DE10004763A1 - Verlegebett für Bodenfliesen - Google Patents
Verlegebett für BodenfliesenInfo
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Abstract
Um das Verlegen von Bodenfliesen und dergleichen zu erleichtern, wird ein Verlegebett aus einer wasserdurchlässigen Gummipolyurethanmischung vorgeschlagen, auf dessen Oberseite rasterförmig angeordnete Aufnahmen (3) zum Einlegen der Fliesen ausgebildet sind. Zwischen den Aufnahmen (3) befinden sich erhabene Stege (4), die die Fugen zwischen benachbarten Belagplatten ausfüllen. Dadurch werden Verfugungsarbeiten überflüssig, wobei die wasserdurchlässige Ausbildung der Verlegebetten (1) eventuelle Frostschäden durch gefrierendes Wasser unterhalb der Platten verhindert.
Description
Die Erfindung betrifft ein Verlegebett für plattenförmige
Beläge wie insbesondere Bodenfliesen.
Beim Verlegen von Fliesen dient häufig ein sogenannter schwim
mender Estrich zur Aufnahme der Fliesen. Daneben können die
Fliesen auf bereits abgebundene Untergründe oder Bitumenbahnen
mit Hilfe von speziellen Klebern verlegt werden. Nach dem
Verlegen der Fliesen, das in aller Regel von Fachpersonal
durchgeführt werden muß, werden die Fugen zwischen benachbar
ten Fliesen mittels einer pastösen Masse verfüllt, um einen
durchgehenden Verbund zu erzeugen.
Insbesondere bei empfindlichen Bodenbelägen wie Marmor oder
Holz, die zu Verfärbungen neigen, ist das Verkleben und Verfu
gen mit farbigen Substanzen jedoch problematisch.
Im Außenbereich kommt es durch in die Fugenmasse einsickernde
Feuchtigkeit auch häufig dazu, daß Wasser unter die einzelnen
Fliesen gelangen kann und die Fliesen durch die Volumenausdeh
nung bei Frosteinwirkung reißen oder abplatzen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verlegebett für
plattenförmige Beläge zu schaffen, bei dem die Verlegearbeiten
vereinfacht sind, ein Verfugen benachbarter Belagplatten nicht
mehr notwendig ist und Frostschäden verhindert werden.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß das
Bett aus einer wasserdurchlässigen Kunststoff- und/oder Gummi
matte besteht, in deren Ober- bzw. Außenseite rasterförmig
angeordnete Aufnahmen zum Einlegen der Belagplatten ausge
bildet sind, wobei sich zwischen den Aufnahmen erhabene Stege
befinden, die die Fugen zwischen benachbarten Belagplatten
ausfüllen.
Das erfindungsgemäße Verlegebett besteht vorzugsweise aus
gepreßten Gummimatten, bei denen ein z. B. Styrolbutadien-
Gummigranulat mittels eines Polyurethanbinders derart mitein
ander verklebt ist, daß zwischen den verklebten Granulatkör
nern eine Vielzahl von Poren vorhanden sind, durch die Ober
flächenwasser nach unten ablaufen kann.
Das Gummigranulat wird vorzugsweise aus Altreifengummi her
gestellt, so daß diese einer sinnvollen Wiederverwertung un
terworfen werden können und nicht aufwendig entsorgt werden
müssen. Bei einer vorzugsweisen Mischung bestehen die Matten
z. B. aus 80 bis 95% Granulat und 5 bis 20% Polyurethanbin
der. Die Gummimatten aus diesen Materialien sind außerordent
lich rutschfest, so daß sie auch ohne Kleber oder Anker auf
nahezu allen vorhandenen Untergründen verlegt werden können.
Ein Verkleben der Matten auf dem Untergrund beispielsweise mit
Bitumen und Polyurethan ist selbstverständlich auch möglich.
Die Matten können aufgrund Ihrer Materialzusammensetzung mit
Hilfe normaler Schneidwerkzeuge passend geschnitten werden, so
daß hier beim Verlegen keine speziellen Werkzeuge mehr notwen
dig sind.
Durch die rasterförmig angeordneten Aufnahmen zum Einlegen der
Belagplatten können diese nunmehr auch von Laien verlegt wer
den, da die Abstände zwischen benachbarten Belagplatten durch
die erhabenen Stege vorgegeben sind und ein absolut gleich
mäßiges Verlegebild erzielt wird. Gleichzeitig werden durch
die erhabenen Stege Verfugungsarbeiten überflüssig.
Die Belagplatten, die je nach Beanspruchungsart des fertigen
Bodens beispielsweise auch aus Holz, Glas oder Marmor bestehen
können, werden vorzugsweise mit Hilfe eines geeigneten Klebers
wie Polyurethan in die Aufnahmen eingeklebt, um bei einer
punktförmigen Belastung im Kantenbereich der Belagplatte ein
Anheben der Platte zu verhindern.
Durch die vergleichsweise gute Wasserdurchlässigkeit des Ver
legebettes kann Oberflächenwasser durch das Gummimaterial bis
zur Entwässerungsebene geleitet werden, wo es in Richtung des
Gefälles abfließen kann. Das Verlegebett bzw. die eingelegten
Belagplatten sind daher praktisch 100% frostfest.
Auf der Unterseite der Verlegebetten können Entwässerungs
schlitze vorgesehen sein, die zueinander beabstandet verlaufen
und auch größere Wassermengen problemlos abführen können.
Ein weiterer Vorteil der erfindungsgemäßen Verlegebetten ist
die trittschalldämmende Wirkung des Gummigranulats. Dieses
Material weist darüber hinaus eine vergleichsweise große Eige
nelastizität auf, so daß punkt- oder linienförmige Unebenhei
ten des Untergrundes überdeckt werden können, ohne daß sich
das Material bis zur Oberfläche verformt. Dadurch ist es bei
spielsweise möglich, die Matten auf Bitumenbahnnähten direkt
zu verlegen.
Das neuartige Verlegebett ermöglicht es weiterhin, etwa be
schädigte Belagplatten problemlos auszutauschen. Dazu wird die
zersprungene Platte völlig zerschlagen und die einzelnen
Scherben aus der Aufnahme entfernt, so daß eine neue Platte
eingeklebt werden kann.
Bei einer Gesamthöhe des Verlegebettes von ca. 30 mm kann das
erfindungsgemäße Verlegebett auch beispielsweise über einen
vorhandenen, beschädigten Fliesenboden verlegt werden, ohne
daß das Bodenniveau zu stark angehoben wird.
Die Matten weisen vorzugsweise ein spezifisches Gewicht von
etwa 600 bis 1000 g/l auf, so daß sie bei der erwähnten Gesamtdicke
und einer Größe von beispielsweise 500 × 500 mm
leicht gehändelt und verlegt werden können.
Die rasterförmigen Aufnahmen auf der Oberseite der Matten
können so angeordnet sein, daß praktisch jedes beliebige Ver
legebild möglich ist. Auch sind offene Muster, bei denen die
einzelnen Fliesen in Teilaufnahmen von Nachbarplatten angeord
net sind, ohne weiteres zu realisieren. Dazu sind an den ent
sprechenden Übergängen die erhabenen Stege an den Außenkanten
der Matten unterbrochen.
Um eine gleichmäßige Fugenstärke zu erhalten, können die Au
ßenstege der Matten halb so breit wie die Stege im Matten
inneren ausgebildet sein, so daß beim Aneinanderlegen benach
barter Platten wiederum eine volle Fugenstärke erreicht wird.
Das verwendete Gummigranulat kann mit Wasser leicht gereinigt
werden, wobei die bekannten Hochdruckreiniger problemlos ver
wendet werden können.
Die Matten lassen sich bei der Herstellung beliebig einfärben,
so daß die erhabenen, als Fugen fungierenden Stege an die
jeweils verlegten Platten optisch angepaßt sind.
Um nach dem Verlegen der Matten einen zusammenhängenden Mat
tenverbund zu schaffen bzw. um Relativbewegungen der einzelnen
Matten zueinander zu verhindern, können diese an den Stirn
seiten Bohrungen aufweisen, in die dübelähnliche Elemente zur
Verbindung benachbarter Platten eingesteckt werden können.
Darüber hinaus ist es möglich, an die Unterseite der Matten
strukturierte Fortsätze anzuformen, die in entsprechend ge
formte Aufnahmen der Nachbarmatte eingreifen. Auch das Ein
legen der unterseitig profilierten Matten in zusätzliche ent
sprechend profilierte Formmatten, die z. B. aus Polyethylen
bestehen können, ist zur Bildung eines Mattenverbundes ge
eignet, wobei die Matten gegebenenfalls mit den Formmatten
verklebt werden können.
Die Erfindung ist in der Zeichnung beispielsweise veranschau
licht und wird im nachfolgenden anhand der Zeichnung im ein
zelnen erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine Draufsicht auf ein quadratisches Verlegebett mit
acht Aufnahmen für Bodenfliesen,
Fig. 2 einen Schnitt durch das Verlegebett aus Richtung I-I,
Fig. 3 eine Draufsicht auf ein Verlegebett zum versetzten
Verlegen von Bodenfliesen und
Fig. 4 eine Draufsicht auf ein Verlegebett für quadratische
Fliesen.
Das in den Fig. 1 und 2 gezeigte Verlegebett 1 besteht aus
einer quadratischen Matte 2 aus einer Gummigranulat-Polyu
rethanmischung. Auf der Oberseite der Matte 2 sind acht Auf
nahmen 3 ausgebildet, zwischen denen sich erhabene Stege 4
befinden. Die Stege 5 an den Außenkanten 6 der Matte 2 weisen
lediglich die halbe Breite der innenliegenden Stege 5 auf, so
daß beim Aneinanderlegen benachbarter Verlegebetten 1 durch
die beiden Außenstege 5 wiederum Stege entstehen, deren Breite
denen der Stege 4 entspricht.
Die Größe der Aufnahmen 3 ist so gewählt, daß handelsübliche
Fliesen mit einer Fläche von beispielsweise 12 × 24 cm passend
eingelegt werden können.
Auf der Unterseite der Matten 2 befinden sich zueinander be
abstandet verlaufende Entwässerungsschlitze 7, die unterhalb
der wasserdurchlässigen Matten 2 eine problemlose Wasserabfuhr
ermöglichen.
Bei den in Fig. 3 und 4 gezeigten Ausführungsarten sind die
Aufnahmen 3 so angeordnet, daß ein sogenanntes offenes Verle
gemuster möglich ist. Dazu können die Stege an den Außenkanten
der Matten an den betreffenden Stellen unterbrochen sein.
1
Verlegebett
2
Matte
3
Aufnahme
4
Steg
5
Steg
6
Außenkante
7
Entwässerungsschlitz
Claims (13)
1. Verlegebett für plattenförmige Beläge wie Bodenfliesen,
dadurch gekennzeichnet, daß das Verle
gebett (1) aus einer wasserdurchlässigen Kunststoff- und/
oder Gummimatte (2) besteht, in deren Ober- bzw. Außensei
te rasterförmig angeordnete Aufnahmen (3) zum Einlegen von
Belagplatten ausgebildet sind, wobei sich zwischen den
Aufnahmen (3) erhabene Stege (4) befinden, die die Fugen
zwischen benachbarten Belagplatten ausfüllen.
2. Verlegebett nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Verlegebett (1) aus Styrolbuta
diengummigranulat (SBR) besteht, das mittels eines Polyu
rethanbinders unter Druckbeaufschlagung miteinander ver
klebbar ist.
3. Verlegebett nach Anspruch 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Styrolbutadiengummigranulat aus
Altreifengummi besteht.
4. Verlegebett nach Anspruch 2 oder 3, dadurch ge
kennzeichnet, daß das Verlegebett (1) aus einer
Mischung zwischen 80 bis 95% SBR-Granulat und 5 bis 20%
Polyurethanbinder besteht.
5. Verlegebett nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß es als recht
eckige Matte (2) ausgebildet ist.
6. Verlegebett nach einem der Ansprüche 1 bis 5, da
durch gekennzeichnet, daß auf der Unter
seite des Verlegebettes (1) Entwässerungsschlitze (7)
ausgebildet sind.
7. Verlegebett nach einem der Ansprüche 1 bis 6, da
durch gekennzeichnet, daß es mit einem
Kleber wie Bitumen oder Polyurethan und/oder mit Ankern am
Untergrund befestigt ist.
8. Verlegebett nach einem der Ansprüche 1 bis 7, da
durch gekennzeichnet, daß die Belag
platten in die Aufnahmen (3) eingeklebt sind.
9. Verlegebett nach einem der Ansprüche 1 bis 7, da
durch gekennzeichnet, daß die erhabenen
Stege (5) an den Außenkanten (6) der Matten (2) halb so
breit wie die inneren Stege (4) ausgebildet sind.
10. Verlegebett nach einem der Ansprüche 1 bis 9, da
durch gekennzeichnet, daß die erhabenen
Stege (5) an den Außenkanten (6) zum überlappenden Verle
gen von Belagplatten auf benachbarten Matten (2) unter
brochen sind.
11. Verlegebett nach einem der Ansprüche 1 bis 10, da
durch gekennzeichnet, daß das spezi
fische Gewicht der Matten (2) zwischen 600 und 1000 g/l
liegt.
12. Verlegebett nach einem der Ansprüche 1 bis 11, da
durch gekennzeichnet, daß die Matten (2)
im Bereich ihrer Stirn- oder Unterseiten strukturierte
Verbindungselemente aufweisen, die mit entsprechend
strukturierten Verbindungselementen benachbarter Matten
(2) zur Verhinderung einer Relativbewegung zusammenwirken.
13. Verlegebett nach einem der Ansprüche 1 bis 11, da
durch gekennzeichnet, daß die Matten (2)
strukturierte Unterseiten aufweisen, die mit ihrer Struk
tur in untere, entsprechend strukturierte Formmatten ein
legbar sind.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE2000104763 DE10004763B4 (de) | 2000-02-03 | 2000-02-03 | Verlegebett für plattenförmige Beläge wie Bodenfliesen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE2000104763 DE10004763B4 (de) | 2000-02-03 | 2000-02-03 | Verlegebett für plattenförmige Beläge wie Bodenfliesen |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE10004763A1 true DE10004763A1 (de) | 2001-12-20 |
DE10004763B4 DE10004763B4 (de) | 2004-10-28 |
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ID=7629720
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DE2000104763 Expired - Fee Related DE10004763B4 (de) | 2000-02-03 | 2000-02-03 | Verlegebett für plattenförmige Beläge wie Bodenfliesen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE10004763B4 (de) |
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DE10004763B4 (de) | 2004-10-28 |
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