DE2945752C2 - - Google Patents

Description

Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Herstellung von Verbund-Bauplatten für Außenwände von Gebäuden und dergleichen.

Es ist bekannt, Wände von Gebäuden, auch Außenwände, mit Hilfe von Bauplatten verschiedener Ausführungsformen herzustellen. Häufig verwendet man - insbesondere bei barackenartigen Bauten und bei Fertighäusern - ein tragendes Skelett aus Holzbalken, welches auf der Außen- und Innenseite mit Spanplatten verkleidet wird. Diese Bauweise befriedigt in vielen Fällen nicht und ist insbesondere in manchen Fällen noch zu aufwendig. Es werden vielfach auch Gipsplatten bzw. Gipskartonplatten verschiedener Ausführungsformen hergestellt und für Wände verwendet, doch eignen sich diese nicht für Außenwände und haben für viele Anwendungszwecke eine zu geringe Festigkeit.

Ausgehend von der Überlegung, daß es möglich sein könnte, durch Kombination von einzelnen Elementen verschiedener Eigenschaften neuartige Bauplatten mit besseren Eigenschaften herzustellen, hat sich die Erfindung zur Aufgabe gestellt, durch eine neuartige Kombination der Festigkeitseigenschaften von profilierten Stäben und ausgehärteten dünnen Schichten von Kunststoff und faserigem Material neuartige Bauplatten anzugeben, welche wesentlich billiger als vergleichbare andere Bauplatten sind und gleichzeitig eine den praktischen Anforderungen entsprechende Festigkeit besitzen.

Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung bei einem Verfahren und einer Vorrichtung zum Herstellen von Verbund-Bauplatten für Außenwände für Gebäude und dergl. dadurch gelöst, daß auf den Umfang einer um ihre Achse rotierenden Trommel Profilstäbe in dichter Folge parallel zueinander aufgebracht werden, die von der Trommel langsam weitertransportiert werden, daß hinter der Stelle (bezogen auf die Bewegungsrichtung der Trommel), an welcher die Profilstäbe aufgebracht werden, auf die Außenseite der Profilstäbe eine größere Anzahl von parallel zueinander angeordneten, in Richtung des Trommelumfanges orientierten Fäden bzw. Drähten unter Spannung derart aufgewickelt werden, daß die von der Trommel weitertransportierten Profilstäbe mit Vorspannung gegen die Mantelfläche der Trommel gedrückt werden, daß die Profilstäbe mittels eines flüssig aufgebrachten härtbaren Bindemittels mit Fasern sowie einer mit der Trommel umlaufenden dünnen Schicht eines geeigneten Materials verbunden werden, daß Mittel angewendet werden, beispielsweise Wärmestrahlung, welche die Härtung des auf dem Umfang der Trommel befindlichen härtbaren Bindemittels beschleunigen, daß sodann die von der Trommel als erstes Band ablaufenden vereinigten Schichten und ein in analoger Weise auf einer zweiten Trommel hergestelltes zweites Band, parallel zueinander geführt, zwischen die beiden Bänder ein klebendes Verbindungsmittel eingebracht wird und die beiden Bänder und das zwischen ihnen befindliche Verbindungsmittel durch ein Walzenpaar geführt werden, welche die beiden Bänder auf das Verbindungsmittel drücken und im weiteren Verlauf diese mit den beiden Bändern zu einem Strang fest verbunden werden.

Für die Herstellung von Verbund-Bauplatten erhöhter Festigkeit ist es vorteilhaft, wenn die auf die Trommel aufgebrachten Profilstäbe mit einer zur Achse der Trommel parallelen Geraden einen spitzen, vorzugsweise weniger als 45 Grad betragenden Winkel einschließen und die Profilstäbe der beiden Bänder im Strang sich kreuzen.

Die auf diese Art hergestellten Verbund-Bauplatten sind insbesondere in Gegenden, wo Holz, Sand (für Beton), Gips und dgl. zur Verfügung stehen, mit sehr geringen Kosten herstellbar und ermöglichen den Bau von billig herzustellenden Wohngebäuden für Personen und/oder Lagerung von Waren.

Wird eine gute Wärmeisolation gewünscht, dann können beim Herstellungsverfahren vor der Vereinigung der beiden Bänder zwischen diese in Bewegungsrichtung der Bänder nebeneinander mehrere sich im wesentlichen in Bewegungsrichtung der Bänder erstreckende Verbindungsrippen eingeführt werden und in die Zwischenräume zwischen diesen Verbindungsrippen wärmeisolierendes Material eingebracht werden.

Weiterbildungen und Varianten der Erfindung sind im wesentlichen in den Unteransprüchen gekennzeichnet und werden nachstehend in Verbindung mit den in Ausführungsbeispielen dargestellten Figuren beschrieben.

Es zeigt

Fig. 1 eine schematisch vereinfacht gezeichnete Vorrichtung zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens,

Fig. 2 ein Schema zur Erläuterung einer Variante des erfindungsgemäßen Verfahrens bzw. der zu ihrer Durchführung geeigneten Vorrichtung,

Fig. 3 bis 14 Schnitte durch verschiedene Ausführungsformen der erfindungsgemäß als Zwischenprodukt hergestellten miteinander zu vereinigenden Bänder,

Fig. 15 einen Längsschnitt durch eine erfindungsgemäß hergestellte aus zwei Bändern und einer Zwischenschicht bestehenden Verbund-Bauplatte,

Fig. 16 einen Querschnitt durch eine Verbund-Bauplatte gemäß Fig. 15,

Fig. 17 einen Querschnitt durch einen Rand einer erfindungsgemäßen Verbund-Bauplatte, der besonders als Fußpunkt einer Haus- und Außenwand geeignet ist,

Fig. 18 eine Ausführungsform der erfindungsgemäßen Bauplatte in isometrischer Darstellung mit zwei seitlichen Abschlußprofilleisten und zwei Verbindungsrippen.

In Fig. 1 ist in stark vereinfachter schematischer Darstellung eine Vorrichtung zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens dargestellt. Die beiden zu vereinenden Bänder 1 A und 1 B werden mit Hilfe von synchron rotierenden Trommeln 2 und 2′ kontinuierlich gefertigt. Auf die beiden Trommeln werden hintereinander und parallel zu den Achsen der Trommeln Profilstäbe 3 in dichter Folge aufgebracht.

Diese Profilstäbe werden durch eine größere Anzahl von parallel zueinander angeordneten, in Richtung des Trommelumfangs orientierten Fäden 4 bzw. 4′ unter Spannung derart auf die Trommeln 2 bzw. 2′ aufgewickelt, daß die Profilstäbe 3 durch diese Vorspannung gegen die Mantelfläche der beiden Trommeln gedrückt werden.

Die Trommel 2 wird vor dem Aufbringen der Profilstäbe 3 mit einer Gelcoatschicht 5 bedeckt, welche durch Aufspritzen von flüssigem, härtbarem Kunststoff mittels der Vorrichtung 6 und Aushärtung dieses Kunststoffes durch Erwärmung mittels des Heizgerätes 7 erzeugt wird. Hierauf wird mittels einer Vorrichtung 8 eine Schicht 9 aus Fasern und flüssigem, härtbarem Kunststoff aufgebracht. Danach werden die Profilstäbe 3 mittels der Fäden 4 bzw. 4′ aufgedrückt. Durch rhythmische Stöße auf die Profilstäbe wird die darunter befindliche Schicht aus Fasern und flüssigen, härtbaren Kunststoffen verdichtet. Beim Passieren des Heiztunnels 10 wird der Kunststoff ausgehärtet. Bevor das Band 1 A die Trommel 2 verläßt, ist der flüssige Kunststoff ausgehärtet, so daß die Profilstäbe 3 gleichzeitig mit der Glasfaserkunststoffschicht fest verbunden sind.

Es wird ferner auf der Trommel 2′ ein zweites Band 1 B hergestellt. Zuerst werden die Profilstäbe 3 auf die blanke Trommel 2′ aufgebracht und durch die Fäden 4′ fest gegen die Oberfläche der Trommel 2′ gedrückt; sodann wird mittels der Vorrichtung 8′ von außen eine Schicht 9 von Fasern mit flüssigem, härtbarem Kunststoff aufgebracht, welche die Profilstäbe 3 abdeckt und durch rhythmisch ausgeübte Stöße oder andere bekannte Maßnahmen verdichtet wird. Bis zum Verlassen der Trommel ist die Glasfaserkunststoffschicht 9 des Bandes 1 B ebenfalls ausgehärtet.

Die beiden Bänder 1 A und 1 B werden sodann zwischen den beiden Walzen 11 hindurchgeführt und dabei gegebenenfalls gleichzeitig Isoliermaterial 12, z. B. Platten aus Schaumkunststoff und Klebematerial 13 eingeführt. Außerdem können Verstärkungsrippen aus Glasfaserkunststoff 14 oder aus Holz 14′ und an den Rändern Abschlußprofile 15 eingeführt werden. Alle diese Teile werden durch die Walzen 11 zusammengedrückt.

Soweit die beiden Bänder mit nagelbaren Innenseiten und nagelbaren Verstärkungsrippen 14′ sowie nagelbaren Randprofilen ausgestattet sind, ist nach mechanischer Haftung hinter der Walze der Verfahrensablauf bereits beendet, weil der evtl. benutzte zusätzliche Binder, Leim und dgl. auch außerhalb der dargestellten Vorrichtung nachhärten kann.

Bei einer bevorzugten Variante wird jedoch nach dem Zusammenpressen aller Teile durch die Walze 11 der zusammengepreßte Strang auf einer Strecke von 8 bis 12 m mittels umlaufender Bänder 19 und 20 kontinuierlich weiter unter schwachem Druck gehalten, bis der fertige, d. h. ausgehärtete Strang 22 diese Vorrichtung verläßt.

An den Stellen, an denen die Bänder auf den Strang 22 auflaufen, wird mittels in der Fig. 1 nicht dargestellter Absaugvorrichtung Luft angesaugt und ein Unterdruck erzeugt, so daß die Bänder gut am Strang anliegen. Die Bänder werden motorisch angetrieben und können dazu dienen, den Strang in der durch den Pfeil 23 angedeuteten Richtung kontinuierlich zu transportieren, so daß eine besondere Antriebsvorrichtung für die Trommeln 2 und 2′ entbehrlich wird.

Nach dem Verlassen der vorstehend beschriebenen Vorrichtung können nun in bekannter Weise Verbund-Bauelemente beliebiger Längen zugeschnitten und mit Aussparungen für Fenster, Türen und dgl. versehen werden.

Auf die gehärtete Schicht 9 aus Fasern und Kunststoff kann noch als sogenannte Versiegelung eine weitere Schicht 9′ aufgetragen werden, um eine erhöhte Beständigkeit gegen Witterungseinflüsse, Chemikalien und dgl. zu erzielen. In manchen Fällen kann es zweckmäßig sein, diese Schicht 9′ nicht erst nach Fertigstellung des Stranges 22 aufzutragen, sondern schon bei der Herstellung des Bandes 1 B im Bereich der Trommeln 2′.

Diese Verbund-Bauelemente haben auf der in der Fig. 1 oben gezeichneten Außenflächen des auf der Trommel 2 erzeugten Bandes 1 A eine glatte Oberfläche, da die außen liegende Gelcoatschicht 4 unmittelbar auf der blanken Trommeloberfläche hergestellt wurde. Auf der in der Fig. 1 unten gezeichneten Außenseite des auf der Trommel 2′ hergestellten Bandes 1 B haben die Verbund-Bauelemente eine strukturierte Oberfläche, die durch die außen liegende Schicht aus Fasern und härtbarem Kunststoff gebildet ist.

Besteht der Wunsch, Verbund-Bauelemente herzustellen, bei denen eine Außenseite von den Profilstäben gebildet wird, dann wird bei der Herstellung des Bandes 1 A auf der Trommel 2 das Material in der Reihenfolge aufgebracht, wie vorstehend für die Herstellung des Bandes 1 B auf der Trommel 2′ beschrieben. In diesem Fall wird jedoch keine Gelcoatschicht mittels der Vorrichtung 6 auf die Trommel 2 aufgespritzt und die Schicht aus Fasern und flüssigem, härtbarem Kunststoff nicht mittels der Vorrichtung 8, sondern mittels der Vorrichtung 8′ aufgespritzt. Nach dem Verlassen der Trommel 2 liegen dann die Profilstäbe 3 auf der in der Figur oben gezeichneten Außenseite des Bandes 1 A. Die aus diesem Strang dann hergestellten Verbund-Bauelemente eignen sich gut zur Herstellung von Zimmerwänden, bei denen die z. B. aus Gips bestehenden Profilstäbe mit Tapeten beklebt werden sollen, oder bei denen profilierte Holzleisten zur Auskleidung der Wand vorgesehen sind.

Will man jedoch Verbund-Bauelemente herstellen, bei denen die Profilstäbe auf beiden Außenseiten sichtbar sind, dann wird das Band 1 A auf der Trommel 2 so erzeugt wie vorstehend beschrieben, jedoch muß bei der Herstellung des Bandes 1 B die Richtung der Beschickung der Trommel 2′ geändert werden und das Band 1 B nach dem Ablaufen von der Trommel 2′ um eine Umlenkwalze 25 geführt werden. In Fig. 2 ist schematisch stark vereinfacht die Herstellung derartiger Verbund-Bauelemente angedeutet.

Sollen jedoch beide Außenseiten des Verbund-Bauelementes faserige Struktur an den Außenseiten aufweisen, dann wird das Band 1 B so hergestellt wie in Fig. 1 dargestellt, jedoch Band 1 A im Prinzip wie Band 1 B hergestellt, aber die Trommel 2 wird in entgegengesetzter Weise beschickt, wie dies durch eine gestrichelte Linie angedeutet ist. Außerdem wird Band 1 A über eine Umlenkwalze 26 geführt. Die einzelnen Bänder 1 A und 1 B können daher in verschiedener Weise hergestellt werden und es ergeben sich mannigfaltige Kombinationen. Es können also mehrere verschiedenartige Oberflächen hergestellt und in beliebiger Weise miteinander kombiniert werden.

Die Fig. 3 bis 14 zeigen im Querschnitt verschiedene Varianten von Bändern 1 A bzw. 1 B, die in der vorstehend beschriebenen Weise hergestellt werden können. Jeweils zwei derartige Bänder werden nach dem vorstehend beschriebenen Verfahren zu einem Strang 22 zusammengedrückt und es lassen sich daher Verbund-Bauplatten verschiedenartigster Oberflächengestaltung herstellen.

Fig. 3 zeigt ein Band 1 A mit einer äußeren Gelcoatschicht 5, einer darauffolgenden Schicht 9 aus Fasern und Kunststoff und Profilstäben 3, die im wesentlichen die Gestalt eines Doppel-T haben. Zwischen den Profilstäben 3 sind die Hohlräume 30. Diese Formgebung der Profilstäbe und die Anordnung der Hohlräume 30 ergibt ein höheres Widerstandsmoment bei geringerem Gewicht. Die Hohlräume dienen außerdem nicht nur zur Entspannung der Dampfdiffusion, zur Unterbringung von Elektroinstallation und dgl., sie können vorzugsweise auch zum Ausfüllen mit anderen Materialien zum Zwecke der Verbesserung der Festigkeit, der Schalldämmung, oder der Wärmeisolation verwendet werden. In Frage kommen bevorzugt mineralische Isolierstoffe, Sand oder Zementmörtel bzw. Beton.

Fig. 4 zeigt einen Querschnitt durch ein auf der Trommel 2′ der Fig. 1 hergestelltes Band 1 B. Die Profilstäbe 3 haften fest an der aus Fasern und Kunststoff bestehenden Schicht 9, welche mit einer Versiegelung 9′ abgedeckt ist. Fig. 5 zeigt eine Ausführungsform der Profilstäbe 3 mit vorspringenden, abgerundeten Nasen 3 A. Diese Nasen 3 A liegen unmittelbar an der zugeordneten Gegenfläche der benachbarten Profilstäbe an, so daß die härtende Faser-Kunststoffschicht nicht in die Zwischenräume zwischen den Profilstäben 3 eindringen kann.

In Fig. 6 sind in die V-förmigen Zwischenräume zwischen benachbarten Profilstäben 3 zusätzliche Stäbe 3′ aus Stahl, Hartaluminium oder Faser-Kunststoff eingelegt, zum Zwecke einer zusätzlichen mechanischen Versteifung.

In den Fig. 7, 8 und 9 sind Bänder dargestellt, welche Profilstäbe verschiedener Formgebung tragen. Die Ausführungsformen 7 und 8 werden bevorzugt, wenn die Oberfläche der Verbund-Bauplatte aus sichtbar bleibenden hölzernen Profilstäben gebildet wird. Bei den Ausführungsformen gemäß Fig. 9 und 10 finden wellenförmige Profilstäbe Verwendung, die auf ihrer der Schicht 9 zugewendeten Seite einen Hohlraum 31 haben. Dieser Hohlraum kann entweder leer bleiben, wie bei Fig. 10 und 11, oder aber mit einem Füllstoff ausgefüllt werden, wie dies in Fig. 12 angedeutet ist.

Die Fig. 13 und 14 zeigen Ausführungsformen, bei denen die Profilstäbe aus gezogenen Metallen oder aus endlos gefertigten Kunststoffprofilen oder dgl. bestehen. In Fig. 14 bestehen die Profilstäbe 3 aus Vierkantrohren.

Die in Fig. 15 in Längsschnitt und in Fig. 16 in Querschnitt dargestellte Verbund-Bauplatte enthält Verbindungsrippen 14 aus GFK, zwischen denen Isolierplatten 12 aus Kunststoffschaum angeordnet sind. Dabei wird in der Fig. 15 verdeutlicht, daß es sich um eine Variante einer Verbund-Bauplatte handelt, bei welcher die Unterseite aus dem in Fig. 5 dargestellten und die Oberseite analog aus dem in Fig. 3 dargestellten Band gebildet wird. Diese sind im Bereich 13 mit der Zwischenschicht verklebt.

Die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellten Verbund-Bauplatten zeichnen sich insbesondere durch nachstehende Vorteile aus:

Die Außendeckschichten der Verbund-Elemente sind den beim Fertigteilbau gebräuchlichen Spanplatten in der Beanspruchbarkeit, Witterungsbeständigkeit, Gestaltbarkeit bezüglich Oberflächenstruktur, Farbe, etc. und in der Festigkeit weit überlegen und gleichzeitig erheblich preiswerter.

Beispielsweise ist ein Verbund-Element nach der Erfindung bei annähernd gleichen Funktionseigenschaften einem langjährig bewährten und bekannten Verbund-Element (Sandwichplatte) mit z. B. Außendeckschichten von ca. 3 mm glasfaserverstärkten Kunststoffen in den Herstellungskosten soweit überlegen, daß es je nach Variante nur etwa ein Drittel bis ein Halb so teuer ist.

Während für die Herstellung von Spanplatten, Sperrholzplatten und dgl., die bevorzugt als Außenschichten (Bänder) für Wand-Elemente im Fertigbauteil verwendet werden, Investitionen in Größenordnung mehrstelliger Millionenbeträge erforderlich sind, werden im Vergleich dazu nur unbedeutende Investitionen für Fertigungsanlagen benötigt, um stabähnliche Profile herzustellen. Besonders geringe Investitionen erfordern Anlagen, um Profilstäbe aus Holz herzustellen, da bei Profil-Querschnitten von nur etwa maximal 10 × 30 mm noch einfache Schneidmesser oder rotierende Schälmesser verwendet werden können, also gleichzeitig mit dem Vorteil, daß keine Verluste durch die Zerspannung (keine Sägespäne) anfallen.

Holzprofile mit Querschnitten dieser Größenordnung können direkt vom Baumstamm geschnitten werden, weil sie durch das günstige Verhältnis von Volumen zu Oberfläche schnell und ohne große Spannungsrisse trocknen und nach kurzer Lagerzeit nach dem erfindungsgemäßen Verfahren zu Bändern bzw. Verbund-Bauelementen verarbeitet werden.

Ein entscheidend wichtiger Vorteil ist der Erhalt der naturgewollten Urfestigkeit des Baumes in Faserrichtung der Holzprofile. Im Vergleich dazu haben "in kleine Späne zerhackte und wieder zu Spanplatten zusammengeleimte Bäume" (Spanplatten) diese Urfestigkeit des Holzes vollständig verloren.

Zu den wichtigsten Merkmalen gehört die Kombination der sehr dünnen Schichten aus glasfaserverstärktem Kunststoff mit den quer zur Fertigungsrichtung angeklebten (anpolymerisiert) stabartigen Profilen.

Das nur einseitig an die Profilstäbe gebundene endlose Band aus einer dünnen Schicht Glasfaserkunststoff garantiert in Längs- und Querrichtung außerordentlich hohe Zugfestigkeiten, doch bleibt das Band während des Fertigungsablaufes quer zur Richtung der stabartigen Profile elastisch (begrenzt biegbar). Dies ist die entscheidende Funktionseigenschaft, um einen einfachen vollkontinuierlichen Fertigungsablauf zu realisieren. Dabei ist die Steifigkeit des Bandes in Richtung quer zur Fertigung - verursacht durch die Stabprofile - von entscheidender Wichtigkeit für den Fertigungsablauf und für die hohe Biegefestigkeit, Knickfestigkeit und Druckfestigkeit in senkrechter Richtung, z. B. auf eine fertige Häuserwand.

Da die Außendeckschichten der Verbund-Elemente in einer Ebene geradezu optimal durch die Stabprofile ausgesteift werden, hat die dünne fasrige Schicht bezüglich der Festigkeitseigenschaften vor allem ihre wichtige Funktionsaufgabe in Fertigungsrichtung, d. h. beim fertigen Wand-Element in Längsrichtung der später montierten Wand (horizontale Richtung).

Eine Schicht aus glasfaserverstärktem Polyesterharz von nur 0,8 mm Stärke, wie sie bevorzugt für die Außenwände von Häusern vorgesehen wird, kann in Längsrichtung einer Hauswand bei einer Reißlast von spezifisch ca. 12 kg/mm² eine Gesamtreißlast bei einer Wand von 2,50 m Höhe von 24 000 kg aufnehmen, d. h. sofern eine gleichartige Innen- und Außendeckschicht vorgesehen wurde, sogar 48 000 kg.

Diese Eigenschaft garantiert einen optimalen Widerstand, auch gegen extremste Belastungen (Orkan, Erdbeben, etc.). Dazu kommt die mit keinem Bauputz oder Anstrich vergleichbare beispiellose Beständigkeit gegen Witterungseinflüsse, sogar gegen ätzende Säuren, Chemikalien und dgl. Der Form- und Farbgestaltung sind kaum Grenzen gesetzt. Grobe Beschädigungen können von einem begabten Nichtfachmann leicht ausgeführt werden. Die in Fertigungsrichtung noch biegbaren Bänder (mit Außendeckschichten aus Spanplatten, Sperrholz und anderen Platten wäre ein derartiger Verfahrensablauf undurchführbar), werden an die als Kalibrierwalze wirkenden Walzen 11 gepreßt und mit diesen verbunden.

An dieser Station erfolgt auch die Aussteifung des nun kompletten Verbund-Elementes in horizontaler Richtung (bezogen auf die später aufgerichtete Verbund-Bauplatte, z. B. als Häuserwand) durch die Zwischenlagen, die unmittelbar vor der Kalibrierwalze eingeführt werden, auf billigste und funktionstechnisch geradezu optimale Weise.

Von Bedeutung ist dabei, daß auch in Richtung der Profilstäbe Verbindungsrippen in Form von Metallprofilen und Holzbalken etc. vor der Kalibrierwalze eingeführt werden können und z. B. Anschlußstellen für Dachbinder und dgl. weiter zu verstärken.

Die Vorrichtung und das erfindungsgemäße Verfahren ermöglichen es auch, vor der Kalibrierwalze Rohre, Elektroinstallationsleitungen, Installations-Hohlräume und dgl. auf einfache Weise in die Verbund-Bauplatten einzubringen.

Nach dem Verlassen der Maschine (s. Fig. 1) werden die in der Breite bereits auf Maß gefertigten Bau-Elemente auf Länge geschnitten und mit Aussparungen für Fenster, Türen und dgl. versehen. Die Ausschnitte werden gesammelt und später als Kernmaterial wieder verwendet, wobei Verbund-Elemente mit noch höheren Festigkeitswerten entstehen, da diese Sonderausführung praktisch an jeder Seite zwei Deckschichten aufweist.

Die hervorragenden Eigenschaften der Leichtbau-Verbund-Elemente sichern das ideale, d. h. ingenieurmäßig optimal gestaltbare und statisch exakt vorausberechenbare Leichtbau-Element. Dabei sind neben den überlegenen Festigkeitseigenschaften, den ebenfalls konkurrenzlosen Eigenschaften bezüglich Außenbewitterung, ja sogar Säurebeständigkeit etc. die annähernd beliebig gestaltbare Oberfläche und die Nagelbarkeit besonders hervorzuheben.

Entscheidend ist dabei auch, daß die die Maschine (Fig. 27) verlassenden Fertig-Elemente mit einer endgültigen Oberflächenversiegelung ausgestattet werden können.

Die Verbund-Bauplatte gemäß der Erfindung ist u. a. besonders geeignet für Häuserwände, Außenwände von Großbauten, Kühlräumen, Trennwänden, belastbare Zwischenböden, Silos, Fahrzeugaufbauten, Container, Großbehälter aller Art, bei einigen Varianten sogar für Wasserbehälter, Feuerlöschteiche, Schwimmbecken und dgl. mehr.

Claims (23)

1. Verfahren zum Herstellen von Verbund-Bauplatten für Außenwände für Gebäude und dergl., dadurch gekennzeichnet, daß auf den Umfang einer um ihre Achse rotierenden Trommel (2) Profilstäbe (3) in dichter Folge parallel zueinander aufgebracht werden, die von der Trommel (2) langsam weitertransportiert werden, daß hinter der Stelle (bezogen auf die Bewegungsrichtung der Trommel), an welcher die Profilstäbe (3) aufgebracht werden, auf die Außenseite der Profilstäbe eine größere Anzahl von parallel zueinander angeordneten, in Richtung des Trommelumfanges orientierten Fäden bzw. Drähten (4 bzw. 4′) unter Spannung derart aufgewickelt werden, daß die von der Trommel weitertransportierten Profilstäbe (3) mit Vorspannung gegen die Mantelfläche der Trommel gedrückt werden, daß die Profilstäbe mittels eines flüssig aufgebrachten härtbaren Bindemittels mit Fasern sowie einer mit der Trommel umlaufenden dünnen Schicht eines geeigneten Materials verbunden werden, daß Mittel angewendet werden, beispielsweise Wärmestrahlung, welche die Härtung des auf dem Umfang der Trommel befindlichen härtbaren Bindemittels beschleunigen, daß sodann die von der Trommel (2) als erstes Band (1 A) ablaufenden vereinigten Schichten und ein in analoger Weise auf einer zweiten Trommel (2′) hergestelltes zweites Band (1 B), parallel zueinander geführt, zwischen die beiden Bänder ein klebendes Verbindungsmittel eingebracht wird und die beiden Bänder (1 A, 1 B) und das zwischen ihnen befindliche Verbindungsmittel durch ein Walzenpaar (25, 26) geführt werden, welche die beiden Bänder (1 A, 1 B) auf das Verbindungsmittel drücken und im weiteren Verlauf diese mit den beiden Bändern zu einem Strang (22) fest verbunden werden.

2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die auf die Trommel (2) aufgebrachten Profilstäbe (3) mit einer zur Achse der Trommel parallelen Geraden einen spitzen, vorzugsweise weniger als 45 Grad betragenden Winkel einschließen und die Profilstäbe der beiden Bänder (1 A, 1 B) im Strang (22) sich kreuzen.

3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die auf die Trommel (2) aufgebrachten Profilstäbe (3) im wesentlichen parallel zur Achse der Trommel (2) angeordnet sind.

4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß vor der Vereinigung der beiden Bänder (1 A, 1 B) zwischen diese in Bewegungsrichtung der Bänder nebeneinander mehrere sich im wesentlichen in Bewegungsrichtung der Bänder erstreckende Verbindungsrippen eingeführt werden und in die Zwischenräume zwischen diesen Verbindungsrippen wärmeisolierendes Material eingebracht wird.

5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß auf die rotierende Trommel (2 bzw. 2′) zuerst eine Gelcoatschicht (5) aufgebracht wird, daß diese Schicht sodann zwecks Einleitung der Polymerisation erwärmt wird, daß hierauf eine Schicht (9) aus Fasern und flüssigem, härtbarem Kunststoff aufgebracht wird, hierauf die Profilstäbe (3 bzw. 3′) aufgebracht werden, und daß erst dann auf diese aufgedrückten Profilstäbe rhythmische Stöße ausgeübt werden.

6. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß nach dem Aufbringen der Profilstäbe (3) auf die Trommel (2 bzw. 2′) und daß nach dem unter Spannung erfolgten Aufwickeln der Fäden bzw. Drähte (4 bzw. 4′) von außen ein Gemisch von Fasern mit flüssigem, härtbarem Kunststoff (9) aufgebracht wird, welche die Profilstäbe (3) abdeckt.

7. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß auf die rotierende Trommel (2 bzw. 2′) zuerst eine aus Papier, Jute oder dgl. bestehende dünne Bahn aufgelegt wird, daß sodann auf diese ein härtbarer, flüssiger Binder aufgebracht, vorzugsweise aufgesprüht wird, und daß erst dann die Profilstäbe (3) aufgebracht werden.

8. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß nach dem Aufbringen der Profilstäbe (3) auf die Trommel (2 bzw. 2′), und daß nach dem unter Spannung erfolgten Aufwickeln der Fäden bzw. Drähte (4 bzw. 4′) von außen auf die Profilstäbe (3) eine aus Papier, Jute oder dgl. bestehende dünne Bahn aufgelegt wird, daß sodann auf diese ein härtbarer, flüssiger Binder aufgebracht, vorzugsweise aufgesprüht, wird, und daß erst dann auf diese abdeckende Schicht leichte rhythmische Stöße ausgeübt werden.

9. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen die beiden Bänder (1 A und 1 B) Platten aus Isoliermaterial (12) in ununterbrochener Folge eingeführt werden, deren den beiden Bändern zugewendete Außenseiten mit härtbarem Kunststoff (13) bedeckt sind.

10. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen die beiden Bänder (1 A und 1 B) zwei oder mehrere nebeneinander liegende in Bewegungsrichtung der Bänder sich erstreckende Verbindungsrippen (14 bzw. 14′) eingebracht werden, die vorzugsweise aus nagelbarem Material bestehen und daß die zwischen den Verbindungsrippen gebildeten benachbarten Hohlräume mit losem bzw. lockerem mineralischem Isoliermaterial ausgefüllt werden, vorzugsweise mit Steinwolle.

11. Verfahren nach Anspruch 1, 9 und 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Rippen (14 bzw. 14′) aus Glasfaserkunststoff bestehen und vorzugsweise erst im Laufe des Fabrikationsvorganges aus einem Gemisch von Glasfasern und flüssigem, härtbarem Kunststoff zwischen den Bändern und Schaumplatten gebildet werden.

12. Plattenförmiger Verbund-Bauteil hergestellt mit dem Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Profilstäbe (3) aus Holz bestehen mit im wesentlichen längsorientiertem Faserverlauf.

13. Plattenförmiger Verbund-Bauteil hergestellt mit dem Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß auf der einen, vorzugsweise für die Außenseite eines Gebäudes vorgesehenen, Seite Profilstäbe (3) aus mit Fasern versetztem Beton und auf der anderen, vorzugsweise für eine Innenseite eines Gebäudes vorgesehenen, Seite Profilstäbe (3) aus mit Fasern versetztem Gips angeordnet sind.

14. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ein Band gemäß Anspruch 5 und das zweite Band gemäß Anspruch 6 zusammengesetzt ist.

15. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ein Band gemäß Anspruch 5 und das zweite Band gemäß Anspruch 7 zusammengesetzt ist.

16. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ein Band gemäß Anspruch 5 und das zweite Band gemäß Anspruch 8 zusammengesetzt ist.

17. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ein Band gemäß Anspruch 7 und das zweite Band gemäß Anspruch 6 zusammengesetzt ist.

18. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ein Band gemäß Anspruch 8 und das zweite Band gemäß Anspruch 6 zusammengesetzt ist.

19. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ein Band (1 A) gemäß Anspruch 7 und das zweite Band (1 B) gemäß Anspruch 8 zusammengesetzt ist.

20. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß beide Bänder (1 A, 1 B) untereinander gleichartig nach einem der Ansprüche 5 bis 8 zusammengesetzt sind.

21. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zwei mit gleicher Umfangsgeschwindigkeit rotierende Trommeln (2 bzw. 2′) achsparallel hintereinander angeordnet sind, daß in jeder der beiden Trommeln, und zwar vorzugsweise im obersten Bereich ihres Trommelumfangs, je eine Vorrichtung zur Zufuhr von parallel zueinander angeordneten Profilstäben (3) sowie eine Vorrichtung zur Zufuhr von untereinander parallelen, mit Abstand voneinander angeordneten Fäden bzw. Drähten (4 bzw. 4′) vorgesehen ist und die Anordnung derart getroffen ist, daß bei Drehung der Trommeln diese Fäden bzw. Drähte (4 bzw. 4′) unter Spannung auf die auf dem Trommelumfang befindlichen Profilstäbe (3) aufgewickelt werden, daß im Bereich des Umfangs beider Trommeln (2 bzw. 2′) Vorrichtungen (8 bzw. 8′) zum Aufbringen eines flüssigen, härtbaren Bindemittels vorgesehen sind und im Bereich beider Trommeln (2 bzw. 2′) Vorrichtungen (10) zum Aufheizen der auf die Trommeln aufgebrachten Materialien und damit zum Aushärten des härtbaren flüssigen Binders hinter (bezogen auf die Bewegungsrichtung des Trommelumfangs) der Vorrichtung zur Zufuhr der Fäden bzw. Drähte (4 bzw. 4′) angebracht sind, daß ein Walzenpaar (25, 26) zum Zusammenpressen der von den Trommeln (2 bzw. 2′) ablaufenden Bänder (1 A, 1 B) vorgesehen ist und in Ablaufrichtung der Bänder (1 A, 1 B) hinter diesem Walzenpaar (25, 26) kontinuierlich umlaufende Endlosbänder (19, 20) angeordnet sind.

22. Vorrichtung nach Anspruch 21, dadurch gekennzeichnet, daß eine zu einer Trommel (2 bzw. 2′) zugeordnete achsparallele Umlenkwalze (25, 26) vorgesehen und derart angeordnet ist, daß das von dieser Trommel (2 bzw. 2′) ablaufende Band (1 A bzw. 1 B) um die dieser Trommel zugeordnete Umlenkwalze (25, 26) herumgeführt werden kann.

23. Vorrichtung nach Anspruch 21, gekennzeichnet durch eine derartige Ausbildung, z. B. eine umsteckbare oder eine schwenkbare Ausbildung der Zufuhreinrichtung für die Profilstäbe (3) zu wenigstens einer Trommel (2 bzw. 2′), daß wahlweise für jede der beiden Drehrichtungen dieser Trommel die Zuführung unter einem spitzen Winkel zur Bewegungsrichtung dieser Trommel an der Zuführungsstelle erfolgen kann.