AT511753B1 - Fahrzeugsitz mit einem Vierpunkt-Sicherheitsgurtsystem - Google Patents
Fahrzeugsitz mit einem Vierpunkt-Sicherheitsgurtsystem Download PDFInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft einen Fahrzeugsitz mit einer Rückenlehne (2), einer Sitzfläche (3) und einem Vierpunkt-Sicherheitsgurtsystem (4, 41), das zwei Schultergurte (5, 6) umfasst, die jeweils an ihrem oberen Ende einen oberen Befestigungspunkt (8, 9) im Bereich der Rückenlehne (2) aufweisen, und die jeweils an ihrem unteren Ende im Bereich der Sitzfläche (3) des Fahrzeugsitzes (1, 1') einen unteren zugeordneten Befestigungspunkt (10, 11) besitzen, wobei im Bereich der unteren zugeordneten Befestigungspunkte (10, 11) der Schultergurte (5, 6) Umlenkeinrichtungen (12, 13) angeordnet sind, mittels welcher die beiden Schultergurte (5, 6) jeweils umgelenkt werden, derart, dass die beiden umgelenkten Gurtabschnitte (17, 18) einen Beckengurt (7') bilden, und dass die beiden Umlenkeinrichtungen (12, 13) jeweils mit einem, den unteren zugeordneten Befestigungspunkt (10, 11) bildenden Gurtschloss (15, 16) verbindbar sind, wobei die unteren zugeordneten Befestigungspunkte (10, 11) und die Umlenkeinrichtungen (12, 13) der Schultergurte (5, 6) jeweils auf der selben Seite des Fahrzeugsitzes wie die oberen Befestigungspunkte (8, 9) angeordnet sind, und die beiden umgelenkten Gurtabschnitte (17, 18) über ein Gurtschloss (21) miteinander verbunden sind.
Description
Beschreibung [0001] Die Erfindung betrifft einen Fahrzeugsitz mit einer Rückenlehne, einer Sitzfläche undeinem Vierpunkt-Sicherheitsgurtsystem, das zwei Schultergurte umfasst, die jeweils an ihremoberen Ende einen oberen Befestigungspunkt im Bereich der Rückenlehne aufweisen, und diejeweils an ihrem unteren Ende im Bereich der Sitzfläche des Fahrzeugsitzes einen unterenzugeordneten Befestigungspunkt besitzen, wobei im Bereich der unteren zugeordneten Befesti¬gungspunkte der Schultergurte Umlenkeinrichtungen angeordnet sind, mittels welcher die bei¬den Schultergurte jeweils umgelenkt werden, derart, dass die beiden umgelenkten Gurtab¬schnitte einen Beckengurt bilden, und dass die beiden Umlenkeinrichtungen jeweils mit einem,den unteren zugeordneten Befestigungspunkt bildenden Gurtschloss verbindbar sind.
[0002] Ein derartiger Fahrzeugsitz mit einem Vierpunkt-Sicherheitsgurtsystem ist beispielsweiseaus dem Dokument US 2004/0012242 A1 bekannt. Dabei werden die beiden Schultergurte beiihrer bestimmungsgemäßen Verwendung durch ein Gurtschloss miteinander verbunden, sodasssich ein etwa X-förmiger Verlauf der Schultergurte ergibt und das Gurtschloss sich etwa imBereich des Bauches des durch das Sicherheitsgurtsystem zu sichernden Fahrzeuginsassenbefindet.
[0003] Ein derartiges Vierpunkt-Sicherheitsgurtsystem besitzt gegenüber den üblicherweiseverwendeten Dreipunkt-Sicherheitsgurtsystemen den Vorteil, dass ein seitliches Herausrut¬schen des Oberkörpers eines zu sichernden Fahrzeuginsassen vermieden wird. Doch bestehtbei den bekannten Vierpunkt-Sicherheitsgurtsystemen die Gefahr, dass es bei einem Aufpralldes entsprechenden Fahrzeuges zu einem Durchrutschen des Beckens des zu schützendenInsassen unterhalb des Gurtschlosses und damit zu schweren Bauchverletzungen kommenkann.
[0004] Die DE 32 31 898 A1 betrifft ein Anschnallgurtsystem für Flugbegleiter, bestehend auseinem geteilten Bauchgurt mit Mittelschloss und zwei Schultergurten, die bevorzugt selbsttätigblockieren und rückholend eingerichtet sind, wobei jeder Schultergurt mit dem zugeordnetenBauchgurtteil verbunden und durch einen Umlenkbeschlag im Hüftbereich gleitend hindurchge¬führt ist. Dazu sind im Bereich der Sitzfläche die Beschläge angeschraubt, die aus einer Befes¬tigungslasche und von dieser getragen länglichen Gurtöse gebildet werden.
[0005] Der DE 26 02 875 A ist ein Doppel-Sicherheits-Gurt entnehmbar, der aus einem langenGürtel besteht und an seinen beiden Enden an zwei automatisch aufrollbaren Rollen befestigtist. Zusätzlich ist ein Mittelstreifen vorgesehen, der über die Oberschenkel der Füße führendeingebunden ist.
[0006] Die WO 2004/101330 A1 kombiniert ein 2-Punkt und ein 3-Punkt Gurtsystem zur Erhö¬hung der Sicherheit.
[0007] Aus der DE 28 13 888 A geht eine Sicherheitsgurtanordnung mit zwei dem Oberkörperdes Fahrzeuginsassen zugeordneten Gurtteilen hervor, die jeweils von dem Beckenbereich zueiner Schulter führen sowie einem Beckengurtteil. Die Oberkörpergurtteile verlaufen jeweilsdiagonal über der Brust und einander überkreuzend. Das Beckengurtteil und die Oberkörper¬gurtteile bestehen in einer ersten Ausführung aus einem durchgehenden Gurtband, das überzwei, an jeder Seite des Insassen im Beckenbereich angeordnet und mit dem Fahrzeugrahmenverbundenen Umlenkbeschlägen geführt ist. In einer weiteren Ausführung ist das Gurtbandzweiteilig. Nachteilig bei dieser Anordnung ist, dass der Gurt über Kreuz angelegt wird. Beieinem Vorwärtsschnellen des Oberkörpers besteht die Gefahr, dass der Insasse sich den Halsan den sich überkreuzenden Gurt aufschneiden, d.h. sich verletzen kann. Dadurch kann derGurt zu einer geschlossenen Schlinge werden, sodass dieser sich dem Insassen um den Halslegen kann, was insbesondere eine Bergung des Insassen deutlich erschwert.
[0008] Die DE 26 02 875 A betrifft einen Doppel-Sicherheits-Gurt, der ebenfalls gekreuzt ist undbei dem auch die vorstehend genannten Nachteile vorhanden sind.
[0009] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Fahrzeugsitz mit einem Vierpunkt-
Sicherheitsgurtsystem anzugeben, bei dem ein Durchrutschen des Beckens des mit dem Si¬cherheitsgurtsystem zu schützenden Fahrzeuginsassen bei einem plötzlichen Abbremsen desFahrzeuges, etwa bei einem Unfall, vermieden wird.
[0010] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass die unteren zugeordnetenBefestigungspunkte und die Umlenkeinrichtungen der Schultergurte jeweils auf derselben Seitedes Fahrzeugsitzes wie die oberen Befestigungspunkte angeordnet sind, und dass die beidenumgelenkten Gurtabschnitte über ein Gurtschloss miteinander verbunden sind.
[0011] Weitere, besonders vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung offenbaren die Unteran¬sprüche.
[0012] Die Erfindung beruht im Wesentlichen auf dem Gedanken, das Vierpunkt-Sicherheits¬gurtsystem mit einem sich vorzugsweise selbststraffenden - das heißt, sich selbststraffenden -Beckengurt zu versehen, der die beiden Schultergurte über entsprechende Umlenkeinrichtun¬gen im Bereich der unteren Befestigungspunkte miteinander verbindet.
[0013] Gemäß der Erfindung sind die beiden umgelenkten Gurtabschnitte über ein Gurtschlossmiteinander verbunden. Somit kann der erfindungsgemäße Gurt sowohl an beiden Seiten undauch mittig geöffnet werden, sodass nach einem Unfall im Verlauf einer Bergung beim Öffnenaller Gurtschlösser keine Schlaufen verbleiben sondern nur zwei offene Enden, wodurch derInsasse in jeder Lage ohne störende Gurtschlaufe befreit werden kann.
[0014] Durch die über ein Gurtschloss miteinander verbundenen umgelenkten Beckengurtab¬schnitte kann im Notfall auch ein schnelles Öffnen des Beckengurtes erfolgen.
[0015] Wesentlich bei beiden Ausführungsformen ist also, dass der Beckengurt durch Verlänge¬rungen der beiden Schultergurte gebildet wird. Dadurch wird erreicht, dass der Beckengurt beieinem nach vorne schnellen des entsprechenden Insassen straff angezogen wird und somit einDurchrutschen seines Beckenbereiches verhindert wird.
[0016] Die oberen Befestigungspunkte der beiden Schultergurte können jeweils durch eine ander Rückenlehne befestigte Gurt-Aufrollautomatik gebildet werden.
[0017] Es kann aber auch vorgesehen sein, dass die beiden Schultergurte im oberen Bereichder Rückenlehne durch Öffnungen zur Rückseite der Rückenlehne geführt und dort miteinanderverbunden sind.
[0018] Weitere Einzelheiten und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den folgenden, an¬hand von Figuren erläuterten Ausführungsbeispielen. Es zeigen: [0019] Fig. 1 die schematische Vorderansicht auf einen erfindungsgemäßen Fahrzeugsitz mit einem ersten Ausführungsbeispiel eines Vierpunkt-Sicherheitsgurtsystems und [0020] Fig. 2 eine Fig. 1 entsprechende Vorderansicht auf einen erfindungsgemäßen Fahr¬ zeugsitz mit einem zweiten Ausführungsbeispiel eines Vierpunkt-Sicherheitsgurt¬systems.
[0021] In Fig. 1 ist mit 1 ein Fahrzeugsitz eines Kraftfahrzeuges bezeichnet, welcher beispiels¬weise eine verschwenkbare Rückenlehne 2 und zumindest eine Sitzfläche 3 aufweist. An demFahrzeugsitz 1 ist ein Vierpunkt-Sicherheitsgurtsystem 4 angeordnet, welches zwei, etwa paral¬lel zur Rückenlehne 2 verlaufende Schultergurte 5, 6 und einen Beckengurt 7 umfasst.
[0022] Die beiden Schultergurte 5, 6 besitzen an ihren oberen Enden jeweils einen oberenBefestigungspunkt (Gurtverankerungspunkt) 8, 9 an der Rückenlehne 2, der beispielsweisedurch jeweils eine nicht dargestellte Gurt-Aufrollautomatik gebildet wird.
[0023] Die unteren Enden der beiden Schultergurte 5, 6 sind im Bereich der Sitzfläche 3 desFahrzeugsitzes 1 mit unteren Befestigungspunkten 10, 11 verbunden. Dabei sind die beidenSchultergurte 5, 6 jeweils im Bereich ihrer unteren Befestigungspunkte 10, 11 über Umlenkein¬richtungen 12, 13 (beispielsweise Gleitlaschen) umgelenkt, und der zwischen den Umlenkein¬richtungen 12, 13 befindliche Abschnitt des Gurtes bildet den Beckengurt 7.
[0024] Wie Fig. 1 entnehmbar ist, sind die beiden Umlenkeinrichtungen 12, 13 jeweils mit ei¬nem, den unteren Befestigungspunkt 10, 11 bildenden Gurtschloss 15, 16 lösbar verbunden.
[0025] Zum Anlegen des Vierpunkt-Sicherheitsgurtes greift der zu schützende Fahrzeuginsassemit beiden Händen hinter seinen Kopf, nimmt in jede Hand eine Umlenkeinrichtung 12, 13 undführt diese vor seinem Oberkörper nach unten, bis die Umlenkeinrichtungen 12, 13 rechts undlinks vom Becken in die Gurtschlösser 15, 16 einrasten. Der Vorgang beim Lösen des Sicher¬heitsgurtes erfolgt dann in umgekehrter Reihenfolge.
[0026] Fig. 2 zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Fahrzeugsitzes1' mit einem Vierpunkt-Sicherheitsgurtsystem 4'. Dabei besteht der Beckengurt 7' aus zweiGurtabschnitten 17, 18, deren Enden 19, 20 über ein drittes Gurtschloss 21 miteinander ver¬bunden sind, sodass in einem Notfall der Beckengurt 7’ sehr schnell geöffnet werden kann.
[0027] Die Erfindung ist selbstverständlich nicht auf die in den Fig. 1 und 2 dargestellten Aus¬führungsbeispielen beschränkt. So können die beiden Schultergurte 5, 6 statt über Gurt- Auf¬rollautomatiken im oberen Bereich der Rückenlehne 2 auch durch Öffnungen zur Rückseite derRückenlehne 2 geführt und dort miteinander verbunden werden.
BEZUGSZEICHENLISTE 1,1' Fahrzeugsitz 2 Rückenlehne 3 Sitzfläche 4,4' Vierpunkt-Sicherheitsgurtsystem 5,6 Schultergurte 7,7' Beckengurt 8, 9 obere Befestigungspunkte 10,11 untere Befestigungspunkte 12, 13 Umlenkeinrichtungen 15, 16 Gurtschlösser 17, 18 Gurtabschnitte 19,20 Enden 21 Gurtschloss
Claims (4)
- Patentansprüche 1. Fahrzeugsitz mit einer Rückenlehne (2), einer Sitzfläche (3) und einem Vierpunkt-Sicherheitsgurtsystem (4; 4'), das zwei Schultergurte (5, 6) umfasst, die jeweils an ihremoberen Ende einen oberen Befestigungspunkt (8, 9) im Bereich der Rückenlehne (2) auf¬weisen, und die jeweils an ihrem unteren Ende im Bereich der Sitzfläche (3) des Fahrzeug¬sitzes (1; 1') einen unteren zugeordneten Befestigungspunkt (10, 11) besitzen, wobei imBereich der unteren zugeordneten Befestigungspunkte (10, 11) der Schultergurte (5, 6)Umlenkeinrichtungen (12, 13) angeordnet sind, mittels welcher die beiden Schultergurte (5, 6) jeweils umgelenkt werden, derart, dass die beiden umgelenkten Gurtabschnitte (17, 18)einen Beckengurt (7‘) bilden, und dass die beiden Umlenkeinrichtungen (12, 13) jeweils miteinem, den unteren zugeordneten Befestigungspunkt (10, 11) bildenden Gurtschloss (15,16) verbindbar sind, dadurch gekennzeichnet, dass die unteren zugeordneten Befesti¬gungspunkte (10, 11) und die Umlenkeinrichtungen (12, 13) der Schultergurte (5, 6) jeweilsauf derselben Seite des Fahrzeugsitzes wie die oberen Befestigungspunkte (8, 9) ange¬ordnet sind, und dass die beiden umgelenkten Gurtabschnitte (17,18) über ein Gurtschloss (21) miteinander verbunden sind.
- 2. Fahrzeugsitz nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die oberen Befestigungs¬punkte (8, 9) der beiden Schultergurte (5, 6) jeweils durch eine an der Rückenlehne (2) be¬festigte Gurt-Aufrollautomatik gebildet werden.
- 3. Fahrzeugsitz nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass diebeiden Schultergurte (5, 6) im oberen Bereich der Rückenlehne (2) durch Öffnungen zurRückseite der Rückenlehne (2) geführt und dort miteinander verbunden sind.
- 4. Fahrzeugsitz nach einem der Ansprüche 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass derBeckengurt selbststraffend ausgeführt ist. Hierzu 2 Blatt Zeichnungen
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