DE19819468A1 - Belag für Böden oder Wände und dergleichen zur Aufnahme von Fliesen sowie Herstellungsverfahren und Verlegeverfahren dafür - Google Patents
Belag für Böden oder Wände und dergleichen zur Aufnahme von Fliesen sowie Herstellungsverfahren und Verlegeverfahren dafürInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft einen Belag für Böden oder Wände und dergleichen zur Aufnahme von Fliesen, z. B. Keramik, Steinzeug, Klinker, Glasmosaik, aus dauerelastischem Kunststoff mit einer durchgehenden Rückenschicht, wobei der Belag in der gewünschten Anordnung und Fugenbeabstandung Ausnehmungen aufweist, in die die zu verlegenden Fliesen nach dem Auslegen des Belags eingefügt werden. DOLLAR A Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines derartigen Belages, wobei in einer horizontal ausgerichteten, im wesentlichen ebenen Negativform, die die Oberseite des Belages nachbildet, ein Flüssigkunststoff in gewünschter Stärke der Rückenschicht eingefüllt wird, der Kunststoff dauerelastisch aushärtet und der Belag ausgeformt wird. DOLLAR A Die Erfindung betrifft ferner ein Verfahren zum Verlegen eines derartigen Belages mit den Schritten: Auflegen des Belages auf den zu belegenden Untergrund, ggf. Zuschneiden des Belages und Einlegen der in die Ausnehmungen passenden Fliesen.
Description
Die Erfindung betrifft einen Belag für Böden oder Wände
und dergleichen zur Aufnahme von Fliesen, z. B.
Keramik, Steinzeug, Klinker, Glasmosaik, aus
dauerelastischem Kunststoff mit einer durchgehenden
Rückenschicht. Ferner betrifft die Erfindung ein
Herstellungsverfahren sowie ein Verlegeverfahren für
einen derartigen Belag.
Als Verlegehilfe für Fliesen ist es bekannt, Fliesen in
richtiger Anordnung und fugengerechter Beabstandung auf
einer netzförmigen Matte anzuordnen. Darüberhinaus ist
es aus der DE 88 02 575 U bekannt, die einzelnen
Fliesen auf ihrer Unterseite unter anderem mit einer
Klebeschicht zu versehen. Damit wird das Aufkleben der
einzelnen Fliese bzw. der mit einer netzförmigen Matte
verbundenen Fliesen vereinfacht.
Ferner ist aus der DE 19 77 986 U1 ein Fußboden-
Klinker-Bauelement bekannt, bei dem auf einer
Isolierfolie mehrere mit Fugenabstand aufgeklebte
Klinkerplatten vorgesehen sind, wobei als Klebeschicht
zwischen den Klinkerplatten und der Isolierfolie ein
säurebeständiges Kunstharz dient und die Isolierfolie
über zwei einander benachbarte Längsseiten der Klinker
plattenanordnung übersteht, um so einen guten Verbund
von Tafel zu Tafel auszubilden.
Nachteilig an den vorgenannten Fliesenbelägen ist, daß
nach dem Auflegen bzw. Aufkleben der Fliesen bzw.
Fliesentafeln das Verfugen in herkömmlicher Weise
ausgeführt werden muß. Daraus ergibt sich sowohl ein
hoher Arbeitsaufwand, wie auch eine entsprechende
Schmutzbelästigung und ein unvermeidbarer Feuchtig
keitseintrag in den Boden oder die Wand durch den
hydraulisch aushärtenden Fugenmörtel. Daneben ist es
nachteilig, daß so verlegte Böden erst nach Abbindung
des Fugenmörtels begehbar sind.
Aus der DE 74 07 246 U1 ist dahingegen ein Verlege
element bekannt, bei dem mehrere keramische Platten mit
Hilfe eines flexiblen Kunststoffes versehen sind, der
die Rückseite der keramischen Platten beschichtet, die
Fugen zwischen den einzelnen keramischen Platten
ausfüllt und an den Seitenkanten eine Umrandung von der
halben Fugenbreite bildet. Mit derartigen Platten
können Böden durch Aneinanderlegen in einfacher Weise
belegt werden. In ähnlicher Weise ist aus der
DE 195 32 610 A1 ein vorgefertigter Fliesenbelag
bekannt, bei dem die Fliesen auf einer Dichtungsbahn in
fugengerechter Beabstandung gehalten und mit einer
dauerelastischen Masse verfugt sind. Diese Fliesen
platten werden als Fertigteile beispielsweise auf
Paletten angeliefert und werden dann vor Ort verlegt
und gegebenenfalls vollflächig oder teilweise auf dem
Boden verklebt. Großformatige Fertigbahnen sind für die
Verlegung ausreichend verwölbbar bzw. elastisch.
Die beiden letztgenannten Fliesenelemente sind bereits
fertig verfugt, so daß sie nach der Verlegung sofort
begehbar sind, jedoch bleiben die Stoßfugen aneinander
grenzender Elemente problematisch, wie dies auch in der
DE 74 07 246 U1 aus der Vielzahl der vorgeschlagenen
Verzahnungselemente erkennbar ist. Da jedoch auch die
Elemente gemäß DE 195 32 610 A1 eine noch handhabbare
Größe aufweisen müssen, sind eine Vielzahl von
Stoßstellen aneinandergrenzender Elemente auf einer
Fläche unvermeidbar. An den Stoßstellen der Elemente
besteht die Gefahr, daß Feuchtigkeit in den darunter
liegenden Boden gelangt und/oder Ausgleichsbewegungen
zwischen aneinandergrenzenden Elemente auftreten.
Ferner ist es nachteilig, daß eine Vielzahl von vorge
fertigten Elemente mit unterschiedlichen Fliesendekoren
für verschiedene Kundenwünsche bevorratet werden
müssen.
Aufgabe der Erfindung ist es daher, einen leicht
herstellbaren und verlegbaren Belag für Fliesen
anzugeben, mit dem große Flächen belegt werden können
und eine spätere Auswahl der zu verlegenden Fliese
ermöglicht wird.
Gelöst wird diese Aufgabe mit einem Belag nach
Anspruch 1. Der Belag ist in Art eines Rasterteppiches
ausgebildet und nimmt paßgenau in seinen Ausnehmungen
die zu verlegenden Fliesen auf. Da die Fliesen erst
nach Verlegung des Belages eingelegt werden, ist der
Belag flexibel, leicht zu bearbeiten, beispielsweise zu
schneiden, und hat ein relativ geringes Gewicht. Der
Belag kann ähnlich einer Teppichauslegeware in
aufgerollten Gebinden gelagert und transportiert werden
und vor Ort ausgerollt und zugeschnitten werden.
Bevorzugt entsprechen die Ausnehmungen im Flächenformat
der zu verlegenden Fliesengröße paßgenau oder mit
leichtem Preßsitz und sind von Stegen mit einer Breite,
die der gewünschten Fugenbreite entspricht, umgrenzt,
so daß die in dem ausgelegten Belag eingefügten Fliesen
ohne Verklebung sicher gehalten werden. Neben der
Fliesengröße und der Fugenbreite gibt der Belag auch
das Verlegemuster vor.
Dadurch, daß die Stege an den Seitenflanken in
Längsrichtung angeordnete Lamellen oder Rillen
aufweisen, wird einerseits das Eindrücken der Fliesen
in die Ausnehmungen erleichtert und gleichzeitig ein
sicheres Halten und Dichten von vom Nennformat
abweichenden Fliesen erreicht. Die Rillen und Lamellen
bilden einen dichtenden und ausgleichenden
übergangsbereich zwischen Fugensteg und Fliese. Bei
spielsweise können bei Lamellenbreite oder Rillentiefe
von 2 mm an den eine Ausnehmung einfassenden Stegen
Maßtoleranzen der Fliesenformate bis 4 mm ausgeglichen
werden. Dabei können die Lamellen oder Rillen bevorzugt
im Querschnitt ein Sägezahnprofil aufweisen, so daß das
Eindrücken einer Fliese in die Ausnehmung erleichtert
wird, wohingegen das Entnehmen einer Fliese erschwert
wird.
Wenn die Stege eine Höhe aufweisen, die etwa der
Materialstärke der Fliesen entspricht, ist eine
nachträgliche Bearbeitung der Fugen nicht erforderlich.
Da sich jedoch herausgestellt hat, daß eine Vielzahl
der am Markt erhältlichen Fliesen auch in einer Charge
unterschiedliche Materialstärken aufweisen, ist es
bevorzugt, daß die Stege eine Höhe aufweisen, die die
eingelegten Fliesen überragt. Nach dem Einlegen der
Fliesen sind dann die Fugen auf das entsprechende Maß
zu kürzen.
Um sowohl die Belastbarkeit sowie auch eine dauerhafte
Dichtigkeit des Belages sicherzustellen, ist die
Rückenschicht mit einer Armierung versehen. Bevorzugt
besteht die Armierung aus Kohle- und/oder Glasfasern
oder einem Polyestergittervlies.
Wenn der Belag aus Kautschuk, thermoplastischem
Kunststoff und/oder Flüssigkunststoff hergestellt ist,
werden gute Verarbeitungseigenschaften erreicht.
Dadurch, daß die Rückenschicht auf der Unterseite mit
einer Trittschalldämmung versehen ist, wird eine
weitere akustische Entkopplung der für Trittschall
empfindlichen Fliesen vom Untergrund erreicht. Als
Trittschalldämmung kann ein Schaumstoff, ein
Gummigranulat oder eine Korkschicht verwendet werden.
Bevorzugt wird der Belag "endlos" in standardisierten
Breiten von 1,5 m, 2,0 m, 3,0 m, 4,0 m oder 5,0 m
hergestellt. Mit den vorgenannten Produktionsbreiten
können die meisten Verlegeflächen stoßstellenfrei
belegt werden. Beispielsweise können Laubengänge und
die meisten Balkone mit 1,5 m breiten Belägen belegt
werden. Für Bäder dürften i.d.R. die 2,0 m oder 3,0 m
breiten Beläge ausreichen. Für größere Flächen sind
dann ausnahmsweise die Produktionsbreiten 4,0 m und
5,0 m vorgesehen.
Wenn an wenigstens einem Randbereich eine durchgehende
Ausnehmung vorgesehen ist, in die ein begehbares
Entwässerungsgitter einlegbar ist, kann eine in dem
Belag integrierte Ableitung für Oberflächenwasser
ausgebildet werden. Bevorzugt sind die
Entwässerungsrillen an Randbereichen, beispielsweise
vor dem Wandanschluß anzubringen.
Herstellungsgemäß wird die eingangs genannte Aufgabe
dadurch gelöst, daß in eine horizontal ausgerichtete,
im wesentlichen ebene Negativform, die die Oberseite
des Belages nachbildet, ein Flüssigkunststoff in
gewünschter Stärke der Rückenschicht eingefüllt wird,
der Kunststoff dauerelastisch aushärtet und der Belag
ausgeformt wird. Nach dem Ausformen wird der Belag für
Lagerung und Transport bevorzugt aufgerollt.
Das Verlegeverfahren ist gekennzeichnet durch die
Schritte: Auflegen des Belages auf den zu belegenden
Untergrund, ggf. Zuschneiden des Belages und Einlegen
der in die Ausnehmungen passenden Fliesen.
Bei dem erfindungsgemäßen Verlegeverfahren werden bei
Verwendung von die eingelegten Fliesen überragenden
Fugenstege nach dem Einlegen der Fliesen in die
Ausnehmungen die nach oben vorragenden Fugenstege
abgeschnitten. Bevorzugt wird zum Schneiden ein
Hohlkehlmesser oder ein entsprechend geformtes
Stechbeitel verwendet. Mit dem Hohlkehlmesser oder dem
Stechbeitel kann der Steg bequem entlang der
Fliesenoberkante als Höhenanschlag abgeschnitten
werden, wobei durch die Hohlkehle der Schneide die
gewünschte und vorteilhafte Hohlkehlform der
Fugenoberseite erzeugt wird. Ein derartig aufgebauter
Fliesenbelag unterscheidet sich nicht sichtbar von
herkömmlich mit hydraulisch härtendem Fugenmörtel
hergestellten Fliesenböden.
Auf besonders belasteten Böden bzw. an besonders
belasteten Stellen oder bei Verwendung des Belages für
Wandfliesungen wird der Belag teilweise oder ganz
flächig auf den Untergrund geklebt. Bei Wandfliesungen
ist bevorzugt eine zusätzliche mechanische Befestigung,
beispielsweise mit Dübeln, vorzusehen.
Besonders in Feuchträumen und im Außenbereich können an
Wandanschlüssen und dergleichen mit Eindichtungs
laminaten wasserdichte Wandanschlüsse hergestellt
werden. Die Eindichtungslaminate werden bevorzugt aus
dem gleichen oder einem ähnlichen, am Wandanschluß
bereich aufgetragenen Flüssigkunststoff hergestellt,
auf dem eine Armierung aufgelegt wird. Für einen
dichten Anschluß ist wichtig, daß der erfindungsgemäße
Belag am Wandanschlußbereich in das noch feuchte
Laminat eingelegt wird, womit dann eine innige
Verbindung und folglich eine wasserdichte
Eindichtungswanne entsteht.
Wenn vor dem Auflegen des Belages an den
Wandanschlüssen Wandanschlußprofile eingepaßt werden
und der Belag darauf fixiert wird, kann eine
wiederaufnehmbare Eindichtungswanne gebildet werden.
Die Wandanschlußprofile können beispielsweise als
Winkelbleche ausgestaltet sein, die vor Ort paßgenau
abgelängt und in Raumecken miteinander verklebt oder
verlötet werden. Der an der Wand nach oben ragende
Schenkel des Anschlußprofils wird beispielsweise von
einer Wandverkleidung überdeckend in das
Abdichtungssystem eingebunden.
Je nach zu verwendenden Fliesen kann es aufgrund der
teils erheblichen Formatschwankungen vorteilhaft sein,
die Fliesen vor dem Einlegen vorzusortieren oder
vorzukalibrieren.
An besonders beanspruchten Stellen werden die Fliesen
in die Ausnehmungen eingeklebt. Bevorzugt werden dabei
nur Klebpunkte in den Ecken der Ausnehmungen
vorgesehen.
Nachfolgend wird die Erfindung unter Bezugnahme auf die
beigefügten Zeichnungen anhand eines
Ausführungsbeispieles detailliert beschrieben.
Darin zeigen:
Fig. 1 eine räumliche Ansicht eines erfindungsgemäßen
Belages in einem Ausschnitt und
Fig. 2 einen Teilausschnitt des in Fig. 1 darge
stellten Belages mit eingelegten Fliesen.
In Fig. 1 ist in räumlicher Ansicht in einem Ausschnitt
ein erfindungsgemäßer Belag 1 dargestellt. Der Belag 1
weist auf seiner Oberseite rechteckige Ausnehmungen 2
auf, die eine Größe zur Aufnahme eines bestimmten
Fliesenformats aufweisen.
Auf der Rückseite bildet der Belag 1 eine durchgehende,
im wesentlichen ebene Rückenschicht 11. Zur Erhöhung
der Belastbarkeit des Belages 1 ist die Rücken
schicht 11 mit einer Armierung 12, beispielsweise einem
Polyestergittervlies oder einem Glasfasergewebe,
verstärkt. Auf der Unterseite der Rückenschicht 11 kann
zur Dämpfung des Trittschalls eine Trittschall
dämmung 13, beispielsweise ein Schaumstoff, ein
elastischer Kunststoff, ein Gummigranulat oder eine
Korkschicht aufgetragen sein.
Die Ausnehmungen 2 für einzulegende Fliesen 3 weisen
das Flächenformat der zu verlegenden Fliesen 3 auf bzw.
sind geringfügig kleiner, um einen festen Sitz der
eingelegten Fliese 3 zu erreichen. Die Ausnehmungen 2
sind entsprechend des gewünschten Verlegemusters der
Fliesen 3 in entsprechendem Fugenabstand angeordnet.
Die Fugen werden durch Fugenstege 21, 22 gebildet. Zur
Verbesserung des Preßsitzes und zum Ausgleich von
Maßtoleranzen im Fliesenformat sind nicht dargestellte
Sägezahn-förmige Rillen in Längsrichtung an den
Seitenflanken der Stege 21, 22 vorgesehen. Dabei haben
die Fugenstege 21 eine Breite, die der gewünschten
Fugenbreite entspricht. Die Randfugenstege 22 weisen
bevorzugt die halbe gewünschte Fugenbreite auf, um bei
zwei aneinandergrenzenden Belägen 1 die gewünschte
Gesamtfugenbreite auch an der Stoßstelle beider Beläge
und somit ein gleichmäßiges Verlegemuster zu erhalten.
In Fig. 2 ist ein Ausschnitt des Belages 1 mit einer
eingelegten Fliese 3 dargestellt. Die Fugenstege 21, 22
weisen eine die Fliesen 3 überragende Höhe auf, wie
dies in Fig. 2 auf der linken Seite ersichtlich ist.
Durch Abschneiden des überstehenden Fugenstegteiles
entlang der Schnittlinie 23 mit einem Hohlkehlmesser
oder einem entsprechend geformten Stechbeitel wird die
in Fig. 2 auf der rechten Seite dargestellte
Hohlkehle 24 gebildet.
Nachfolgend wird das Herstellungsverfahren und das
Verlegeverfahren für den vorgenannten Belag 1, teils
unter Bezugnahme auf die Figuren, beschrieben.
In eine horizontal ausgerichtete, im wesentlichen ebene
Negativform, die entsprechend den gewünschten
Ausnehmungen 2 Aufwölbungen aufweist, wird ein
Flüssigkunststoff oder ein naturnaher Flüssigkunststoff
bis zu einem Füllstand eingefüllt, bei dem die
Aufwölbungen vollständig in der gewünschten Stärke der
Rückenschicht 11 überdeckt sind. In den noch flüssigen
Kunststoff wird dann das Armierungsgewebe 12 eingelegt,
so daß es sich noch vollständig mit dem Kunststoff
verbindet. Nach Aushärtung des dauerelastischen
Kunststoffes wird der so entstandene Belag 1
ausgeformt.
Bei der Verlegung des Belages 1 wird wie beim Verlegen
von Auslegeware vorgegangen.
Der bevorzugt aufgerollte Belag 1 wird auf dem zu
verlegenden Untergrund, der bedarfsweise vornivelliert
wird, aufgelegt, ausgerollt und ausgerichtet. Dann
erfolgt das Zuschneiden des Belages. Gegebenenfalls
wird der Belag an kritischen, besonders belasteten
Stellen, bevorzugt mit einem wiederaufnehmbaren Kleb
stoff auf den Untergrund geklebt. In besonderen Fällen
ist auch eine ganzflächige Verklebung möglich. In jedem
Fall ist ein wiederaufnehmbarer Kleber zu bevorzugen,
um ein problemloses und schnelles Wiederaufnehmen des
Belages bei Renovierungsarbeiten etc. zu ermöglichen.
In besonders feuchtigkeitsbeanspruchten Umgebungen,
beispielsweise auf Balkonen, Laubengängen oder in
Naßräumen werden bevorzugt an den Wandanschlüssen
Eindichtungslaminate aufgebracht und der Rand des
Belages in das noch feuchte Laminat eingelegt, um eine
Eindichtungswanne zu bilden.
Nachdem der Belag ausgelegt und gegebenenfalls fixiert
ist, werden die zu verlegenden Fliesen in die Aus
nehmungen eingelegt. Um einen optimalen Paßsitz und
einen gleichmäßigen optischen Eindruck zu erzielen, ist
es insbesondere bei Fliesen, die größere
Formatschwankungen aufweisen, vorteilhaft, die Fliesen
nach Formatabweichungen vorzusortieren. Alternativ oder
ergänzend können die Stege gemäß Anspruch 3 ausgebildet
werden.
Die Fliesen 3 werden dann trocken in die Ausnehmungen 2
eingelegt bzw. eingedrückt. Bei einer besonders stark
beanspruchten Verlegung kann zur Fixierung der Fliesen
zusätzlich ein Klebstoff verwendet werden. Bevorzugt
wird dabei der Klebstoff lediglich in die 4 Ecken der
Ausnehmung 2 eingebracht, gegebenenfalls bei größeren
Fliesen mit einem zusätzlichen zentralen Klebpunkt, und
die Fliese 3 eingedrückt, womit die in Fig. 2 darge
stellten Klebwolken 31 entstehen und gegebenenfalls
eine nicht plan aufliegende Verlegung der Fliese
ausgleichen.
Derartig verlegte Fliesen zeichnen sich durch sofortige
Begehbarkeit aus.
Nach dem Einlegen der Fliesen wird mit einem
Hohlkehlmesser oder Stechbeitel entlang der Fugenstege
unter Auflage auf die Fliesenoberfläche der
überstehende Fugenstegteil weggeschnitten. Die so
entstandene Fliesenfläche unterscheidet sich optisch
nicht von herkömmlich hergestellten Fliesenoberflächen.
Dabei kann der Belag auch für bestimmte Ornamente
und/oder Verlegemuster vorgesehen werden.
Vorteilhaft können erfindungsgemäß verlegte
Fliesenflächen, insbesondere bei der bevorzugten
Verlegung ohne Klebstoff oder lediglich mit wiederauf
nehmbarem Klebstoff, wiederaufgenommen werden, gege
benenfalls neu verlegt werden. Ferner können problemlos
einzelne, beschädigte Fliesen ausgetauscht werden oder
die gesamten Fliesen gegen neue Fliesen, beispielsweise
mit anderem Dekor, ausgewechselt werden. Ferner ist
vorteilhaft, daß der Untergrund vor Oberflächenwasser
geschützt ist. Die Verlegung kann dabei problemlos von
einem Heimwerker durchgeführt werden.
1
Belag
11
Rückenschicht
12
Armierung, Fasergewebe
13
Trittschalldämmung
2
Ausnehmung
21
Fugensteg
22
Randfugensteg
23
Schnittlinie
24
Hohlkehle
3
Fliese
31
Klebstoff
Claims (22)
1. Belag für Böden oder Wände und dergleichen zur
Aufnahme von Fliesen (3), z. B. Keramik, Steinzeug,
Klinker, Glasmosaik, aus dauerelastischem Kunst
stoff mit einer durchgehenden Rückenschicht (11),
dadurch gekennzeichnet, daß der Belag (1) in der
gewünschten Anordnung und Fugenbeabstandung
Ausnehmungen (2) aufweist, in die die zu
verlegenden Fliesen (3) nach dem Auslegen des
Belags (1) eingefügt werden.
2. Belag nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Ausnehmungen (2) im Flächenformat der zu
verlegenden Fliesengröße paßgenau oder mit leichtem
Preßsitz entsprechen und von Stegen (21, 22) mit
einer Breite, die der gewünschten Fugenbreite
entspricht, umgrenzt sind.
3. Belag nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß
die Stege an den Seitenflanken in Längsrichtung
angeordnete Lamellen oder Rillen aufweisen.
4. Belag nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Stege (21, 22) eine Höhe
aufweisen, die etwa der Materialstärke der
Fliesen (3) entspricht.
5. Belag nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Stege (21, 22) eine Höhe
aufweisen, die die eingelegten Fliesen (3)
überragt.
6. Belag nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Rückenschicht (11)
mit einer Armierung (12) versehen ist.
7. Belag nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß
die Armierung (12) aus Kohle- und/oder Glasfasern
oder einem Polyestergittervlies besteht.
8. Belag nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß er aus Kautschuk,
thermoplastischem Kunststoff und/oder
Flüssigkunststoff hergestellt ist.
9. Belag nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Rückenschicht (11)
auf der Unterseite mit einer Trittschall
dämmung (13) versehen ist.
10. Belag nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß er eine standardisierte
Breite von 1,5 m, 2,0 m, 3,0 m, 4,0 m oder 5,0 in
bei großer Produktionslänge hat.
11. Belag nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß an wenigstens einem
Randbereich eine durchgehende Ausnehmung vorgesehen
ist, in die ein begehbares Entwässerungsgitter
einlegbar ist.
12. Verfahren zur Herstellung eines Belages gemäß einem
der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß
in eine horizontal ausgerichtete, im wesentlichen
ebene Negativform, die die Oberseite des Belages
nachbildet, ein Flüssigkunststoff in gewünschter
Stärke der Rückenschicht eingefüllt wird, der
Kunststoff dauerelastisch aushärtet und der Belag
ausgeformt wird.
13. Verfahren nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet,
daß der Belag nach dem Ausformen aufgerollt wird.
14. Verfahren zum Verlegen eines Belages gemäß einem
der Ansprüche 1 bis 11, ggf. hergestellt nach einem
Verfahren nach Anspruch 12 oder 13, gekennzeichnet
durch die Schritte:
- - Auflegen des Belages auf den zu belegenden Untergrund,
- - ggf. Zuschneiden des Belages und
- - Einlegen der in die Ausnehmungen passenden Fliesen.
15. Verfahren nach Anspruch 14, insbesondere für einen
Belag nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß
nach dem Einlegen der Fliesen in die Ausnehmungen
die nach oben vorragenden Fugenstege abgeschnitten
werden.
16. Verfahren nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet,
daß zum Schneiden ein Hohlkehlmesser oder ein
Stechbeitel verwendet wird.
17. Verfahren nach Anspruch 14, 15 oder 16, dadurch
gekennzeichnet, daß der Belag teilweise oder
ganzflächig auf den Untergrund geklebt wird.
18. Verfahren nach Anspruch 14, 15, 16 oder 17 für
einen Bodenbelag, dadurch gekennzeichnet, daß vor
dem Auflegen des Belages an den Wandanschlüssen
Eindichtungslaminate aufgebracht werden und der
Belag darin eingelegt wird.
19. Verfahren nach Anspruch 14, 15, 16 oder 17 für
einen Bodenbelag, dadurch gekennzeichnet, daß vor
dem Auflegen des Belages an den Wandanschlüssen
Wandanschlußprofile eingepaßt werden und der Belag
darauf fixiert wird.
20. Verfahren nach Anspruch 14, 15, 16, 17, 18 oder 19,
dadurch gekennzeichnet, daß die Fliesen vor dem
Einlegen vorsortiert oder vorkalibriert werden.
21. Verfahren nach Anspruch 14, 15, 16, 17, 18, 19 oder
20, dadurch gekennzeichnet, daß die Fliesen in die
Ausnehmungen eingeklebt werden.
22. Verfahren nach Anspruch 21, dadurch gekennzeichnet,
daß nur Klebpunkte in den Ecken der Ausnehmungen
vorgesehen werden.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19819468A DE19819468C2 (de) | 1998-04-30 | 1998-04-30 | Belag für Böden oder Wände und dergleichen zur Aufnahme von Fliesen sowie Herstellungsverfahren und Verlegeverfahren dafür |
Applications Claiming Priority (1)
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---|---|---|---|
DE19819468A DE19819468C2 (de) | 1998-04-30 | 1998-04-30 | Belag für Böden oder Wände und dergleichen zur Aufnahme von Fliesen sowie Herstellungsverfahren und Verlegeverfahren dafür |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19819468A1 true DE19819468A1 (de) | 1999-11-11 |
DE19819468C2 DE19819468C2 (de) | 2002-09-19 |
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ID=7866371
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
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Country | Link |
---|---|
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1998
- 1998-04-30 DE DE19819468A patent/DE19819468C2/de not_active Expired - Fee Related
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