leichten Kohlenstaubes mit sich fort. Es ist daher unerläßlich, die bekannten
Kühlvorrichtungen mit umfangreichen und kostspieligen Entstaubungsanlagen auszurüsten,
um den mitgerissenen -=St:a:ub für die Brikettierung zurückzugewinnen. Um die Größe
der Entstau#bungsa.nlagen in gewissen Grenzen zu halben, ist es notwendig, die Geschwindigkeit
der Kühlluft ebenfalls zu begrenzen, wodurch die Kühlleistung in der Zeiteinheit
herabgesetzt und damit die Größe der Kühlanlage ungünstig beeinflüßt wird.
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Es ist zur Behebung dieser Mängel der Vorschlag gemacht worden; im
Untertrum eines Siebkettenfördere:rs mit Fein= und Grobsieb im Bereich der Feinabsiebung
Kühlluft quer zur Längsrichtung des Förderers mit geringer ; .Geschwindigkeit hindurchzubewegen
und im Bereich der Grobabsiebung die seitlich in das Untcrtrum einströmende Luft
mit großer Geschwindigkeit,' durch das Sieb in das Obertrum eintreten zu -lässen
und sie dort abzusaugen. Dieser Vorschlag führte nicht zu dem erstrebten Erfolg,
weil der Sog im Obertrum des Siebketten.-förderers sich auch auf -die Feinkornstrecke
auswirkte, so daß auch dort Luft durch die feinen Sieböffnungen hindurchgesaugt
wurde-''Dieser Luftstrom, der zufolge er engen Sieböffnungen eine hohe Strömungsgeschwindigkeit'
besitzt; verhindert das freie Hin= durchfallen der Feinkohle durch die Sieböffnungen,
die somit oberhalb der Siebstraße abgesaugt wurde.
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Man hat ferner durch Erfahrungen herausgefunden, daß unter den bekannten
Kühlverfahren das Wirbelschichtkühlverfahren am wirksamsten ist. Das in: das zu
kühlende Gut einströmende gasförmige Kühlmittel dringt in die heiße Kohleschicht
ein und bildet so eine Wirbelschicht, in der eine schnelle Wärmeübertragung stattfindet,
da jedes einzelne Korn von allen Seiten von Kühlluft umspült wird. Zwar wird hierdurch
eine hohe Kühlleistung erzielt; es tritt aber auch in erhöhtem Maße eine unerwünschte
Staubmitnahme durch die abgesaugten Kühlgase auf. Das Wirbe-I-schichtkühlverfahren
erweist sich also in dieser Hinsicht ebenfalls als nachteilig, da es umfangreichere
Entstaubungseinrichtungen erforderlich macht.
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Die Erfindung bezweckt, den Vorteil der großen Kühlleistung des Wirbelschichtkühlverfahrens
nutzbar zu machen, ohne daß eine nachteilige Staubmitnahme durch das Kühlmittel
eintritt. Mit dein Verfahren, bei dem ein in einem Gehäuse umlaufender Förderer
das zu kühlende Gut in Fein- und Grobkorn trennt, wird dies dadurch erreicht, daß.
das Grobkorn im Wirbelschichtkühlverfahren, das Feinkorn für sich mittels Belüftwng
gekühlt und beides gemischt aus dem Trog ausgetragen wird.
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Durch die erfindungsgemäße Beschränkung . des Wirbelschichtkühlverfahrens
auf das Grobkorn wird daher in vorteilhafter Weise eine hohe Kühlleistung ohne die
Gefahr einer Staubaustragung erzielt, so daß umfangreiche Entstaubungsanlagen nicht
benötigt «erden.
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Ein Anwendungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung, die einen
Längsschnitt durch die Kühlanlage in sinnbildlicher. Darstellung zeigt,. veranschaulicht.
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Die zu kühlende Braunkohle wird über eine Fördereinrichtung 1 bekannter
Art und ein Zuteilorgan 2, das beispielsweise, wie gezeichnet, eine Aufgabewalze
sein kann, dem Obertrum 3 eines Trogkettenförderers bekannter Bauart aufgegeben,
der im Trog über Umlenkscheiben 4 geführt und angetrieben wird. Das Untertram 13
des Kühlketten@förderers bewegt sich über dem Gehäuseboden 14 des Kettenförderergehäuses
11. Unter dem Obertram 3 ist ortsfest ein Siebboden 5 mit sich in Förderrichtung
vergrößernder Maschenbreite vorgesehen. Die Maschenbreiten des Siebabschnittes 5a
sind so bemessen, daß nur Fein korngrößen bis 1 mm der vom Obertram 3 beförderten
heißen Braunkohle abgesiebt werden, wogegen die Maschenbreiten des Siebabschnittes
50 ein Absiebem der Grobkorngrößen und Knorpel von 1 bis 4 mm gestatten.
Die
im Siebabschnitt 51, durch das Obertrum 3 abgesiebten Grobkörner und' Knorpel
fallen auf de Untertrumabschnitt 13b, unter dem sich im Gehäuseboden 14 Wirbelschichterzeuger
16 befinden. Diese Wirbelschichterzeuger 16 können beispielsweise aus an sich bekannten
Filters.teinpfatten, geschlitzten Platten od. dgl. bestehen.
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Durch die Wirbelschichterzeu.ger 16 wird ein gegebenenfalls vorgewärmtes,
gasförmiges Kühlmittel gepreßt, das mit den abges.iebten Grobkorngrößen und Knorpeln
eine Wirbelschicht bildet und nach seinem Durchtritt durch den Siebabschnitt 5b
und den diesem Siebabschnitt entsprechendien Teil des Obertrums 3 über Absaugtrichter
17 abgesaugt wird.
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Die Verwirbelung des Kühlmittels mit dem Grobkorn und den Knorpeln
gewährleistet infolge der Umströmung jedes Korns mit Kühlluft einen schnellen Wärmeübergang
und damit eine große Kühlleistung, die notwendig ist, da das Grobkorn und die Knorpel
zufolge ihrer großem Masse einer durchgreifenden Kühlung bedürfen, die jedoch trotz
Wirbelschich.tbildung ohne nachgeschaltete Ents.taubungsanilagen erreicht wird,
da erfindungsgemäß kein Feinkorn oder Staub bei diesem Teil des Kühlverfahrens vorhanden
ist.
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Das im Siebabschnitt 5" durch das Obertrum 3 abgesiebte Feinkorn bis
1 mm Größe des, dem Kühlkettenförderer in oben beschriebener Weise aufgegebenen
heißen Gutes kühlt infolge dar geringen Masse der Körner sehr schnell und benötigt
daher nur eine Belüftung durch Kühlluft, die durch die, Kanäle 10 eintritt und durch
auf der oberen Wand des. Ketten,-förderergehäuses 11 angebrachte Absaugstutzen:
12, gegebenenfalls zusammen mit den entstehenden Wrasen, abgesaugt wird. Um einer
unerwünschten Unterkühlung des Feinkorns, die infolge der dann eintretenden Nachverdampfung
den Wassergehalt des ohnehin schon: im- vorangegangenen Verfahren oft übertrockneten
Feinkorns weiter nachteilig herabsetzen würde, zu begegnen, wird die Kühlluft mit
äußerst geringer Geschwindigkeit, etwa 0,8 m/sec, abgesaugt.
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Die Kühlluft kann das. Gehäuse 11 im Bereich des Siebabschnittes
5, in üblicher Weise quer oder längs durchströmen und durch Regelorgane so
bemessen sein, daß das Feinkorn, das sich mit dem vom Untertrumabschnitt 13b zugeführten
und zuvor im Wirbelschichtkühlverfahren gekühlten Grobkorn und den Knorpeln mischt,
auf Brikettiertemperatur gekühlt wird. Die sehr geringe Durchströmgeschwindigkeit
der Kühlluft verhindert das Mitreißen größerer Mengen von Staubteilchen, so daß
sich eine umfangreiche Entstaubungseinrichtung erübrigt. Die gekühlten und gemischten
Kornklassen werden am Ende des Untertrumabschnittes 13" mit Brikettiertemperatur
- d. h. mit etwa 45° C - in eine Förderschnecke 15 ausgetragen, um anschließend
den Brikettpressen zugeführt zu werden.
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Um sicherzustellen, daß beim Wirbelschichtkühlverfa,hren kein Feinkorn
oder Staub aus dem Bereich des Siebabschnittes 5" in den Kühlabschnitt 5b übertritt,
ist zwischen den Kühlabschnitten 5, und 5b eine Trennwand 18 mit einer daran befestigten
Pendelklappe 19 vorgesehen. Die Pendelklappe 19, die auf dem Unt:ertrum 13 aufliegt
oder in bestimmter Lage festgestellt werden kann, gewährleistet eine Ab-
schirmung
der beiden Kühlabschnitte 5" und 5b gegeneinander.
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Die Kühlanlage zur Durchführung des beschriebenen Kühlverfahrens ist
so ausgestattet, daß das nicht abgesiebte Überkorn vom Obertrum 3 über einen Magnetausscheider
6, der mit einer Klappe 7 versehen ist, einer Trockenkohlenhammermühle 8 zugeführt
wird, wo ein nochmaliges Zerkleinern des Überkorns stattfindet, das danach über
ein steigendes Förderorgan 9 erneut zum Zuteilorgan 2 und zum Obertrum 3 gelangt.