CH705166B1 - Fahrzeugsitz mit einem Vierpunkt-Sicherheitsgurtsystem. - Google Patents
Fahrzeugsitz mit einem Vierpunkt-Sicherheitsgurtsystem. Download PDFInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft einen Fahrzeugsitz mit einer Rückenlehne (2), einer Sitzfläche (3) und einem Vierpunkt-Sicherheitsgurtsystem (4), das zwei Schultergurte (5, 6) umfasst, die jeweils an ihrem oberen Ende einen oberen Befestigungspunkt (8, 9) im Bereich der Rückenlehne (2) aufweisen, und die jeweils an ihrem unteren Ende im Bereich der Sitzfläche (3) des Fahrzeugsitzes (1) einen unteren Befestigungspunkt (10, 11) besitzen. Um zu erreichen, dass bei Verwendung eines Vierpunkt-Sicherheitsgurtsystems (4) ein Durchrutschen des Beckens des Fahrzeuginsassen bei einem Fahrzeugunfall vermieden wird, schlägt die Erfindung vor, das Vierpunkt-Sicherheitsgurtsystem (4) mit einem Beckengurt (7) zu versehen, der die beiden Schultergurte (5, 6) über entsprechende Umlenkeinrichtungen (12, 13) im Bereich der unteren Befestigungspunkte (10, 11) miteinander verbindet.
Description
[0001] Die Erfindung betrifft einen Fahrzeugsitz mit einer Rückenlehne, einer Sitzfläche und einem Vierpunkt-Sicherheitsgurtsystem, das zwei Schultergurte umfasst, die jeweils an ihrem oberen Ende einen oberen Befestigungspunkt im Bereich der Rückenlehne aufweisen, und die jeweils an ihrem unteren Ende im Bereich der Sitzfläche des Fahrzeugsitzes einen unteren Befestigungspunkt besitzen.
[0002] Ein derartiger Fahrzeugsitz mit einem Vierpunkt-Sicherheitsgurtsystem ist beispielsweise aus dem Dokument US 2004/0 012 242 A1 bekannt. Dabei werden die beiden Schultergurte bei ihrer bestimmungsgemässen Verwendung durch ein Gurtschloss miteinander verbunden, sodass sich ein etwa X-förmiger Verlauf der Schultergurte ergibt und das Gurtschloss sich etwa im Bereich des Bauches des durch das Sicherheitsgurtsystem zu sichernden Fahrzeuginsassen befindet.
[0003] Ein derartiges Vierpunkt-Sicherheitsgurtsystem besitzt gegenüber den üblicherweise verwendeten Dreipunkt-Sicherheitsgurtsystemen den Vorteil, dass ein seitliches Herausrutschen des Oberkörpers eines zu sichernden Fahrzeuginsassen vermieden wird. Doch besteht bei den bekannten Vierpunkt-Sicherheitsgurtsystemen die Gefahr, dass es bei einem Aufprall des entsprechenden Fahrzeuges zu einem Durchrutschen des Beckens des zu schützenden Insassen unterhalb des Gurtschlosses und damit zu schweren Bauchverletzungen kommen kann.
[0004] Die DE 3 231 898 A1 betrifft ein Anschnallgurtsystem für Flugbegleiter, bestehend aus einem geteilten Bauchgurt mit Mittelschloss und zwei Schultergurten, die bevorzugt selbsttätig blockieren und rückholend eingerichtet sind, wobei jeder Schultergurt mit dem zugeordneten Bauchgurtteil verbunden und durch einen Umlenkbeschlag im Hüftbereich gleitend hindurchgeführt ist. Dazu sind im Bereich der Sitzfläche die Beschläge angeschraubt, die aus einer Befestigungslasche und von dieser getragen länglichen Gurtöse gebildet werden.
[0005] Der DE 2 602 875 A ist ein Doppel-Sicherheitsgurt entnehmbar, der aus einem langen Gurt besteht und an seinen beiden Enden an zwei automatisch aufrollbaren Rollen befestigt ist. Zusätzlich ist ein Mittelstreifen vorgesehen, der über die Oberschenkel der Füsse führend eingebunden ist.
[0006] Die WO 2004/101 330 A1 kombiniert ein 2-Punkt- und ein 3-Punkt-Gurtsystem zur Erhöhung der Sicherheit.
[0007] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Fahrzeugsitz mit einem Vierpunkt-Sicherheitsgurtsystem anzugeben, bei dem ein Durchrutschen des Beckens des mit dem Sicherheitsgurtsystem zu schützenden Fahrzeuginsassen bei einem plötzlichen Abbremsen des Fahrzeuges, etwa bei einem Unfall, vermieden wird.
[0008] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäss durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst. Weitere, besonders vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen beschrieben.
[0009] Die Erfindung beruht im Wesentlichen auf dem Gedanken, das Vierpunkt-Sicherheitsgurtsystem mit einem Beckengurt zu versehen, der die beiden Schultergurte über entsprechende Umlenkeinrichtungen im Bereich der unteren Befestigungspunkte miteinander verbindet.
[0010] Bei einer ersten Ausführungsform der Erfindung sind die beiden miteinander verbundenen Beckengurtabschnitte einstückig ausgebildet, sodass beide Schultergurte und der Beckengurt aus einem Gurt bestehen.
[0011] Bei einer zweiten Ausführungsform der Erfindung sind die Enden der beiden miteinander verbundenen Beckengurtabschnitte über ein Gurtschloss miteinander verbunden, sodass im Notfall auch ein schnelles Öffnen des Beckengurtes erfolgen kann.
[0012] Wesentlich bei beiden Ausführungsformen ist also, dass der Beckengurt durch Verlängerungen der beiden Schultergurte gebildet wird. Dadurch wird erreicht, dass der Beckengurt bei einem Nach-vorne-Schnellen des entsprechenden Insassen straff angezogen wird und somit ein Durchrutschen seines Beckenbereiches verhindert wird.
[0013] Die oberen Befestigungspunkte der beiden Schultergurte können jeweils durch eine an der Rückenlehne befestigte Gurt-Aufrollautomatik gebildet werden.
[0014] Es kann aber auch vorgesehen sein, dass die beiden Schultergurte im oberen Bereich der Rückenlehne durch Öffnungen zur Rückseite der Rückenlehne geführt und dort miteinander verbunden sind.
[0015] Weitere Einzelheiten und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den folgenden, anhand von Figuren erläuterten Ausführungsbeispielen. Es zeigen:
<tb>Fig. 1<SEP>die schematische Vorderansicht auf einen erfindungsgemässen Fahrzeugsitz mit einem ersten Ausführungsbeispiel eines Vierpunkt-Sicherheitsgurtsystems und
<tb>Fig. 2<SEP>eine Fig. 1 entsprechende Vorderansicht auf einen erfindungsgemässen Fahrzeugsitz mit einem zweiten Ausführungsbeispiel eines Vierpunkt-Sicherheitsgurtsystems.
[0016] In Fig. 1 ist mit 1 ein Fahrzeugsitz eines Kraftfahrzeuges bezeichnet, welcher beispielsweise eine verschwenkbare Rückenlehne 2 und zumindest eine Sitzfläche 3 aufweist. An dem Fahrzeugsitz 1 ist ein Vierpunkt-Sicherheitsgurtsystem 4 angeordnet, welches zwei etwa parallel zur Rückenlehne 2 verlaufende Schultergurte 5, 6 und einen Beckengurt 7 umfasst.
[0017] Die beiden Schultergurte 5, 6 besitzen an ihren oberen Enden jeweils einen oberen Befestigungspunkt (Gurtverankerungspunkt) 8, 9 an der Rückenlehne 2, der beispielsweise durch jeweils eine nicht dargestellte Gurt-Aufrollautomatik gebildet wird.
[0018] Die unteren Enden der beiden Schultergurte 5, 6 sind im Bereich der Sitzfläche 3 des Fahrzeugsitzes 1 mit unteren Befestigungspunkten 10, 11 verbunden. Dabei sind die beiden Schultergurte 5, 6 jeweils im Bereich ihrer unteren Befestigungspunkte 10, 11 über Umlenkeinrichtungen 12, 13 (beispielsweise Gleitlaschen) umgelenkt, und der zwischen den Umlenkeinrichtungen 12, 13 befindliche Abschnitt des Gurtes bildet den Beckengurt 7.
[0019] Wie Fig. 1 entnehmbar ist, sind die beiden Umlenkeinrichtungen 12, 13 jeweils mit einem den unteren Befestigungspunkt 10, 11 bildenden Gurtschloss 15, 16 lösbar verbunden.
[0020] Zum Anlegen des Vierpunkt-Sicherheitsgurtes greift der zu schützende Fahrzeuginsasse mit beiden Händen hinter seinen Kopf, nimmt in jede Hand eine Umlenkeinrichtung 12, 13 und führt diese vor seinem Oberkörper nach unten, bis die Umlenkeinrichtungen 12, 13 rechts und links vom Becken in die Gurtschlösser 15, 16 einrasten. Der Vorgang beim Lösen des Sicherheitsgurtes erfolgt dann in umgekehrter Reihenfolge.
[0021] Fig. 2 zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemässen Fahrzeugsitzes 1 ́ mit einem Vierpunkt-Sicherheitsgurtsystem 4 ́. Dabei besteht der Beckengurt 7 ́ aus zwei Gurtabschnitten 17, 18, deren Enden 19, 20 über ein drittes Gurtschloss 21 miteinander verbunden sind, sodass in einem Notfall der Beckengurt 7 ́ sehr schnell geöffnet werden kann.
[0022] Die Erfindung ist selbstverständlich nicht auf die in den Fig. 1 und 2 dargestellten Ausführungsbeispiele beschränkt. So können die beiden Schultergurte 5, 6 statt über Gurt-Aufrollautomatiken im oberen Bereich der Rückenlehne 2 auch durch Öffnungen zur Rückseite der Rückenlehne 2 geführt und dort miteinander verbunden werden.
Bezugszeichenliste
[0023]
<tb>1, 1 ́<SEP>Fahrzeugsitz
<tb>2<SEP>Rückenlehne
<tb>3<SEP>Sitzfläche
<tb>4, 4 ́<SEP>Vierpunkt-Sicherheitsgurtsystem
<tb>5, 6<SEP>Schultergurte
<tb>7, 7 ́<SEP>Beckengurt
<tb>8, 9<SEP>obere Befestigungspunkte
<tb>10, 11<SEP>untere Befestigungspunkte
<tb>12, 13<SEP>Umlenkeinrichtungen
<tb>15, 16<SEP>Gurtschlösser
<tb>17, 18<SEP>Gurtabschnitte
<tb>19, 20<SEP>Enden
<tb>21<SEP>Gurtschloss
Claims (5)
1. Fahrzeugsitz mit einer Rückenlehne (2), einer Sitzfläche (3) und einem Vierpunkt-Sicherheitsgurtsystem (4; 4 ́), das zwei Schultergurte (5, 6) umfasst, die jeweils an ihrem oberen Ende einen oberen Befestigungspunkt (8, 9) im Bereich der Rückenlehne (2) aufweisen, und die jeweils an ihrem unteren Ende im Bereich der Sitzfläche (3) des Fahrzeugsitzes (1; 1 ́) einen unteren Befestigungspunkt (10, 11) besitzen, wobei im Bereich der unteren Befestigungspunkte (10, 11) der Schultergurte (5, 6) Umlenkeinrichtungen (12, 13) angeordnet sind, mittels welcher die beiden Schultergurte (5, 6) jeweils umgelenkt werden, derart, dass die beiden umgelenkten Gurtabschnitte (17, 18) einen Beckengurt (7; 7 ́) bilden, und dass die beiden Umlenkeinrichtungen (12, 13) jeweils mit einem den unteren Befestigungspunkt (10, 11) bildenden Gurtschloss (15, 16) verbindbar sind.
2. Fahrzeugsitz nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die beiden umgelenkten Gurtabschnitte einstückig miteinander verbunden sind.
3. Fahrzeugsitz nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die beiden umgelenkten Gurtabschnitte (17, 18) über ein drittes Gurtschloss (21) miteinander verbunden sind.
4. Fahrzeugsitz nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die oberen Befestigungspunkte (8, 9) der beiden Schultergurte (5, 6) jeweils durch eine an der Rückenlehne (2) befestigte Gurt-Aufrollautomatik gebildet werden.
5. Fahrzeugsitz nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die beiden Schultergurte (5, 6) im oberen Bereich der Rückenlehne (2) durch Öffnungen zur Rückseite der Rückenlehne (2) geführt und dort miteinander verbunden sind.
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