DE555902C - Verfahren zur Gewinnung von Salmiak und Soda - Google Patents

Verfahren zur Gewinnung von Salmiak und Soda

Info

Publication number
DE555902C
DE555902C DEJ34547D DEJ0034547D DE555902C DE 555902 C DE555902 C DE 555902C DE J34547 D DEJ34547 D DE J34547D DE J0034547 D DEJ0034547 D DE J0034547D DE 555902 C DE555902 C DE 555902C
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
ammonia
reaction
soda
sodium bicarbonate
liquid
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Expired
Application number
DEJ34547D
Other languages
English (en)
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Individual
Original Assignee
Individual
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Individual filed Critical Individual
Priority to DEJ34547D priority Critical patent/DE555902C/de
Application granted granted Critical
Publication of DE555902C publication Critical patent/DE555902C/de
Expired legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C01INORGANIC CHEMISTRY
    • C01CAMMONIA; CYANOGEN; COMPOUNDS THEREOF
    • C01C1/00Ammonia; Compounds thereof
    • C01C1/16Halides of ammonium
    • C01C1/164Ammonium chloride

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Inorganic Chemistry (AREA)
  • Organic Low-Molecular-Weight Compounds And Preparation Thereof (AREA)

Description

  • Verfahren zur Gewinnung von Salmiak und Soda Die Herstellung der Soda geschieht heute vorzugsweise durch Umsetzung von Chlornatrium mit doppeltkohlensaurem Ammon bzw. dessen Bestandteilen in wässeriger Lösung. Es entstehen hierbei Salmiak und Natriumbicarbonat, welch letzteres aus der Lösung ausfällt und nach der Filtration zu Soda calciniert wird. Der Salmiak, der in Lösung bleibt, wird mit Kalkmilch gespalten und das Ammoniak zwecks Wiederverwendung im nächsten Prozeß abgetrieben. Der Umsetzungsgrad der beiden Komponenten macht etwa 66 % aus. Das Verfahren ist also in wirtschaftlicher Hinsicht nicht so ergiebig, wie es zu wünschen wäre.
  • In vielen Fällen jedoch soll auch der entstandene Salmiak gewonnen werden, wenn z. B. genügend Ammoniak zur Verfügung steht, wie es in den Ammoniak erzeugenden Betrieben der Fall ist. In solchen Fällen ist man genötigt, die :Mutterlauge einzudampfen und durch Tiefkühlen den Salmiak abzuscheiden, der jedoch mit Alkalisalzen verunreinigt ist. Man kann jedoch auch den Salmiak ausfällen, wenn man die Umsetzung der beiden Ausgangsstoffe in einer Lösung vornimmt, die ein leichtlösliches Natriumsalz (z. B. Natriumnitrat) gelöst enthält. Hier wird durch Zusatz von Ammonbicarbonat Natriumbicarbonat abgeschieden, worauf durch Zusatz von Chlornatrium zum Filtrat der Salmiak zur Ausscheidung gelangt. Nach einem anderen Verfahren wird die Umsetzung in einer 40 °/oigen Ammoniaklösung vorgenommen, wobei sich zunächst das gebildete Natriumbicarbonat abscheidet, während aus dem Filtrat durch Absaugen des Ammoniaks der Salmiak zur Abscheidung gebracht wird.
  • Auch diese Verfahren arbeiten nicht mit voller Ausbeute und haben außerdem den Nachteil, daß außerordentlich große Mengen an Umsetzungsflüssigkeit benötigt werden, die dazu zwingen, die Reaktionsapparaturen in sehr großen Ausmaßen herzustellen. Weiter entstehen erhebliche Mengen an Waschflüssigkeiten, deren Verarbeitung verhältnismäßig schwierig ist und die Aufstellung besonderer Apparaturen erfordert.
  • Die Vermeidung dieser Nachteile ist der Zweck vorliegenden Verfahrens. Es wurde gefunden, daß bei Verwendung von flüssigem Ammoniak die Umsetzung der beiden Ausgangsstoffe roo °/,i- ist, da das Natriumbicarbonat in flüssigem Ammoniak vollständig unlöslich ist, während sich der gebildete Salmiak leicht löst; man kann also nach erfolgter Reaktion das Gemisch abfiltrieren und erhält, nachdem der Filterrückstand mit flüssigem Ammoniak nachgewaschen ist, eine zoo °/oige' Ausbeute an Natriumbicarbonat, während der gesamte Salmiak im Filtrat gelöst ist und aus diesem durch Absaugen des Ammoniaks abgeschieden werden kann.
  • Es ist an sich bekannt, daß flüssiges Ammoniak viele Salze auflöst und daß es dazu verwandt wird, Gemische von Salzen zu trennen, z. B. Ammonnitrat und Alkalisulfat. Es ist weiter bekannt, daß flüssiges Ammoniak auch auf seine Verwendbarkeit als Umsetzungsmittel für chemische Reaktionen untersucht wurde, seine Verwendung jedoch für die Umsetzung von Chlornatrium mit Ammoncarbonaten wurde bisher noch nicht vorgeschlagen trotz .der Vorteile, die es für die Herstellung von Salmiak und Soda aus den erwähnten Ausgangsstoffen bietet. Zudem ist sowohl Ammonium- als auch Natriumbicarbonat in flüssigem Ammoniak unlöslich, und es war somit nicht vorauszusehen, daß die Umsetzung quantitativ in Richtung der Bildung von Natriumbicarbonat und Salmiak verlaufen werde.
  • Das Verfahren kann auf Grund ausgeführter Versuche folgendermaßen durchgeführt werden: Äquimolekulare Mengen Chlornatrium (58o kg) und Ammonbicarbonat (79o kg) werden .miteinander gemischt und in ein Druckgefäß gebracht, das zweckmäßig mit Rührwerk versehen ist. Dann wird flüssiges Ammoniak zugesetzt, dessen Menge jedoch geringer sein kann als es seinem Lösungsvermögen für die zu entstehende Salmiakmenge entspricht. Die Umsetzung vollzieht sich nach der Gleichung Na Cl +NH,HCOs - NH4 C1 + NaH C O3. Dadas entstehende Ammonchlorid in Ammoniak anscheinend leichter löslich ist als Natriumchlorid, so geht die Reaktion nur in einer Richtung vor sich, obschon Ammoniumbicarbonat und Natriumbicarbonat schwer löslich sind, so daß die Umsetzung vollständig ist und die Ausbeuten praktisch ioo °/o betragen.
  • Nach erfolgter Reaktion wird der Inhalt des Druckgefäßes in eine Drucknutsche abgelassen, auf der sich das gebildete Natriumbicarbonat sammelt, während die Lösung von Salmiak in flüssigem Ammoniak einem behälter zufließt. Das Gut auf der Nutsche wird mit flüssigem Ammoniak nachgewaschen bis zum Verschwinden der Chlorreaktion. Der Gesamtbedarf an flüssigem Ammoniak richtet sich nach der Löslichkeit des Salmiaks, und man verfährt zweckmäßig so, daß man für das Reaktionsgefäß nur einen Teil, und den Rest zum Auswaschen des Natriumbicarbonats auf der Nutsche verwendet. Natürlich kann das flüssige Ammoniak auch geringe Mengen Wasser enthalten, jedoch nur so viel, daß das Natriumbicarbonat noch ungelöst bleibt und nicht den Salmiak verunreinigt.
  • Das im Auffangebehälter befindliche Filtrat, dem auch die Waschflüssigkeit zugeflossen ist, wird nun abgesaugt, wobei man praktisch so verfährt, daß das abgesaugte Ammoniak wieder komprimiert wird und in einer Leitung oder einem Mantel am Filtrat vorbeigeleitet wird, wodurch die Verdampfungs- und Kompressionswärme gegeneinander ausgetauscht werden, so daß sowohl der Kraftverbrauch als auch der Bedarf an Wärme und Kühlmitteln äußerst gering sind. Das komprimierte und wieder verflüssigte Ammoniak fließt einem Vorratsbehälter zu und kann von neuem zur Umsetzungsreaktion verwandt werden. Der Salmiak bildet vor dem Erstarren eine viskose Flüssigkeit, die scheinbar eine lockere Additionsverbindung zwischen Salmiak und Ammoniak darstellt, sich aber leicht zersetzt.
  • Bei den Versuchen wurden ioo °/oige Ausbeuten an Natriumbicarbonat und Salmiak erhalten. Der gebildete Salmiak war beim Glühen bis auf i % Rückstand flüchtig und enthielt 66 % Chlor, war also von großer Reinheit.
  • Das gebildete Natriumbicarbonat gab mit Silbernitrat eine sehr geringe Trübung, konnte also praktisch als chlorfrei angesprochen werden. Es enthielt jedoch geringe Mengen an Ammoniak und außerdem Carbamat, was aber für die Reinheit der herzustellenden Soda bedeutungslos ist und lediglich von Einfluß ist auf die Art des Kalzinationsprozesses.
  • Es ist zweckmäßig, für die Reaktion einen geringen Überschuß von Ammonbicarbonat zu verwenden, um sicher zu gehen, daß das Natrium des Kochsalzes vollständig ausgefällt wird.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Gewinnung von Salmiak und Soda durch Umsetzung von Chlornatrium mit Ammonbicarbonat oder Ammoncarbonat, dadurch gekennzeichnet, daß man als Umsetzungsflüssigkeit flüssiges Ammoniak verwendet.
DEJ34547D 1928-06-05 1928-06-05 Verfahren zur Gewinnung von Salmiak und Soda Expired DE555902C (de)

Priority Applications (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DEJ34547D DE555902C (de) 1928-06-05 1928-06-05 Verfahren zur Gewinnung von Salmiak und Soda

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DEJ34547D DE555902C (de) 1928-06-05 1928-06-05 Verfahren zur Gewinnung von Salmiak und Soda

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DE555902C true DE555902C (de) 1932-08-04

Family

ID=7205122

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DEJ34547D Expired DE555902C (de) 1928-06-05 1928-06-05 Verfahren zur Gewinnung von Salmiak und Soda

Country Status (1)

Country Link
DE (1) DE555902C (de)

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
LT5121B (lt) 2000-11-15 2004-03-25 Honeywell International Inc Amonio sulfatas nitratas

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
LT5121B (lt) 2000-11-15 2004-03-25 Honeywell International Inc Amonio sulfatas nitratas

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE555902C (de) Verfahren zur Gewinnung von Salmiak und Soda
DE2625631C3 (de) Verfahren zur Herstellung von Alkaligoldsulfit
DE715200C (de) Verfahren zur Gewinnung von Kalisalzen aus Loesungen
DE575247C (de) Herstellung von Soda und Pottasche unter gleichzeitiger Gewinnung von Chlorammonium
DE1467211A1 (de) Verfahren zur Herstellung von Natriumcyanid
DE2750943A1 (de) Verfahren zur reinigung von ammoniumfluoridloesungen
DE680675C (de) Verfahren zur Reinigung von Gaswaschfluessigkeiten
AT117067B (de) Verfahren zur Darstellung von festem Ammoniumformiat.
AT132690B (de) Verfahren zur Herstellung von reinem Calciumhypochlorit.
DE716832C (de) Verfahren zur Herstellung von Alkalithiosulfat
DE443568C (de) Verfahren zur Herstellung eines basischen Calcium-Aluminium-Nitrats
DE399824C (de) Verfahren zur Darstellung kaustischer Soda
DE534211C (de) Verfahren zur Gewinnung von Natriumbicarbonat und Salmiak gemaess dem Ammoniaksodaverfahren
DE521522C (de) Verfahren zur Darstellung von festem Ammoniumformiat
DE824488C (de) Verfahren zum Reinigen von AEther
DE1792255C3 (de) Verfahren zur Reinigung von Ammoniumperchlorat Ausscheidung aus 1667751
DE553689C (de) Verfahren zur Beseitigung von an Calciumhypochlorit anhaftender Chlorcalciumlauge
DE572722C (de) Herstellung von Alkalinitrat durch Umsetzung von Calciumnitrat mit Alkalichlorid in waessriger Loesung
DE923486C (de) Verfahren zur Herstellung von Umwandlungsprodukten der Additionsprodukte von Bisulfit an hoehere Fettisocyanate
DE749339C (de) Verfahren zur Rueckgewinnung des Kupfers aus den Abfalloesungen der Kupferkunstseidenindustrie
DE460425C (de) Herstellung von Harnstoff und Alkalicarbonat enthaltenden Mischduengern
DE484456C (de) Verfahren zur Herstellung von konzentrierten Cyanalkalilaugen
DE575531C (de) Verfahren zur Reinigung von Salzsole fuer die Herstellung von Siedesalz
DE345810C (de)
DE674399C (de) Verfahren zur Herstellung von Alkalirhodanidloesungen