DD236873A1 - Verfahren zur herstellung eines neuen schweinefuttermittels - Google Patents

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DD236873A1
DD236873A1 DD85275995A DD27599585A DD236873A1 DD 236873 A1 DD236873 A1 DD 236873A1 DD 85275995 A DD85275995 A DD 85275995A DD 27599585 A DD27599585 A DD 27599585A DD 236873 A1 DD236873 A1 DD 236873A1
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Hans Bergner
Joachim Marienburg
Arno Pueschner
Hans-Joachim Helisch
Rosemarie Foerster
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Univ Berlin Humboldt
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Abstract

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines neuen Futtermittels aus Strohmehl und Rapsextraktionsschrot (RES) fuer Schweine. Das Ziel der Erfindung besteht darin, mit vertretbarem technischen und oekonomischen Aufwand Strohmehl und RES so zu behandeln, dass deren Einsatz als Schweinefuttermittel moeglich wird. Diese Aufgabenstellung wird dadurch geloest, dass man 95...5% Strohmehl und 5...95% RES mit technischer Salzsaeure im Konzentrationsbereich von 5...33,7% homogen benutzt, gegebenenfalls einer Waermebehandlung unterzieht und nach Abkuehlung neutralisiert.

Description

Anwendungsgebiet
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines neuen Futtermittels aus Strohmehl und Rapsextraktionsschrot (RES) für Schweine.
Charakteristik der bekannten technischen Lösungen
Die Verwendung von Strohmehl und Rapsextraktionsschrot in Schweinefuttermitteln setzt voraus, daß diese beiden Komponenten besonders vorbehandelt werden. Für die Behandlung von Strohmehl ist beispielsweise gemäß DD-WP 137.662 bekannt, daß es mit Hilfe von Salzsäure bei erhöhten Temperaturen teilverzuckert wird. Die Verwendung anderer Säuren zur Verzuckerung ist möglich. Die Untersuchungsergebnisse zum sorptiven Verhalten von teilhydrolysiertem Strohmehl gegenüber niedermolekularen organischen Substanzen sind in den Untersuchungsergebnissen von BERGNER und Mitarbeitern (1981) sowie von LUCK und BERGNER (1982) zusammengefaßt veröffentlicht worden.
Der normale Gehalt von Isothiozyanaten und von Vinyloxathiazolidon (VOT) in Rapsextraktionsschrot schließt eine Verwendung als Schweinefuttermittel aus, weil diese Substanzen die tierische Leistung negativ beeinflussen (vgl. KLING und BECKER/ NEHRING). Es wurde deshalb in der Vergangenheit immer wieder versucht, den VOT-Gehalt im Rapsextraktionsschrot entweder zu vermindern oder gänzlich zu entfernen. Bekannt ist beispielsweise das gemeinsame Einsäuern von Rapsextraktionsschrot mit Kartoffeln und Rüben.
Bekannt sind aber auch chemische Verfahren (DD-WP 137.245, DD-WP 140.200, DD-WP 152.051, DD-WP 155.385), die in technisch aufwendigen und ökonomisch unrentablen Arbeitsschritten den VOT-Gehalt des Rapsextraktionsschrotes entfernen.
Ziel der Erfindung
Das Ziel der Erfindung besteht darin, mit vertretbarem technischem und ökonomischem Aufwand Strohmehl und Rapsextraktionsschrot so zu behandeln, daß deren Einsatz als Schweinefuttermittel möglich wird.
Darlegung des Wesens der Erfindung
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, Strohmehl und Rapsextraktionsschrot so zu behandeln, daß auch bei der Verfütterung größerer Mengen an Schweine keine negative Beeinflussung der tierischen Leistung zu befürchten ist.
Diese Aufgabenstellung wird dadurch gelöst, daß Strohmehl und Rapsextraktionsschrot im Mischungsverhältnis von 95... 5% Strohmehl und 5... 95% RES mit technischer Salzsäure im Konzentrationsbereich von 5...33,7% gründlich vermischt werden und gegebenenfalls einer Wärmebehandlung bei Temperaturen von 50... 100"C unterzogen werden und daß das abgekühlte Material, vor allem beim Einsatz großer HCL-Mengen mit einer Alkali- oder Erdalkalilauge neutralisiert wird.
Es wurde festgestellt, daß in dem so behandelten Rapsextraktionsschrot-Strohmehl-Gemisch kein VOT mehr nachweisbar ist. Im UV-Spektrum η = 35,6 waren keinerlei toxikologisch bedenkliche Hydrolyseprodukte nachweisbar. Dabei fand keine nennenswerte Veränderung des Gehaltes an essentiellen und nichtessentiellen Aminosäuren statt.
Dieses Ergebnis war so überreichend, weil eine getrennte Behandlung von Strohmehl und RES mit Salzsäure und anschließendes Vermischen nicht zu diesem positiven Ergebnis führte. Erst die gemeinsame Behandlung von Strohmehl und RES führte zum vollständigen Verschwinden der VOT.
Die Erfindung soll an nachstehenden Ausführungsbeispielen näher erläutert werden:
Ausführungsbeispiel 1 (Labormaßstab)
25 g TS Stroh und 25 g TS RES werden unter Zugabe von 5,5 ml HCL im Konzentrationsbereich von 5... 33,7% innig vermischt und in einem abgedichteten Becherglas eine Stunde stehen gelassen. Nach Zugabe von 11 ml Wasser und abermaliger Durchmischung erfolgt eine Wärmebehandlung im abgedichteten Reaktionsgefäß bei 1050C in einem Trockenschrank über einen Zeitraum von 2 Stunden. Eine anschließende Neutralisierung kann mit Ca(OH)2 erfolgen.
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Ausführungsbeispiei 2
100 kg Strohmehl und 100 kg RES werden unter Zugabe von 100 kg 7%iger Salzsäure in einer Paddelschnecke, die gegebenenfalls beheizt wird, innig vermischt. Das mit HCL behandelte Material (Trockensubstanzgehalt 55...65%) wird nach dem Mischprozeß ingeeigneten Lagerräumen (Silos bzw. Bergeräumen) der Lufttrocknung überlassen und vor der Verfütterung mit 8,6 kg Ca(OH)2 (techn. Löschkalk) neutralisiert.
Ausführungsbeispiel 3
Die gemeinsame Behandlung von Strohmehl und RES mit Salzsäure erfolgt wie im Ausführungsbeispiel 2 beschrieben, jedoch wird die Hydrolyse in einem Dampfstrom durchgeführt.
Ausführungsbeispiel 4
Strohmehl und RES werden, wie im Ausführungsbeispiel 2 beschrieben, behandelt, wobei als Hydrolysemittel 50%ige Schwefelsäure eingesetzt wird. Die Verwendung auch anderer organischer Säuren ist ebenfalls möglich.
Ausführungsbeispiel 5
Die Behandlung von Strohmehl und RES mit Salzsäure erfolgt wie im Ausführungsbeispiel 2, jedoch wird zur Neutralisierung Natriumhydroxid verwendet. Die Verwendung anderer Alkali- oder Erdalkalilaugen ist möglich. Der Vorteil der erfindungsgemäßen Lösung besteht darin, daß über die verfahrensseitig beschriebenen Bedingungen keine spezifischen Anforderungen hinsichtlich der Gestaltung des Reaktionsmilieus bestehen und vor allem, daß eine Nachbehandlung des Produktes zur Entfernung von u. U. toxikologisch bedenklichen Hydrolyseprodukten nicht erforderlich ist. Dadurch wird es möglich, größere Mengen von RES bei gleichzeitiger Nutzung der Positiveffekte von teilhydrolysiertem Strohmehl in der Schweinefütterung einzusetzen. Beispielsweise können von dem erfindungsgemäß hergestellten Futtermittel an Zuchtsauen bis zu 8g/kg Lebendmasse und an Mastschweine bis zu 12g/kg Lebendmasseals Ersatz für handelsübliche Mischfutter eingesetzt werden. Dadurch können die Futterkosten um ca. 10% gesenkt werden.

Claims (4)

  1. -1- 759 95
    Patentansprüche:
    1. Verfahren zur Herstellung eines neuen Schweinefuttermittels, bestehend aus Strohmehl und Rapsextraktionsschrot, gekennzeichnet dadurch, daß man beide Komponenten im Verhältnis von 95... 5% Strohmehl und 5...95% Rapsextraktionsschrot mit technischer Salzsäure im Konzentrationsbereich von 5... 33,7% homogen benetzt, gegebenenfalls einer Wärmebehandlung bei Temperaturen von 50... 1000C unterzieht und das abgekühlte Material neutralisiert.
  2. 2. Verfahren zur Herstellung eines neuen Schweinefuttermittels nach Anspruch 1, gekennzeichnet dadurch, daß die Wärmebehandlung in einem Dampfstrom erfolgt.
  3. 3. Verfahren zur Herstellung eines neuen Schweinefuttermittels nach Anspruch 1 und 2, gekennzeichnet dadurch, daß man als Hydrolysemittel 50%ige Schwefelsäure oder andere anorganische Säuren verwendet.
  4. 4. Verfahren zur Herstellung eines neuen Schweinefuttermittels nach Anspruch 1 bis 3, gekennzeichnet dadurch, daß die Neutralisierung entweder mit Kalzium- oder Natriumhydroxid oder mit einer anderen Alkali- oder Erdalkalilauge erfolgt.
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