CH687773A5 - Verbundkonstruktion, insbesondere Bruecke. - Google Patents

Verbundkonstruktion, insbesondere Bruecke. Download PDF

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CH687773A5
CH687773A5 CH03065/94A CH306594A CH687773A5 CH 687773 A5 CH687773 A5 CH 687773A5 CH 03065/94 A CH03065/94 A CH 03065/94A CH 306594 A CH306594 A CH 306594A CH 687773 A5 CH687773 A5 CH 687773A5
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    • E01CONSTRUCTION OF ROADS, RAILWAYS, OR BRIDGES
    • E01DCONSTRUCTION OF BRIDGES, ELEVATED ROADWAYS OR VIADUCTS; ASSEMBLY OF BRIDGES
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Description

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CH 687 773 A5
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Beschreibung
Die Erfindung betrifft eine Verbundkonstruktion, insbesondere eine Brücke, gemäss den Oberbegriffen der unabhängigen Ansprüche.
Im Brückenbau werden heute in der Regel Stahlbetonkonstruktionen eingesetzt. Diese sind jedoch in der Herstellung sehr aufwendig. So muss zuerst ein Lehrgerüst aus Holz erstellt werden, das die Verschalung für den Stahlbeton trägt. Danach ist der Stahlbeton zu giessen und das Lehrgerüst nach Aushärten des Betons wieder abzubauen.
Ferner liegt ein beträchtlicher Nachteil dieser Stahlbetonkonstruktionen darin, dass die stählernen Vorspannkabel nur sehr schlecht auf Korrosion überwacht werden können, da sie im Innern des Betons verlaufen.
Eine etwas andere Konstruktion ist in CH 683 358 beschrieben. Hier wird eine Brücke mit einer Stahlbetonplatte zur Aufnahme der Fahrbahn und darunter liegender Tragkonstruktion gezeigt. Die Tragkonstruktion ist ein Verbund aus grossflächigen Stahlbeton- und Holzelementen. Eine solche Konstruktion weist nur eine geringe Tragkraft bzw. Spannweite auf, da sie relativ schwer ist und da die Holzelemente Kräfte quer zur Faser aufnehmen müssen.
Deshalb stellt sich die Aufgabe, eine Konstruktion der eingangs genannten Art bereitzustellen, die diese Nachteile möglichst vermeidet. Diese Aufgabe wird durch die Verbundkonstruktion und die Brücke gemäss den unabhängigen Ansprüchen erfüllt.
Bei der erfindungsgemässen Konstruktion weist der Tragteil also Längs- und Querträger aus Holz und Pfosten aus Stahlbeton auf. Die Stahlbetonpfosten gewährleisten eine gute Verbindung zwischen Stahlbetonplatte und Tragteil, ohne dass sie ein hohes Gewicht haben. Da sie aus Stahlbeton und nicht aus Holz sind, können sie in einfacher Weise spiel- bzw. schlupffrei mit dem Holz verbunden werden.
Da der Tragteil aus Trägern, Pfosten und gegebenenfalls Streben - vorzugsweise in Fachwerkbauweise - besteht, ist er leichter als konventionelle Konstruktionen, bei welchen massive, grossflächige Holz- und/oder Stahlbetonelemente verwendet werden.
Stahlzuganker können zur Verstärkung der Längsträger und insbesondere des Untergurts dienen. Dabei können sie gut zugänglich geführt werden, so dass sich deren Ueberwachung vereinfacht.
Wenn zur Verbindung der Holzträger unter sich und mit den Stahlbetonpfosten Passbolzen verwendet werden, die ohne genaue Positionierung in die Holzelemente eingebracht und im Beton eingegossen werden können, vereinfacht sich die Herstellung.
Vorzugsweise werden die Stahlzuganker bzw. die Untergurten zugfest in endseitig in Stahlbeton verankert und nicht in den oberen Längsträgern. Dadurch werden Kräfte quer zu den Holzfasern vermieden und die Belastbarkeit der Konstruktion erhöht.
Ferner ist das verwendete Holz ein umweltverträglicher Baustoff, dessen Anwendung auch aus wirtschaftlichen Gesichtspunkten vorteilhaft ist.
Weitere Vorteile und Anwendungen der Erfindung ergeben sich aus der nun folgenden Beschreibung einer Ausführung anhand der Figuren. Dabei zeigen:
Fig. 1 einen Längsschnitt durch eine erfindungs-gemässe Brücke,
Fig. 2 einen Schnitt entlang Linie a-a von Fig. 1, Fig. 3 einen Schnitt durch den unteren Teil der Brücke entlang Linie c-c von Fig. 2,
Fig. 4 einen Schnitt durch den oberen Teil der Brücke entlang Linie c-c von Fig. 2 und
Fig. 5 einen Längsschnitt durch das Ende der Längsträger.
In allen Figuren markieren Punktierungen Bereiche, die mit Stahlbeton gefüllt sind.
Die Figuren zeigen eine bevorzugte Ausführung einer erfindungsgemässen Strassenbrücke mit einer Spannweite von zum Beispiel 90 Metern. Wie aus Fig. 1 ersichtlich ist, erstreckt sich die Brücke zwischen zwei seitlichen Auflagerbereichen 1 aus Stahlbeton. Sie weist eine oben liegende Stahlbetonplatte 2 auf, die die Fahrbahn trägt, sowie einen Tragteil in Fachwerkbauweise, der unterhalb der Stahlbetonplatte verläuft. Der Tragteil umfasst Längsträger 3, 4, Querträger 5, 6 (siehe Fig. 2), Längsstreben 7 (Fig. 1) und Quertstreben 8 (Fig. 2), sowie vertikale Pfosten 9. Während die Träger und Streben 3-8 aus Holz, vorzugsweise Brettschichtholz sind, bestehen die Pfosten 9 aus Stahlbeton. Die Längsträger sind in Untergurten 3 und Obergurten 4 unterteilt (Fig. 2).
Die Untergurte 3 verlaufen etwa entlang der gekrümmten Kurve eines durchhängenden Seils und sind im wesentlichen nur auf Zug belastet. Wie insbesondere aus den Fig. 2 und 3 ersichtlich ist, wird jeder Untergurt 3 durch ein doppeltes Holzprofil gebildet. Beiderseits jedes Untergurts 3 und im Innern seines Doppelprofils verlaufen Spannanker 10 aus Stahl. Jeder Spannanker 10 erstreckt sich über die ganze Brückenlänge und ist an seinen Enden in den Auflagerbereichen 1 verankert. Eine Verankerung der Spannanker 10 in den Obergurten 4 wäre weniger vorteilhaft, da dabei ungünstige Kräfte quer zur Holzfaser auftreten würden.
Die Untergurte 3 sind über untere Querträger 5 miteinander verbunden. Jeder Querträger 5 wird durch ein Doppelprofil aus Holz gebildet. In jedem Knotenpunkt zwischen den Untergurten 3 und den Querträgern 5 steht ein Stahlbetonpfosten 9. Er erstreckt sich zwischen die Doppelprofile der Untergurte 3 und der Querträger 5 und ist mit diesen über Passbolzen 11 resp. 12 verbunden, die sich jeweils senkrecht durch das Holz-Doppelprofil und den Stahlbeton kern erstrecken. Ausserhalb der Untergurte 3 ist im Bereich des Stahlbetonpfostens 9 beiderseits ein Halteteil 14 aus Holz angeordnet, welcher ebenfalls von den Passbolzen 11 durchdrungen wird und durch welchen die Spannanker 10 geführt werden. Dieser Halteteil 14 überträgt einen Teil der Vertikalkräfte von den Stahlbetonpfosten 9 auf die Spannanker 10.
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In jedem Knotenpunkt zwischen den Untergurten 3 und den Querträgern 5 sind ferner die Längsstreben 7 und Querstreben 8 befestigt, welche ebenfalls als Holz-Doppelprofile ausgebildet sind. Wie aus Fig. 3 ersichtlich ist, erstreckt sich ein gepunktet angedeutetes, seitliches Stahlbeton-Befesti-gungsglied 15 des Stahlbetonpfostens 9 schräg nach oben zwischen das Doppelprofil der Längsstrebe 7. Die Längsstrebe 7 und das Befestigungsglied 15 sind über Passbolzen 13 miteinander verbunden. Die Doppelprofile der Querstreben 8 enden beiderseits der Querträger 5 und sind mit diesen über einige der Passbolzen 12 verbunden.
Oberhalb der Untergurte 3 bildet jeder Stahlbetonpfosten 9 zwei untere Stahlbeton-Kragarme 16, die sich nach aussen zwischen den Doppelprofilen der Querträger 5 erstrecken. Sie bilden eine Auflage des Stahlbetonpfostens 9 auf dem jeweiligen Untergurt 3, so dass höhere vertikale Kräfte aufgenommen werden können.
An ihren oberen Enden verlaufen die Stahlbetonpfosten 9 zwischen den Doppelprofilen der Obergurte 4, der oberen Querträger 6, der oberen Enden der Längsstreben 7 und der Querstreben 8 und sind mit diesen über Passbolzen 21, 22 resp. 23 verbunden. Jeder Pfosten 9 bildet obere Stahlbeton-Kragarme 24, die sich in die Doppelprofile der oberen Querträger 6 erstrecken, sowie ein schräg abstehendes, oberes Stahlbeton-Befestigungsglied 25, das in das Doppelprofil der Längsstrebe 7 eingreift. Die oberen Kragarme 24 dienen als Kraftauflage 3 für die Obergurten 4.
Jeder Stahlbetonpfosten 9 ist fest in der Stahlbetonplatte 2 verankert. Somit kann die Stahlbetonplatte einen stärkenden Beitrag zum gesamten Fachwerk liefern. Insbesondere kann sie eine Verformung des Obergurts 4 verhindern.
Beiderseits der Brücke befindet sich eine Vorhangwand 30 (siehe Fig. 2, in Fig. 1 nicht gezeigt).
Diese wird von Gurten 31 gehalten und ist vorzugsweise im wesentlichen selbsttragend ausgeführt. Sie besteht zum Beispiel aus Holz- oder Aluminiumplatten. Sie schützt die Holzträger 3-8 vor Schlagregen und Sonneneinstrahlung.
Fig. 5 zeigt einen Längsschnitt durch die Brücke im Auflagerbereich 1. Wie hier klar ersichtlich ist, sind die Unter- und Obergurten 3 resp. 4 über Passbolzen 30 resp. 31 mit einem Trägerende 32 aus Stahlbeton verbunden. Dieses ruht auf einem Auflager 33.
Die Spannanker 10 werden durch das Trägerende 32 und weiter bis in die Stahlbetonplatte 2 geführt, wo sie mit Ankern 34 verankert sind.
Beim Bau der erfindungsgemässen Brücke geht man vorzugsweise folgendermassen vor:
Zuerst wird das Fachwerk aus den Längsträgern (Gurten) 3 und 4, den Querträgern 5, 6, den Streben 7, 8, den Pfosten 9 und den Trägerenden 32 zusammengebaut. Dies geschieht nicht in-situ sondern z.B. in einer geeigneten Fabrikhalle. Sobald die Stahlbetonteile ausgehärtet sind, werden die Querträger 5, 6 sowie die querliegenden Streben 8 markiert und durch Entfernen der Passbolzen abmontiert, so dass das Fachwerk in einzelne Längsträgerelemente mit je einem Untergurt 3 und einem
Obergurt 4 sowie den dazwischenliegenden Pfosten 9 und Streben 7 zerfällt. Diese Längsträgerelemente werden auf die Baustelle gebracht und dort in den Auflagern eingehängt. Sodann werden die Querträger 5, 6 und deren Streben 8 wieder befestigt und somit das den Tragteil bildende Fachwerk wieder vervollständigt.
Der fertige Tragteil bildet dann das Lehrgerüst für die Stahlbetonplatte 2. Der Tragteil ist so dimensioniert, dass er das Gewicht der Platte 2 in nicht ausgehärtetem Zustand zu tragen vermag. Nach dem Aushärten der Platte 2 wird die volle Tragfähigkeit der Brücke erreicht.
Da die Fachwerkteile in den Knotenpunkten mittels den in Stahlbeton gehaltenen Passbolzen 11-13 resp. 21-23 verbunden werden, deren Positionierung vor dem Ausgiessen der Stahlbetonpfosten 9 geschieht, wird die Montagearbeit vereinfacht. Die Montage solcher Verbundteile aus Stahlbeton und Holz wird in CH 683 358 beschrieben.
Die Montagezeit kann durch Vorfabrikation der Holzträger verkürzt werden.
In der fertigen Brücke wirken alle grossen Kräfte, die in den Holzbauteilen auftreten, längs der Faserrichtung. Die Stahlbetonpfosten gewährleisten eine satte, stabile Verbindung zwischen den Untergurten und den Obergurten bzw. der Stahlbetonplatte. Sie durchdringen jeden Knotenpunkt des Fachwerks des Tragteils. Die Stahlbetonplatte verteilt das Gewicht auf den Tragteil und wirkt plastischen Lageänderungen der Holzteile entgegen.
Dank der Fachwerkbauweise aus schlanken Trägern, Streben und Pfosten ist das Gewicht der Brücke gering.
Die erfindungsgemässe Brücke bietet eine wirtschaftlich vorteilhafte Alternative zur konventionellen Stahlbetonbauweise.

Claims (1)

  1. Patentansprüche
    1. Längliche Verbundkonstruktion aus Holz und Stahlbeton mit einer obenliegenden Stahlbetonplatte (2) und einem unter der Stahlbetonplatte (2) angeordneten Tragteil (3-25), dadurch gekennzeichnet, dass der Tragteil als Fachwerk ausgebildet ist und Längs- (3, 4) und Querträger (5, 6) aus Holz aufweist, wobei die Stahlbetonplatte (2) mittels Stahlbetonpfosten (9) mit Schnittpunkten der Längs- und Querträger verbunden ist.
    2. Verbundkonstruktion nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Längsträger (3, 4) mindestens teilweise mit Stahlzugankern (10) verstärkt sind, welche den Längsträgern (3, 4) entlang laufen.
    3. Verbundkonstruktion nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass sie an beiden Enden Trägerenden (32) aus Stahlbeton aufweist und dass die Längsträger mindestens einen Untergurt (3) umfassen, welcher im wesentlichen Seillinienform aufweist und an beiden Enden im Bereich der Trägerenden (32) zugfest verankert ist.
    4. Verbundkonstruktion nach den Ansprüchen 2 und 3, dadurch gekennzeichnet, dass der mindestens eine Untergurt (3) mit den Stahlzugankern
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    (10) verstärkt ist, und dass sich die Stahlzuganker (10) in die Trägerenden (32) fortsetzen.
    5. Verbundkonstruktion nach einem der Ansprüche 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, dass jeder Stahlbetonpfosten (9) sich von der Stahlbetonplatte (2) bis zum mindestens einen Untergurt (3) erstreckt und oberhalb des Untergurts (3) mindestens einen unteren Kragarm (16) aufweist, der auf dem Untergurt aufliegt.
    6. Verbundkonstruktion nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Längsträger mindestens einen Obergurl (4) umfassen, welcher im wesentlichen unmittelbar unterhalb der Stahlbetonplatte (2) verläuft.
    7. Verbundkonstruktion nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Stahlbetonpfosten (9) unterhalb des mindestens einen Obergurts (4) mindestens einen oberen Kragarm (24) bilden, auf dem der Obergurt aufliegt.
    8. Verbundkonstruktion nach einem der Ansprüche 3-5 und nach einem der Ansprüche 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass sich jeder Stahlbetonpfosten (9) durch einen Schnittpunkt des Obergurts (4) mit einem der Querträger (6) und einen Schnittpunkt des Untergurts (3) mit einem der Querträger (5) erstreckt.
    9. Verbundkonstruktion nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass jeder Schnittpunkt des Obergurts (4) mit einem der Querträger (6) über mindestens eine Holzstrebe mit mindestens einem versetzt darunter liegenden Schnittpunkt des Untergurts (3) mit einem der Querträger (5) verbunden ist.
    10. Brücke mit einer Verbundkonstruktion nach einem der vorangehenden Ansprüche.
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