CH645326A5 - Verfahren zur herstellung von versilberten glasspiegeln. - Google Patents

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Description

Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung von Spiegeln. Insbesondere bezieht sich die Erfindung auf ein Verfahren zur Herstellung von Spiegeln, die weniger empfindlich gegenüber Wettereinwirkungen sind.
Die erhöhten Kosten für Energie, hergestellt durch fossile Brennstoffe und Kernbrennstoffe, und auch die vorhergesagte Knappheit für fossile Brennstoffe, haben die Suche nach alternativen Energiequellen gefördert. Eine offensichtliche Quelle für thermische Energie ist die Sonne.
Es wurde bereits eine Anzahl von Vorrichtungen gebaut oder entworfen, die die Wärmeenergie der Sonne auf die eine oder andere Weise ausnutzen. Ein derzeit im Bau befindliches System verwendet eine grosse Anordnung von individuell gesteuerten Nachführspiegeln, welche die einfallende Sonnenstrahlung zu einem Zentralempfänger oder Boiler am oberen Ende eines Turms leiten, wo die Sonnenenergie absorbiert und in Wärme umgewandelt wird, und zwar durch einen in der Brennzone angeordneten schwarzen Körper. Diese Nachführspiegel sind als Heliostaten bekannt und könnten bei einer grossen kommerziellen Anlage eine Quadratmeile oder mehr einnehmen. Dies ist notwendig, damit hinreichend viel Sonnenstrahlung zum Zentralempfänger oder Leistungsturm geleitet wird, um so hinreichend viel Wärmeenergie zu liefern, die schliesslich eine konventionelle Dampfturbinengeneratorstation betreibt. Für den Gesamtwirkungsgrad des Systems ist es dabei «lebensnotwendig», dass die Spiegel soviel der einfallenden Sonnenenergie wie möglich reflektieren und dass dieser Wirkungsgrad über lange Zeitperioden ohne merkliche Verschlechterung beibehalten wird.
Derzeit im Bau befindliche Spiegel besitzen versilbertes «Float»-Verfahrensglas, und zwar metallisiert mit dünnen Schichten, um einen Schutzüberzug zu bilden. Spiegel aus versilbertem Glas sind für die Verwendung in Solarenergieheliostaten gut geeignet, da sie eine höhere gewichtete Solarreflektivität besitzen, als dies für metallisierte dünne Schichten gilt. Diese Spiegel sind jedoch, nachdem sie über eine Zeitperiode hinweg dem Wetter ausgesetzt sind, einem Entschichtungsvorgang der Silberunterlage von der Glasoberfläche unterworfen. Dies hat eine beträchtliche Verminderung der Menge an einfallendem Licht, die zum Kollektor zurückgeleitet wird, zur Folge.
Die für Heliostaten verwendeten versilberten Glasspiegel sind Spiegel mit zweiter Oberfläche, die eine übliche Vierlangenstruktur aufweisen, die sich über viele Jahre hinweg nicht geändert hat. Das Glas dient als das Substrat für den Spiegelabscheidungsprozess und bildet auch eine harte reinigungsfähige Oberfläche für das Endprodukt. Die Spiegel werden üblicherweise auf ein V8- oder ein V4-Zoll-Glas durch Überzug gebildet. Ein dünner Silberüberzug dient als die Reflexionslage und liefert eine flache Reflektivität über das sichtbare Spektrum hinweg. Bei konventionellen Spiegeln ist die Silberlage oder -Schicht ungefähr 700 Â dick, was ungefähr 70 mg/Fuss2 entspricht. Über dem Silber befindet sich eine Kupferschicht, deren Arbeitsweise nicht völlig geklärt ist. Eine mögliche Funktion besteht darin, als eine Beanspruchungsentlastungslage zwischen dem Silber und der äusseren Anstrichslage zu dienen, um differenzielle Dim-mensionsänderungen aufzunehmen, die infolge der Anstrichsschrumpfung beim Aushärten und infolge der thermischen Expansion auftreten, was während des Trocknens des Antrichs oder beim normalen Gebrauch auftreten kann. Eine alternative Funktion kann darin bestehen, dass die Kupferschicht als eine «Opfer»-Schicht dient für die Bewahrung der Silberlage. Die Kupferschicht kann auch für eine verbesserte Adhäsion zwischen Metall- und Anstrichs-Lagen oder -Schichten dienen. Im allgemeinen ist die Kupferschicht ungefähr 300 Â dick, was ungefähr 25 mg/
Fuss2 entspricht.
Eine äussere Anstrichslage liefert einen Schutzüberzug über den Metallschichten, um Beschädigungen zu verhindern. Dazu gehört auch die Abrasions- oder Abriebsbeständigkeit für den Spiegel zwischen der Produktion und der schliesslichen Anordnung. Im allgemeinen sind die Anstrichsüberzüge ungefähr 0,001 Zoll dick, was ungefähr 6 bis 10 g/Fuss2 entspricht.
Der erste Schritt bei der Herstellung von Spiegeln besteht darin, dass das Glas mit einem Abrasionsmittel, im allgemeinen einer Aufschlemmung von Ceroxid, abgerieben wird, um Verunreinigungen zu entfernen und eine saubere
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Oberfläche für die Spiegelwirkung vorzusehen. Nach dem Abspülen der Abschlemmung vom Glas wird auf die Oberfläche eine Sensibilisierungslösung aufgebracht. Dies dient zur Beschleunigung der Silberabscheidungsgeschwindigkeit und zur Verbesserung der Adhäsion des Silbers am Glas. Die Verwendung von Zinnchlorid ist am gebräuchlichsten, obwohl gelegentlich auch Palladiumchlorid an Stelle von Zinn verwendet wird. Die von den Sensibilisierungsmitteln gespielte Rolle ist noch nicht vollständig geklärt, es wird aber angenommen, dass Zinnstellen an der Oberfläche des Glases gebildet werden, die als Kernbildungszentren für den Silberschichtabscheidungsprozess dienen.
Nachdem die Sensibilisierungslösung gründlich vom Glas mit entionisiertem Wasser abgespült wurde, und während die Oberfläche noch nass ist, werden die Versilberungschemikalien auf das sensibilisierte Glas aufgesprüht. Das am meisten gebräuchliche chemische Abscheidungssystem besteht aus drei gesonderten Lösungen: einer Silberlösung, wie beispielsweise Silbernitrat, einer kaustischen Lösung, wie beispielsweise Natriumhydroxid, und einem Reduziermittel, wie beispielsweise Formaldehyd oder Dextrose. Die chemische Reaktion ergibt die Ausfällung einer Silberlage dann, wenn die drei Lösungen gemischt sind, und zwar durch die simultane Sprühaufbringung der Lösungen auf die Glasoberfläche. Nach Vollendung der Versilberung werden die Lösungen gründlich vom Glas abgespült, um die Ausfällreaktion zu beenden und den Eintritt der Restsilberlösungen in die Kupferabscheidungszone zu verhindern, was anderenfalls die Spiegelqualität verschlechtern würde.
Die Kupferlage oder -Schicht wird im allgemeinen durch chemische Abscheidung aufgebracht, und üblicherweise wird eine Aufschlemmung aus Eisenspänen in Wasser zusammen mit einer Lösung aus löslichem Kupfer, wie beispielsweise Kupfersulfat, verwendet. Die Ausscheidungsreaktion beginnt dann, wenn die Lösungen auf der Oberfläche des Silbers gemischt sind. Es können auch andere Systeme verwendet werden, die nicht die Eisenspanauf-schlemmung verwenden. Alternativ kann die Kupferlage durch Elektrolytabscheidung aufgebracht werden. Nach Vollendung des Kupferabscheidungsschrittes wird die Oberfläche gründlich gewaschen, um Kupferlösungen von der Oberfläche zu entfernen, und die Lufttrocknung erfolgt sodann.
Der Spiegel wird normalerweise durch Infrarotstrahlung von der nicht überzogenen Glasseite her erhitzt, um die Metallschichten partiell auszuhärten, und zwar durch Heraustreiben des restlichen Wassers aus diesen Schichten, bevor der endgültige Schutzüberzug aus einem Anstrichmittel auf der Rückseite des Spiegels aufgebracht wird, und zwar durch Walzen, Sprühen oder durch ein Vorhangüberzugsverfahren. Nach dem Trocknen ist der Spiegel versandbereit.
Obwohl Spiegel nach dem oben beschriebenen Verfahren viele Jahre lang hergestellt wurden, so ist dieses Verfahren dennoch nicht vollständig zufriedenstellend. Beispielsweise dann, wenn die Spiegel einer Umgebung mit hohem Feuchtegehalt, wie beispielsweise im Freien, für eine längere Zeitperiode ausgesetzt werden, so neigen sie dazu, dass sich die reflektierende Silberschicht von der Glasoberfläche trennt oder eine EntSchichtung auftritt. Dies hat eine beträchtliche Verminderung des Reflexionsgrades des Spiegels zur Folge, was ihn für eine Verwendung bei Heliostaten ungeeignet macht.
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung von Spiegeln, gemäss welchem die Sil-ber-Glas-Verbindung verbessert wird und sich ein Spiegel ergibt, der einen verbesserten Feuchtigkeitswiderstand sowie bessere Wetterbeständigkeit aufweist verglichen mit
Spiegeln gemäss dem bekannten Verfahren. Es wurde festgestellt, dass dann, wenn die gereinigte Glasoberfläche vor Versilberung der Oberfläche mit Ionen der Lanthanid-sel-tenen Erden kontaktiert wird, der sich ergebende Spiegel j einen verbesserten Widerstand gegenüber Feuchtigkeit und Wettereinwirkung besitzt. Die Erfindung bezieht sich daher auf eine Verbesserung des Verfahrens zur Herstellung von Glasspiegeln, gemäss welchem die gereinigte Glasoberfläche mit einer Lösung von Lanthanidionen zusätzlich zu einer io Zinn- oder Palladium-Sensibilisierungslösung kontaktiert wird, bevor die Oberfläche versilbert wird, wodurch der sich ergebende Spiegel einen erhöhten Widerstand gegenüber der Entschichtung der Silberlage von der Glasoberfläche infolge des Vorhandenseins von Feuchtigkeit besitzt, i5 und wodurch sich verbesserte Eigenschaften gegenüber dem Wettereinfluss ergeben.
Ziel der Erfindung ist, ein verbessertes Verfahren zur Herstellung von versilberten Glasspiegeln anzugeben. Ein weiteres Ziel der Erfindung besteht darin, ein Verfahren zur 20 Herstellung von versilberten Glasspiegeln anzugeben, die verbesserte Wetterbeständigkeitseigenschaften aufweisen. Ein weiteres Ziel der Erfindung besteht darin, ein Verfahren zur Herstellung von versilberten Glasspiegelmitteln anzugeben, die einen erhöhten Widerstand gegenüber dem Ent-25 schichtungseffekt der Silberlage von der Glasoberfläche bei Anwesenheit von Feuchtigkeit besitzen. Schliesslich bezweckt die Erfindung, einen versilberten Glasspiegel anzugeben, der gegenüber der Entschichtung oder Abblätterung der Silberlage von der Glasoberfläche bei Anwesenheit von 3o Feuchtigkeit beständig ist.
Die seltenen Erd-Lanthanid-Ionen können auf die Glasoberfläche jederzeit nach Reinigen und Spülen des Glases vor der Aufbringung der Silberlösungen aufgebracht werden. Die Ionen können als eine gesonderte Lösung entwe-35 der vor oder nach der Sensibilisierung oder Sensitisierung der Oberfläche aufgebracht werden oder aber die Lanthanidionen können der Sensibilisierungslösung hinzugegeben werden, so dass die Oberfläche sensibilisiert und mit den Lanthanid-Ionen gleichzeitig kontaktiert wird.
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Jedwede der Lanthanid-seltenen Erd-Ionen sind für das erfindungsgemässe Verfahren zufriedenstellend, obwohl Europium mit einem stabilen +2-Wertigkeitszustand nicht eine so gute Spiegeloberfläche liefert, wie dies für seltene 45 Erden mit stabilen +3-Valenz- oder Wertigkeits-Zuständen der Fall ist. Als besonders zufriedenstellend haben sich folgende Lanthaniden erwiesen: Neodym, Praseodym, Erbium, Lanthan, Samarium und Dysprosium. Die seltenen Erden können als irgendein wasserlösliches Salz, wie beispiels-50 weise als Chlorid oder Nitrat anwesend sein. Vorzugsweise kann die Lösung ungefähr 0,1 Gewichtsprozent eines seltenen Erd-Salzes enthalten, obwohl die Konzentration variieren kann von ungefähr 0,01 bis 1,0 Gewichtsprozent. Konzentrationen von mehr als ungefähr 1,0 Prozent sollten 55 vermieden werden, da sie die Kernbildung oder Nukleation des Silbers am Zinn an der Glasoberfläche stören können. Die Lösungen können eines oder mehrere Lanthanid-Ionen enthalten
Die Lösungen aus Lanthanid-Ionen, die gesondert ent-60 weder vor oder nach der Sensibilisierungslösung aufgebracht werden sollen, sollten sauer gemacht werden, d.h. einen pH-Wert von unterhalb 7, vorzugsweise einen pH-Wert von ungefähr 2,5 bis 3,0 aufweisen,.um die Anzahl der Hydroxylligands an den Lanthanid-Ionen zu reduzieren. 65 Durch die folgende Erläuterung soll die Erfindung nicht beschränkt werden; die folgende Erläuterung ist aber die beste derzeit verfügbare Theorie hinsichtlich der Erklärung, warum der Kontakt von Lanthanid-Ionen auf der Ober
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fläche von Glas dazu führt, dass die Wetterwiderstandsfähigkeit verbessert wird.
Es ist bekannt, dass Wasser Glas schädigen oder degradieren kann, und zwar wahrscheinlich infolge des Angriffs der Hydroxid-Ionen auf die Glasmatrix. Das Hydroxid-Ion wird unter Umgebungsbedingungen durch ein wasserumschliessendes Gleichgewichtsverfahren erzeugt. Ferner führt das Spiegelherstellungsverfahren Hydroxid-Konzentrationen in die Glasmatrix ein, und zwar um mehrere Grössenordnungen grösser als das normale Wassergleichgewicht. Somit kann der Herstellungsprozess die Degradierung des Glases einleiten, wobei die darauffolgende Degradierung durch die Feuchtigkeit in der Umgebung gefördert wird.
Es ist ebenfalls bekannt, dass das Hydroxid-Ion um 300 bis 500 Â in die Glasoberfläche eindringen kann. Dies scheint eine hinreichende Tiefe zu sein, um einen signifikanten Angriff auf die Silikatstruktur vorzunehmen. Wenn sich die Siliciumdioxid-Matrix auflöst, so degradiert die Glaszwischenfläche, was zur Folge hat, dass sich die Silberschicht von der Glasoberfläche ablöst oder delaminiert.
Die tatsächliche Bindung des Silbers am Glas ist nicht sehr stark, scheint aber in beträchtlicher Weise durch den Zinnsensibilisierungsschritt verbessert zu werden. Offensichtlich wirkt das Zinn als eine Zwischenbindung zur Glasoberfläche und dem darüber abgeschiedenen Silber. Minimale Konzentrationsniveaus zeigen an, dass die Trennung dieser Inseln in der Grössenordnung von 1000 Â liegen sollte.
Es wird angenommen, dass die seltenen Erd-Ionen in die Glasoberfläche als Modifiziermittel eintreten, und zwar im Gegensatz zum Eintritt in das Siliciumdioxidnetzwerk. In dieser Rolle blockieren sie in effektiver Weise Öffnungen in der Struktur, die normalerweise den schnellen Transport von Alkali, H+, usw. gestatten, wodurch in wirkungsvoller Weise der Widerstand der Glasoberfläche gegenüber einem Hydroxidangriff vergrössert wird und die Integrität der Sil-ber-zu-Glas-Zwischenfläche bewahrt wird.
Beispiel 1
Eine Anzahl von Spiegeln wurde durch folgendes allgemeines Verfahren hergestellt, um die Auswirkungen der Verwendung verschiedener Lanthanid-Ionen zu studieren, und um die mit Lanthaniden hergestellten Spiegel mit denjenigen ohne Lanthanide zu vergleichen.
Es wurde «Float»-Glas verwendet, wobei Sorgfalt darauf verwendet wurde, dass man die während der Herstellung der Luft ausgesetzte Seite und nicht die mit Zinn verunreinigte Seite verwendete. Die Luftseite wurde mit einer
Ce02-Paste abgeschrubbt und mit entionisiertem Wasser gespült. Die Glasoberfläche wurde unter Verwendung einer frisch hergestellten Lösung aus 0,1% Zinnchlorid in entio-nisiertem Wasser sensibilisiert. Die Versilberungslösung s wurde durch Zugabe von 1,0 g AgNOs und 0,8 ml NH4OH zu 250 ml entionisiertem Wasser hergestellt, um Lösung A zu bilden. Sodann wurden 100 g NaOH mit 750 ml entionisiertem Wasser gemischt und ebenfalls der Lösung zugegeben. Als nächstes wurden 40 ml NH4OH mit 250 ml ent-io ionisiertem Wasser gemischt und ebenfalls der Lösung A zugegeben, die für den schliesslichen Gebrauch in einem Verhältnis von 8 zu 100 ml Wasser verdünnt wurde. (Es sei darauf hingewiesen, dass zuviel NH4OH die Lösung explosiv machen kann.) Eine Zuckerreduktionslösung wurde dais durch hergestellt, dass man 75 g D-Glucose mit 2375 ml entionisiertem Wasser mischte, worauf dann 75 bis 150 g Sucrose zugegeben wurden. Die Zucker- und Versilberungs-Lösungen wurden sodann gleichzeitig auf die sensitisierte (sensibilisierte) Oberfläche des Glases aufgesprüht.
20 1 bis 2 g CuSo4 wurden mit 1000 ml entionisiertem Wasser gemischt und der pH-Wert wurde auf 0,8 bis 1,6 mittels H2S04 eingestellt. Eine Aufschlemmimg wurde durch Mischung mit 20 bis 40 Gramm Eisenpulver (0,005-0,1 mm Durchmesser) mit 1000 ml Wasser hergestellt, und 25 die beiden Lösungen wurden gleichzeitig auf die Silberlage aufgesprüht, um das Kupfer auszuscheiden und eine Schutzschicht über dem Silber zu bilden.
Eine Anzahl von 0,1% Lanthanid-Lösungen wurde aus den Chloridsalzen von Nd, Pr, Er, La. Sm und Dy herge-30 stellt, und der pH-Wert wurde auf ungefähr 2,8 eingestellt. Eine Anzahl von Spiegeln wurde dadurch hergestellt, dass man die verschiedenen Lanthanid-Lösungen gleichzeitig mit der Zinnchlorid-Sensibilisierungslösung auf die gereinigte Glasoberfläche aufsprühte und die sensibilisierte Oberfläche 35 wie zuvor beschrieben versilberte. Ein Satz von Kontrollspiegeln wurde ebenfalls in ähnlicher Weise ohne Verwendung irgendwelcher Lanthaniden hergestellt.
Die Spiegel wurden auf ihre «Wettereigenschaften» dadurch getestet, dass man Spiegel, die unter Verwendung 40 verschiedener Lanthanidsalze hergestellt wurden, Kontrollspiegel und kommerziell hergestellte Spiegel vertikal in kochendes entionisiertes Wasser einsetzte, und zwar für eine Minimalzeitperiode von 3 Stunden. Bei sechs durchgeführten Tests zeigten in allen sechs Fällen die unter Verwen-45 dung eines Lanthanidsalzes hergestellten Spiegel eine geringe Degradierung. Der ebenfalls am Ort hergestellte Kontrollspiegel und der kommerziell hergestellte Spiegel degradierten beträchtlich stärker als die Lanthanid-Spiegel. Die Ergebnisse sind in der unten stehenden Tabelle I zusammen-50 gefass:
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TABELLE I
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Probe
Zeit
Ergebnisse
Kontrollspiegel
3 Stunden
Ins Auge fallende Degradierung * an den Kanten und der Mitte des Spiegelstücks nach 45 Minuten
Kommerziell hergestellter Spiegel
3 Stunden
Kanten- und Mitten-Degradierung nach 45 Minuten
Sm3+
3 Stunden
Keine Degradierung an Kanten oder Mitte
Dy3-
3 Stunden
Keine Degradierung an Kanten oder Mitte
La3+
3 Stunden
Keine Degradierung an Kanten oder Mitte
Er3-1"
3 Stunden
Keine Degradierung an Kanten oder Mitte
Nd3+
3 Stunden
Keine Degradierung an Kanten oder Mitte
Sm3+
8 Stunden
Zeigte Silberauflösung, aber keine Degradierung
Kommerziell hergestellter Spiegel
8 Stunden
Vollständig degradiert**
Kontrollspiegel
8 Stunden
Vollständig degradiert
* Degradierung bedeutet, dass sich die Silberschicht von'der Glasoberfläche unter Freilegung des Glases löst.
** Vollständige Degradierung bedeutet, dass sehr wenig Silber auf der Glasoberfläche übrigbleibt, nur «Inseln» aus Silber bleiben zurück.
Sämtliche Tests wurden in kochendem destillierten Wasser durchgeführt.
Aus der vorstehenden Beschreibung und dem Beispiel erkennt man, dass die Kontaktierung der gereinigten Glasoberfläche mit einer Lösung, die eine kleine Menge an Lanthanid-Ionen enthält, entweder vor, während oder nach der Sensibilisierung und vor der Versilberung des Glases einen Spiegel ergibt, der einen stark erhöhten Widerstand gegenüber Feuchtigkeitsangriffen und Wettereinflüssen besitzt. Ferner hat die Verwendung von Lanthaniden im industriellen Verfahren den Vorteil, dass kein Kapitaleinsatz erforderlich ist. Da die Lösungen mit der Zinnchlorid-Sensibilisierungslösung gemeinsam abgeschieden werden
30 können, ist keine Modifikation der Nassverfahrens-Silber-herstellung damit verbunden.
Zusammenfassend sieht die Erfindung somit folgendes vor: Glasspiegel mit verbesserten Wettereigenschaften werden durch eine Verbesserung des Verfahrens zur Herstel-35 lung der Spiegel vorgesehen. Die Glasoberfläche wird nach ihrer Reinigung, aber vor ihrer Versilberung, mit einer Lösung aus Lanthanid-seltenen Erden zusätzlich zu einer Sensibilisierungslösung aus Zinn oder Palladium kontaktiert. Die Zugabe der seltenen Erden erzeugt einen Spiegel, der 40 einen erhöhten Widerstand gegenüber der Delamination des Silbers von der Glasoberfläche bei Anwesenheit von Wasser besitzt.

Claims (8)

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    PATENTANSPRÜCHE
    1. Verfahren zur Herstellung von versilberten Spiegeln aus Glas, wobei eine Oberfläche des Glases mit einer Auf-schlemmung eines Abrasionsmittels abgeschrubbt wird, um die Oberfläche zu reinigen, und wobei ferner eine Lösung aus einer löslichen Verbindung von Zinn oder Palladium auf die gereinigte Oberfläche zur Sensibilisierung des Glases aufgebracht wird, und wobei ferner die sensibilisierte Oberfläche gleichzeitig kontaktiert wird mit einer Lösung aus einer löslichen Silberverbindung und einer oder mehreren Lösungen eines kaustischen Mittels und Reduziermittels, die zusammen mit der Silberlösung reagieren, um eine Silberschicht auf der sensibilisierten Glasoberfläche abzuscheiden, und wobei ferner eine Kupferschicht über der Silberschicht und eine Anstrichschicht über der Kupferschicht aufgebracht werden, dadurch gekennzeichnet, dass eine Lösung einer löslichen Verbindung von Lanthanid-seltenen Erd-Ionen auf die gereinigte Oberfläche des Glases aufgebracht wird, und zwar bevor das Silber auf der sensibilisierten Oberfläche abgeschieden wird, wodurch die Silberschicht einen erhöhten Widerstand gegenüber der Dela-mination von der Glasoberfläche bei Anwesenheit von Feuchtigkeit aufweist.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die gereinigte Glasoberfläche mit der Lösung aus seltenen Erd-Ionen vor der Sensibilisierung der Oberfläche kontaktiert wird, wobei die Lösung sauer ist und von 0,01 bis 1,0 Gewichtsprozent seltene Erden enthält.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die seltenen Erden aus der folgenden Gruppe ausgewählt sind: Neodym, Praseodym, Erbium, Lanthan, Samarium und Dysprosium.
  4. 4. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die gereinigte Glasoberfläche mit der Lösung aus seltenen Erden nach der Sensibilisierung der Oberfläche kontaktiert wird, wobei die Lösung sauer ist und von 0,01 bis 1,0 Gewichtsprozent seltene Erden enthält.
  5. 5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die seltenen Erden aus der folgenden Gruppe ausgewählt sind: Neodym, Praseodym, Erbium, Lanthan, Samarium und Dysprosium.
  6. 6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Sensibilisierungslösung von 0,01 bis 1,0 Gewichtsprozent seltene Erden enthält, wodurch die gereinigte Glasoberfläche gleichzeitig mit dem Zinn oder Palladium und den seltenen Erden kontaktiert wird.
  7. 7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die seltenen Erden ausgewählt sind aus der folgenden Gruppe: Neodym, Praseodym, Erbium, Lanthan, Samarium und Dysprosium.
  8. 8. Versilberter Glasspiegel mit verbesserter Feuchtigkeitsbeständigkeit, hergestellt nach Anspruch 1 oder einem der Ansprüche 2-7.
CH46681A 1980-01-28 1981-01-26 Verfahren zur herstellung von versilberten glasspiegeln. CH645326A5 (de)

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