CH665418A5 - Apovincaminol-derivate und verfahren zu ihrer herstellung. - Google Patents

Apovincaminol-derivate und verfahren zu ihrer herstellung. Download PDF

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CH665418A5
CH665418A5 CH1720/85A CH172085A CH665418A5 CH 665418 A5 CH665418 A5 CH 665418A5 CH 1720/85 A CH1720/85 A CH 1720/85A CH 172085 A CH172085 A CH 172085A CH 665418 A5 CH665418 A5 CH 665418A5
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apovincaminol
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mmol
acid addition
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CH1720/85A
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Tibor Dr Keve
Bela Dr Zsadon
Gyoergy Dr Fekete
Janos Dr Galambos
Laszlo Dr Szporny
Margit-Bukovecz Barta
Lilla Dr Forgacs
Arpad Dr Kiraly
Gyoengyver Dr Soos
Bela Dr Kiss
Maria-Balazs Dr Zajer
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Richter Gedeon Vegyeszet
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Description

BESCHREIBUNG Die Erfindung betrifft neue Apovincaminol-Derivate, ihre Säureadditionssalze und ein Verfahren zu ihrer Herstellung. Die Erfindung betrifft ferner die diese Verbindungen
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worin
R] für Wasserstoff, Nitrogruppe oder Halogen und
R2 für gegebenenfalls substituierte Alkyl- oder Phenyl-gruppe steht, während
R3 und R4 zusammen eine chemische Bindung bedeuten oder unabhängig voneinander für Wasserstoff, Hydroxylgruppe oder eine Gruppe -OR5 stehen, in der R5 eine gegebenenfalls substituierte Alkanoyl- oder Benzoylgruppe bedeutet,
mit der Einschränkung, dass im Falle R| =H und R2=3,4,5-Trimethoxyphenylgruppe R3 und R4 zusammen keine chemische Bindung bedeuten können, und mit der Einschränkung ferner, dass im Falle R3 = R4=H Rj eine andere Bedeutung hat als Wasserstoff, Nitrogruppe oder Bromatom.
Steht R] für Halogen, so sind Brom beziehungsweise Chlor bevorzugt. Steht R2 für Alkylgruppe, so kommen die Methyl-, Äthylgruppe oder höhere Alkylgruppen, zum Beispiel die Pentadecylgruppe in Frage. Als Substituenten der Phenylgruppe sind zum Beispiel die Nitro- oder Methoxy-gruppe bevorzugt. In der Bedeutung von R5 ist die Alkano-ylgruppe vorzugsweise eine Acetylgruppe, als substituierte Benzoylgruppe kommt vorzugsweise die 3,4,5-Trimethoxy-benzoylgruppe in Frage.
Die Verbindungen der allgemeinen Formel (I) sind neu. Verbindungen ähnlicher Struktur sind in der ungarischen Patentschrift Nr. 183 323 (belgische Patentschrift Nr. 892 069), der ungarischen Patentschrift Nr. 183 324 (belgische Patentschrift Nr. 891 991) und der ungarischen Patentschrift Nr. 183 326 (belgische Patentschrift Nr. 892 070) beschrieben. Diese Patentschriften betreffen das Trimethoxy-benzoat des Apovincaminols und des 17,18-Dehydroapo-vincaminols, ferner das 9-Nitro-, 11-Nitro-, 10-Brom-, 11-Brom- und 10-Methoxy-apovincaminoltrimethoxybenzoat. Gemäss der Literatur hemmen diese Verbindungen die Aktivität des Enzyms Phosphodiesterase und sind in erster Linie zur Heilung von mit krankhafter Zellproliferation verbundenen Hautkrankheiten anwendbar.
Die erfindungsgemässen Verbindungen sind ebenfalls zur Heilung von Hautkrankheiten einsetzbar und haben gegenüber den bisher bekannten Verbindungen den Vorteil einer grösseren Photostabilität. Bekanntermassen sind die mit einer krankhaften Proliferation der Epidermis verbundenen Erkrankungen verhältnismässig häufig. Unter diesen Krankheiten sind gutartige und bösartige gleichermassen zu finden, manche Krankheitsformen kommen nur am Menschen, andere sowohl an Menschen wie auch an Tieren vor.
Da ein Teil der mit krankhafter Zellproliferation verbundenen Hautkrankheiten, zum Beispiel die Psoriase, an Tieren nicht vorkommt, kann die Antipsoriasewirkung der Verbindungen im Tierversuch nur indirekt glaubhaft gemacht werden.
Voorhees und Mitarbeiter (Arch. Derm. 104 359-365 (1971) ) stellten fest, dass die krankhafte Zellproliferation von einem Absinken des Spiegels des cyclischen Adenosin-
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monophosphats (c-AMP) begleitet ist. Das c-AMP entsteht durch die Wirkung der Adenylcyclase und wird von dem Enzym Phosphodiesterase abgebaut. Voorhees beeinflusste den psoriatischen Prozess erfolgreich mit Mitteln, die die Funktion der Adenylcyclase stimulieren (zum Beispiel Norepinephrin) oder die Funktion der Phosphodiesterase hemmen (zum Beispiel Papaverin).
In eigenen Modellversuchen wurde festgestellt, dass Verbindungen, die in vitro die Phosphodiesterase hemmen, in klinischen Versuchen zur Behandlung der Psoriase geeignet waren.
Diese Modellversuche wurden mit aus tierischen Geweben (Rattengehirn, Rindergehirn, Rinderherz) isolierter Phosphodiesterase vorgenommen. Das Enzym wurde mit der Methode von J. Schröder und H.V. Richenberg (Biochem. Biophys. Acta 302 50 (1973) ) isoliert und auf die von J.G. Hardman und E.W. Sutherland (J. Biol. Chem. 240 3704 (1965) ) beschriebene Weise gereinigt. Die Aktivität des gereinigten Enzyms wurde mit der Radioisotopmethode von G. Pöch in einem Inkubationssystem zuerst ohne Hemmstoff, dann in Gegenwart der zu untersuchenden Verbindung als Hemmstoff nach 20minütiger Inkubationszeit gemessen (N.S. Arch. Pharmacol. 268 272 (1971) ).
Dazu wurden aus den zu untersuchenden Verbindungen mit wässriger Salzsäure Stammlösungen der Konzentration von 1 mMol bereitet und den inkubierten Enzympräparaten jeweils so viel von der Stammlösung zugesetzt, dass die Konzentration der Verbindung in der inkubierten Probe 5 x IO-6,1 x 10~5 beziehungsweise 5 x 10~5 Mol/1 betrug. In
Tabelle 1
Verbindung (Code und Bezeichnung)
Papaverinhydrochlorid
886 (9-Nitro-l 7,18-dehydroapovincaminoI-acetat)
887 (11 -Nitro-17,18-dehydroapovincaminol-acetat)
888 (9-Nitro-17,18-dehydroapovincaminol-3', 4', 5'-trimethoxybenzoat)
889 (11-Nitro-17,18-dehydroapovincaminol-3', 4', 5'-trimethoxybenzoat)
956 (18ß-0-Acetyl-apovincaminol-0-acetat)
1041 (18ß-Hydroxy-apovincaminol-acetat) 1079 (18ß-Hydroxy-apovincaminol-3', 4', 5'-trimethoxybenzoat)
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analoger Weise wurden auch Referenzpräparate mit Papaverin angesetzt. Die Aktivität der Kontrolle (Enzymlösung ohne Hemmstoff) wurde als 100% betrachtet, und die Aktivitäten der die zu untersuchenden Verbindungen beziehungsweise das Papaverin enthaltenden Lösungen wurden in Prozent der Kontrolle ausgedrückt.
Die mit aus Gehirn beziehungsweise Herz des Rindes gewonnenen Enzyme wurden in analoger Weise eingesetzt. Die Aktivität des Enzyms wurde als Funktion des Logarithmus der in |iMol ausgedrückten Konzentration des Enzyminhibitors graphisch dargestellt, und aus der Kurve wurde diejenige Konzentration des Enzyminhibitors abgelesen, die die Enzymaktivität um 50% verringert (I50). Die Ergebnisse sind in der nachfolgenden Tabelle zusammengefasst.
Aus der Tabelle ist ersichtlich, dass die neuen Verbindungen am aus Rattenhim, Rinderhirn und Rinderherz isolierten Enzym dem als Referenz verwendeten Papaverin in der Wirkung um ein Mehrfaches überlegen sind.
Die ersten klinischen Versuche wurden mit den Wirkstoff enthaltenden, zur äusseren Anwendung geeigneten Präparaten (Salbe, Krem, Lösung, Tinktur, Paste, Aerosol) vorgenommen. Die Krems enthielten 2%, 1%, 0,5%, 0,25% und 0,1% Wirkstoff.
Die Versuchspersonen wurden unter an Psoriase Leidenden ausgewählt. Ein entscheidendes Kriterium der Auswahl bestand darin, dass keine Personen gewählt wurden, die wegen ihrer Grundkrankheit systemisch behandelt wurden (im-munsupressive, cytostatische oder Glucokortikoidbehand-lung erhielten).
Substituenten in (I)
I50
(HM)
R>
R2
R3
R4
Ratten
Rinder
Rinder
hirn hirn herz
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Nitro
Methyl
Chemische
Bind.
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-
-
Nitro
Methyl
Chemische
Bind.
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3,4,5-Tri-
Nitro methoxyphenyl
//
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10
5
Nitro
//
tf
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H
Methyl
O-Acetyl
H
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H
Methyl
Hydroxyl
H
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H
3,4,5-Tri-
Hydroxyl
H
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methoxyphenyl
= kein Messwert
Die Kranken wurden in Gruppen zu fünf und fünf eingeteilt und nach der sog. Plaque-Methode untersucht. Von symmetrisch angeordneten Hautveränderungen wurde die ei-55 ne Seite mit der den Wirkstoff enthaltenden Krem, die andere Seite mit Placebo behandelt. Die übrigen erkrankten Hautpartien erhielten eine Behandlung mit sonstigen Mitteln, unter anderem auch mit der als Referenz verwendeten, in der Behandlung der Psoriase verbreitet angewendeten, als 60 Wirkstoff Flumethasone-pivalat und Salicylsäure enthaltenden Salbe.
Die Versuche wurden mit den Krems mit einem grösseren Wirkstoffgehalt begonnen, und mit der Krem, die noch 65 wirksam war und den geringsten Wirkstoffgehalt hat, wurden weitere Kranke behandelt. Die Krem wurde täglich zwei- bis dreimal auf die betreffenden Hautpartien aufgestrichen, bis die Symptome verschwunden waren beziehungsweise sich gebessert hatten (im allgemeinen 1-6 Wochen).
Die Wirkung wurde auf Grund der Beobachtung von drei Symptomen: Entzündung, Infiltration und Schälen, gewertet. Die Intensität jedes Symptoms wurde mit Zahlen von 0 bis 3 bewertet. Die Ergebnisse wurden mit der Methode der mathematischen Statistik aufgearbeitet. Die Untersuchungen bewiesen eindeutig, dass die die Verbindungen der allgemeinen Formel I enthaltenden Präparate zur Heilung der Psoriase geeignet sind. In keinem einzigen Fall wurden schädliche Nebenwirkungen beobachtet.
Die Erfindung betrifft nun auch ein Verfahren zur Herstellung der neuen Apovincaminol-Derivate der allgemeinen Formel I und ihrer Säureadditionssalze. Die Verbindungen werden erfindungsgemäss hergestellt, indem man ein Apo-vincaminol-Derivat der allgemeinen Formel II
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HO
worin die Bedeutung von Rb R3 und R4 die gleiche wie oben ist, mit einer Säure der allgemeinen Formel III
R2-COOH (III),
worin die Bedeutung von R2 die gleiche wie oben ist, oder deren zum Acylieren geeigneten Derivat umsetzt.
Die erfindungsgemässen Verbindungen können auch hergestellt werden, indem man eine Verbindung der allgemeinen Formel I, in der die Bedeutung von R2 die gleiche wie oben ist und R, für Wasserstoff steht und R3 und R4 gemeinsam eine chemische Bindung bilden, nitriert und/oder halogeniert und/oder hydroxyliert und/oder acyliert. Aus der erhaltenen Verbindung der allgemeinen Formel I wird gewünschtenfalls ein Säureadditionssalz gebildet.
Zum Gegenstand der Erfindung gehören ferner Arzneimittelpräparate, die die Funktion der Phosphodiesterase inhibieren und in erster Linie zur Heilung von mit krankhafter Zellproliferation verbundenen Hautkrankheiten geeignet sind. Diese erfindungsgemässen Präparate werden hergestellt, indem man ein Apovincaminol-Derivat der allgemeinen Formel I oder sein Säureadditionssalz gegebenenfalls zusammen mit weiteren Wirkstoffen mit den in der Arzneimittelherstellung üblichen Träger-, Streck- und/oder Hilfsstoffen vermischt und zu Arzneimittelpräparaten formuliert.
Die im erfindungsgemässen Verfahren als Ausgangsstoffe benötigten Verbindungen der allgemeinen Formel II sind zum Teil bekannt, zum Teil neu. Bekannt sind die Verbindungen, in denen R, für Wasserstoff, Brom oder Nitro steht, während R3 und R4 zusammen eine chemische Bindung bilden. Diese Verbindungen sind in den bereits zitierten belgischen Patentschriften Nr. 891 991, 892 069 und 892 070 beschrieben. Auf die Herstellung der neuen Verbindungen der allgemeinen Formel II wird in den Ausführungsbeispielen ausführlich eingegangen.
Die Verbindungen der allgemeinen Formel III sind aus der Literatur bekannt.
Die erfmdungsgemässe Acylierungsreaktion wird in einem organischen Lösungsmittel, zweckmässig in Benzol oder Benzolhomologen oder chlorierten Kohlenwasserstoffen, aliphatischen Ketonen oder in Pyridin vorgenommen. Wird die Säure der allgemeinen Formel III in Form ihres reaktionsfähigen Derivates eingesetzt, zum Beispiel 3,4,5-Trimethoxy-benzoylhalogenid, so setzt man dem Reaktionsgemisch zum Binden der freiwerdenden Halogenwasserstoffsäure die äquivalente Menge oder einen geringen Überschuss eines Säurebindemittels zu. Als Säurebindemittel können zum Beispiel Alkalicarbonate, Alkalihydrogencarbonate oder organische basische Amine, zum Beispiel Pyridin, verwendet werden. Wird die Reaktion direkt mit der Säure der allgemeinen Formel III, zum Beispiel mit 3,4,5-Trimethoxybenzoesäure, vorgenommen, so setzt man dem Reaktionsgemisch in katalyti-scher Menge eine Säure, zweckmässig Salzsäure oder Schwefelsäure, oder einen Carboxylgruppenaktivator und/oder ein wasserentziehendes Mittel zu. Als Carboxylgruppenaktivator können zum Beispiel halogenierte Phenole, zweckmässig Pentachlorphenol, als wasserentziehendes Mittel zum Beispiel N.N'-Dicyclohexyl-carbodiimid verwendet werden. Die Acylierung wird bei Temperaturen zwischen —20 C und dem Siedepunkt des Reaktionsgemisches, zweckmässig bei 20-60 °C ausgeführt.
Das Produkt wird aus dem Reaktionsgemisch durch Extrahieren und/oder Eindampfen isoliert.
Es ist auch möglich, zuerst die Gruppe R2 einzuführen und danach am A- und D-Ring die gewünschte Nitrierung, Halogenierung, Hydroxylierung beziehungsweise am E-Ring die Acylierung vorzunehmen.
Die erhaltene Verbindung kann gewünschtenfalls in ein physiologisch verträgliches Säureadditionssalz überführt werden. Von den anorganischen Säureadditionssalzen sind das Hydrochlorid, das Sulfat und das Phosphat, von den organischen Säureadditionssalzen das Hydrogentartrat, Succi-nat, Citrat und Ascorbat bevorzugt. Zur Salzbildung wird die Säurekomponente zum Beispiel in Alkohol, Äthyläther oder Aceton gelöst und in dieser Form mit der Verbindung der allgemeinen Formel I umgesetzt. Die Salzbildung wird vorzugsweise bei pH 3-6 vorgenommen.
In den Arzneimittelpräparaten sind die Wirkstoffe der allgemeinen Formel I bzw. ihre Säureadditionssalze im allgemeinen in einer Konzentration von 0,1-8,0%, vorzugsweise 0,2-2,0% enthalten. Die Präparate können daneben gegebenenfalls noch weitere Stoffe mit pharmazeutischer Wirkung, zum Beispiel Antibiotika, Cytostatika, Prostaglandine, Sali-cylsäure, Teer, entzündungshemmende Substanzen, immun-supressiv wirkende Stoffe, Glucokortikoide und im Falle parenteraler Applikation lokalanästhetisch wirkende Stoffe enthalten. Als Glucokortikoid wird zweckmässig Triamcinolonacetonid verwendet. Die neuen Verbindungen werden insbesondere zur äusserlichen, lokalen Behandlung geeigneten Arzneimittelformen, zum Beispiel zu Krems, Salben, Lösungen, Gelees, Aerosolen, Aerosolschäumen, Pflastern usw. formuliert.
Die Wirkstoffe werden bevorzugt in Form der Base angewendet, jedoch ist auch eine Anwendung in Form eines Salzes, zum Beispiel des Tartrats, möglich.
Die Wirkstoffe werden bevorzugt in abwaschbare Krems incorporiert. Zur Herstellung einer Krem wird der Wirkstoff zum Beispiel in einem Alkohol, vorzugsweise in Propylen-oder Dipropylenglycol oder in deren Gemischen mit Wasser gelöst, und die erhaltene Lösung wird mit einer gut streichbaren, aus hautverwandten Fetten bestehenden Fettphase vermischt.
Die Fettphase kann Cetyl-, Stearyl oder Cetostearylalko-hol, ferner Paraffinöl, Glycerinmonostearat u.ä. enthalten. In der Krem können ferner Emulgatoren, zweckmässig Poly-oxyäthylensorbitan-monooleat oder -monostearat, sowie als Konservierungsmittel unterschiedliche Benzoesäurederivate, zum Beispiel p-Hydroxybenzoesäuremethylester, enthalten sein.
Die Krem enthält vorzugsweise 0,25-2,0% Wirkstoff, 45-50% Glycol, 23-27% Paraffinöl, 11-15% Stearylalkohol und im verbleibenden Teil gegebenenfalls weitere Hilfsstoffe.
Die Wirkstoffe können auch zu mit Wasser nicht abwaschbaren Salben formuliert werden. In diesem Fall werden die Wirkstoffe direkt in die Fettphase incorporiert.
Aus den Wirkstoffen können auch Lotionen bereitet werden, die als Lösungsmittel zum Beispiel 20-40% Propylen-glycol oder Dipropylenglycol, 40-55% 96%igen Äthanol und im verbleibenden Teil destilliertes Wasser enthalten.
Zur Formulierung von Aerosolpräparaten wird der Wirkstoff in Propylenglycol gelöst, zu der Lösung ein Fett, vorzugsweise Isopropylmiristat, und als Treibgas vorzugsweise Freon gegeben. Ein Aerosolschaum kann bereitet werden, indem man die alkoholische Lösung des Wirkstoffes zu einem Gemisch aus 0,5-1,5% Cetostearylalkohol, 1-3% Benzylalkohol, 15-20% Polyoxyäthylen-sorbitan-monooleat
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oder -monostearat und 25-30% Wasser gibt und als Treibgas zum Beispiel Freon verwendet.
Zur parenteralen Verabreichung können Injektionslösungen hergestellt werden, indem man den Wirkstoff in 0,72%-iger wässriger Kochsalzlösung auflöst und den pH-Wert der Lösung auf 5 einstellt.
Die Erfindung wird an Hand der folgenden Beispiele näher erläutert, ist jedoch nicht auf diese Beispiele beschränkt.
Beispiel 1
9-Nitro-17,18-dehydroapovincaminol-acetat
A) 9-Nitro-17,18-dehydroapovincamin
15 g (45 mMol) 17,18-Dehydroapovincamin (hergestellt gemäss der belgischen Patentschrift Nr. 892 069) werden in einem Gemisch aus 75 ml Eisessig und 75 ml wasserfreiem Acetonitril gelöst, und die Lösung wird auf — 5 °C gekühlt.
Das Nitriermittel wird folgendermassen zubereitet: 60 ml rauchende Salpetersäure werden mit 30 ml Eisessig und 30 ml wasserfreiem Acetonitril vermischt, die Lösung wird auf — 5 °C gekühlt und dabei zwecks Austreibung der nitro-sen Gase Stickstoff hindurchgeleitet.
Unter intensivem Rühren auf einer Kochsalz-Eis-Kälte-mischung wird das Nitriermittel innerhalb von 10 Minuten gleichmässig in die Lösung des Dehydroapovincamins eingetropft, wobei darauf zu achten ist, dass die Innentemperatur zwischen — 5 und 0 °C bleibt. Anschliessend werden Rühren und Kühlen noch 15 Minuten lang fortgesetzt, dann wird das Reaktionsgemisch auf 600 g Eis gegossen und durch vorsichtige Zugabe kleiner Portionen von festem Natriumcarbo-nat neutralisiert. Die ausgefallenen Basen werden mit Chloroform extrahiert, die organische Phase wird mit Wasser ausgeschüttelt, über Natriumsulfat getrocknet und dann eingedampft. Als Rückstand erhält man 17,5 g eines rohen Basengemisches.
Das Rohprodukt wird auf eine mit 1 kg Silikagel gefüllte chromatographische Säule von 5 cm Durchmesser aufgegeben und mittels eines im Verhältnis 98:2 bereiteten Gemisches aus Benzol und absolutem Äthanol aufgetrennt.
Der Eindampfrückstand der ersten Eluatfraktion liefert 5,4 g (14,2 mMol; 31,7%) 9-Nitro-17,18-dehydroapovinc-amin, das aus Äthanol umkristallisiert wird.
Summenformel C21H2i04N3 Molmasse 379 Schmelzpunkt: 140-142 °C [a] è0 = +456° (Chloroform) UV-Spektrum (in Methanol): A,max = 217, 247 und 293 nm
Als Eindampfrückstand der folgenden Eluatfraktion erhält man 4,8 g (12,7 mMol; 28%) 11-Nitro-17,18-dehydroapovincamin, das aus Alkohol umkristallisiert wird. Summenformel C21H21O4N3 Molmasse 379 Schmelzpunkt: 153-154 °C [a] q° = +81° (Chloroform) UV-Spektrum (in Methanol): ^max = 218, 258 und 333 nm.
B) 9-Nitro-17,18-dehydroapovincaminol
1,5 g (5 mMol) 9-Nitro-17,18-dehydroapovincamin werden in 50 ml wasserfreiem Äthanol gelöst, die Lösung wird mit 1,5 g Lithiumborohydrid versetzt und bei Raumtemperatur über Nacht stehengelassen. Dann wird die Lösung mit 250 ml Wasser verdünnt, und die ausgefallenen Basen werden mit 3 x 50 ml Benzol extrahiert. Die vereinigten benzolischen Phasen werden mit Wasser ausgeschüttelt, über Natriumsulfat getrocknet und dann eingedampft. Die erhaltenen 1,32 g Rohprodukt werden an einer mit 150 g Aluminiumoxyd der Aktivität Brockmann II gefüllten Säule chromato-graphiert. Mit einem im Volumenverhältnis 98:2 bereiteten Gemisch aus Benzol und wasserfreiem Äthanol wird die das 9-Nitro-17,18-dehydroapovincaminol enthaltende Fraktion abgetrennt; ihr Eindampfen ergibt 1,05 g (3 mMol; 75%) einer amorphen Substanz.
Summenformel: C2oH2i03N3 Molmasse: 351 [a] g5 = -127° (Methanol)
UV-Spektrum (in Methanol): A.max = 217, 279 und 288 nm.
C) 9-Nitro-17,18-dehydroapovincaminol-acetat 0,9 g (2,8 mMol) 9-Nitro-17,18-dehydroapovincaminol werden in 60 ml wasserfreiem Chloroform gelöst. Die Lösung wird mit 5 ml wasserfreiem Pyridin und 2,4 g Acetyl-chlorid versetzt und bei Raumtemperatur über Nacht stehengelassen. Dann wird das Gemisch auf 200 ml Eiswasser gegossen und unter Rühren alkalisch gemacht. Die Phasen werden voneinander getrennt, und die alkalische wässrige Phase wird noch zweimal mit je 40 ml Chloroform gewaschen. Die vereinigten organischen Phasen werden mit 50 ml Wasser ausgeschüttelt, über Natriumsulfat getrocknet und dann zur Trockne eingedampft. Als Rückstand erhält man 1,04 g (2,65 mMol; 94%) 9-Nitro-17,18-dehydroapovincami-nol-acetat, das aus Äthanol umkristallisiert wird. Summenformel: C22H23O4N3 Molmasse: 393 Schmelzpunkt: 164-166 °C [a] è0 = +88° (Chloroform) UV-Spektrum (in Methanol): A,max = 217; 280 und 287.
Beispiel 2
9-Nitro-17,18-dehydroapovincamino-3', 4', 5'-trimethoxy-benzoat
I,05 g (3 mMol) 9-Nitro-17,18-dehydroapovincaminol werden in 40 ml wasserfreiem Benzol gelöst. Die Lösung wird mit 1 ml wasserfreiem Pyridin und 1,0 g (4,3 mMol) 3,4,5-Trimethoxybenzoylchlorid versetzt und bei 40 °C 2 Stunden lang stehengelassen. Das Reaktionsgemisch wird mit Benzol auf das doppelte Volumen verdünnt und dann mit 20 ml n Natronlauge, die vorher mit Eis gekühlt wurde, ausgeschüttelt. Die wässrige Phase wird mit 40 ml Benzol ausgeschüttelt. Die vereinigten organischen Phasen werden mit 30 ml Wasser gewaschen, dann getrocknet und an einer 20 g Aluminiumoxyd enthaltenden Säule chromatogra-phiert. Durch Eindampfen des das reine Produkt enthaltenden Fluats erhält man 0,75 g (1,38 mMol; 46%) amorphes 9-Nitro-17,18-dehydroapovincaminol-3',4',5'-trimethoxyben-zoat.
Summenformel: C30H3IO7N3 Molmasse: 545 [<x] g> = +38° (Chloroform)
UV-Spektrum (in Methanol): Àmax = 215 und 284 nm.
Beispiel 3 11-Nitro-apovincaminol-acetat Durch Acetylieren von 1,05 g (3 mMol) 11-Nitro-apo-vincaminol (s. ungarische Patentschrift Nr. 183 325) auf die im Beispiel 2 angegebene Weise erhält man 1,1g (2,8 mMol) 11-Nitro-apovincaminol-acetat, das aus Äthanol umkristallisiert wird.
Summenformel: C22H2304N3 Molmasse: 393
[a] d°: —150° (Chloroform) Schmelzpunkt: 155-156 °C
UV-Spektrum (in Methanol): A,max = 208, 248 und 259 nm.
Beispiel 4 18fi-Acetoxy-apovincaminol-acetat A) 18ß-Hydroxyapovincamin
Als Ausgangsstoff wird das bekannte 18ß-Hydroxyvinc-amin eingesetzt.
II,1 g (30 mMol) 18ß-Hydroxyvincamin werden in 200 ml wasserfreiem Chloroform gelöst und nach der Zugabe von Ameisensäure mit Acetylchlorid dehydratiert.
Beim Aufarbeiten des Reaktionsgemisches erhält man in Form eines Eindampfrückstandes 11 g Rohprodukt, welches zum grössten Teil aus dem gewünschten 18ß-Hydroxy'apo-vincamin, zum geringeren Teil aus dessen acetylierten De5
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rivaten besteht. Das Gemisch wird in 150 ml wasserfreiem Äthanol gelöst, in dem 2 g frisch bereitetes Natriumäthylat enthalten sind, und dann bei Raumtemperatur 90 Minuten lang zur Desacetylierung stehengelassen. Das Reaktionsgemisch wird danach auf 20 ml Volumen eingedampft, in 200 ml Eiswasser gegossen und mit 5 x 50 ml Benzol extrahiert. Die vereinigten benzolischen Phasen werden mit 50 ml Wasser ausgeschüttelt, über Natriumsulfat getrocknet und auf einer 50 g Aluminiumoxyd enthaltenden Säule geklärt. Das Adsorbens wird mit Benzol ausgespült. Als Rückstand der geklärten benzolischen Lösung erhält man 9,37 g (26,6 mMol; 88,6%) reines 18ß-Hydroxyapovincamin. Die Base ist amorph.
Summenformel (nach MS): C2|H2403N2. Molmasse: 352 [a] ß° = +134; (Chloroform)
Aus der Base wird in n salzsaurer Lösung das kristalline Hydrochlorid hergestellt.
Summenformel: C2iH2403N2HCl Schmelzpunkt: 120-122 C
[aj 5°: + 100 (Äthanol)
UV-Spektrum (in Methanol): X.max 204, 229,274 und 314 nm.
B) 18ß-Hydroxy-apovincaminol und sein Hydrochlorid 7,0 g (20 mMol) 18ß-Hydroxyapovincamin werden auf die im Beispiel 1 beschriebene Weise in absolutem Äther mit Lithiumaluminiumhydrid reduziert. Als Eindampfrückstand erhält man 6,15 g 18ß-Hydroxyapovincaminol (19 mMol; 95%). Die Base schmilzt nach Umkristallisieren aus Benzol unter Zersetzung bei 105 °C.
Summenformel: C20H24O2N2 Molmasse: 324
Das aus n salzsaurer Lösung hergestellte kristalline Hydrochlorid hat die Zusammensetzung C2oH2402N2 und schmilzt unter Zersetzung bei 190-192 °C.
UV-Spektrum (in Methanol): Xmax = 224, 256, 301 und 312 nm.
C) 18ß-Acetoxy-apovincaminol-acetat
1,62 g (5 mMol) 18ß-Hydroxyapovincaminol werden in 50 ml wasserfreiem Chloroform gelöst. Die Lösung wird mit 2 ml absolutem Pyridin sowie 1,6 g (20 mMol) Acetylchlorid versetzt und bei Raumtemperatur über Nacht stehengelassen. Dann wird die Lösung in 200 ml Eiswasser gegossen, die wässrige Phase wird alkalisch gemacht, und beide Phasen werden mehrmals durcheinandergeschüttelt. Dann wird die wässrige Phase abgetrennt und erneut mit 2 x 30 ml Chloroform ausgeschüttelt. Die vereinigten organischen Phasen werden mit 20 ml Wasser ausgeschüttelt, über Natriumsulfat getrocknet und dann zur Trockne eingedampft. Als Ein-dampfrückstand bleiben 1,75 g einer amorphen Substanz zurück, deren benzolische Lösung man zwecks Klärung durch 10 g Aluminiumoxyd fliessen lässt. Als Eindampfrückstand der geklärten Lösung erhält man 1,6 g (3,92 mMol; 78%) reines 18ß-Acetoxyapovincaminol-acetat. Die Base wird aus Äthanol umkristallisiert.
Summenformel: C24H2804N2 Molmasse: 408 Schmelzpunkt: 122-124 °C [a] d° = +18° (in Chloroform)
UV-Spektrum (in Methanol): ^max = 223, 251, 301 und 311
Beispiel 5 18§-Aceto xy-apovincaminol-acetat A) 18ß-Acetoxy-apovincaminol
1,62 g (5 mMol) 18ß-Hydroxyapovincaminol werden mit 1,2 g (15 mMol) Acetylchlorid auf die im Beispiel 4 beschriebene Weise acetyliert. Das Produktgemisch wird an einer mit 100 g Aluminiumoxyd der Aktivität Brockmann-II gefüllten Säule chromatographisch aufgetrennt. In Form des benzolischen Eluats erhält man 0,84 g (2,06 mMol; 41%) 18ß-Acet-oxy-apovincaminol-acetat.
Dann wird die Elution mit einem im Volumenverhältnis von 98:2 bereiteten Gemisch aus Benzol und Äthanol fortgesetzt. Als Eindampfrückstand der ersten Fraktion dieser Zusammensetzung erhält man 0,28 g (0,77 mMol; 15%) 18ß-Acetoxy-apovincaminol, dessen Struktur massenspektrosko-pisch beweisbar ist.
Summenformel: C22H2603N2 Molmasse: 366 Schmelzpunkt (nach Umkristallisieren aus Äthanol):
119-120 °C
[a] è0: 0° (Äthanol) Acetylgehalt: 12%
UV-Spektrum (in Methanol): Xmax = 225, 257, 302 und 313 nm.
B) 18ß-Hydroxy-apovincaminol-acetat
1,62 g (5 mMol) 18ß-Hydroxy-apovincaminol werden mit 0,66 g (8,4 mMol) Acetylchlorid auf die im Beispiel 4/C) beschriebene Weise acetyliert. Das Produktgemisch wird an einer 100 g Aluminiumoxyd der Aktivität Brockmann-II enthaltenden Säule chromatographiert. Beim Eluieren mit Benzol werden 0,5 g (1,23 mMol; 24,5%) 18ß-Acetoxy-apovinc-aminol-acetat abgetrennt.
Dann wird die Elution mit einem im Volumenverhältnis von 98:2 bereiteten Gemisch aus Benzol und Äthanol fortgesetzt. Als Eindampfrückstand der ersten Fraktion dieser Zusammensetzung erhält man 0,17 g (0,46 mMol; 93%) 18ß-Acetoxy-apovincaminol.
Der Eindampfrückstand der folgenden Eluatfraktion besteht aus 0,85 g (2,32 mMol; 46,5%) 18ß-Hydroxy-apovinc-aminol-14-acetat.
Summenformel: C22H2603N2 Molmasse: 366 [a] g,0: —20° (Äthanol) Acetylgehalt: 11,9%
UV-Spektrum (in Methanol): Xmax = 225, 257, 302 und 313 nm.
Beispiel 6
18ß-Hydroxy-apovincaminol-3', 4', 5'-trimethoxybenzoat
2,27 g (7 mMol) 18ß-Hydroxy-apovincaminol werden mit 1,10 g (14 mMol) 3,4,5-Trimethoxybenzoylchlorid auf die im Beispiel 4 beschriebene Weise acyliert. Das Produktgemisch wird an einer mit 100 g Aluminiumoxyd gefüllten Säule chromatographisch fraktioniert. Nach der Elution mit Benzol wird mit einem im Volumenverhältnis von 98:2 bereiteten Gemisch aus Benzol und Äthanol eluiert. Auf diese Weise werden zuerst 1,05 (2,03 mMol; 29%) 18ß-Hydroxy-apo-vincaminol-trimethoxybenzoat und dann 1,34 g (4,14 mMol; 59%) nicht umgesetzte Ausgangssubstanz isoliert. Das 18ß-Hydroxy-apovincaminol-trimethoxybenzoat ist eine amorphe Substanz.
[a] è0 = 0° (c = 0,5, in Methanol)
Summenformel: C30H34O6N2 Molmasse: 518 UV-Spektrum (in Methanol): Xmax = 215, 258, 301 und 312 nm.
Beispiel 7
17,18-Dehydroapo vincam inol-p-n itrobenzoat
5,0 g (16,3 mMol) 17,18-Dehydroapovincaminol (s. belgische Patentschrift Nr. 892 069) werden in 30 ml wasserfreiem Pyridin gelöst. Die Lösung wird mit 4,5 g (24 mMol) p-Nitrobenzoylchlorid versetzt und bei Raumtemperatur 3 Stunden lang stehengelassen. Der grösste Teil des Pyridins wird unter vermindertem Druck abdestilliert, der Rückstand mit 200 ml Eiswasser vermischt, das Gemisch mit Natronlauge alkalisch gemacht und mit 3 x 50 ml Chloroform extrahiert. Die organische Phase wird mit Wasser gewaschen, über Natriumsulfat getrocknet und dann eingedampft. Der Rückstand wird, in Benzol gelöst, auf eine mit 200 g Älumi-
5
10
15
20
25
30
S5
40
45
50
55
60
65
niumoxyd gefüllte Säüle aufgebracht und durch Eluieren mit Benzol geklärt. Als Eindampfrückstand erhält man 5,1 g (11,2 mMol; 69%) p-Nitrobenzoat, von dem nach Umkristallisieren aus 10 ml Benzol und 50 ml Äthanol 4,4 g Produkt zurückbleiben.
Summenformel: C27H25O4N3 Molmasse: 455
[a] è0 0° (Chloroform) Schmelzpunkt: 175-176 °C
UV-Spektrum (in Methanol): A.max = 227, 260, 303, 314 nm.
Beispiel 8
18ß-0-Palmitoyl-apovincaminol-palmitat 0,66 g (2,03 mMol) 18ß-Hydroxy-apovincaminol (s. Beispiel 5/B) werden in 40 ml wasserfreiem Chloroform gelöst. Die Lösung wird mit 2,8 ml wasserfreiem Pyridin und 2,8 g Palmitinsäurechlorid versetzt und bei Raumtemperatur 2 Tage lang stehen gelassen. Dann wird die Lösung mit 20 ml 2n eiskalter Natronlauge und anschliessend mit 2 x 20 ml Wasser ausgeschüttelt, getrocknet und zur Trockne eingedampft. Die benzolische Lösung des Eindampfrückstandes wird mit 50 g Aluminiumoxyd geklärt. Als Eindampfrückstand der geklärten Lösung erhält man 4,58 g (1,98 mMol; 97%) Palmitat, das aus 10 ml Aceton umkristallisiert wird. Man erhält 1,28 g 18ß-0-Palmitoylapovincaminol-palmitat. Summenformel: C52H84O4N2 Molmasse: 800 Schmelzpunkt: 56-58 °C [a] o°: 0° (in Chloroform)
UV-Spektrum (in Methanol): Xmax = 224, 258, 301, 312 nm.
Beispiel 9
18ß-0-Benzoyl-apovincaminol-benzoat Man arbeitet auf die im Beispiel 8 beschriebene Weise, verwendet jedoch statt des Palmitinsäurechlorides Benzoesäurechlorid.
Summenformel: C34H33O4N2 Molmasse: 533
[a] o°: +59° (Chloroform) Schmelzpunkt: 177-178 °C
UV-Spektrum (in Methanol): = 224, 257, 301, 312 nm.
7 665 418
Beispiel 10
18ß-Acetoxy-apovincaminol-acetat 2 g
Propylenglycol 50 g
Paraffinöl 26 g
5 Polyäthylenglycol 400 5 g
Stearylalkohol 15 g
Glycerinmonostearat 2 g
Der Wirkstoff wird auf einem Wasserbad, dessen Tempe-10 ratur 50 °C nicht übersteigt, in dem Propylenglycol gelöst. Die übrigen Komponenten werden bis zum Schmelzen erwärmt und dann unter ständigem Rühren auf 40-45 °C zurückgekühlt.
Die Schmelze wird unter ständigem Rühren mit der Lö-15 sung des Wirkstoffes vereinigt und die Krem noch bis zum Auskühlen gerührt.
1,0g 0,1g 3,0 g 5,0 g 13,0 g 24,9 g 53,0 g
Man arbeitet auf die im Beispiel 10 beschriebene Weise mit dem Unterschied, dass man beide Wirkstoffe, also auch das Triamcinolon-acetonid, im Propylenglycol löst.
30
Beispiel 12 9-Nitro-17,18-dehydro-apovincaminol-3', 4', 5'-trimethoxybenzoat 1%
Propylenglycol 30%
35 96%iger Äthylalkohol 69%
Unter Verwendung der aufgeführten Stoffe wird eine Tinktur bereitet.
Beispiel 11 11-Nitroapovincaminol-acetat 20 Triamcinolon-acetonid Glycerinmonostearat Polyäthylenglycol 400 Stearylalkohol Paraffinöl 25 Propylenglycol
C

Claims (5)

  1. 665 418
  2. 2. Verfahren zur Herstellung von Apovincaminol-Deri-vaten nach Anspruch 1 und ihrer Säureadditionssalze, dadurch gekennzeichnet, dass man ein Apovincaminol-Derivat der allgemeinen Formel II
    30
    35
    (II),
    40
    worin die Bedeutung von Rb R3 und R4 die gleiche wie oben ist, mit einer Säure der allgemeinen Formel III
    R,-COOH
    (HI),
    45
    worin die Bedeutung von R2 die gleiche wie oben ist, oder deren zum Acylieren geeignetem Derivat umsetzt und aus der erhaltenen Verbindung der allgemeinen Formel I ge-wünschtenfalls ein Säureadditionssalz bildet.
    2
    PATENTANSPRÜCHE 1. Apovincaminol-Derivate der allgemeinen Formel I
    R->
    enthaltenden Arzneimittelpräparate. Die neuen Verbindungen entsprechen der allgemeinen Formel (I)
    5 R
    (I),
    10
    (I)
    15
    20
    worin
    Ri für Wasserstoff, Nitrogruppe oder Halogen und
    R2 für gegebenenfalls substituierte Alkyl- oder Phenyl-gruppe steht, während
    R3 und R4 zusammen eine chemische Bindung bedeuten oder unabhängig voneinander für Wasserstoff, Hydroxylgruppe oder eine Gruppe -OR5 stehen, in der R5 eine gegebenenfalls substituierte Alkanoyl- oder Benzoylgruppe bedeutet,
    mit der Einschränkung, dass im Falle R[ = H und R2 = 3,4,5-Trimethoxyphenylgruppe R3 und R4 zusammen keine chemische Bindung bedeuten können, und mit der Ein- 25 schränkung ferner, dass im Falle R3 = R4=H R[ eine andere Bedeutung hat als Wasserstoff, Nitrogruppe oder Bromatom, und die Säureadditionssalze dieser Verbindungen.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass man die Umsetzung in einem organischen Lösungsmittel ausführt.
  4. 4. Verfahren zur Herstellung von Arzneimittelpräparaten, dadurch gekennzeichnet, dass man eine Verbindung der allgemeinen Formel I nach Anspruch 1, oder deren physiologisch verträgliches Säureadditionssalz mit den Träger-, Streck- und/oder Hilfsstoffen vermischt und zu Arzneimittelpräparaten formuliert.
  5. 5. Arzneimittelpräparate, gekennzeichnet durch einen Gehalt an Apovincaminol-Derivaten der allgemeinen Formel I nach Anspruch 1, oder ihren Säureadditionssalzen.
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