Bandagenspurkranz-Schmiervorrichtung mit elektromagnetiscller Steuerung.
Spurkränze und Schienen nützen sich infolge gegenseitiger Reibung in den Kurven rasch ab. Durch vielerlei Schmierapparate wurde versucht, diesen Mangel zu beseitigen, welcher den Bahnverwaltungen grosse Kosten verursacht durch häufiges Auswechseln der Schienen und Bandagen, ohne aber eine ganz befriedigende Lösung zu erreichen.
Nach gemachten Erfahrungen haften den heute im Gebrauche stehenden Schmierapparaten nachstehende Mängel an :
1. Im Winter bei grösserer Kälte wird das 01 dickflüssig und gelangt nicht mehr auf die Schmierstellen. Derjenige Teil des Schmierapparates, welches das Schmiermaterial auf den Spurkranz abstreift, muss sich mit leichtem Druck an letzteren anlegen und den seitlichen Verschiebungen der Radachse rasch folgen können. Bei grösserer Kälte gefrieren die festen und be weglichen Teile des Apparates zusammen und die Abgabe des Schmiermaterials an den Spurkranz wird unterbrochen.
2. Der Ölverbrauch ist ein verhältnismässig grosser, weil die heutigen Schmierapparate nicht nur da schmieren, wo es sein sollte, nämlich in den Aussenkurven, sondern immer Schmiermaterial an die Spurkränze abgeben, solange das Fahrzeug in Bewegung ist. Aus ökonomischen Gründen und auch um ein Schleudern der Räder des Fahrzeuges zu verhindern, können die Apparate nicht auf solche Schmiermengen eingestellt werden, wie es die Reibung in den Kurven erfordert.
3. Die Schmierappa. rate sind infolge stän- digen Anliegens an den Spurkränzen einer grossen Abnützung unterworfen.
Durch vorliegende Erfindung werden die angeführten Mängel beseitigt, und dieser Apparat ist bestimmt, alle Bedingungen, die in ökonomischer und betriebsteclinischer Hinsicht an solche Apparate gestellt werden, zu erfüllen.
Beiliegende Zeichnungen zeigen ein Aus- führungsbeispiel des Erfindungsgegenstan- des. Wie aus der Zeichnung Blatt 1 hervorgeht, sind im Apparate zwei Magnetspulen eingebaut. Die Spule J hat den Zweck, den Schmierrolirstutzen G, H vom Spurkranz abzuheben, den Ölabfluss abzuschliessen und den ganzen Apparat zu er wärmen. Die Spule K legt den Schmierrohr stutzen G, H an den Spurkranz, öffnet das Ventil B und lässt. damit das 01 aus der 01kammer N auf den Spurkranz treten.
In den geraden Strecken werden die Spulen J der linier und rechten Lokomotiv- seite eingeschaltet. Beim Einfahren in Kur ven wird die Spule J der Apparate am äussern Schienenstrang ausgeschaltet und Spule k eingeschaltet, so dass die Apparate dieser Fahrzeugseite die Spurkränze schmie- ren.
Genannte Steuerung der Magnetspulen erfc. Jgt durch einen besonderen Schalter, welcher durch den"Ausschlag"in den Kurven betätigt wird. Das Schaltungsschema nach Blatt 2 findet beispielsweise Anwen- dune bei Lokomotiven mit Bogie.
Der Schalter besteht aus dem eisernen Hebel Q mit dem Kupferkontaktsegment R.
Der Hebel Q ist auf dem Zapfen P, welcher am Rahmen des Fahrzeuges befestigt ist, drehbar gelagert. Der Hebel Q besitzt am untern Ende einen Schlitz, in welchen der Mitnehmerbolzen W eingreift, letzterer ist am Bogie befestigt. Fährt nun das Fahrzeug in eine Linkskurve, so erfährt der Hebel Q eine rechtsdrehende Bewegung um seinen Drehpunkt P. der Kontaktfinger T, welcher in der geraden Strecke den Stromkreis der Spule J des Sehmierapparates der rechten Fahl zeugseite schloss, läuft vom Kupfer- segmente R ab und unterbricht diesen Stromkreis, gleichzeitig kommt der Kontakt- finger r in Verbindung mit dem Segmente ss,
und der Stromkreis der Spule Fi des gleichen Apparats wird geschlossen. Der gleiche Vorgang tritt ein, wenn das Fahrzeug in eine Rechtskurve einfährt, dann er f#hrt der Hebel @ eine linksdrehende Be wegung um seinen Drehpunkt P, der Kontakt. S l#uft vom Segmente R ab, Kontakt U läufi, auf, und der Apparat der linken Fahrzeugseit tritt in Schmiertätigkeit. Der + Pol der Stromgquelle ist mit je einem Ende der Spulen J und K verbunden, während das andere Ende dieser Spulen über den Schalterhebel Q mit dem-Pol der Stromquelle verbunden wird.
Mit der Olkammer N ist das Ventilgehäuse A, welches aus Bronze besteht, dicht verschraubt. In diesem Gehäuse befinden sich Ve. ntilstängelchen B und Feder F. Durch letztere wird das St#ngelchen mit seinem konischen Ansatz auf den Ventilsitz des Gehäuses A gepresst. Am Ventilstängelchen B ist der Eisenkern C angeschraubt, welcher magnetische Verbindung mit dem Schmierrohrstutzen G herstellt. Der Schmierrohrstutzen besteht aus dem Magnetkern G und aus dem aus nicht magnetischem Metall bestehenden Rohr H. Mit letzterem verschraubt ist der Eisenkern D mit dem Schmierröhrchen E, welches ebenfalls aus nicht magnetischem Metall besteht.
Ist Spule J eingeschaltet und Spule li stromlos, so zieht sie den Magnetkern G in ihr Mittel und damit den Schmierrohrstut- zen vom Spurkranze weg und entlastet gleichzeitig die Feder F.
Ist Spule K eingeschaltet und Spule J stromlos, so wird der Kern G in die Spule hineingezogen, bis der Stutzen am Spurkranz anliegt.
Jeizt tritt auch die magnetische Verbindung zwischen D und C ein, womit der Ven- tilsitz des Gehäuses A freigegeben wird durch eine flachgefeilte Stelle am Ventil St#ngelchen B. Das #1 tritt nun durch die Bohrungen in C, D und E auf den Spurkranz. Das Röhrclen E ist in öldurchläs sigem Material, wie Filz, Rosshaar und der gleichen, eingebettet, welchem durch Boh- rungen o 01 zufliessen kann.
An der Miindung des Röhrchens E wird ein durchbohr- tes und gehärtetes Bölzchen, welches die magnetische Anpressung des Stutzens an den Spurkranz aufnimmt und damit eine Abnützungder übrigen Teile verhindert, eingesetzt.