CH669009A5 - Verfahren zur beschichtung und waermeisolierung von waenden und decken und kettensaege zur durchfuehrung dieses verfahrens. - Google Patents
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Description
BESCHREIBUNG
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Kettensäge zur Durchführung des Verfahrens zur Beschichtung und Wärmeisolierung von Wänden und Decken mit einer im Sprühverfahren auftragbaren Wärmedämmschicht, insbesondere Polyurethanschicht.
Im Zeichen erhöhter Brennstoffkosten und sparsamerem Umgang mit Brennstoffen gewinnt die Gebäudeisolierung immer mehr an Bedeutung. Es ist bekannt, Wände von innen oder von aussen mit Dämmstoffplatten aus Polystyrol (Hartschaum) zu isolieren. Nach dem Aufkleben der Platten müssen die Fugen verspachtelt und die ganze Fläche mit einer Matte überzogen werden, um Spannungsrisse im darauf aufzubringenden Putz zu verhindern. Dieses Verfahren hat den Nachteil, dass nicht immer eine optimale Haftung zwischen den Hartschaumplatten und dem Untergrund gewährleistet ist und dass die Nachbehandlung bis zum Aufbringen des Putzes zeitintensiv und damit kostenintensiv ist.
Es ist weiterhin bekannt, Dächer mit einer Polyurethanschicht zu versehen. Hierbei wird die Schicht im Sprühverfahren mehr oder weniger unkontrolliert auf die Dachoberfläche aufgetragen und mit einem Schutzanstrich versehen. Dieses Verfahren hat den Nachteil, dass eine sehr grobe Oberfläche entsteht, die insbesondere uneben und nicht zur weiteren Verwendung geeignet ist.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur Beschichtung und Wärmeisolierung von Wänden, Decken o. dgl. vorzuschlagen, welches die oben genannten Nachteile vermeidet und insbesondere kostengünstig bei optimaler Wirkungsweise herstellbar ist. Es ist weiterhin Aufgabe der Erfindung, eine Vorrichtung vorzuschlagen, mit welcher das erfindungsgemässe Verfahren einfach und rationell durchführbar ist.
Diese Aufgabe wird durch den kennzeichnenden Teil des Anspruchs 1 sowie durch den zugehörigen Anspruch (6) für eine Kettensäge gelöst.
Die Erfindung hat gegenüber den bekannten Verfahren den Vorteil, dass bei Verwendung einer Polyurethanschicht als Wärmedämmschicht eine optimale Verbindung zum Mauerwerk bzw. zur zu isolierenden Fläche besteht. Polyurethan hat hervorragende Klebeeigenschaften und stellt eine gute Verbindung mit fast jedem Untergrund her. Beim Auftragen bzw. Aufsprühen entsteht eine sofortige Anbindung des Isoliermaterials mit dem Untergrund. Beim Aufsprühen dringt das Material in jegliche Hohlräume ein und quillt innerhalb Sekunden um das 40fache seines Ursprungsvolumens auf. Gegenüber bekannten Hartschaumplatten weist eine Polyurethanisolierschicht einen wesentlich günstigeren Wasserdampf-Diffusionswiderstand auf. Hierdurch bleiben die zu isolierenden Wände trocken, ohne dass zusätzliche Massnahmen ergriffen werden müssen.
Gegenüber der Isolierung mit Hartschaumplatten können beim erfindungsgemässen Verfahren sehr grosse Flächen in einem Arbeitsgang beschichtet und mittels einer speziellen Kettensäge völlig glatt abgezogen werden. Zur genauen Bestimmung der Dicke der Polyurethanschicht werden parallel angeordnete Abziehleisten auf die zu beschichtende Fläche aufgebracht, wobei mittels einer überdimensionalen Kettensäge ein Abziehen bzw. Glätten der Oberfläche erfolgt.
Die Abziehleisten werden nach Glättung der Oberfläche abgenommen und die entstehenden Ritzen ebenfalls ausge-schäumt. Die Nachbehandlung dieses kleinen Bereiches kann mittels einem scharfen Elektromesser o. dgl.
geschehen.
In den Unteransprüchen sind weitere Massnahmen zur Lösung der erfindungsgemässen Aufgabe und zur vorteilhaften Weiterbildung des Verfahrens nach Anspruch 1 vorgesehen.
Gemäss dem Anspruch 2 werden Rohre als Abziehleisten verwendet. Diese können wie im Anspruch 3 dargestellt,
ohne weiteres eine Länge von 6 m bei einem Durchmesser von 2 cm aufweisen, um grössere Flächen gleichzeitig behandeln zu können. Die Rohre werden mittels Distanzbolzen auf die zu behandelnde Oberfläche aufgeschraubt. Dabei ergibt die Länge der Distanzbolzen plus der Durchmesser der Rohre die Dicke der aufzutragenden Polyurethanschicht. Durch Verwendung von unterschiedlichen Distanzbolzen werden unterschiedliche Dicken der Polyurethanschicht erzielt. Die Dicke der als Rohr ausgebildete Abziehleiste sollte möglichst gering sein, damit das aufzutragende Polyurethan unterhalb des Rohres durchquillen kann. Bezüglich der mechanischen Festigkeit und der einfachen Handhabung haben sich Rohre mit einem Durchmesser von ca. 20 mm bewährt, die in einem Abstand von einem Meter parallel zueinander angeordnet sind.
Die Erfindung sieht weiterhin vor, dass eine spezielle Kettensäge zur Durchführung des Verfahrens vorgeschlagen wird. Diese nach Art einer Baumsäge ausgeführte Kettensäge weist ein überdimensionales Sägeblatt von einer Länge von grösser als 1 m auf, um den Abstand zwischen den beiden parallel angeordneten Abziehleisten zu überbrücken. Weiterhin ist vorgesehen, dass die Kettenglieder gegenüber her2
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kömmlichen Ketten eine erhöhte Anzahl von Schneid-blättchen erhalten, um einen sauberen Schnitt ohne Nachbehandlung zu erzielen. In diesem Zusammenhang ist es von Vorteil, dass zwischen den Kettenglieder Bürsten aus V2A-Stahl angeordnet sind, die die Oberfläche von Sägestaub befreien.
Die Erfindung wird noch anhand der Figurenbeschreibung erläutert.
Fig. 1 zeigt einen Ausschnitt aus einer zu beschichtenden Fläche,
Fig. 2 einen Schnitt gemäss I-I in Fig. 1.
Auf die in den Figuren 1 und 2 dargestellte Wand oder Decke 10 werden wenigstens zwei als Rohre ausgebildete Abziehleisten 11,12 unter Verwendung von Distanzhülsen
13 aufgeschraubt. Die Befestigungsschrauben müssen dabei versenkt werden, damit die Abziehleisten eine durchgehende Oberfläche bilden. Die Länge der Distanzhülsen 13 wird derart bemessen, dass diese mit dem Durchmesser des Rohres die Dicke d der aufzubringenden Polyurethanschicht
14 darstellt. Zur Aufbringung einer 40 mm dicken Polyurethanschicht werden deshalb z. B. Rohre mit einem Durchmesser von 20 mm und Distanzhülsen mit einer Länge von ebenfalls 20 cm verwendet. Selbstverständlich können diese Masse variieren.
In den Zwischenraum 15 zwischen den als Rohre ausgebildeten Abziehleisten 11,12 wird dann in an sich bekannter Weise Polyurethanschaum im Sprühverfahren aufgetragen. Dieser Schaum härtet in wenigen Sekunden aus und kann s dann mittels einer Kettensäge 16 geglättet werden. Die Blattlänge 17 der Kettensäge 16 muss dabei so lang ausgeführt werden, dass der freie Abstand zwischen den Rohren 11,12 überbrückt wird.
Zumindest auf der zu beschichtenden Wand zugeordneten io Seite 18 des Schwertes 17 der Kettensäge 16 weisen die Kettenglieder an jedem oder jedem zweiten Kettenglied Schneid-blättchen auf um die Schnittleistung der Kettensäge wesentlich zu erhöhen. Zusätzlich können an dieser Seite kleine Bürstchen aus V2A-Stahl befestigt bzw. angelötet sein, ls die ein zusätzliches Glätten bzw. ein Entstauben der Oberfläche übernehmen. ■
Als Kettensäge 16 eignet sich beispielsweise eine Säge mit einer Umdrehung von ca. 4000 U/Min., einer Leistung von 1100 Watt und einem Kettenvorschub von 300 mm/Sek.
Die Erfindung eignet sich insbesondere zur Wärmeisolierung von Aussenfassaden bei Neubauten und bestehenden Bauten bzw. zur Altbausanierung. Auf die nach dem erfindungsgemässen Verfahren aufgebrachte Isolierschicht kann direkt ein herkömmlicher Aussenputz aufgetragen werden.
Selbstverständlich kann die Erfindung auch im Innenbereich von Gebäuden Verwendung finden.
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1 Blatt Zeichnungen
Claims (7)
1. Verfahren zur Beschichtung und Wärmeisolierung von Wänden und Decken mit einer im Sprüh verfahren auftragbaren Wärmedämmschicht, dadurch gekennzeichnet, dass auf die zu beschichtenden Flächen (10) der Wände oder Decken parallel angeordnete Abziehleisten (11,12) derart fixiert.werden, dass deren von der Fläche abgewandte Begrenzung die Dicke (d) der im Sprühverfahren auftragbaren Wärmedämmschicht (14) bestimmt, die Wärmedämmschicht ausgetragen wird und dass die Oberfläche der aufgebrachten Wärmedämmschicht (14) mittels einer, über die Abziehleisten (11,12) hinwegreichenden Kettensäge (16,17) abgezogen und geglättet wird, wobei die Abziehleisten (11, 12) als Anschlagbegrenzung dienen.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass als auftragbare Wärmedämmschicht Polyurethan verwendet wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2 dadurch gekennzeichnet, dass als Abziehleisten ( 11,12) Rohre verwendet werden, die über Distanzbolzen (13) zur Abstandsverände-rung an der zu beschichtenden Fläche (19) angeschraubt werden.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Rohre (11,12) in einem Abstand von ca. 1 m parallel zueinander befestigt werden, bei einer Rohrlänge von mehreren Metern.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Abziehleisten nach erfolgter Beschichtung entfernt und der entstehende Zwischenraum mit Polyurethanschaum nachbehandelt wird.
6. Kettensäge zur Durchführung des Verfahrens nach den Ansprüchen 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass sie ein Schwert (17) aufweist und die Kette auf der der Wärmedämmschicht zu zuwendenden Seite (18) der hintereinander angeordneten Kettenglieder (20) an jedem, oder jedem zweiten Kettenglied ein Schneidblättchen aufweist.
7. Kettensäge nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass an den Kettengliedern Bürsten aus V2A-Stahl, befestigt sind.
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