Die Erfindung betrifft ein Schleifgerät, insbesondere handgeführtes Schwingschleifgerät, mit einem Gehäuse, in dem eine motorisch angetriebene Schleifplatte bewegbar gelagert ist, wobei das Gehäuse einen, mit an der Schleifplatte angeordneten Absaugöffnungen in Verbindung stehenden, Absaugkanal aufweist, der mit einer Unterdruckquelle verbindbar ist.
Schleifgeräte, insbesondere Elektroschleifgeräte mit einer Absaugvorrichtung der genannten Art, finden in der Praxis oft Anwendung, um beispielsweise eine unnötige Belastung einer Umgebung und/oder eines Anwenders zu vermeiden. Der durch die Bewegung der Schleifplatte von einem zu bearbeitenden Untergrund abgetragene Schleifstaub wird mittels eines Luftstromes durch einen Absaugkanal vom Untergrund entfernt. Zur Erzeugung eines dazu benötigten Unterdrucks findet beispielsweise eine externe Unterdruckquelle, insbesondere ein Staubsauger, Anwendung. Eine weitere Möglichkeit, den Unterdruck zu erzeugen, besteht in einer internen Unterdruckquelle, beispielsweise in einem motorisch angetriebenen Ventilator, der im Gehäuse des Elektrowerkzeuges untergebracht ist.
Kommt eine externe Unterdruckquelle zur Anwendung, so ist eine Filtereinheit zum Ausfiltern des Schleifstaubes oft in derselben untergebracht. Bei einer internen Unterdruckquelle hingegen besteht die Filtereinheit beispielsweise aus einem am Gehäuse, insbesondere am Absaugkanal, lösbar befestigten Filterbeutel.
Ein derartiges Elektrowerkzeug ist aus der DE-A1-19 530 542 bekannt, mit einem Absaugkanal, insbesondere einem Absaugstutzen, an dem eine Filtereinheit lösbar befestigt ist. Der Absaugstutzen weist an seinen freien Ende ein Ventil auf, das den Absaugstutzen verschliesst, sobald der Absaugvorgang beendet ist. Ferner weist das bekannte Elektrowerkzeug einen in einem Gehäuse untergebrachten Motor auf, der eine beweglich im Gehäuse gelagerte Schleifplatte und einen im Gehäuse gelagerten Ventilator antreibt. Der Ventilator ist mit dem Absaugkanal verbunden und saugt die mit Schleifstaub belastete Luft durch Ab sauglöcher, die an der Schleifplatte angebracht sind, ab und bläst sie durch den Absaugstutzen aus dem Absaugkanal in die Filtereinheit. Diese ist für die Luft durchlässig, behält jedoch den Schleifstaub zurück.
Die bekannte Absaugvorrichtung ermöglicht ein Absaugen des Schleifstaubes vom Untergrund, ohne dass eine externe Unterdruckquelle dazu erforderlich ist. Ausserdem kann dadurch, dass die Filtervorrichtung am Absaugstutzen befestigt ist, diese leicht durch einen Anwender ausgewechselt oder ersetzt werden.
Nachteilig am bekannten Elektroschleifgerät ist, dass dadurch, dass der Ventilator durch den Motor des Elektroschleifgerätes angetrieben wird und die Ausmasse des Ventilators durch das Gehäuse begrenzt sind, die Absaugleistung begrenzt wird.
Ausserdem werden nur kleinere Filtereinheiten, insbesondere Filterbeutel, eingesetzt, um die Kompaktheit und somit die Handlichkeit des Elektroschleifgerätes sicherzustellen. Somit ist der Anwender jedoch gezwungen, den Filterbeutel oft zu wechseln oder zu reinigen, was zu einem Zeitverlust führt.
Ferner ist aus der US 6 027 399 ein weiteres derartiges Schleifgerät bekannt, mit einer externen Staubabsaugung. Eine durch einen Motor angetriebene Schleifplatte weist mehrere durch Zapfen verschliessbare Öffnungen auf. Der Schleifstaub wird direkt von der Schleifplatte durch eine externe Unterdruckquelle, beispielsweise einen Staubsauger, durch die an der Unterseite der Schleifplatte angeordneten Absauglöcher, abgesaugt.
Vorteilhaft an dieser bekannten Lösung ist, dass die Saugleistung je nach Anforderung durch den Einsatz einer dementsprechend dimensionierten Unterdruckquelle angepasst werden kann. Ausserdem wird durch die verschliessbaren Öffnungen ein Festsaugen am zu bearbeitenden Untergrund vermieden.
Nachteilig an dieser bekannten Lösung ist, dass die Öffnungen in der Schleifplatte je nach Saugleistung der zur Anwendung gelangenden Unterdruckquelle, durch Zapfen verschlossen werden müssen.
Ferner müssen bei dieser Lösung vom Anwender immer eine genügend hohe Anzahl an Zapfen mitgeführt werden, um die Löcher verschliessen zu können. Sollte ausserdem am Einsatzort keine Unterdruckquelle zur Verfügung stehen, so funktioniert die Absaugvorrichtung des bekannten Elektrowerkzeuges nicht.
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Elektroschleifgerät mit einer Absaugvorrichtung zu schaffen, die kompakt ausgebildet ist und einfach in der Handhabung. Ferner soll eine für die Anwendung ausreichende Absaugleistung zur Verfügung stehen und die Herstellung des Elektrowerkzeuges wirtschaftlich sein.
Erfindungsgemäss wird die Aufgabe dadurch gelöst, dass der Absaugkanal zumindest ein Unterdruckventil zur Druckbegrenzung aufweist.
Durch den Einsatz eines Unterdruckventils ist der maximale Unterdruck im Absaugkanal begrenzbar. Dadurch tritt, auch bei der Anwendung einer Unterdruckquelle mit hoher Absaugleistung, kein Festsaugen an einem zu bearbeitenden Untergrund auf. Ferner ist durch die Anordnung des Unterdruckventils am Absaugkanal eine kleinere Belastung durch die Schleifbewegung des Schleiftellers vorhanden als beispielsweise auf dem Schleifteller. Somit ist eine hohe Standzeit des Elektroschleifgerätes, insbesondere der Absaugvorrichtung, gewährleistet.
Das Unterdruckventil ist vorteilhafterweise am anschlussseitigen Endbereich des Absaugkanals angeordnet, um genügend Luft zur Verfügung zu haben. Ausserdem wird die Kompaktheit und die Handlichkeit des Elektroschleifgerätes somit nicht oder nur minimal beeinträchtigt. Bei der Herstellung ist eine Montage des Unterdruckventils ohne grossen Aufwand möglich, was sich wirtschaftlich positiv auswirkt.
Vorteilhafterweise ist das Unterdruckventil in einer, am Absaugkanal angeordneten, Durchgangsbohrung angeordnet und weist eine elastische Dichtlippe auf, die im Ruhezustand die Durchgangsbohrung abdichtet. Dadurch ist eine einfache und zuverlässige Umsetzung des Unterdruckventils möglich. Bei zu hohem Druckunterschied zwischen der Umgebung und dem Absaugkanal wird die Dichtlippe gegen die eigene Federkraft aus der Ruheposition in den Absaugkanal gezogen und gewährleistet dadurch einen Druckausgleich.
Die Dichtlippe ist vorzugsweise mittels einer Clipverbindung am Absaugkanal befestigt und stellt damit eine einfache Herstellung sicher.
Um eine genügend hohe Elastizität sicherzustellen, ist die Dichtlippe vorteilhafterweise aus einem Polymer.
Die Erfindung wird nachstehend anhand eines Ausführungsbeispieles näher erläutert. Es zeigen: Fig. 1 Eine Gesamtansicht eines erfindungsgemässen Elektroschleifgerätes; Fig. 2 eine vergrösserte Unteransicht des anschlussseitigen Endbereiches des Absaugkanals; Fig. 3 einen Querschnitt des Endbereiches des Absaugkanals mit geöffnetem Ventil; Fig. 4 einen Querschnitt des Endbereiches des Absaugkanals mit geschlossenem Ventil.
In der Fig. 1 ist eine Gesamtansicht des erfindungsgemässen Elektroschleifgerätes mit einer Absaugvorrichtung und einem Gehäuse 1, in dem eine motorisch angetriebene Schleifplatte 2 bewegbar gelagert ist, dargestellt. Die Schleifplatte 2 weist an ihrer Wirkseite zum Absaugen von Schleifstaub mehrere Absauglöcher 3 auf, die mit einem Absaugkanal 4 in Verbindung stehen.
Das Gehäuse 1 weist einen Handgriff 6 zum Führen des Elektroschleifgerätes auf. Zum Ein- und Abschalten eines nicht dargestellten, im Gehäuse 1 angeordneten Motors, weist der Handgriff 6 ein Schaltelement 7 auf.
Der Absaugkanal 4 weist an seinem anschlussseitigen Endbereich 10 einen Absaugstutzen 9 auf, der mit einer externen Unterdruckquelle 5 mittels eines elastischen Schlauches 8 verbindbar ist. Der in der Unterdruckquelle 5 erzeugte Unterdruck bewirkt ein Absaugen der mit Schleifstaub versehenen Luft durch die Absauglöcher 3 an der Schleifplatte 2.
Die Fig. 2 bis 4 zeigen den rohrförmigen Absaugstutzen 9 in einer vergrösserten Darstellung. Am anschlussseitigen Endbereich 10 weist der Absaugstutzen 9 zwei über den Umfang verlaufende Stege 11 auf. Durch die Stege 11 wird eine lösbare Befestigung des insbesondere in Fig. 1 und Fig. 3 teilweise dargestellten Schlauches 8 und eines in Fig. 4 dargestellten Filterbeutels 12 sichergestellt.
An den anschlussseitigen Endbereich 10 schliesst ein Verbindungsteil 13 an, das einen grösseren Querschnitt als der Endbereich 10 aufweist. Die Wandung des Verbindungsteils 13 weist eine Durchgangsbohrung 14 auf, die durch eine elastische Dichtlippe 15 verschliessbar ist. Die Dichtlippe 15 ist an der Innenseite des Verbindungsteiles 13 angeordnet und erstreckt sich über die Durchgangsbohrung 14. Im Ruhezustand verschliesst die Dichtlippe 15 die Durchgangsbohrung 14 luftdicht. Zur Halterung der Dichtlippe 15 hintergreift ein eiförmiger, federnder Klemmbügel 16 die Wandung des Verbindungsteiles 13 durch zwei Öffnungen 17, die insbesondere aus Fig. 2 ersichtlich sind. An den beiden Enden weist der Klemmbügel 16 je einen Haken 18 auf, welcher die Wandung im Ruhezustand hintergreift.
Wird die externe Unterdruckquelle 5 angeschaltet und der erzeugte Unterdruck mittels des Schlauches 8 an den Absaugkanal 4 weitergeleitet, wie dies insbesondere aus Fig. 1 und 3 ersichtlich ist, so wirkt die Dichtlippe 15 und die Durchgangsbohrung 14 als Unterdruckventil. Ist ein bestimmter Druckunterschied zwischen der das Elektrowerkzeug umgebenden Atmosphäre und dem Absaugkanal 4, insbesondere des Absaugstutzens 9 erreicht, so wird die Dichtlippe 15 gegen die Federkraft von der Durchgangsbohrung 14 in den Innenraum des Absaugstutzens 9 gezogen. Durch die teilweise Freigabe der Durchgangsbohrung 14 findet nun ein Druckausgleich zwischen der das Elektrowerkzeug umgebenden Atmosphäre und dem Innenraum des Absaugkanals 4 statt. Mit sinkendem Druckunterschied bewegt sich die Dichtlippe 15 wieder zur Durchgangsbohrung 14 hin.
Beim Betrieb einer internen Unterdruckquelle, beispielsweise eines motorisch angetriebenen Ventilators, bleibt die Durchgangsbohrung 14 durch die Dichtlippe 15 verschlossen. Damit kann die mit Schleifstaub versehene Luft ohne Behinderung den Absaugstutzen 9 passieren und im Filterbeutel 12 gefiltert werden, wie dies insbesondere in Fig. 4 veranschaulicht wird.