<Desc/Clms Page number 1>
Die Erfindung bezieht sich auf eine Anordnung bei Anschluss- bzw. Stossfugen zwischen Bautei- len aus Gipskartonplatten od.dgl. oder Gipskartonplatten od.dgl. und anderen Bauteilen, wobei in die Fuge ein Fugenfüller eingebracht ist und ein mit einer Lochung versehener Bewehrungsstreifen angeordnet ist.
Unter "Gipskartonplatten od. dgl." werden dabei Gipsplatten, Gipsfaserplatten und natürlich Gipskartonplatten verstanden. Zur Vereinfachung der Ausdrucksweise wird im folgenden nur von Gipskartonplatten gesprochen.
Um bei der Verlegung von Gipskartonplatten eine fachlich einwandfreie und dauerhafte Ausbil- dung zu bekommen, sollte eine klare Trennung zwischen den einzelnen Bauteilen, insbesondere wenn es sich um unterschiedliche Baumaterialien handelt, vorgenommen werden. Damit diese Forderung verwirklicht werden kann, ist die Verwendung von Trennstreifen oder Anschlussdichtun- gen bekannt, die zwischen die einzelnen Bauteile eingesetzt werden und aus einem weichen Material bestehen.
Ausserdem werden zur Überbrückung der Anschluss- bzw. Stossfugen Bewehrungsstreifen ver- wendet, die aus Glasfaser oder Spezialpapier bestehen. Gemäss der US-A-5 246 775 ist ein sol- cher aus Papier oder anderem porösen Material bestehender Bewehrungsstreifen gelocht und einseitig mit einer Klebschicht versehen.
Zufolge der leichten Verformbarkeit dieser Bewehrungsstreifen können durch eine solche An- ordnung unregelmässige Risse im Bereich der Fugen nicht immer vermieden werden.
Es sind auch schon gelochte metallische Bänder bekannt geworden (GB-A-401 708), die zur Überbrückung der Fugen zwischen aneinander stossenden Platten dienen und mit einer Putzschicht bedeckt werden. Die Lochung dieser Bänder ist jedoch derart, dass die Putzschicht bzw. Spachtel- masse im Bereich der Löcher einsinkt, so dass ein Nachspachteln erforderlich ist.
Die Erfindung hat es sich zum Ziel gesetzt, eine Anordnung der eingangs genannten Art zu schaffen, bei der das Entstehen von unregelmässig verlaufenden Rissen bzw. die Notwendigkeit einer aufwendigen Nachbearbeitung vermieden ist.
Erreicht wird dies bei einer Anordnung der eingangs genannten Art dadurch, dass der in an sich bekannter Weise als Metallband ausgebildete Bewehrungsstreifen mit einer engen Lochung verse- hen ist, wobei der Lochdurchmesser maximal 3 mm, vorzugsweise maximal 1,5 mm, beträgt.
Ein solches Metallband besitzt im Gegensatz zu den bisher verwendeten weichen Bändern immer zwei scharf ausgebildete Kanten, von denen wenigstens eine, eine klare Begrenzung defi- niert.
Es ist weiters zu berücksichtigen, dass die Spachtelmasse beim Austrocknungsprozess durch Verdunstung des Wassers einfällt. Waren die bekannten Bewehrungsstreifen ordnungsgemäss mit der Spachtelmasse verbunden, wurden sie mitgezogen. Es war daher erforderlich, die entstehen- den Rillen durch mehrere Spachtelvorgänge wieder zu füllen. Ein erfindungsgemässes Band ist dagegen stabil und derartige unerwünschte Erscheinungen können somit nicht auftreten.
Bei der erfindungsgemässen engen Lochung mit kleinem Lochdurchmesser ist ein Einsinken im Bereich der Löcher nicht mehr möglich, trotzdem wird eine extrem gute Haftung erreicht.
Die Stabilität eines erfindungsgemässen Bandes macht auch eine Blasenbildung durch Feuch- tigkeitseinwirkung, wie sie bisher immer wieder aufgetreten ist, unmöglich.
Ebenso wird bei Anordnung eines Bewehrungsstreifens nach der Erfindung eine Armierung der zu verbindendenden Bauteile erreicht.
Ein erfindungsgemässes Band ermöglicht eine exakte Kantenausbildung dadurch, dass das Band nur an einer Seite an die Kante herangeführt wird, man es leicht überstehen lässt, und von der anderen Seite an die Bandkante heranspachtelt. Für Stossfugen von winkelig aneinander an- schliessenden Bauteilen bildet daher wenigstens eine Kante des Bandes eine Kante der Bauteilver- bindung.
Bei einer zweckmässigen Ausführungsform der Erfindung ist das metallische Band vorzugswei- se beidseitig mit Kunststoff oder einem Vlies beschichtet.
Um die Haftung des Bandes in der Spachtelmasse zu verbessern kann es vorteilhaft sein, wenn die Lochung des Bandes schräg zu deren Oberfläche verläuft.
Dabei können Lochreihen mit mindestens zwei verschiedenen Schrägwinkeln vorgesehen sein.
Nachstehend ist die Erfindung anhand von in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbei- spielen näher beschrieben, ohne auf diese Beispiele beschränkt zu sein. Dabei zeigen : 1 die
<Desc/Clms Page number 2>
Eckverbmdung zweier im Winkel aneinanderstossender Gipskartonplatten bei Verwendung eines erfindungsgemässen Bewehrungsstreifens ; 2 den Anschluss einer Gipskartonplatte an eine Wand aus anderem Baumaterial; Fig. 3 die Verbindung zweier in einer Ebene anschliessenden Gipskartonplatten; Fig. 4 die Anordnung eines winkeligen Bewehrungsstreifens ; 5 eine aus Gipskartonplatten bestehende Schürze ; 6 die Draufsicht auf einen Teil eines erfindungsgemä- #en Bewehrungsstreifens und Fig. 7 schematisch die Anordnung einer schrägen Lochung in einem Bewehrungsstreifen.
Gemäss Fig. 1 stossen zwei Gipskartonplatten 1 und 2 im rechten Winkel aneinander und sind mittels Schrauben (nicht dargestellt) mit einem Steher 3 verschraubt. In die Anschlussfuge 5 zwi- schen den beiden Gipskartonplatten 1 und 2 ist ein Fugenfüller eingebracht.
Die äussere Kante eines Bewehrungsstreifens 6 steht über die Gipskartonplatte 1 etwas vor, z. B. etwa 2 mm, und die Gipskartonplatte 1 ist bis zum Bewehrungsstreifen 6 mit einer Spachtel- masse 7 verspachtelt. Der Bewehrungsstreifen 6 selbst und die Gipskartonplatte 2 ist mit einer Spachtelmasse 8 verspachtelt, in die der Bewehrungsstreifen 6 eingebettet ist. Zufolge der engen Lochung mit kleinem Lochdurchmesser des Bewehrungsstreifens 6 haftet die Spachtelmasse 8 auf dem Bewehrungsstreifen 6 und es ist dort das Auftreten von Rissen nicht zu befürchten. Anderer- seits definiert die feste Kante des Bewehrungsstreifen 6 einen exakten Abschluss und auch dort ist das Auftreten von Rissen praktisch nicht möglich.
Gemäss Fig. 2 stösst eine Gipskartonwand, die aus einem z.B. metallischen Ständerprofil 10 und damit verschraubten Gipskartonplatten 11 besteht, an eine z. B. gemauerte Wand 13. Zwischen der Wand 13 und dem Ständerprofil 10 ist ein weicher Randstreifen 14 eingelegt und die Anschlussfuge 15 ist mit einem Fugenfüller gefüllt. Die exakte Begrenzung der Anschlussfuge 15 wird durch einen Bewehrungsstreifen 6 gebildet, der dem Bewehrungsstreifen 6 nach Fig. 1 entspricht und in eine Spachtelmasse 16 eingelegt ist.
Ein zweiter Bewehrungsstreifen 6' ist entlang der unregelmässig verlaufenden Wand 13 in eine Spachtelmasse 16' eingelegt, wobei der Bewehrungsstreifen 6 bis an den Bewehrungsstreifen 6' herangeschoben ist.
Kommt es zur Bildung eines Risses, dann wird dieser entlang des Anschlusses des Beweh- rungsstreifens 6 an den Bewehrungsstreifen 6' verlaufen und somit exakt ausgebildet sein. Ein derartiger Riss stört um vieles weniger als ein unregelmässig verlaufender.
Beim Ausführungsbeispiel nach Fig. 3 ist die zwischen Gipskartonplatten 17 und 18 bestehen- de Stossfuge 19 durch einen Bewehrungsstreifen 6 überbrückt, der in eine Spachtelmasse 20 eingebettet ist.
Das Ausführungsbeispiel nach Fig. 4 unterscheidet sich von jenem nach Fig. 1 dadurch, dass statt eines ebenen Bewehrungsstreifens 6 ein winkeliger Bewehrungsstreifen 21 die von den beiden Gipskartonplatten 1 und 2 gebildete Kante überdeckt.
Gemäss Fig. 5 ist an einer Decke 25 mittels eine Metallprofiles 26 eine Gipskartonplatte 27 be- festigt, mit der mittels eines weiteren Metallprofiles 28 eine Gipskartonplatte 29 verbunden ist. Es wird dadurch eine Schürze gebildet, die im Beispiel gerundet ist. Zufolge der Verwendung zweier erfindungsgemässer Metallbänder 6o und 6u können sowohl die Rundung als auch die Kanten exakt gebildet bzw. ausgeführt werden. Diese beiden Metallbänder 6o und 6u sind in eine Spach- telmasse 29 eingebettet.
In Fig. 6 ist ein Bewehrungsstreifen 6 in Draufsicht gezeigt, wie er bei den Ausführungsbeispie- len nach den Fig. 1 bis 5 zur Anwendung kommen könnte. Der Bewehrungsstreifen 6 besteht aus Metall und ist in der Zeichenebene praktisch nicht verformbar. Er ist mit einer engen Lochung 30 versehen. Im gezeigten Ausführungsbeispiel beträgt die Breite B des Bewehrungsstreifens etwa 50 mm und es sind in einer Reihe vierzehn Löcher mit einem Lochdurchmesser von etwa 0,5mm angeordnet. Die Löcher benachbarter Lochreihen sind gegeneinander versetzt.
In Fig. 7 ist durch die Mittellinien 31 der Löcher angedeutet, dass Lochreihen mit zwei verschie- denen Schrägwinkeln a, b vorgesehen sind. Die Mittellinien 31 sind in der einen Reihe von der einen Seite her, in der nächsten Reihe von der anderen Seite her geneigt, wobei im Beispiel 180 -b=a
In der Zeichnung ist überdies dargestellt, dass der Bewehrungsstreifen 6 aus einem Metallband 32 besteht, das beidseitig mit einer Kunststoffbeschichtung 33 versehen ist. Die Beschichtung könnte auch mit einem Vlies erfolgen.
<Desc/Clms Page number 3>
Im Rahmen der Erfindung sind zahlreiche Abänderungen möglich. So könnte die Veränderung der Schrägwinkel auch erst nach einer vorgegebenen Anzahl von Lochreihen erfolgen. bzw. wäre auch eine Schräge nur von einer Seite jedoch mit verschiedenen Winkeln möglich. Der Loch- durchmesser könnte maximal 3 mm, vorzugsweise jedoch 1,5 mm betragen, ohne dass ein Einzie- hen der Spachtelmasse zu befürchten wäre.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Anordnung bei Anschluss- bzw. Stossfugen zwischen Bauteilen aus Gipskartonplatten od.dgl. oder Gipskartonplatten od.dgl. und anderen Bauteilen, wobei in die Fuge ein Fu- genfüller eingebracht ist und ein mit einer Lochung versehener Bewehrungsstreifen ange- ordnet ist, dadurch gekennzeichnet, dass der in an sich bekannter Weise als Metallband ausgebildete Bewehrungsstreifen (6, 21) mit einer engen Lochung (30) versehen ist, wobei der Lochdurchmesser maximal 3 mm, vorzugsweise maximal 1,5 mm, beträgt.