CH98310A - Verfahren zur Trennung von o- und p-Toluolsulfamid durch fraktionierte Fällung ihrer Calciumverbindungen mit Säure. - Google Patents
Verfahren zur Trennung von o- und p-Toluolsulfamid durch fraktionierte Fällung ihrer Calciumverbindungen mit Säure.Info
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Description
Verfahren zur Trennung von o- und p-Toluolsulfamid durch fraktionierte Fällung ihrer Calciumverbindungen mit Säure. Bei der Verarbeitung von Toluolsulfamid, das aus einem Gemisch von:
etwa 80 % p- Verbindung uiid etwa 70 % o-Verbindung besteht, bleiben nach der Abscheidung des o-Amids, die auf verschiedene Weise, zum Beispiel durch Kristallisation aus Alkohol, möglich ist, stets sogenannte Abfallamide zurück, die eine nahezu konstante Zusammen setzung von etwa 30 % o-Verbindung und 70 % p-Verbindung haben. Es scheint sich dabei um eine Art von Mischkristallen zu handeln.
Ein brauchbares Verfahren, um diese Ab- fallamide in reines o- und p-Amid zu zer legen, ist bisher nicht bekannt geworden, wenn auch schon verschiedene Vorschläge in dieser Richtung gemacht wörden sind. Man hat vielmehr die Verarbeitung dieser letzten Fraktionen als unwirtschaftlich unterlassen.
Gegenstand der Erfindung ist ein Ver fahren, mittelst dessen es gelingt, die beiden Isomeren zu trennen und dabei Produkte von guten Eigenschaften zu erhalten. Gemäss der Erfindung wird das fein ge mahlene Abfallamid, das etwa 80 % o-Ver- bindung und etwa 70 % p-Verbindung ent hält, zunächst in besonderer Weise in die ent sprechenden Calciumverbindungen überge führt, indem man es mit einem Überschuss von Kalk und Wasser bei höherer Tempera tur, zweckmässig etwa 80 bis 100 , behan delt.
Wenn man den so erhaltenen Brei fil triert, so erhält man eine Lösung von Cal- ciumamid und daneben einen unter den ge gebenen Bedingungen unlöslichen, stark kalk haltigen Rückstand.
Die Erfindung beruht nun darauf, dass man nicht nur die Lösung in bekannter Weise fraktioniert fällen kann, sondern dass es auch möglich ist, den festen Rückstand rest los aufzuarbeiten, wodurch die Trennung der beiden im Abfallamid enthaltenen Amide erst wirtschaftlich möglich wird.
Wenn man nämlich den festen Rückstand mit einem grossen Überschuss von Wasser in der Wärme behandelt, so gehen die darin enthaltenen Calciumamide in Lösung, und diese Lösung lässt sich durch fraktionierte Fällung in reines p-'1'oluolsulfamid und ein Gemisch von o- und p-Amid zerlegen, das in den Arbeitsgang zurückgeht.
Ebenso werden die bei der fraktionierten Fällung der Lösung erhaltenen Fraktionen, die verschiedenen Gehalt an den beiden Amiden aufweisen, an geeigneter Stelle wie der in den Arbeitsgang zurückgeführt.
Das Verfahren verläuft demnach etwa folgendermassen: Die vom unlöslichen Rückstand abfil- trierte Lösung der beim Behandeln des Ab- fallamids mit einem Ü berschuss von Kalk und Wasser erhaltenen Calciumamide wird mittelst verdünnter Säure fraktioniert ge fällt. Als erste Fraktion erhält man ein Amid, das etwa 70 % o-Verbindung und etwa 30 6 p-Verbindung enthält, also in seiner Zusammensetzung dem den Ausgangsstoff bil denden rohen Toluolsulfamid entspricht.
As zweite Fraktion erhält man eine Fällung, die etwa 30 oiö o-Verbindung und etwa 70 p-Verbindung enthält, also wiederum die Zusammensetzung des Abfallamides hat.
Beide Fraktionen werden wieder in den Arbeitsgang eingeführt und als Ausgangs stoff verwendet, bezw. der für das Abfall amid angegebenen Behandlung mit Kalk und Wasser unterworfen.
In dem unlöslichen Filtrationsrückstand der Calciumamidlösung ist ein Amidgemisch enthalten, das nur noch 13 0!o o- neben der p- Verbindung enthält.
Wenn man dieses unlösliche Produkt nun mit einem sehr grossen Überschuss von Wasser bei einer Temperatur behandelt, die nicht so hoch zu sein braucht wie die zur Behand lung des ursprünglichen Abfallamins ver wendete, und zweckmässig etwa<B>80'</B> beträgt, so werden die in dem Filtrationsrückstand enthaltenen Calciumamide in Lösung ge bracht.
Wenn man diese klare Calcium- amidlösung wiederum einer fraktionierten Fällung mittelst Säure unterwirft, so erhält man zunächst eine Fraktion, die aus reiner p-Verbindung besteht, und eine zureite Frak- tion, die etwa 30 % o- und etwa 70 orö p-Ver- bindung enthält, also wiederum wie das ur sprüngliche Abfallamid verarbeitet werden kann. Diese Fraktion wird ebenfalls wieder in den Arbeitsgang eingeführt und in der beschriebenen Weise durch Behandlung mit Kalk und -Wasser verarbeitet.
Es gelingt nach diesem Verfahren, eine völlige Zerlegung der Abfallamide in reines o- und p-Toluolsulfamid durchzuführen und so in dem Gesamtverfahren der Aufarbei tung des Toluolsulfamids jeden Abfall zu vermeiden.
<I>Beispiel:</I> 1200 kg Abfallamid werden mit \.3800 Liter Wasser und 300 kg Calciumhy droxyd bei einer Temperatur von etwa 80 bis 100 sechs Stunden gerührt. Die entstandene Lö sung wird von dem ungelösten Rückstand ab filtriert, zweckmässig in einer Filterpresse, und die erhaltene Lösung mit 140 kg Salz säure von 21' B6 versetzt.
Man erhält auf diese Weise als erste Fraktion 120 kg eines Gemisches von etwa 70 0' o- und etwa 30 p-Verbindung, das abfiltriert wird, in den Arbeitsgang zurückgeht und in üblicher Weise in reine o-Verbindung und Abfallamid zerlegt wird.
Das Filtrat aus dieser ersten Fraktion wird mit weiteren 70 kg Salzsäure ausge fällt und ergibt als zweite Fraktion 2'50 kg eines Gemisches von etwa 30 % o- und etwa 70 oiö p-Verbindung, das ebenfalls in den Ar beitsgang zurückgeht und in der für das Ab- fallamid beschriebenen Weise verarbeitet wird.
Der in der Filterpresse zurückbleibende Kalkschlamm wird wie folgt verarbeitet: 700 kg feuchter Kalkschlamm werden mit 4 cbm Wasser bei einer Temperatur von <B>80'</B> sechs Stunden durchgerührt. Die er haltene Calciumamidlösung wird abfiltriert und mit '/,, der zur vollständigen Fällung erforderlichen Menge Salzsäure versetzt. Hierbei erhält man als erste Fraktion 160 k reine p-Verbindung, die abfiltriert wird.
Die erhaltene Caleiumamidlösung wird darauf mit Salzsäure völlig gefällt und ergibt als zweite Praktion 80 kg eines Gemisches aus etwa 80 % o- und etwa 70 % p-Verbindung, das in den Arbeitsgang zurückgeht und in der für die Abfallamide beschriebenen Weise von neuem verarbeitet wird.
Die Trennung verläuft ausserordentlich 9' altenen Produkte haben att, und die erhi gute Eigenschaften, während zum Beispiel bei Behandlung der Abfallamide mit Natron lauge an Stelle von Kalk eine Trennung der Amide durch fraktionierte Fällung über haupt nicht möglich ist.
Die Lösung in Na tronlauge, bezw. die stark alkalische Na- triumamidlösung enthält zudem eine Menge von Verunreinigungen, die beim Ausfällen mit Säure die erhaltenen Produkte stark vex- unreingen. Das bei dem beschriebenen Ver fahren gemäss der Erfindung wichtige un lösliche kalkhaltige Produkt entsteht bei Verwendung _ von Natronlauge natürlich überhaupt nicht.
Claims (1)
- PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Trennung von o- und p- Toluolsulfamid durch fraktionierte Fällung ihrer Calciumverbindungen mit Säure, da durch gekennzeichnet, dass man den bei der Behandlung des Sulfamidgemisches mit einem Überschuss von Kalk und Wasser bei erhöhter Temperatur abfallenden festen Rückstand mit einem grossen Überschuss von Wasser iri der Wärme behandelt und aus der erhaltenen Lösung der Calciumverbin- dungen durch fraktionierte Fällung einerseits reines p-Toluolsulfamid,anderseits ein Ge misch von o- und p-Amid ausfällt, das in den Arbeitsgang zurückgeht.
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| Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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| CH98310T | 1922-02-15 |
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