DE1786641C2 - Leimauftragsmaschine für die Herstellung von Wellpappe o.dgl - Google Patents

Description

Dip Erfindung betrifft eine Leimauftragsmaschine für * Herstellung von Wellpappe od. dgl., bei der die Matcrialbahn mihrer Längsrichtung vorgeschoben wird und bei der der Leimauftrag auf die Bahn mit Hilfe von mindestens zwei in Vorschubrichtung der Materialbahn hintereinander angeordneten Auftragwalzen erfolgt.

Es ist bekannt, bei der Herstellung von Wellpappe od. dgl. Leimauftragsmaschinen zu verwenden, welche den Klebstoff oder Leim insbesondere auf Wellenberge oder Wellenscheitel der Wellen der gewellten Blätter, Streifen oder Bahnen der Wellpappe mit Hilfe einer Auftragwalze aufbringen, deren Umfangsgeschwindigkeit von der Vorschubgeschwindigkeit der Wellpappebahn abweicht. Diese Geschwindigkeitsdifferenz ist erforderlich wegen der Notwendigkeit, genügend Leim aufzutragen, um eine widerstandsfähige Leimung zu erhalten; jedoch wird hierbei der auf diese Weise aufgebrachte Leim schlecht ausgenutzt, denn die gleiche Geschwindigkeitsdifferenz bewirkt eine unsymmetrische Ablagerung von Leim auf den Wellenbergen der Wellung, indem sich ein unnötiger Überschuß an Leim an der einen Seite der Welle ablagert, während die andere Seite der Welle unter Leimmangel leidet oder jedenfalls stets die Neigung besteht, daß dort zu wenig Leim aufgetragen wird.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Ablagerung von Leim auf beiden Wellenseiten eines jeden Wellenberges der Wellpappebahn oder gewellten Materialbahn so auszugleichen, daß der Leimauftrag auf beide Wellenseiten gleichmäßig und ausreichend erfolgt und der Leim auf diese Weise besser ausgenutzt wird.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß auf sehr einfache Weise dadurch gelöst, daß die Achsabstände der vorangehenden Auftragwalze zur nachfolgenden Auftragwalze als Funktion der Vorschubgeschwindigkeit der Materiaibahn einstellbar bzw. regelbar sind. Weitere, die Erfindung ausgestaltende Merkmale einer solchen Leimauftragsmaschine sind nachstehend

ίο näher erläutert.

In der Zeichnung ist die Erfindung in verschiedenen Ausführungsformen beispielsweise veranschaulicht. Fig. 1 zeigt in einem schematischen Längsschnitt eine Leimauftragsmaschine, welche insbesondere zum Auftragen von Leim auf Wellpappe dient;

Fig. 2 zeigt ebenfalls in einem schematischen Längsschnitt eine andere Ausführungsform einer Leimauftragsmaschine für Wellpappe; und

Fig. 3 zeigt schematisch eine Regeleinrichtung für die Leimauftragsmaschine gemäß Fig. 2.

Die Leimauftragsmaschine gemäß Fig. 1 hat eine Wanne 1 zur Aufnahme des Leimes, mit dem zwei Auftragwalzen 2 und 3 gespeist werden. In an sich bekannter Weise arbeiten mit diesen Auftragwalzen Abstreichwalzen 4 und 5 (sogenannte Doctorwalzen) sowie Rakelwalzen 6 und 7 zusammen.

Die mit Leim zu versehende Wellpappebahn 8 läuft in Richtung des Pfeiles 9 mit einer Geschwindigkeit V in die Maschine ein. Die Walzen 10 und 11 drücken die Wellenberge oder -scheitel der Wellungen der Wellpappebahn 8 auf die Auftragwalzen 2 bzw. 3. Diese Auftragwalzen drehen sich in Richtung der Pfeile 12 bzw. 13. Die Auftragwalze 2 erhält eine Umfangsgeschwindigkeit, die geringer ist als die Vor-Schubgeschwindigkeit V der Wellpappebahn 8, während die Auftragwalze 3 eine Umfangsgeschwindigkeit erhält, die höher als die Vorschubgeschwindigkeit V ist. Beispielsweise ist die Umfangsgeschwindigkeit der Auftragwalze 2 »V—v«, während die

•to Umfangsgeschwindigkeit der Auftragwalze 3 » V + v« ist, wobei der Wert » v« etwa in der Größenordnung von 20% des Wertes von »K« liegt; dieser Wert ist jedoch nicht irgendwie begrenzend.

Die in Fig. 2 gezeigte weitere Ausführungsform der Leimauftragsmaschine zeichnet sich gegenüber der Ausführungsform nach Fig. 1 durch eine erhebliche Vereinfachung aus. Bei dieser Ausführungsform der Leimauftragsmaschine wird die erste, mit der Umfangsgeschwindigkeit »V—v« umlaufende Auftragwalze 14 mit Leim durch die zweite, mit der Umfangsgeschwindigkeit »V+ v« umlaufenden Auftragwalze 15 gespeist, welche den Leim aus der Wanne 16 entnimmt, wobei die Auftragwalze 14 als Abstreich- oder Doctorwalze für die Auftragwalze 15 dient. Die Auftragwalzen 14 und 15 können gleiche oder verschiedene Durchmesser haben. Diese Ausführungsform der Maschine hat den Vorteil, daß man mit einer einzigen Abstreich- oder Doctorwalze 17 und mit einer einzigen Rakelwalze 18 auskommt. Abgesehen von der dadurch erzielten Vereinfachung bewirkt diese Ausführungsform eine Verkleinerung der Abmessungen der Leimauftragsmaschine und erleichtert die Anordnung von übereinander angeordneten Leimauftragsmaschinen für Walzenzüge von Wellpappemaschinenanlagen.

Die Wellpappebahn 8 wird an die Auftragwalzen 14 und 15 von Walzen 19 und 20 angedrückt, die auf einem beweglichen Arm 21 gelagert sind, der unter

der Wirkung eines doppelt wirkenden Druckmittelzylinders od. dgl. steht. Die Walze 20 ist in bezug auf den Haltearm 21 einstellbar. Regelbare Anschläge 22 od. dgl. dienen dazu, den Anlagedruck der Walzen 19, 20 auf die Materialbahn 8 zu modifizieren.

Die Achsabstände der beiden Auftragwalzen 14 und 15 und der Auftragwalze 14 und der Doctorwalze 17 sind einstellbar. Zu diesem Zweck sind z. B. die Lager der Walzen 15 und 17 auf Exzentern 23 od. dgl. montiert, die sich in dem Maschinengestell 24 der Leimauftragsmaschine drehen können (Fig. 3). Die Verstellung kann z. B. mit Hilfe zweier Druckmittelzylinder 25, 26 erfolgen, deren Bewegungen unter Vermittlung eines Hebels 27 eine Art Kurbelstange 28 betätigen, welche an einem mit dem Exzenter 23 verbundenen Kurbelarm 29 bzw. mit ihrem Fußende 30 an dem Hebel 27 angelenkt ist. Die Druckmittelzylinder 25, 26 können wahlweise einzeln oder zusammen mit Druck beaufschlagt werden. Diese Vorrichtung kann gleichzeitig die Stellung der Doctorwalze 17 regeln.

Die Einstellungen der vorgenannten Achsabstände werden als Funktion der Vorschubgeschwindigkeit V der Materialbahn mit Hilfe einer beliebigen Einrichtung bestimmt, welche diese Geschwindigkeit regell und gleichzeitig die Zuführung oder die Abführung des die Druckmittelzylinder beaufschlagenden Druckmittels steuert. Dies kann beispielsweise nach folgender Tabelle geschehen:

V (m/min) Zylinder 25 Zylinder 26

kleiner als 40
40 bis 80
80 bis 120
größer als 120

0
0
1

0
1

0
1

in dieser Tabelle bedeutet die Ziffer »0« die eingezogene Stellung des Druckmittelzylinders und die Ziffer »1« die ausgezogene Stellung desselben.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

Claims (4)

Patentansprüche:

1. Leimauftragsmaschine für die Herstellung von Wellpappe od. dgl., bei der die Materialbahn in ihrer Längsrichtung vorgeschoben wird und bei der der Leimauftrag auf die Bahn mit Hilfe von mindestens zwei in Vorschubrichtung der Materialbahn hintereinander angeordneten Auftragwalzen erfolgt, dadurch gekennzeichnet, daß die Achsabstände der vorangehenden Auftragwalze (2; 14) zur nachfolgenden Auftragwalze (3; 15) als Funktion der Vorschubgeschwindigkeit der Materialbahn (8) einstellbar bzw. regelbar sind.

2. Leimauftragsmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Einstellung der Achsabstände in an sich bekannter Weise mit Hilfe von Exzentern (23) ausgeführt wird, welche die Lager der Walzen tragen.

3. Leimauftragsmaschine nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Exzenter (23) mittels eines Kurbelarmes (29), einer Kurbelstange (28) und eines Hebels (27) mit zwei zur Regelung dienenden Druckmittelzylindern (25,26) verbunden sind.

4. Leimauftragsmaschine nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Vorrichtung zur Regelung der Vorschubgeschwindigkeit der Materialbahn gleichzeitig die Zuführung oder Abführung des die Druckmittelzylinder (25, 26) beaufschlagenden Druckmittels steuert.