CH641504A5 - Verfahren und vorrichtung zur erzeugung von garnspulen mit vorgegebener garnlaenge auf rotorspinnmaschinen. - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Erzeugung von Garnspulen mit vorgegebener Garnlänge auf Rotorspinnmaschinen mit automatischer Abnahme voller Kreuzspulen.
Kreuspulen, wie sie beispielsweise von Rotorspinnmaschinen direkt hergestellt werden, dienen unter anderem als Vorlage für den sogenannten Zettelvorgang. Unter diesem versteht man die Bildung von Kettbäumen, wie sie in die Webmaschinen eingelegt werden. Dabei wird eine Vielzahl 5 von Kreuzspulen in einem Gestell, dem Zettelgatter, aufgesteckt und die Garne über geeignete Führungsvorrichtungen auf den sogenannten Zettelbaum aufgewickelt. Zu Beginn des Zetteins sind alle Kreuzspulen voll und während dem Zetteln wird jeweils die gleiche Garnlänge von jeder Kreuz-lo spule auf den Zettelbaum übertragen. Bei jedem Fadenbruch muss der Zettelvorgang unterbrochen werden. Dies ist sehr nachteilig, wenn viele Kreuzspulen mit zu kurzen Garnlängen abgewickelt sind, weil sie dann angesetzt werden müssen. Anderseits weisen die zu langen Kreuzspulen einen is grossen Garnrest auf, der nicht mehr direkt weiterverwendet werden kann; alle diese Spulen müssen ersetzt werden. Die Garnmengen der Restspulen werden entweder als Abfall behandelt oder sie können noch dadurch weiterverwendet werden, dass sie in einer zusätzlichen Spulvorrichtung zu 20 einer neuen Kreuzspule vereinigt werden. Dies ist aber mit zusätzlichen Kosten verbunden und ergibt zudem ein zweitklassiges Garn mit einer Vielzahl von Knoten, da das Ende jedes Garnrestes mit dem Anfang des nächsten verbunden werden muss.
25 Das Bestreben geht deshalb dahin, Kreuzspulen zu erzeugen, die mindestens angenähert eine bestimmte Garnlänge enthalten. Dadurch wird erreicht, dass beim Zetteln alle Kreuzspulen im richtigen Moment leer werden, d.h. dass nur noch unbedeutende Garnreste auf einzelnen Spulen zurück-30 bleiben. Die bekannte Bestimmung der Garnlänge mittels des Durchmessers der Kreuzspule genügt den Genauigkeitsanforderungen nicht.
Bereits sind daher verschiedene Verfahren und Vorrichtungen für den Einsatz auf Rotorspinnmaschinen bekannt 35 geworden, mit welchen die aufgewickelte Garnlänge bei der Bildung der Kreuzspulen sehr genau gemessen werden kann. Beim Erreichen der gewünschten Garnlänge auf der Kreuzspule geben diese Vorrichtungen ein Signal ab. In der Regel wird durch dieses Signal die Speisung der einzelnen Spinn-40 stellen mit dem vorgelegten Faserband unterbrochen, so dass beim Aufwickeln der Kreuzspule bei der gewünschten Garnlänge ein Fadenbruch erzeugt wird. Das neue Anspinnen hat nachher in bekannter Weise im Rotor zu erfolgen. Es ist relativ arbeitsaufwendig.
45 In neuerer Zeit sind Rotorspinnmaschinen eingesetzt, bei denen der Wechsel der Kreuzspulen (das sogenannte «Doffen») auch ohne Fadenbruch im Rotor möglich ist. Die Trennung der beiden Kreuzspulen erfolgt ausserhalb desselben und das Auslösen eines Fadenbruches durch einen so durch die Längenmessvorrichtung gesteuerten Speisungsunterbruch ist daher unerwünscht.
Es sind neuerdings auch Rotorspinnmaschinen bekannt, die als Zusatz automatische Kreuzspulwechselvorrichtungen (sogenannte Doffer) besitzen. Diese wandern in der Regel der 55 Reihe nach von einer Spinnstelle zur anderen. Sie funktionieren aber nur, wenn kein Fadenbruch vorliegt. Diese Speisung darf also beim Ereichen der gewünschten Garnlänge ■nicht durch die Längenmessvorrichtung unterbrochen werden.
60 Die vorliegende Erfindung überwindet diese Nachteile und besteht in einem Verfahren und einer Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens gemäss den durch die Ansprüche definierten Eigenschaften.
Anhand der Figur wird das erfindungsgemässe Verfahren 65 mit einem Ausführungsbeispiel erläutert.
In der schematischen Darstellung einer Rotorspinnmaschine 1 im Grundriss gemäss der Figur sind eine Anzahl Kreuzspulen mit 11,12,13,14bezeichnet. Eine automatische
Abnahmevorrichtung 2 ist auf einer Fahrbahn 3 längs der Maschine 1 verfahrbar. Dabei kann der Weg der Abnahmevorrichtung 2 längs einer Maschinenseite hin- und hergehend, oder aber längs einer umlaufenden Schiene 3 um die Maschine herumgeführt sein.
Die Rotorspinnmaschine 1 enthält nun eine Längenmessvorrichtung in an sich bekannter Ausführung. Sie besteht im wesentlichen aus einem Umdrehungszähler 5, vorzugsweise einem Impulszähler, der mit einer Transportwalze 6 für das gesponnene Garn zusammenwirkt und nach Erreichen einer vorgegebenen Umdrehungszahl entsprechend einer bestimmten Garnlänge ein Signal abgibt. Dabei werden die Impulse einer bestimmten Spinnstelle während der Zeit gezählt, da auf dieser bestimmten Spinnstelle ein Garn gesponnen wird.
Um den relativ hohen Aufwand zu vermeiden, den die Ausrüstung jeder Spinnstelle mit einem Impulszähler verursacht, kann die Bestimmung der Garnlänge durch Kombination eines einzelnen Impulszählers 5 mit Fadenlaufwächtern 7 erreicht werden. Die vom Impulszähler 5 abgegebenen Umdrehungszahlen der Transportwalze 6 geben die Garnlänge für alle Spinnstellen wieder, die ohne jeden Unterbruch Garn produziert und auf die Kreuzspule aufgespult haben. Die Fadenlaufwächter 7 haben dabei festgestellt, auf welchen Kreuzspulen Produktionsunterbrüche während welcher Zeitintervalle stattgefunden haben. Entsprechend diesen Zeitintervallen benötigen diese Kreuzspulen längere Zeit, bis sie dieselbe Garnlänge aufgenommen haben.
Das Zählen der Umdrehungen, sowie die Abgabe eines Signals wird vorzugsweise in einer allen Spinnstellen gemeinsamen Recheneinheit 4 vorgenommen. Die Umdrehungszahlen bzw. die einzelnen Garnlängen der Spinnstellen werden in einer allen Spinnstellen gemeinsamen Recheneinheit 4 gespeichert und verarbeitet. Von dieser Recheneinheit 4 wird nun die Abnahmevorrichtung 2 an diejenige Spinnstelle
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hingesteuert, wo die Kreuzspule die gewünschte Länge erreicht hat und wegenommen werden muss.
Vorzugsweise ist die Recheneinheit 4 so programmiert,
dass sie zunächst ein Vorsignal abgibt, wenn die Kreuzspule s bei einer Spinnstelle die vorgegebene Länge noch nicht ganz erreicht hat, d.h., bis zum Erreichen der vollen Garnlänge noch mindestens ein Zeitintervall zur Verfügung steht, das die Abnahmevorrichtung als Fahrzeit von der entferntesten Ausgangslage bis zu der betreffenden Spinnstelle benötigt, io Sobald die Abnahmevorrichtung an der auszuwechselnden Kreuzspule angekommen ist, verbleibt sie in dieser Stellung, bis die Längenmessvorrichtung das Erreichen der vorgegebenen Endlänge an die Recheneinheit meldet und diese ein Auslösesignal an die Abnahmevorrichtung abgibt. Dieses is Auslösesignal leitet den Ausstoss der vollen Kreuzspule aus der Spinnstelle ein, worauf eine neue, leere Spulenhülse eingesetzt und das Garn auf dieser angesetzt wird. Die volle Kreuzspule wird dabei auf eine Transportvorrichtung gelegt und von dieser einem Sammelbehälter zugeführt. Sobald 20 diese Funktionsschritte des Spulenwechsels abgewickelt sind, steht die Abnahmevorrichtung für die Verarbeitung weiterer Vorsignale und Auslösesignale zur Verfügung.
Diese Arbeitsweise macht eine Unterbrechung des Spinnprozesses im Augenblick des Spulenwechsels durch Anhalten 25 der Faserzufuhr zur Spinneinheit unnötig, indem die Trennung des Garnendes der vollen Kreuzspule vom Anfang der neu angesponnenen Kreuzspule von der Abnahmevorrichtung übernommen wird.
Die Längenmessvorrichtung kann auch nur einen Teil der 30 Spinnstellen umfassen. Von Bedeutung ist dieser Fall beispielsweise beim Vorhandensein je einer Abnahmevorrichtung für jede Maschinenseite.
Die Recheneinheit 4 kann die Signale für die Längenmessungen auch von anderen Gebern als von der Umdrehungs-35 Zählung einer Transportwalze erhalten, je nach dem System, welches für die Längenmessung eingesetzt ist.
B
1 Blatt Zeichnungen
Claims (9)
1. Verfahren zur Erzeugung von Garnspulen mit vorgegebener Garnlänge auf Rotorspinnmaschinen mit automatischer Vorrichtung zur Abnahme voller Kreuzspulen, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung zur Abnahme der vollen Kreuzspulen (11,12,13, 14) auf Grund der Signalauslösung mindestens einer Längenmessvorrichtung an diejenige Spinnstelle herangeführt wird, bei der die Kreuzspule mindestens näherungsweise die gewünschte Länge erreicht hat.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die durch die Längenmessvorrichtung ermittelte Garnlänge jeder Spinnstelle in einer Recheneinheit (4) laufend gespeichert und mit einem Sollwert verglichen wird, und dass vor Erreichen dieses Sollwertes auf einer der Spinnstellen die für die Abnahme der vollen Kreuzspule vorgesehene Vorrichtung (2) an den Ort dieser Spinnstelle transportiert wird, worauf bei Erreichen der dem Sollwert entsprechenden Garnlänge dort der Abnahmevorgang ausgelöst wird.
3. Verfahren nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, dass während des Abnahmevorganges der Spinnprozess kontinuierlich fortgesetzt wird und die Trennung des Garns auf der vollen Kreuzspule von dem nachgelieferten Garn durch die Abnahmevorrichtung erfolgt.
4. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass mittels eines Umdrehungszählers (5) einer Transportwalze (6) für alle Spinnstellen die gleiche Garnlänge registriert wird und mittels Fadenlaufwächtern (7) für jede einzelne Spinnstelle die tatsächliche Garnlänge auf Grund der von diesen Fadenlaufwächtern festgestellten Stillstandszeiten ermittelt wird.
5. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Rotorspinnmaschine (1) mit mindestens einer Längenmessvorrichtung versehen ist, und dass mindestens eine Abnahmevorrichtung (2) für die Kreuzspulen durch von der Längenmessvorrichtung abgegebene Signale an den Ort des auf Grund der erreichten Garnlänge notwendigen Spulenwechsels geleitet wird.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Abnahmevorrichtung (2) durch ein Vorsignal einer Recheneinheit (4) längs einer Fahrbahn (3) an die Wechselstelle heranführbar ist, und dass sie Mittel zur Ausführung des Spulenwechsels enthält, die durch ein weiteres Auslösesignal beim Erreichen der vorgegebenen Garnlänge betätigbar sind.
7. Vorrichtung nach Ansprüchen 5 und 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Längenmessvorrichtung einen mit einer Transportwalze (6) zusammenwirkenden Impulszähler (7) enthält.
8. Vorrichtung nach den Ansprüchen 5 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens ein Umdrehungszähler (5) die theoretisch erreichte Garnlänge für alle Spinnstellen misst und die individuellen Garnlängen jeder Spinnstelle mittels Fadenlaufwächtern (7) bestimmbar sind.
9. Vorrichtung nach den Ansprüchen 5 bis 8, gekennzeichnet durch jeder Spinnstelle zugeordnete Fadenlaufwächter (7), die die Fadenlaufsignale kontinuierlich an die Recheneinheit (4) abgeben.
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