DE10001364C2 - Auftragswalze zum Übertragen eines formatgerechten Klebstoffauftrags - Google Patents
Auftragswalze zum Übertragen eines formatgerechten KlebstoffauftragsInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Auftragswalze zum Übertragen eines formatge
rechten Klebstoffauftrags von einer Klebstoffwalze einer Klebstoffauftragsvorrich
tung auf eine kontinuierlich geförderte Bahn, vorzugsweise eine Papierbahn.
Eine Klebstoffauftragsvorrichtung dieser Art ist aus DE 196 34 594 A1 bekannt und
wird anhand der Fig. 4 der Zeichnung kurz erläutert. Die Klebstoffauftragsvorrich
tung besteht aus einer in dem nicht dargestellten Maschinengestell gehalterten
Klebstoffkammer mit einem senkrecht stehenden U-förmigem Gehäuse 1, das an
seiner Unterseite durch eine nicht dargestellte Bodenplatte abgedichtet ist. Die ver
tikalen Ränder des Gehäuses 1 sind mit dichtenden Leisten 2 versehen, die an in
dem Maschinengestell gelagerte und in Richtung der Pfeile drehend angetriebene
Klebstoffwalzen 3, 4 angestellt sind. Von der Klebstoffwalze 4 wird der Klebstoff auf
Formatteile übertragen, die in nicht dargestellter Weise auf dem Umfang der Auf
tragswalze 5 angeordnet sind. Diese Formatteile bestehen aus elastomerem Mate
rial, beispielsweise Gummi, und werden auf den Umfang der Auftragswalze befe
stigt, beispielsweise aufgeklebt. Zwischen der Übertragungswalze 5 und einer Gegendruckwalze
6 läuft eine Papierbahn 7 hindurch, die von der Auftragswalze
mit formatmäßigen Klebstoffaufträgen versehen wird.
Die Einrichtung der aus Fig. 4 ersichtlichen Klebstoffauftragsvorrichtung ist relativ
aufwendig, da für jeden Leimauftrag die passenden Formatteile bereitgehalten und
auf der Auftragswalze 5 befestigt werden müssen.
Aufgabe der Erfindung ist es daher, eine Auftragswalze der eingangs angegebenen
Art zu schaffen, die sich schnell und einfach unterschiedlichen Formaten von Lei
m aufträgen anpassen läßt.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß die Umfangsfläche der
Auftragswalze in einem vorgegebenen Raster mit dicht nebeneinander liegenden
radial verschieblichen Stößeln oder Stempeln versehen ist, die zwischen einer ein
gefahrenen inaktiven und einer ausgefahren aktiven Stellung verfahrbar sind.
Die erfindungsgemäße Auftragswalze läßt sich einfach und schnell dadurch unter
schiedlichen Klebstoffauftragsformaten anpassen, daß jeweils die diesem entspre
chenden Stempel ausgefahren werden. Damit ist es nicht mehr erforderlich, auf der
Umfangsfläche der Auftragswalze besondere Formatteile zu befestigen, da es le
diglich erforderlich ist, die dem gewünschten Format entsprechenden Stempel zu
aktivieren.
Aus der DE-AS 19 09 775 ist eine Vorrichtung zum Auftragen von Leim auf eine
Fläche mit Hilfe einer rotierenden, in ein Leimbad eines Leimbehälters teilweise
eintauchenden Leimwalze bekannt, die einen Leimfilm auf ihre Umfangsfläche mit
nimmt. Entsprechend der Größe und der Gestalt der aufzutragenden Leimstellen ist
die Leimwalze lediglich mit einem radial ausfahrbaren Teilbereich ihrer Umfangsflä
che an den Zuschnitt zur Anlage bringbar. Mit dieser Vorrichtung können somit nur
Leimformate aufgetragen werden, die der Form des radial bewegbaren Teilbereichs
entsprechen.
Aus der DE-PS 602 204 ist eine Vorrichtung zum streckenweisen Auftragen von
Leim auf Bahnen in gleichmäßiger Schichtstärke durch eine in einen Leimbehälter
eintauchende, am Rand eine Aussparung aufweisende Übertragungswalze be
kannt, bei der die Aussparung während des Durchgangs der Auftragswalze durch
den Leim durch ein bewegliches Segment verschließbar ist, damit am Anfang und
Ende der streckenweisen Beleimung Leimansammlungen vermieden werden.
Aus DE 195 43 316 A1, DE 44 08 615 C2 und DE 197 35 026 C1 ist eine rasterartige
Verteilung von Piezo-Stellelementen auf Auftrags- bzw. Gegenwalzen bekannt, die
die Menge des auf- bzw. zu übertragenden Materials beeinflußt, jedoch nicht im
Sinne der Ausbildung eines zu übertragenden Formats.
Um ein besonders einfaches Aus- und Einfahren der Stempel zu ermöglichen, ist
nach einer bevorzugten Ausführungsform vorgesehen, daß jeder Stempel durch
einen getrennt ansteuerbaren Elektromagnet aus- und einfahrbar ist.
Sind die Stempel selbsttätig aus- und einfahrbar, und zwar durch elektrische oder
elektromagnetische Betätigung oder durch Ansteuerung von einem Druckmittel, ist
es möglich, die den formatgerechten Auftrag bewirkenden Stempel unmittelbar vor
Auflauf auf die Klebstoffwalze zu aktivieren, so daß das zu erzeugende Leimformat
bei laufender Maschine geändert werden kann. Bei dieser Ausführungsform ist es
möglich, eine Auftragswalze mit kleinerem Durchmesser zu verwenden, als er für
die Länge des formatmäßigen Klebstoffauftrags an sich erforderlich wäre. Die ent
sprechende Auftragswalze macht dann beispielsweise für jedes aufzutragende
Leimformat mehrere Umdrehungen. Sind große Klebstofformate zu übertragen,
kann dies mit einer kostengünstig herstellbaren kleinen Auftragswalze mit einer
entsprechend geringeren Anzahl von Stempeln erfolgen.
Nach einer anderen Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, daß jeder Stem
pel durch ein mechanisches T-Flip-Flop nach Art einer Kugelschreibermechanik
betätigbar ist. Das gewünschte Format des Klebstoffauftrags läßt sich nach dieser
Ausführungsform dann einfach dadurch einstellen, daß die entsprechenden Stempel
durch Drücken aktiviert werden. Zur Inaktivierung ist sodann nur ein nochmali
ges Drücken erforderlich. Mechanische T-Flip-Flops dieser Art sind beispielsweise
auf den Seiten 117 bis 120 des Buchs von K. Roth "Konstruieren mit Konstruktions-
Katalogen" (Springer-Verlag 1982) beschrieben worden.
Zum Niederdrücken der einzelnen mit einem Kugelschreibermechanismus verse
henen Stempel kann ein in axialer Richtung über die Auftragswalze verlaufender
Bügel vorgesehen sein, an dem achsparallel in einer Reihe mit Antrieben versehe
ne Stößel vorgesehen sind, mit denen sich die einzelnen Stempel aktivieren und
inaktivieren lassen.
Zweckmäßigerweise ist die mit den Stempeln versehene Umfangsfläche der Auf
tragswalze von einer Hülle aus elastomerem Material, beispielsweise Gummi, ein
gefaßt. Diese Hülle verhindert auch, daß Klebstoff in die Spalte zwischen den ein
zelnen Stempeln und deren Antriebsmechanismus eindringt und dort zu einem Ver
kleben führt.
Ausführungsbeispiele der Erfindung werden nachstehend anhand der Zeichnung
näher erläutert. In dieser zeigt
Fig. 1 eine perspektivische Darstellung einer Auftragswalze mit zwei ge
schnitten dargestellten Stempeln im aktiven und inaktiven Zustand,
Fig. 2 einen Schnitt durch eine Auftragswalze, dessen radial verschiebli
chen Stempel durch Elektromagnete betätigbar sind, und
Fig. 3 einen Schnitt durch eine Auftragswalze, deren mit Kugelschreiber
mechanismen versehenen Stempel durch in einer Reihe angeord
nete, mit Antrieben versehene Stößel aktivierbar und inaktivierbar
sind.
Fig. 4 Stand der Technik
Die aus Fig. 1 ersichtliche Auftragswalze 10 besitzt einen Mäntel, der aus auf Um
fangsstreifen und axialen Zeilen dicht nebeneinander geordneten radial verschiebli
chen Stempeln mit etwa quadratischen Stirnflächen besteht. Die einzelnen Stempel
sind über hülsenförmige Führungskörper 11 auf radialen Zapfen 12, die fest mit
einem tieferliegenden Zwischenmantel der Auftragswalze 10 verbunden sind, radial
verschieblich geführt. Zwischen den Böden der hülsenförmigen Körper 11 und den
der Führung dienenden Zapfen 12 sind Druckfedern 13 eingespannt, die die Stem
pel in ihre ausgefahrene aktive Stellung zu verschieben trachten. Auf die hülsen
förmigen Körper 11 sind Kappen 14 mit etwa quadratischen und entsprechend dem
Durchmesser der Auftragswalze 10 gekrümmten Stirnflächen 15 aufgesetzt. Die
Stirnflächen 15 bilden im eingefahrenen inaktiven Zustand der Stempel eine gera
sterte Umfangsfläche der Auftragswalze, die in Fig. 1 schematisch dargestellt
ist.
Das Ein- und Ausfahren sowie das Arretieren der Stempel in deren eingefahrenen
und ausgefahrenen Stellungen kann durch beliebige Mittel erfolgen.
Nach dem Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 2 erfolgt das Ein- und Ausfahren der
Stempel 11, 14 elektromagnetisch. Zu diesem Zweck ist die Auftragswalze mit ei
nem Leitungs- oder Bussystem 16 versehen, das innerhalb der Auftragswalze 10
angeordnet ist. Von diesem Bussystem werden über getrennte Leitungen 17 die als
Elektromagnete ausgebildeten radialen Zapfen 12 angesteuert, wobei die mit Strom
beaufschlagten Elektromagnete die Stempel 11, 14 radial einwärts unter Zusam
mendrücken der Federn 13 ziehen, so daß sich die Stempel in ihrem inaktiven Zu
stand befinden. Sind die Elektromagnete stromlos, bewegen sich die Stempel 11,
14 in ihre aktive Stellung, wie dies aus Fig. 2 ersichtlich ist. Die aktiven und inakti
ven Stellungen der Stempel sind durch nicht dargestellte Anschläge gesichert.
Dem Bussystem 16 werden von einer zentralen Versorgungs- und Steuereinheit 18
die erforderliche Energie zur Betätigung der Elektromagnete sowie die elektrischen
Impulse zur Ansteuerung der einzelnen Elektromagnete zugeführt. Das Bussystem
16 übernimmt die Weiterleitung und Verteilung der Steuersignale an die einzelnen
Stempel. Das aufzutragende Klebstoffmuster ergibt sich aus der Stellung bzw. Akti
vierung der einzelnen Stempel, die von der zentralen Steuereinheit 18 vorgegeben
wird. Bei dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 3 sind die einzelnen Stempel mit einem
T-Flip-Flop in Form eines Kugelschreibermechanismus 21 versehen. Dadurch
ist es möglich, die einzelnen Stempel 20 durch ein erstes Niederdrücken zu aktivie
ren und durch ein zweites Niederdrücken zu inaktivieren. Um die Stempel 20 in
einfacher Form aktivieren und inaktivieren zu können, ist im Maschinengestell ein
Haltebügel 22 vorgesehen, in dem in einer axialen Reihe Zylinder 23 vorgesehen
sind, in denen Stößel bildende Kolben 24 aus- und einfahrbar geführt sind. Die Zy
linder 23 sind jeweils den in einer axialen Reihe angeordneten Stempeln 20 in glei
cher Anzahl zugeordnet, so daß durch Betätigung der Stößel 24 die einzelnen
Stempel 20 niedergedrückt und dadurch aktiviert oder inaktiviert werden können.
Die Zylinder 23 können beispielsweise pneumatisch betätigt werden. Statt pneuma
tisch betätigter Zylinder 23 können die Stößel 24 auch elektromagnetisch betätigt
werden.
Die Stempel 14, 15 und 20 der Auftragswalze sind von einem Schlauchstück 26
aus Gummi oder einem anderen elastomerem Material eingefaßt, der sich dichtend
an die nicht mit Stempeln versehenen Endbereiche der Auftragswalze anlegt.
Werden einzelne Stempel aktiviert, legt sich der gummielastische Überzug 26 ent
sprechend der Umfangskontur der Stempel an diese insoweit an, als diese aus der
Hüllfläche des Zylinders, die dem inaktiven Zustand der Stempel entspricht, her
ausbewegt werden.
Im Betrieb berühren nur die aktivierten Stempel die Leimwalze und nur die akti
vierten Bereiche übernehmen von der Leimwalze den Klebstoffauftrag zur Übertra
gung auf die zu beleimende Bahn.
Claims (5)
1. Auftragswalze (10) zum Übertragen eines formatgerechten Klebstoffauftrags
von einer Klebstoffwalze (4) einer Klebstoffauftragsvorrichtung auf eine kontinu
ierlich geförderte Bahn, vorzugsweise eine Papierbahn,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Umfangsfläche der Auftragswalze (10) in einem vorgegebenen Raster mit
dicht nebeneinander liegenden, radial verschieblichen Stößeln oder Stempeln
(11, 14; 20) versehen ist, die zwischen einer eingefahrenen inaktiven und ei
ner ausgefahrenen aktiven Stellung verfahrbar sind.
2. Auftragswalze nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß jeder Stempel
(11, 14) durch einen getrennt ansteuerbaren Elektromagnet aus- und einfahr
bar ist.
3. Auftragswalze nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die
Stempel (11, 14) unmittelbar vor Auflauf auf die Klebstoffwalze aktiviert wer
den.
4. Auftragswalze nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß jeder Stempel
(20) durch ein mechanisches T-Flip-Flop nach Art eines Kugelschreiberme
chanismus betätigbar ist.
5. Auftragswalze nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß die durch die Stirnflächen der Stempel gebildete Umfangsfläche der
Auftragswalze von einer Hülle aus elastischem Material eingefaßt ist.
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