DE975592C - Verfahren zur Herstellung einer Fachwerkbruecke aus Stahlbeton und bewegliches Geruest zur Durchfuehrung des Verfahrens - Google Patents

Verfahren zur Herstellung einer Fachwerkbruecke aus Stahlbeton und bewegliches Geruest zur Durchfuehrung des Verfahrens

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DE975592C DEP10562A DEP0010562A DE975592C DE 975592 C DE975592 C DE 975592C DE P10562 A DEP10562 A DE P10562A DE P0010562 A DEP0010562 A DE P0010562A DE 975592 C DE975592 C DE 975592C
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    • EFIXED CONSTRUCTIONS
    • E01CONSTRUCTION OF ROADS, RAILWAYS, OR BRIDGES
    • E01DCONSTRUCTION OF BRIDGES, ELEVATED ROADWAYS OR VIADUCTS; ASSEMBLY OF BRIDGES
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    • E01D2101/20Concrete, stone or stone-like material
    • E01D2101/24Concrete
    • E01D2101/26Concrete reinforced
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Description

  • Verfahren zur Herstellung einer Fachwerkbrücke aus Stahlbeton und bewegliches Gerüst zur Durchführung des Verfahrens Balkenbrücken aus Stahlbeton, die sich über mehrere Felder erstrecken, werden in der Regel als kontinuierliche Träger ausgeführt. Die Spannweite solcher Brücken ist begrenzt, da die Stege der Plattenbalken mit zunehmender Höhe der Träger sehr schwer werden. Es läßt sich zwar eine gewisse Verringerung der Gewichte durch eine kastenartige Ausbildung der Träger zur Aufnahme der Biegemomente erreichen, da man bei einer solchen Konstruktion die Träger etwas schwächer ausführen kann. Bauwerke dieser Art werden jedoch wegen ihres hohen Eigengewichtes schon bei Spannweiten von 5o m unwirtschaftlich.
  • Man hat ferner die Balkenhöhe im Bereich der Mittelstützen voutenartig verstärkt, um dadurch den Bereich der negativen Biegungsmomente für die Hauptträger zu vergrößern und denjenigen der positiven Momente in den Feldern zu verkleinern. Auch auf diesem Weg ist es aber nicht gelungen, die Grenzen der Spannweite von Brücken aus Stahlbeton wesentlich zu erweitern.
  • Gewisse Fortschritte bezüglich der Vergrößerung der Spannweite und der Verringerung des Eigengewichtes wurden durch das gleichfalls bereits vorgeschlagene Herausnehmen der Tragbewehrung aus dem eigentlichen Betonquerschnitt erzielt. Diese Tragbewehrung wird auf künstlichem Weg vorgespannt, und es wird so die Verwendung von hochwertigen Stählen mit hoher Streckgrenze ermöglicht.
  • Bei Konstruktionen dieser Art muß man den Nachteil in Kauf nehmen, daß in den Zuggliedern große konzentrierte Kräfte um Umlenkungen zu führen sind und auch verankert werden müssen. Diese Kräfte müssen auch durch diejenigen Stellen des Balkens geführt werden, die nur verhältnismäßig geringe Biegungsmomente auszuhalten haben, z. B. durch den Momentennullpunkt. Die Stahlbetonkonstruktion muß deshalb auch an diesen Stellen zur Aufnahme viel höherer Kräfte bemessen werden, als sie aus den Belastungen resultieren würden. Dies wirkt sich in toten Gewichten aus, welche die aus wirtschaftlichen Gesichtspunkten vertretbaren Spannweiten begrenzen.
  • Andere Konstrukteure haben es als Nachteil empfunden, daß bei dem vorgenannten Verfahren zwischen der vorgespannten Bewehrung und der Stahlbetonkonstruktion nicht in jedem Querschnitt die auf der sogenannten Verbundwirkung beruhenden Vorteile eintreten, wodurch höhere Vorspannungen zum Ausgleich der Einwirkungen des Schwindens und Kriechens erforderlich werden. Diese Konstrukteure wenden eine Vorspannung mit Verbundwirkung an, d. h., sie spannen die Bewehrung in einem sogenannten Spannbrett vor und betonieren sie dann auf ihre ganze Länge in die Stahlbetonkonstruktion ein. Da sehr hohe Vorspannkräfte zur Anwendung gebracht werden müssen, sind zur Erzeugung dieser Vorspannung komplizierte Hilfsmittel notwendig, die einen erheblichen Kostenaufwand erfordern. Bei Brücken, die sich über mehrere Öffnungen erstrecken, würde die Anwendung dieses Konstruktionsprinzips überdies eine Trennung des Bauwerkes in mehrere Einzelteile notwendig machen, die dann wieder auf ziemlich kompliziertem Weg zu einem konstruktiven Zusammenwirken gebracht werden müßten.
  • Es sind auch schon Fachwerkträger aus Stahlbeton bekannt. Sie haben gegenüber Fachwerkträgern aus Stahl den Nachteil größerer Nebenspannungen im Verhältnis zu den Hauptspannungen. Dieser Nachteil läßt sich dadurch beseitigen, daß die gezogenen Stäbe zunächst nur aus Rundstahl hergestellt und erst nach der Ausrüstung der fertigen Brücke mit Beton umhüllt werden. Durch die Verminderung der Nebenspannungen werden Fachwerkträger erhalten, die frei von Haarrissen bleiben.
  • Die Erfindung hat sich die Aufgabe gestellt, eine sich über mehrere Felder erstreckende Fachwerkbrücke aus Stahlbeton zu schaffen unter Beseitigung der den bisher bekannten Konstruktionen anhaftenden Mängel. Das Hauptziel besteht darin, die möglichen Spannweiten wesentlich zu vergrößern unter gleichzeitiger Verbesserung der Wirtschaftlichkeit und einer Vereinfachung und Verbilligung der Herstellung.
  • Die Erfindung löst diese Aufgabe in erster Linie dadurch, daß die Hauptträger einer sich über mehrere Felder erstreckenden Fachwerkbrücke als Kragbalken, die von den Pfeilern nach beiden Seiten hin zweckmäßig gleich weit frei ausladen, im Wege des freien Vorbaues ohne Gerüst gebaut werden, wobei die einander zugekehrten Enden benachbarter Kragbalken durch eine Fuge voneinander getrennt und gegebenenfalls an den Widerlagern zur Aufnahme lotrechter Kräfte verankert werden. Ein Teil dieser Maßnahmen ist zwar im Stahlbrückenbau bereits bekannt. Seine Anwendung zur Herstellung von Stahlbeton-Fachwerkbrücken stellt die Lösung der bereits erwähnten Aufgabe dar, die Spannweiten für diese Art von Brücken wesentlich zu vergrößern und zugleich die Wirtschaftlichkeit zu verbessern.
  • Bei einer Brücke nach der Erfindung erhält der Kragbalken nicht nur in einem beschränkten Bereich über dem Pfeiler, sondern möglichst über die ganze Brücke hinweg nur negative Momente. Diese Wirkung wird bei einem sich über drei Felder erstreckenden Balken durch Anordnung einer Trennfuge in der Mitte der Mittelöffnung erreicht, in der man eine Anordnung treffen kann, daß Querkräfte, jedoch keine Normalkräfte oder Momente übertragen werden. Die Spannweiten des Dreifeldträgers werden in diesem Feld zweckmäßig wie r : a : r gewählt, so daß von den beiden Feldern aus gleich weit ausladende Kragarme entstehen. Bei einer anderen, z. B. größeren Anzahl von Feldern wird sinngemäß verfahren.
  • Gegenstand der Erfindung sind weiterhin zwei besondere Arten der Herstellung der Fachwerkträger, durch welche zusätzliche Vorteile erreicht werden. Bei der ersten Art der Herstellung werden die Bewehrungen der Zug- und Druckstäbe in an sich bekannter Weise zunächst schlaff verlegt und sodann die Druckstäbe betoniert. Nach dem Ausrüsten des betreffenden Kragträgerabschnittes werden die Zugstäbe unter Spannung gesetzt und erst dann mit Beton umhüllt.
  • Nach der üblichen Herstellung der über und unmittelbar neben dem Pfeiler liegenden Teile des Fachwerkträgers werden zur Herstellung des jeweils anschließenden Feldes im Druckgurt neben dem Knotenpunkt eine Arbeitsfuge und in allen bereits eingelegten Bewehrungsstäben des Obergurts und den Bewehrungsstäben der Diagonalen neben den Knotenpunkten jeweils Stoßstellen gebildet; mit Hilfe eines sich auf den bereits fertiggestellten Teil der Konstruktion abstützenden, um ein Feld vorkragenden Hängegerüstes werden die Bewehrungseinlagen des Nachbarfeldes, z. B. durch Muffenverbindungen, an. die Bewehrungseinlagen des fertigen Feldes angeschlossen und das Anbetonieren des Untergurtstabes und das Betonieren der Druckstäbe durchgeführt.
  • Nach einer anderen Ausführungsart des Herstellungsverfahrens werden zur Erzeugung von Vorspannkräften in den Bewehrungseinlagen der Fachwerkträger die Bewehrungseinlagen in an sich bekannter Weise mit einer plastischen Masse umhüllt oder in besonderen Aussparungen des Betons frei beweglich geführt und nach Erhärten des Betons angespannt; die Hohlräume zwischen dem Beton und den Bewehrungseinlagen können nachträglich mit Bindemitteln ausgefüllt werden.
  • Nach der üblichen Herstellung der über und unmittelbar neben dem Pfeiler liegenden Teile des Fachwerkträgers kann in gleicher Weise wie bei der ersten Herstellungsart zur Herstellung des jeweils anschließenden Feldes im Zuggurt neben dem Knotenpunkt eine Arbeitsfuge gebildet werden; die an dieser Stelle endigenden Zugstäbe des Obergurts werden zweckmäßig unter Verwendung der üblichen Verankerungsmittel nach erfolgter Anspannung gegen den Obergurt abgestützt, und sodann werden mit Hilfe eines sich auf den bereits fertigbetonierten Teil der Konstruktion abstützenden, um ein Feld vorkragenden Hängegerüstes sämtliche Stäbe des nächsten Feldes betoniert.
  • Gegenstand der Erfindung ist weiterhin eine bewegliche Gerüstkonstruktion, die aus mehreren in Abständen über die Brückenbreite verteilten, parallel zueinander angeordneten Stahlträgern besteht, die auf mindestens zwei Knotenpunkten des bereits fertiggestellten Teiles des Kragbalkens aufruhen und über diese hinaus etwa auf Feldbreite frei vorkragen und an denen, z. B. mit Hilfe von lotrechten Zugstangen, ein Schalungsgerüst üblicher Bauart aufgehängt ist.
  • Durch die Erfindung werden wesentliche Vorteile nach verschiedener Richtung hin erreicht. Durch die Anordnung der Mittelfuge werden die Biegungsmomente gerade im Bereich der beiderseits der Fuge gelegenen Trägerteile, die wegen ihrer maximalen Entfernung vom Auflager besonders leicht konstruiert werden müssen, annähernd zu Null, während bei einem kontinuierlichen Träger an dieser Stelle ein Momentenmaximum mit stark wechselnden Momenten aus Verkehrslast entsteht. Zugleich erlaubt die Verwendung von Fachwerkträgern der beschriebenen Art die Aufnahme der im Anschluß an die Trennfuge entstehenden Momente mit der maximal dort zur Verfügung stehenden Konstruktionshöhe, was wiederum eine denkbar leichte Ausführung des Trägers nicht nur in Feldmitte, sondern auch über einen großen Bereich des Feldes zuläßt. Es wirkt sich hierbei für die Momentenbildung bei weitem weniger aus, daß zum Ausgleich der beschriebenen günstigen Wirkung die Momente über dem Pfeiler größer werden als bei einem kontinuierlichen Träger üblicher Art. Die Gewichtsersparnisse in dem weitgespannten Mittelfeld führen zu einer überraschenden Erhöhung der bei einer bestimmten Konstruktionshöhe über dem Pfeiler möglichen Spannweiten in der Größenordnung von 30°/0 oder bei gleicher Spannweite zu einer entsprechenden Verbesserung der Wirtschaftlichkeit, die sich in verringerten Baumassen, also vor allem an Beton und Stahl ausdrückt. Diese Verringerung der Baumassen ist im vorliegenden Fall nicht an die Benutzung komplizierter oder teuerer Vorrichtungen und Arbeitsverfahren für die Herstellung des Trägers gebunden. Vielmehr unterscheiden sich die Arbeiten in ihrer Schwierigkeit in nichts von denjenigen, die bei der Herstellung von ganz normalem hochwertigem Stahlbeton ausgeführt werden müssen.
  • Schließlich verbürgt die gerüstlose Herstellung der Kragbalken im Wege des freien Vorbaues gerade bei der Überbrückung von großen Spannweiten und von Flußläufen, bei denen Gerüste mit Rücksicht auf die Schiffahrt hinderlich und mit Rücksicht auf Hochwasser und Eisgang gefährdet sind, ganz wesentliche Vorteile gegenüber einer vollständigen Einrüstung. Die insoweit von der Erfindung gemachten Vorschläge bringen darüber hinaus wesentliche Vereinfachungen und Ersparnisse bei der Herstellung mit sich, und zwar gilt dies für jede der beiden Herstellungsarten der Fachwerkträger. Das Bauwerk kann unter dauernder Verwendung ein und desgleichen Teilgerüstes und seiner zugehörigen Schalungen fertiggestellt werden, so daß die schon an sich geringen Anschaffungskosten für die Hilfskonstruktion sich auf die Gesamtkosten günstig verteilen.
  • Wenn man von der zweiten Möglichkeit für die Herstellung und Ausbildung des Fachwerkträgers Gebrauch macht, besteht in Verbindung mit dem freien Vorbau die sehr vorteilhafte Möglichkeit, während des freien Vorbaues durch Änderung der Vorspannkraft die Vorspannung in den einzelnen Stäben jenen Kräften anzupassen, die im Verlauf des freien Vorbaues in ihnen entstehen. In diesem Fall können also die Kräfte in dem Tragwerk während des freien Vorbaues ganz anders verteilt sein als in dem Zustand nach der endgültigen Fertigstellung.
  • Weitere Merkmale der Erfindung und Einzelheiten der durch sie erzielten Vorteile ergeben sich aus der nachstehenden Beschreibung in Verbindung mit der Zeichnung.
  • In der Zeichnung ist die erfindungsgemäße Balkenbrücke, ihre Ausbildung und die Art der Herstellung an Hand von zwei Beispielen dargestellt.
  • Fig. i zeigt die Gesamtkonstruktion der Brücke in Ansicht; Fig. 2 bis 5 geben ein Beispiel für die Ausbildung und Herstellung des Kragbalkens als Fachwerkträger nach der ersten Alternative wieder, und zwar zeigt im einzelnen Fig.2 in vergrößertem Maßstab einen Querschnitt im Viertelpunkt des Mittelfeldes, Fig. 3 im Schnitt Details im Bereich der Trennfuge zwischen den beiden Kragträgern.
  • Fig. 4 ein Einzelfeld des Kragträgers, und zwar im Zustand vor der Ummantelung der Zugstäbe mit Beton, Fig. 5 das gleiche Mittelfeld im Fertigzustand, und zwar im Schnitt unter Einzeichnung aller Bewehrungsstäbe; Fig. 6 und 7 erläutern ein Beispiel für die zweite Art der Ausbildung und Herstellung des den Kragbalken bildenden Fachwerkträgers, und zwar gibt Fig.6 ein Einzelfeld in Ansicht und Fig. 7 das gleiche Einzelfeld im Schnitt wieder; Fig.8 erläutert in Ansicht im Zusammenhang mit der Ausbildung des Fachwerkträgers entsprechend den Fig. i bis 5 die Art der gerüstlosen Herstellung dieses Trägers durch Vorbau eines Feldes in Ansicht; Fig.9 ist die Stirnansicht der Hilfsvorrichtung für den feldweisen Vorbau.
  • Bei dem in Fig. i für die Gesamtkonstruktion der Brücke gewählten Beispiel handelt es sich um eine sich über drei Felder A, B und C erstreckende Konstruktion mit einem Spannweitenverhältnis von i : 2 : i. In der Mitte des Mittelfeldes ist eine Trennfuge i angeordnet, so daß zwei beiderseits der Pfeiler 2 und 3 gleich weit ausladende Kragarme ¢, 5 und 6, 7 entstehen, die auf den Widerlagern 8 und 9 unter Verwendung nicht dargestellter bekannter Mittel, z. B. in Form von Gegengewichten und Rollenlagern, in lotrechter Richtung auflagern. Bei dieser Anordnung erhält die Brücke unter dem Einfluß des Eigengewichts auf ihrer ganzen Länge nur negative Momente. Aus der Verkehrslast ergeben sich im Mittelfeld nur negative Momente, in den Endfeldern dagegen positive, die jedoch im Vergleich zu den Momenten aus Eigengewicht klein sind und nur in der Nachbarschaft des Widerlagers überwiegen können.
  • Die Fig. 2 bis 5 geben die Einzelheiten der Gesamtkonstruktion wieder, und zwar im Zusammenhang mit der Ausbildung des Kragbalkens als Fachwerkträger, dessen Druckstäbe nach den Prinzipien des Stahlbetons, dessen Zugstäbe jedoch nach den Prinzipien des Stahlbaues ausgeführt sind.
  • Aus Fig. 2, aus der die Ausbildung des Brückenquerschnittes im Viertelpunkt der Mittelspannweite ersichtlich ist, erkennt man den Untergurt io, der als normale Stahlbetonplatte ausgebildet ist, und den Obergurt i i, in welchem im Schnitt die Haupttragstähle 12 erkennbar sind. Diese füllen im Viertelpunkt etwa die Hälfte des Querschnittes des Obergurtes aus, der zugleich als Fahrbahntafel dient. Ferner sind die vertikalen Druckstäbe 13 des Fachwerkes zu sehen, welche an jedem Knoten durch eine Reihe von Stahibetonstützen gebildet werden. Die schrägen Zugstäbe 14 sind in dieser Figur nicht zu erkennen, da sie durch die Druckstäbe 13 verdeckt werden.
  • In Fig. 3 ist die Ausbildung der Trennfuge i in der Mitte des Mittelfeldes dargestellt. Zur Übertragung von Querkräften ist ein bekannter lotrecht stehender Augenstab 15 üblicher Ausführung angeordnet, der Kräfte nur in seiner Achsrichtung übertragen kann.
  • In Fig.4 ist ein Feld des Fachwerkträgers in dem Zustand dargestellt, in welchem der Träger ausgerüstet wird. :Ulan erkennt, daß die vertikalen Druckstäbe 13 und der Untergurt io bereits betoniert sind, während die Zugstäbe 12 des Obergurtes und der Diagonalen 14 noch nicht mit Beton ummantelt sind. Sämtliche Fachwerkstäbe io, 1.2, 13 und 14 kommen durch das Ausrüsten der Konstruktion unter Spannung.
  • In diesem Zustand werden auch die Zugstäbe 12 und 14 einbetoniert, was in Fig. 5 dargestellt ist. Fig. 5 zeigt weiterhin im Schnitt sämtliche einbetonierte Bewehrungen.
  • Eine weitere Ausführungsmöglichkeit besteht darin, daß die schlaffe Verlegung der Bewehrung in den Zuggurten nur insoweit stattfindet, als es die Montage der Brücke erfordert, d. h. also zur Aufnahme des Eigengewichts. Für die Nutzlasten wird die Zugbewehrung erst nach beendeter Montage eingelegt, und zwar werden dabei die einzelnen, Stäbe oder Seile mit einem Blechmantel umhüllt. Dann erfolgt das Einbetonieren dieser Bewehrung. Nach dem Erhärten des Betons wird eine Vorspannung der Bewehrung vorgenommen, und zwar wählt man diese Vorspannung so hoch, daß unter-.dem Einfluß der maximalen Belastung im Bereich des Umhüllungsbetons der Zuggurtstäbe keine Betonzugspannungen auftreten.
  • Durch ein derartiges Vorgehen wird der Vorteil erzielt, daß die Fahrbahn noch dichter wird und daß Rißbildungen noch zuverlässiger vermieden werden. Ein weiterer Vorteil besteht in der Verringerung der Anzahl der Muffenstöße und der Armaturen. Die Spannbewehrung braucht jetzt nur an zwei Stellen, nämlich an den beiden Enden und nicht in jedem Knoten verankert zu werden.
  • Die Anordnung und Verteilung der Vorspannbewehrung kann in verschiedener Art und Weise vorgenommen werden. Man kann die Bewehrung zu einem in einer besonderen Zone liegenden Bündel zusammenfassen, man kann sie aber auch über den ganzen Querschnitt verteilen. Die Hohlräume zwischen den einzelnen Vorspannstäben und dem sie umgebenden Blechmantel werden nach erfolgter Vorspannung mit Zement ausgespritzt.
  • Bei der Herstellung der Brücke gemäß Fig. i mit einer Ausbildung der Kragarme als Fachwerkträger entsprechend den Fig. z bis 5 geht man im einzelnen wie folgt vor: Zunächst werden zwei neben dem Pfeiler 2 bzw. 3 liegende Felder des Fachwerkträgers in normaler Weise unter Benutzung der üblichen Gerüste und Schalungen eingerüstet und bis auf die Zugstäbe betoniert. Dann wird gemäß den Fig.8 und 9 ein Hilfsgerüst montiert, das den freien Vorbau des anschließenden Feldes ermöglicht. Dieses Gerüst besteht aus mehreren Trägern 17, die über die ganze Brückenbreite in geeigneten Abständen parallel zueinander angeordnet sind, auf den letzten beiden betonierten Knoten 18 aufruhen und über diese etwa ein Feld weit frei vorkragen. An diesen Trägern ist das Schalungsgerüst i9 mit Hilfe von Zugstangen 2o aufgehängt.
  • Mit Hilfe dieses Gerüstes lassen sich der Untergurt 21 und die vertikalen Druckstäbe 22 sowie die diagonalen Zugstäbe 23 und die Zugstäbe 2,4 des Obergurtes ausführen. Der Untergurtstab 2i wird an der Arbeitsfuge 26 durch Anbetonieren an den früher fertiggestellten Trägerteil angeschlossen. Die Zugstäbe 23 und 24 werden durch Muffen 27 und 28 mit den Stäben des vorhergehenden Feldes verbunden. Auch hier wird wieder darauf geachtet, daß die diagonalen Zugstäbe 23 und die Zugstäbe 24 des Obergurtes erst mit Beton ummantelt werden, wenn der ganze Kragarm bis zum Ende in der beschriebenen Weise vorgebaut ist.
  • Das Ausführungsbeispiel nach den Fig. 6 und 7 erläutert die zweite Art der Ausbildung und Herstellung des Fachwerkträgers für die Kragbalken.
  • Fig. 6 läßt ein einzelnes Feld dieses Fachwerkträgers erkennen. Im Gegensatz zu den Zugdiagonalen, die bei der Ausbildung des Fachwerkträgers entsprechend den Fig.2 bis 5 vorgesehen sind, wird bei diesem Ausführungsbeispiel ein Fachwerk mit Druckdiagonalen 30 gewählt. Die den Obergurt 31 des Fachwerkträgers bildende Fahrbahnplatte 32 sowie die senkrechten Pfosten 33 werden in besonderer Art und Weise vorgespannt. An jedem Knotenpunkt des Obergurts wird nur ein Teil der Vorspannstäbe 34 verankert, während die anderen Stäbe 35 ohne Stoß durchlaufen. Die Anspannung erfolgt jeweils nach der Erhärtung des anbetonierten neuen Fachwerkfeldes. Um diese Anspannung nach dem Erhärten des Betons durchführen zu können, werden die für das Anspannen in Frage kommenden Stäbe entweder mit einer plastischen Masse umhüllt oder in besonders im Beton vorgesehenen Aussparungen frei geführt.
  • Fig. 7 läßt erkennen, daß die Zugstäbe 34 an diesem Knotenpunkt verankert wurden, während die Zugstäbe 35 ungestoßen durchlaufen. Zur gerüstlosen Herstellung der Kragbalken im Wege des freien Vorbaues kann man sich auch bei dieser Art der Ausbildung und Herstellung des Fachwerkträgers der gleichen Hilfseinrichtungen bedienen wie beim Ausführungsbeispiel nach den Fig.2 bis 5, d. h., man kann die in den Fig.8 und 9 wiedergegebenen Hilfsvorrichtungen gegebenenfalls mit geeigneten Modifikationen benutzen.

Claims (6)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zum Herstellen einer Fachwerkträgerbrücke aus Stahlbeton, die sich über mehrere öffnungen erstreckt, dadurch gekennzeichnet, daß die Hauptträger der Brücke als Kragbalken, die von den Pfeilern nach beiden Seiten hin zweckmäßig gleich weit frei ausladen, im `'lege des freien Vorbaues gerüstlos hergestellt, die einander zugekehrten Enden benachbarter Kragbalken durch eine Fuge voneinander getrennt und gegebenenfalls die landseitigen Kragbalkenenden an den Widerlagern zur Aufnahme lotrechter Kräfte verankert werden.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Bewehrungen der Zug-und Druckställe bei der Herstellung der Kragbalken in bekannter Weise zunächst schlaff verlegt, alsdann die Druckstäbe betoniert, sodann die Bewehrungen der "Zugstäbe durch Ausrüsten des betreffenden Kragträgerabschnittes unter Spannung gesetzt und erst dann mit Beton timniantelt werden.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß nach der üblichen Herstellung der über und unmittelbar neben dein Pfeiler liegenden Teile des Fachwerkträgers zur Herstellung des jeweils anschließenden Feldes im Druckgurt neben dem Knotenpunkt eine Arbeitsfuge und in allen bereits eingelegten Bewehrungsstäben des Obergurts und den Stäben der Diagonalen neben den Knotenpunkten jeweils Stoßstellen gebildet werden und daß mit Hilfe eines sich auf dein bereits fertigbetonierten Teil der Konstruktion abstützenden, um ein Feld vorkragenden Hängegerüstes die Stahlstäbe des Nachbarfeldes, z. B. durch Muffenverbindungen, an die Stäbe des fertigen Feldes angeschlossen und das Anbetouieren des Untergurtstabes und das Betonieren der Druckstäbe bewerkstelligt wird.
  4. 4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zur Erzeugung von Vorspannkräften in den Bewehrungseinlagen der Fachwerkträger diese: in bekannter Weise entweder mit einer plastischen Masse umhüllt oder in besonderen Aussparungen des Betons frei beweglich geführt und nach dem Erhärten des Betons angespannt werden, wobei die Hohlräume zwischen Beton und Bewehrung nachträglich gegebenenfalls mit einem Bindemittel ausgefüllt werden.
  5. 5. Verfahren nach Anspruch .L, dadurch gekennzeichnet, daß nach der üblichen Herstellung der über und unmittelbar neben dem Pfeiler liegenden Teile des Fachwerkträgers zwecks Herstellung des jeweils anschließenden Feldes im Zuggurt neben <lein Knotenpunkt eine Arbeitsfuge gebildet wird und daß die an dieser Stelle endigenden Zugstäbe des Obergurtes unter Verwendung der üblichen Verankerungsmittel nach erfolgter Anspannung gegen den Obergurt abgestützt werden und daß sodann mit Hilfe eines sich auf dem bereits fertigbetonierten Teil der Konstruktion abstützenden, um ein Feld vorkragenden Hängegerüstes sämtliche Stäbe des nächsten Feldes betoniert werden.
  6. 6. Bewegliches Gerüst zur Durchführung der Verfahren nach den Atisprüchell .4 und 5, gekennzeichnet durch mehrere in geeigneten Abständen über die Brückenbreite verteilte, parallel zueinander angeordnete Stahlträger, die auf mindestens zwei Knotenpunkten des bereit; fertiggestellten Teiles des Kragbalkens aufruhen, über diese hinaus etwa auf Feldbreite frei vorkragen und an welchen, z. B. mit Hilfe von lotrechten Zugstangen, ein Schalungsgerüst üblicher Bauart aufgehängt ist. In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschrift Nr. 557331; französische Patentschrift Nr. 553 750; Schleicher, »Taschenbuch fiirBauingenietire«, 1943 S. 1471, 472; Deutscher Betonverein »Vorträge auf der 4i. Hauptversammlung«, 1938, S.450 bis 459; Zeitschrift »Beton und Eisen«, 1938, S.52 bis 56. 69 bis 75, 193 bis 198; 1939, S. 277 bis 280; Zeitschrift »Der Bauingenieur«, 1932, S. 58; 1940, S. 205; Zeitschrift »Die Bautechnik«, 1942. S. 447 bis 451; 1945, S. i lins 8; »Bulletin de la St< des Ingenieurs Civils de France«, 1934, S.67, Abb. 23.
DEP10562A 1948-04-22 1948-10-02 Verfahren zur Herstellung einer Fachwerkbruecke aus Stahlbeton und bewegliches Geruest zur Durchfuehrung des Verfahrens Expired DE975592C (de)

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