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Die Erfindung betrifft eine Saugvorrichtung für ein Fahrzeug.
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Zur Reinigung eines verschmutzten Fahrzeuginnenraums sind Sauggeräte an öffentlich zugänglichen Waschanlagen oder aus dem Hausgebrauch bekannt, die entweder batteriebetrieben oder an eine externe Stromquelle anschließbar sind. Derartige Sauggeräte werden üblicherweise nicht im Fahrzeug mitgeführt.
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Aus der
US 8684800 B2 ist ein Kühlsystem für Polizeibeamte, Militär- oder Sicherheitspersonal offenbart, bei dem ein Schlauch mit einer Lüftungsdüse im Fahrzeuginnenraum verbindbar ist. Dabei wird ein Ende des Schlauchs mit der Lüftungsdüse eines Lüftungssystems des Fahrzeugs verbunden und ein anderes Ende des Schlauchs wird beispielsweise zwischen eine Schutzweste des Polizeibeamten und dem Körper des Polizeibeamten angeordnet, wobei Luft von der Lüftungsdüse zum zweiten Ende des Schlauchs geführt und diese dann verteilt wird.
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Weiterhin ist aus der
US 6884159 B ein Schlauchsystem zum Leiten klimatisierter Luft von einer Luftaustrittsöffnung einer Klimaanalage des Fahrzeugs zu verschiedenen Orten innerhalb des Fahrzeugs bekannt.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, eine gegenüber dem Stand der Technik verbesserte Saugvorrichtung für ein Fahrzeug anzugeben.
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Die Aufgabe wird erfindungsgemäß mit den in Anspruch 1 angegebenen Merkmalen gelöst.
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Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
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Eine erfindungsgemäße Saugvorrichtung für ein Fahrzeug umfasst einen Saugschlauch mit einem Filterelement zum Filtern von Schmutz- und Staubpartikeln eingesaugter Luft und ein Strömungselement einer Lüftungsvorrichtung des Fahrzeugs, wobei der Saugschlauch lösbar mit dem Strömungselement verbindbar ist, und wobei über das Strömungselement eine Strömungsrichtung eines Lüftungsmediums der Lüftungsvorrichtung von einem Fahrzeuginnenraum nach außen vorgebbar ist.
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Die derart ausgebildete Saugvorrichtung ermöglicht die Nutzung einer bereits im Fahrzeug vorhandenen Lüftungsvorrichtung zum Reinigen des Fahrzeuginnenraums, wobei als mobile Komponente der Saugschlauch im Fahrzeug mitführbar ist. Somit wird eine gegenüber dem Stand der Technik erhöhte Verfügbarkeit der Saugvorrichtung erreicht, so dass der Fahrzeuginnenraum oder je nach Länge des Saugschlauchs auch Komponenten außerhalb des Fahrzeuginnenraums zu jeder Zeit gereinigt werden können. Das im Saugschlauch angeordnete Filterelement erlaubt zudem ein einfaches Entfernen der angesaugten, verschmutzten Luft.
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Ausführungsbeispiele der Erfindung werden im Folgenden anhand von Zeichnungen näher erläutert.
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Dabei zeigen:
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1 schematisch ein Fahrzeug mit einer Lüftungsvorrichtung und einer erfindungsgemäßen Saugvorrichtung,
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2 schematisch eine perspektivische Ansicht eines möglichen Ausführungsbeispiels eines Bedienelements einer mit der Lüftungsvorrichtung gekoppelten Umschaltvorrichtung,
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3 schematisch eine perspektivische Ansicht eines Ausschnitts aus einem Fahrzeuginnenraum mit Strömungselementen der Lüftungsvorrichtung,
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4, 5 schematisch perspektivische Ansichten eines Abschnitts eines Saugschlauchs der erfindungsgemäßen Saugvorrichtung,
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6 schematisch eine perspektivische Ansicht eines Ausführungsbeispiels eines Filterelements des Saugschlauchs und
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7 schematisch eine perspektivische Ansicht eines alternativen Ausführungsbeispiels eines Filterelements des Saugschlauchs.
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Einander entsprechende Teile sind in allen Figuren mit den gleichen Bezugszeichen versehen.
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1 zeigt schematisch ein Fahrzeug 1 in stark vereinfachter Art und Weise, welches eine Lüftungsvorrichtung 2 und eine erfindungsgemäße Saugvorrichtung 3 zur Reinigung eines Fahrzeuginnenraums umfasst.
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Die Lüftungsvorrichtung 2 ist als eine herkömmliche, aus dem Stand der Technik bekannte Lüftungsanlage des Fahrzeugs 1 ausgebildet, welches zumindest ein Strömungselement 2.1 und ein nicht dargestelltes Gebläse aufweist, das eine von außen angesaugte Luft in einem Fahrzeuginnenraum verteilt oder Luft aus dem Fahrzeuginnenraum ansaugt und nach außen abführt. Das Gebläse ist mit dem Strömungselement 2.1 strömungstechnisch verbunden.
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Die Saugvorrichtung 3 umfasst einen Saugschlauch 3.1, welcher mit dem zumindest einem Strömungselement 2.1 der Lüftungsvorrichtung 2 lösbar gekoppelt werden kann, wobei das mit dem Saugschlauch 3.1 gekoppelte Strömungselement 2.1 hierbei ebenso Bestandteil der Saugvorrichtung 3 ist. Die Verbindung des Saugschlauchs 3.1 mit dem Strömungselement 2.1 wird in den 3 und 4 näher beschrieben. Weiterhin ist der Saugschlauch 3.1 zur Reinigung einer angesaugten Luft mit einem Filterelement 3.1.1 versehen, welches in den 5 und 6 näher beschrieben wird.
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Zur Vorgabe einer Strömungsrichtung eines Lüftungsmediums, insbesondere von Luft ist eine Umschaltvorrichtung 3.2 vorgesehen, die mit dem zumindest einem Strömungselement 2.1 und dem Gebläse mechanisch oder elektrisch oder in Kombination mechanisch und elektrisch verbunden ist. Die Umschaltvorrichtung 3.2 steuert dabei eine Gebläserichtung des Gebläses derart, dass das Strömungselement 2.1 entweder eine Lüftungsdüse oder eine Entlüftungsdüse darstellt. Die Umschaltvorrichtung 3.2 kann dazu mit einem Bedienelement 3.2.1 versehen sein, wie es 2 beispielhaft zeigt. Alternativ kann die Umschaltvorrichtung 3.2 auch eine automatische Umschaltung der Gebläserichtung vornehmen, wenn diese eine Kopplung oder Abkopplung des Saugschlauchs 3.1 an bzw. von dem Strömungselement 2.1 erfasst.
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In einer weiteren alternativen Ausgestaltung ist eine Gebläserichtung vorgegeben, so dass die Umschaltvorrichtung 3.2 nicht erforderlich ist und das zumindest eine Strömungselement 2.1 jederzeit als Entlüftungsdüse dient. Damit ist das Strömungselement 2.1 zur Kopplung mit dem Saugschlauch 3.1 vorgegeben. Die Lüftungsvorrichtung 2 weist dabei weitere Strömungselemente 2.1 auf, die als Lüftungsdüse dienen.
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Zur Aktivierung der Saugvorrichtung 3 wird die Lüftungsvorrichtung 2 des Fahrzeugs 1 gestartet und je nach Vorhandensein und Ausführung einer Umschaltvorrichtung 3.2 ein Bedienelement zur Umschaltung der Gebläserichtung bedient oder es erfolgt eine automatische Aktivierung der Saugvorrichtung 3 beim Koppeln des Saugschlauchs 3.1 an das Strömungselement 2.1
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2 zeigt schematisch eine perspektivische Ansicht eines möglichen Ausführungsbeispiels des zuvor erwähnten Bedienelements 3.2.1 der Umschaltvorrichtung 3.2.
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Das gezeigte Bedienelement 3.2.1 ist ein manuell betätigbarer mechanischer, elektromechanischer oder elektrischer Taster. Alternativ kann das gezeigte Bedienelement 3.2.1 auch als virtuelles Tastelement auf einer berührungsempfindlichen Anzeigeeinheit, z. B. ein Display eines Kombiinstruments, dargestellt sein.
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Das Bedienelement 3.2.1 zeigt als Symbol eine schematische Fahrzeugkontur mit zwei entgegengesetzten Pfeilen, die Strömungsrichtungen des Lüftungsmediums darstellen. Das dargestellte Symbol ist beispielsweise optisch transparent ausgebildet, so dass bei einer Aktivierung oder Deaktivierung eine Lichtquelle das Symbol beleuchtet und somit für einen Fahrzeuginsassen eine Aktivierung oder Deaktivierung der Umschaltvorrichtung 3.2.1 erkennbar ist.
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3 zeigt schematisch eine perspektivische Ansicht eines Ausschnitts aus einem Fahrzeuginnenraum des Fahrzeugs 1 mit drei Strömungselementen 2.1, die in einer Instrumententafel 4 des Fahrzeugs 1 angeordnet sind.
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Die Strömungselemente 2.1 weisen beispielsweise jeweils im Bereich einer dem Fahrzeuginnenraum zugewandten Austrittsmündung eine Anzahl von Lamellen auf, die starr oder schwenkbar in einem Rahmen angeordnet sind (nicht dargestellt), welcher schwenkbar im Strömungselement 2.1 gelagert ist, so dass eine Menge und eine Austrittsrichtung der in den Fahrzeuginnenraum einströmenden Luft regelbar ist. Die Strömungselemente 2.1 sind weiterhin mit einer äußeren Fahrzeugumgebung über eine Zu- oder Ableitung oder jeweils über eine Zuleitung und Ableitung (nicht dargestellt) verbunden.
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Darüber hinaus kann jedes gezeigte Strömungselement 2.1 als eine Lüftungsdüse und Entlüftungsdüse ausgebildet sein, wobei die Strömungselemente 2.1 mit der hier nicht gezeigten Umschaltvorrichtung 3.2 verbunden sind. Das Bedienelement 3.2.1 ist dabei bevorzugt im Bereich der Instrumententafel 4 angeordnet und somit für einen Fahrzeuginsassen leicht erreichbar. Alternativ ist es auch möglich, dass nur eines der gezeigten Strömungselemente 2.1 als eine Lüftungsdüse und Entlüftungsdüse ausgebildet ist und die anderen Strömungselemente 2.1 nur als Lüftungsdüsen ausgebildet sind. Denkbar ist auch, dass eines der Strömungselemente 2.1 als Entlüftungsdüse und die anderen Strömungselemente 2.1 als Lüftungsdüsen ausgebildet sind, so dass eine Umschaltvorrichtung 3.2 und das Bedienelement 3.2.1 nicht notwendig sind.
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Die 3 und 4 zeigen schematisch perspektivische Ansichten eines Abschnitts des Saugschlauchs 3.1, wobei ein endseitiger Abschnitt 3.1.2 gezeigt ist, welcher zur Kopplung mit dem Strömungselement 2.1 vorgesehen ist.
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Der endseitige Abschnitt 3.1.2 begrenzt ein flexibles Schlauchteil 3.1.3, welches an einem nicht gezeigten gegenüberliegenden Ende mit einer Ansaugöffnung und einem in Strömungsrichtung hinter der Ansaugöffnung angeordneten Filterelement 3.1.1 versehen ist.
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Das flexible Schlauchteil 3.1.3 ist in vorteilhafter Art und Weise im Fahrzeug 1 jederzeit mitführbar und kann beispielsweise in einem Handschuhfach aufbewahrt werden.
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Der endseitige Abschnitt 3.1.2 ist weitestgehend zylindrisch ausgebildet und weist zur lösbaren Verbindung des Saugschlauchs 3.1 mit dem Strömungselement 2.1 ein Koppelelement 3.1.2.1 auf, welches mit einem am oder im Strömungselement 2.1 angeordneten oder ausgebildeten korrespondierenden Koppelelement (nicht dargestellt) eine form- oder kraftschlüssige oder in Kombination eine form- und kraftschlüssige Verbindung herstellt. Im vorliegenden Ausführungsbeispiel weist der endseitige Abschnitt 3.1.2 als Koppelelement 3.1.2.1 eine Rastnase auf, die in eine korrespondierende Öffnung im Strömungselement 2.1 eingreift und beispielsweise einen Bajonettverschluss bildet. Dazu ist beispielsweise der zuvor erwähnte Rahmen am Strömungselement 2.1 abnehmbar, wobei die Bajonettöffnung beispielsweise an der Austrittsöffnung des Strömungselements 2.1 hinter oder unter dem Rahmen angeordnet ist. Alternativ kann die Rastnase auch am oder im Strömungselement 2.1 angeordnet sein, wobei diese und die korrespondierende Bajonettöffnung im endseitigen Abschnitt 3.1.2 des Saugschlauchs 3.1 angeordnet sind. Weiterhin sind alternativ auch andere Verbindungsmechanismen, z. B. Clipsverbindung, zwischen dem Saugschlauch 3.1 und dem Strömungselement 2.1 möglich.
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Die 5 und 6 zeigen schematisch perspektivische Ansichten eines Filterelements 3.1.1 des Saugschlauchs 3.1 in verschiedenen Ausführungsbeispielen.
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In beiden Ausführungsbeispielen umfasst das Filterelement 3.1.1 ein hohlzylindrisches Gehäuse 3.1.1.1 mit einem Rotor 3.1.1.2 und zwei seitlichen Öffnungen 3.1.1.3, wobei der Rotor 3.1.1.2 durch die in das Gehäuse 3.1.1.1 geführte Luft in Rotation versetzt wird und einen Luftwirbel L erzeugt. Das Gehäuse 3.1.1.1 ist dabei zweckmäßigerweise in einen Saugkanal integriert, so dass die angesaugte Luft vollständig durch das Filterelement 3.1.1 geführt wird.
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Die in der angesaugten Luft enthaltenen Partikel P, insbesondere Schmutz- und Staubpartikel werden durch die Fliehkraft radial bis an eine Innenwandung des Gehäuses 3.1.1.1 nach außen gedrückt und bewegen sich anschließend nach unten in Richtung eines Bodens des Gehäuses 3.1.1.1, wo diese gesammelt werden, während die saubere Luft in der Mitte des Luftwirbels L nach oben abgesaugt wird. Das Filterelement 3.1.1 ist somit als ein Fliehkraftabscheider ausgebildet.
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Im Ausführungsbeispiel gemäß 5 sind die seitlichen Öffnungen sich direkt gegenüberliegend angeordnet. Im Ausführungsbeispiel gemäß 6 sind die seitlichen Öffnungen vertikal versetzt zueinander angeordnet.
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Alternativ zum beschriebenen Filterelement 3.1.1 kann auch ein luftdurchlässiger Beutel im Saugkanal angeordnet werden.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- US 8684800 B2 [0003]
- US 6884159 B [0004]