DD257822A1 - Verfahren zur selektiven salzkristallbildung - Google Patents
Verfahren zur selektiven salzkristallbildung Download PDFInfo
- Publication number
- DD257822A1 DD257822A1 DD30017987A DD30017987A DD257822A1 DD 257822 A1 DD257822 A1 DD 257822A1 DD 30017987 A DD30017987 A DD 30017987A DD 30017987 A DD30017987 A DD 30017987A DD 257822 A1 DD257822 A1 DD 257822A1
- Authority
- DD
- German Democratic Republic
- Prior art keywords
- crystals
- solids
- flocculant
- salt crystals
- added
- Prior art date
Links
Abstract
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur selektiven Salzkristallbildung fuer die Gewinnung von technisch reinen Salzkristallen ohne Verunreinigungen von wasserunloeslichen Fremdsubstanzen aus einem alkalischen oder saueren Loesungs- bzw. Absorptionsmittel. Das Verfahren ist besonders geeignet, die Kristallgewinnung in Anlagen zu verbessern, die durch Einwirkung eines alkalischen Absorptionsmittels auf fluorhaltige Abgase mit anschliessender Bildung und Ausfaellung von Natriumfluorid-Kristallen arbeiten. Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur Gewinnung von reinen Salzkristallen als Reaktionsprodukt aus mit kolloiden Feststoffen verunreinigten Saeuren und Laugen zu finden, die haeufig als Abfallduennsaeuren und/oder -laugen in der Industrie vorkommen. Erfindungsgemaess wird die Aufgabe dadurch geloest, dass einer Komponente der Reaktionspartner, vorzugsweise der volumenmaessigen Hauptkomponente, vor der Reaktion ein ionisches Flockungsmittel, z. B. Eisen-(III)-Chlorid, und ein bekanntes anionisches Flockungsmittel beigegeben und intensiv homogen verteilt wird.
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur selektiven Salzkristallbildung für die Gewinnung von technisch reinen Salzkristallen ohne Verunreinigungen von wasserunlöslichen Fremdsubstanzen aus einem alkalischen oder sauren Lösungs- bzw. Absorptionsmittel. Das Verfahren ist besonders geeignet, die Kristallgewinnung in Anlagen zu verbessern, die durch Einwirkung eines alkalischen Absorptionsmittels auf fluorhaltige Abgase mit anschließender Bildung und Ausfällung von Natriumfluorid-Kristalien arbeiten.
Charakteristik des bekannten Standes der Technik
Es ist bekannt, die Größe und die Eigenschaften von Kristallen durch Zusatz von Polyacrylsäure zu verändern, wenn diese in alkalische oder sauere Lösungsmittel eingebracht wird. Diese Kristalle können in ihrer Größenbildung dadurch beeinflußt werden und setzen sich schneller aus dem Lösungsmittel ab.
Informationsquelle:
DD-WP Nr.211103, Int. Cl.3: C01 D3/24
„Verfahren zur Verbesserung der Kristallbildung" Zur Gewinnung reiner Salzkristalle ist dieses Verfahren jedoch dann nicht anwendbar, wenn sich in dem Lösungsmittel wasserunlösliche Verunreinigungen befinden. Dies ist meist der Fall, wenn die Lösungen Absorptionsflüssigkeiten aus Anlagen sind, die durch Verbrennungsrückstände der Rauchgase, Staub der Einsatzprodukte u.a. verunreinigt sind.
Diese Verunreinigungen sedimentieren gemeinsam mit den Kristallen, vermischen sich und werden gemeinsam gewonnen.
Eine nachträgliche Trennung ist dann praktisch kaum noch möglich. Ihr Anteil von ein bis zwei Prozent verhindert, daß die chemisch rein gebildeten Kristalle wieder ökonomisch genutzt werden können. Sie müssen deshalb fast ausschließlich auf Halde deponiert werden.
Das Ziel der Erfindung besteht darin, ein Verfahren zur selektiven Abscheidung von wasserunlöslichen Verunreinigungen aus alkalischen oder sauren Lösungen zu entwickeln, damit die Kristallisation und Gewinnung von Salzen in großer Reinheit, wie sie sonst nur in spezifischen Kristallisationsprozessen möglich ist, erreicht werden kann. Damit ist es möglich, Abfalldünnsäuren oder -laugen aufzuarbeiten und wertvolle Inhaltsstoffe zurückzugewinnen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur Gewinnung von reinen Salzkristallen als Reaktionsprodukt aus mit kolloiden Feststoffen verunreinigten Säuren und Laugen zu finden, die häufig als Abfalldünnsäuren und/oder -laugen in der Industrie vorkommen.
Erfindungsgemäß wird die Aufgabe dadurch gelöst, daß der volumenmäßigen Hauptkomponente, vor der Vermischung mit dem Reaktionspartner ein ionisches Flockungsmittel z. B. Eisen-(lll)-Chlorid in dem Mengenverhältnis nach der empirischen Formel (1) und als bekanntes anionisches Flockungsmittel Polyacrylsäure in dem Mengenverhältnis nach der empirischen Formel (2) zugesetzt und intensiv vermischt wird.
Dadurch werden bei einer kurzen Verweilzeit von 5 bis 10 min im Kristallisator (Absetzer) nahezu alle kolloiden Feststoffe abgesetzt und können aus dem Kristallisator ausgeschleust werden. Bei einem diskontinuierlichen Verfahren erfolgt danach im gleichen Kristallisator die Kristallisation aus der gereinigten Lösung. Bei einem kontinuierlichen Verfahren erfolgt in einem 2. Kristallisator die Kristallbildung und die Ausschleusung der Kristalle.
(g/k9)
abgeführte Feststoffe
Legende:
mi = Dosierung ionisches Flockungsmittel in Gramm pro kg
m2 = Dosierung anionisches Flockungsmittel in Gramm pro kg
dp = mittlerer Granzkorndurchmesser der Sedimente in mm
c = Feststoffkonzentration in der Flüssigkeit in g/m3
Gültigkeitsbereich: dp [0,005...0,5mm] c [0,2...4g/m3]
Die Erfindung soll nachfolgend an Hand eines Ausführungsbeispiels näher erläutert werden.
15m3/h Natrondünnlauge mit einem pH-Wert 8 werden bei einem kontinuierlichen Verfahren im Kreislauf über eine Absorptionskolonne und 2 hintereinander geschaltete Kristallisatoren gepumpt. In der Absorptionskolonne erfolgt die Reinigung von fluorhaltigen Rauchgasen, dabei verunreinigt sich die Natrondünnlauge mit kolloiden Feststoffen der Rauchgase und Einsatzrohstoffe.
Es wird soviel Fiußsäure gebildet, daß sich der pH-Wert der Umlauflauge in den sauren Bereich verschiebt. Vor den Eintritt in den ersten Kristallisator wird nach der Gleichung (1)Eisen-(lll)-Chlorid und nach der Gleichung (2) Polyacrylsäure jeweils als wäßrige 2%-Lösung zudosiert. Die kolloiden Feststoffe flocken und sedimentieren bei einer Verweilzeit > 10min aus. Die reine Lösung fließt über einen Überlauf in den zweiten Kristallisator, wo durch Zusatz von weiterer Polyacrylsäure, Natronlauge und/oder Kühlung die Salzkristallbildung und Absetzung erfolgt.
Claims (7)
1. Verfahren zur selektiven Salzkristallbildung durch Reaktion von mit kolloiden Feststoffen verunreinigten Laugen und Säuren, dadurch gekennzeichnet, daß einer Komponente der Reaktionspartner, vorzugsweise der volumenmäßigen Hauptkomponente, vor der Reaktion ein ionisches Flockungsmittel und ein bekanntes anionisches Flockungsmittel beigegeben und intensiv homogen verteilt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das ionische Flockungsmittel vorzugsweise Eisen-(lll)-Chlorid ist.
3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß je Kilogramm Feststoff 8 bis 18 Gramm Eisen-(lll)-Chlorid beigegeben wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß je Kilogramm Feststoff drei bis neun Gramm anionisches Flockungsmittel beigegeben wird.
5. Verfahren nach Anspruch 1 und 4, dadurch gekennzeichnet, daß das anionische Flockungsmittel im Verhältnis von etwa zwei zu eins vor und nach dem Sedimentationsvorgang der kolloiden Feststoffe zugegeben wird.
6. Verfahren nach Anspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die chemische Reaktion zur Bildung der Salzkristalle zwischen Säure und Lauge erst ausgelöst wird, wenn die kolloiden Feststoffe abgesetzt und ausgeschleust sind.
7. Verfahren nach Anspruch 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Verfahrensschritte
— Absetzen und Ausschleusen der kolloiden Feststoffe und -
— Bildung, Absetzen und Ausschleusen der Salzkristalle
im gleichen Kristallisator im doppelten Durchlauf oder im doppelten Kristallisator im einfachen Durchlauf durchgeführt werden.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DD30017987A DD257822A1 (de) | 1987-02-25 | 1987-02-25 | Verfahren zur selektiven salzkristallbildung |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DD30017987A DD257822A1 (de) | 1987-02-25 | 1987-02-25 | Verfahren zur selektiven salzkristallbildung |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DD257822A1 true DD257822A1 (de) | 1988-06-29 |
Family
ID=5587035
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DD30017987A DD257822A1 (de) | 1987-02-25 | 1987-02-25 | Verfahren zur selektiven salzkristallbildung |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DD (1) | DD257822A1 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US7645386B2 (en) | 2005-04-18 | 2010-01-12 | Jan Procida | Method of producing pure halide salts of alkaline and/or alkaline earth metal resulting from hydrolytic treatment of halogenous organic waste material |
-
1987
- 1987-02-25 DD DD30017987A patent/DD257822A1/de not_active IP Right Cessation
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US7645386B2 (en) | 2005-04-18 | 2010-01-12 | Jan Procida | Method of producing pure halide salts of alkaline and/or alkaline earth metal resulting from hydrolytic treatment of halogenous organic waste material |
Similar Documents
Publication | Publication Date | Title |
---|---|---|
AT396256B (de) | Verfahren zur gewinnung und trennung von tantal und niob | |
EP0584502B1 (de) | Verfahren zur spontanen Fällung von in Wasser gelösten Sulfaten als Calciumaluminiumsulfat und Anwendung dieses Verfahrens zur Herstellung eines chloridarmen, aluminiumoxidhaltigen Gips-Anhydrits | |
EP0255629B1 (de) | Verfahren zur Aufarbeitung von wässrigen Kieselfluorwasserstoffsäurelösungen | |
DE69932857T2 (de) | Verfahren zur reinigung von phosphorsäure | |
DD257822A1 (de) | Verfahren zur selektiven salzkristallbildung | |
DE2157738A1 (de) | Verfahren zum behandeln von kationenaustauscherregeneraten und anderen salzhaltigen saeuren | |
DE3147549C2 (de) | Verfahren zur Entfernung von Quecksilber aus sauren industriellen Abwässern | |
EP0693040A1 (de) | Verfahren zur reinigung von alkalialuminatenthaltenden lösungen | |
DE2625631A1 (de) | Verfahren zur herstellung von alkaligoldsulfit | |
DE2053885A1 (de) | Verfahren zur Reinigung von technischer Phosphorsäure | |
DE3030964C2 (de) | Verfahren zur Herstellung von Gips, Salzsäure und Eisenoxid aus den Abfallstoffen Eisensulfatheptahydrat und Calciumchlorid | |
EP0002016B1 (de) | Verfahren zur Reinigung von Ammoniumfluoridlösungen | |
EP0399521B1 (de) | Verbessertes Verfahren zum Entfernen von Cadmium-Ionen aus Nassverfahrensphosphorsäure | |
DE2135546C3 (de) | Verfahren und Anlage zur Reinigung von gelbem Phosphor | |
EP0140088A2 (de) | Verfahren zur Rückgewinnung von Vanadin aus Abbwasser | |
DE2214827B2 (de) | Verfahren zur Herstellung von Alkaliferrocyaniden | |
EP0233523B1 (de) | Verfahren zur Herstellung von Rohphosphorsäure | |
DD155979A1 (de) | Verfahren zur anreicherung von calciumfluorid in calcithaltigen fluoritflotationskonzentraten | |
EP0573083A1 (de) | Verfahren zur Aufarbeitung von vanadiumhaltigen Rückständen | |
DE555902C (de) | Verfahren zur Gewinnung von Salmiak und Soda | |
DE1244141B (de) | Verfahren zur Herstellung von hochreinem Ammoniumparawolframat | |
DE2026484C3 (de) | Verfahren zur Gewinnung von Natriumfluorid und Kieselsäuregel | |
DE19545290C1 (de) | Verfahren zur Herstellung eines CaF¶2¶/CaS0¶4¶-Gemisches | |
DE3438655A1 (de) | Verfahren zur gewinnung gereinigter phosphorsaeure | |
RU1772195C (ru) | Способ получени гидроарсената меди |
Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
ENJ | Ceased due to non-payment of renewal fee |