CH622700A5 - Odour-obliterating composition - Google Patents
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Description
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PATENTANSPRÜCHE
1. Geruchlöschendes Mittel, dadurch gekennzeichnet, dass es Polyvinylpyrrolidon als geruchsbindende Komponente und mindestens einen Trägerstoff enthält.
2. Mittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass es eine wässrige und/oder alkoholische Lösung von Polyvinylpyrrolidon ist.
3. Mittel nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass es aus 0,1 bis 75 Gewichtsteilen Polyvinylpyrrolidon und 99,9 bis 25 Gewichtsteilen Lösungsmittel besteht.
4. Mittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass es als Trägerstoff einen pharmazeutischen und/oder kosmetischen Trägerstoff enthält.
5. Mittel nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass es 0,1 bis 99,9 Gewichtsteile Polyvinylpyrrolidon und 99,9 bis 0,1 Gewichtsteile eines pharmazeutischen und/oder kosmetischen Trägerstoffes enthält.
6. Verwendung eines Mittels nach Anspruch 1 in deodorierenden Präparaten.
7. Verwendung nach Anspruch 6 eines Mittels nach Anspruch 2 oder 3.
8. Verwendung nach Anspruch 6 eines Mittels nach Anspruch 4.
Unangenehme Gerüche wurden bisher durch Zumischung geringer Mengen angenehm riechender Substanzen abgewandelt bzw. überdeckt. Dies galt sowohl für den technischen als auch den kosmetisch-hygienischen Bereich. Es handelt sich also hierbei um einen Verdünnungs- bzw. Überdeckungseffekt.
Eine weitere Möglichkeit der Geruchsüberdeckung ist die Verwendung von Filmbildnern, wie z. B. Zink-ricinoleat oder Mischpolymerisaten von Polyvinylpyrrolidon und Vinylacetat, die vermutlich durch Umhüllung von Schwebstoffteilchen zu einer Fixierung der Geruchsmoleküle führen. Der Einsatz solcher Filmbildner in parfümierten geruchsüberdeckenden Mitteln hat jedoch den Nachteil, dass nichtverdampfende Filme über den die Geruchsmoleküle abgebenden Substraten die Duftabstrahlung reduzieren. Aufgrund dieser Nachteile werden auch gewünschte Gerüche verringert. Dieser Effekt beruht auf einer sogenannten «Käseglockenwirkung». Gerade dieser Effekt verbietet jedoch die so aktuelle Anwendung unter den Achselhöhlen, in der Intimzone und an den Füssen, da es bekanntermassen zu schweren Irritationen durch Abdek-kung der Schweisskanäle kommen kann. Zusätzlich wirkte sich der Klebe-Effekt physiologisch ungünstig aus.
Zur Verhinderung der bakteriellen Zersetzung des Schweisses und der dadurch bedingten Entstehung von Schweissgeruch in den Achselhöhlen, im Intimbereich und an den Füssen werden weiterhin Antiseptika eingesetzt. Hier wird also von vornherein die Entstehung unangenehmer Gerüche verhindert.
Lediglich von der Verbindung Lauryl-Methacrylat wurde bisher angenommen, dass sie als einziges echtes Geruchsvertilgungsmittel durch Bildung weniger geruchstarker Co-Polyme-rer wirkt. Hier wird ein chemischer Effekt zur Geruchsvertilgung benutzt. Die chemische Natur dieser Verbindung sowie die Konfektionierung als 80%iges Konzentrat in Kohlenwasserstoffen verbieten jedoch eine Anwendung im Humanbereich.
Die bisherigen Versuche zur Erklärung und Deutung der Wirkungsmechanismen und Effekte von sogenannten Ge- • ruchsvernichtern fanden bisher immer in der Gasphase statt, um die bei der Geruchswahrnehmung ablaufenden Vorgänge möglichst wirklichkeitsgetreu zu simulieren.
So geht z. B. aus früheren Versuchen hervor, (siehe H. P. Fiedler, «Der Schweiss», Editio Cantor, Aulendorf, 18. Beiheft der Arzneimittelforschung [1968] Seite 494), dass die in Geruchsvernichtern enthaltenen ätherischen Öle und Wirkstoffe vorrangig die Geruchszellen des menschlichen Riechorgans belegen und damit durch einen Verdrängungseffekt kein Platz mehr für «Stinkmoleküle» gegeben ist.
Alle bisher bekannten Geruchsvernichter haben den Nachteil, dass sie keine Selektivität gegenüber schlechten Gerüchen besitzen.
In der DE-PS 899 248 wird beschrieben, dass sich Polyvinylpyrrolidon zur Herstellung von sogenannten Trockenparfümen eigne. Das Parfümöl kann in «trockener Form» pulver-förmigen Zubereitungen, wie z. B. Badesalz, zugegeben werden und ermöglicht dann, im Badewasser gelöst, eine verlustfreie Duftentfaltung bei völlig klarer Löslichkeit. Aus solchen Formulierungen werden also die Duftstoffe an die Umgebung abgegeben und demnach nicht gelöscht.
Uberraschenderweise wurde nunmehr gefunden, dass das polymere, wasser- und alkohollösliche Polyvinylpyrrolidon als echter Geruchslöscher wirkt. Unter «alkohollöslich» wird hier und im folgenden Löslichkeit in niederen aliphatischen Alkoholen mit bis zu 3 Kohlenstoffatomen verstanden.
Es werden die in Wasser und Alkohol löslichen Polyvinyl-pyrrolidon-Typen mit einem k-Wert von etwa 5 bis 150, bevorzugt von etwa 10 bis 95, und besonders bevorzugt von etwa 13 bis 35 verwendet, wobei der k-Wert durch die folgende Formel definiert wird:
_ log ?? rei c wobei ìj rei die Viskosität der Lösung im Verhältnis zum Lösungsmittel und c die Konzentration in g/100 cm3 Lösung bedeuten.
Die genannten Polyvinylpyrrolidon-Typen haben im allgemeinen ein mittleres Molekulargewicht von etwa 5000 bis 2 000 000, bevorzugt von etwa 10 000 bis 1 000 000 und besonders bevorzugt von etwa 13 000 bis 450 000.
Das polymere, wasser- und alkohollösliche Polyvinylpyrrolidon wird in Lösungen oder vermischt mit pharmazeutisch, kosmetisch oder technisch üblichen Trägerstoffen oder Kunststoffen verwendet.
Als Lösungsmittel werden Wasser oder ein- oder mehrwertige Alkohole mit bis zu 6 Kohlenstoffatomen verwendet, vorzugsweise Wasser und/oder ein- oder mehrwertige aliphatische Alkohole mit 1 bis 3 Kohlenstoffatomen, gegebenenfalls unter Zusatz von bis zu 50 Gew.%, vorzugsweise bis zu 30 Gew.% und besonders vorzugsweise bis zu 10 Gew.% 2- bis ówertigen Alkoholen, die bis zu 6 Kohlenstoffatome enthalten. , Weiterhin werden als Lösungsmittel verwendet: Alkohole, wie z. B. Methanol, Äthanol, Propanol, Isopropanol, Butanol, sec-Butanol, Amylalkohol, 2-Äthyl-l-hexanoI, Cyclohexanol, Phenol (50°), Äthylenglycol, Propylenglycol, 1,3-Butandiol, 1,4-Butandiol, Glyzerin; Ketonalkohole, wie z.B. Diacetonal-kohol; aliphatische Carbonsäuren, wie z.B. Ameisensäure, Essigsäure, Propionsäure; Äther-Alkohole, wie z.B. «Solvo-fen» Glycoläther (GAF), Diäthylenglycol, Triäthylenglycol, Hexamethylenglycol, Polyäthylenglycol 400; 2,2'-Thiodiätha-nol; Lactone, wie z.B. Butyrolacton; Ester, wie Äthyllactat, Ketone, wie z.B. Methylcyclohexanon; Chlorinierte Kohlenwasserstoffe, wie z. B. Methylendichlorid, Chloroform, Äthy-lendichlorid; Dichloromonofluoromethan, Chlorodifluoro-methan; Lactame, wie z.B. 2-Pyrrolidon, N-Methyl-2-pyrroli-don, N-Vinyl-2-pyrrolidon; Amine, wie z.B. Butylamin, Cy-clohexylamin, Anilin, Äthylendiamin, Pyridin, Morpholin, 2-Aminoäthanol, Diäthanolamin, Triäthanolamin, Aminoäthyl-
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äthanolamin, 2-Hydroxyäthylmorpholin, 2-Amino-2-methyl-1-propanol: Nitroparaffine, wie z.B. Nitromethan, Nitroäthan.
Weiterhin werden in Verbindung mit niederen aliphatischen Alkoholen mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen, bevorzugt 2 und 3 Kohlenstoffatomen, die folgenden Halogenkohlenwasserstoffe verwendet: Trichlorofluoromethan, Dichlorodiflu-oromethan, l,l,2-Trichloro-l,2,2-trifluoroäthan, 1,2-Dichlo-ro-l,l,2,2-tetrafluoroäthan, -l-Chloro-l,l-difluoroäthan. Das Mischungsverhältnis Kohlenwasserstoff zu Alkohol beträgt im allgemeinen 90:10 bis 60:40 Gewichtsteile, bevorzugt 80:20 bis 70:30 Gewichtsteile.
Die Konzentration des Polyvinylpyrrolidons in der Lösung beträgt etwa 0,1 Gew.%, bevorzugt 0,2 bis 10 Gew.% und besonders bevorzugt 0,3 bis 3,0 Gew.%, bezogen auf das Gesamtgewicht der Lösung.
Als Trägerstoffe werden verwendet:
Wasserlösliche, wasserunlösliche sowie mit Wasser quellbare Trägerstoffe.
Wasserlösliche Trägerstoffe sind z.B.: Wasserlösliche Zucker, wie Traubenzucker, Milchzucker, Fruchtzucker,
Rohr- bzw. Rübenzucker.
Zuckeralkohole, wie z. B. Sorbit.
Anorganische oder organische Salze, wie z.B. Aluminiumkaliumsulfat, Aluminiumsulfat, Ammoniumchlorid, Ammoniumsulfat, Bariumchlorid, Calciumchlorid, Chromsulfat, Kupfersulfat, Eisenchlorid, Magnesiumchlorid, Quecksilbera-cetat, Nickelnitrat, Bleiacetat, Kaliumchlorid, Kaliumsulfat, Kaliumdichromat, Natriumbicarbonat, Natriumchlorid, Natriumnitrat, primäres Natriumphosphat, Natriumpyrophosphat, Natriumsulfat, Natriumsulfit, Natriumthiosulfat, Silbernitrat, Zinksulfat, niedere wasserlösliche Polyäthylenglykole, wie z. B. Polyäthylenglykole mit einem Molekulargewicht bis zu etwa 600.
Wasserunlösliche Trägerstoffe sind z.B. pflanzliche und tierische Öle, wie Olivenöl, Palmkernöl, Fischöl, Tran.
Tierische oder pflanzliche Fette, wie z. B. Kokosfett, Schweineschmalz, Talg, Walrat; Mineralöle bzw. Mineralölprodukte, wie z.B. Paraffinöl, Petroleum, Vaseline, Stearin;
Anorganische Trägerstoffe, wie z. B. Kieselgur, Aerosil, Talkmehl, Asbest, Steinwolle, Seide; organische unlösliche Trägerstoffe, wie z.B. Holzmehl, Zellulose, Holzschliff, Textil-fasern.
Zu den quellbaren Trägerstoffen gehören Pflanzengummis, wie z.B. Gummiarabicum, Tragant, Alginate, Karaya, natürliche oder synthetische Harze, wie z. B. Shellack, Äthylzelullose, Methylzellulose, Carboxymethylzellulose, Dextrine.
Bei Verwendung des Polyvinylpyrrolidons mit Trägerstoffen beträgt das Mischungsverhältnis etwa 0,1:99,9 bis 99:1 Gewichtsteile Polyvinylpyrrolidon zu Trägerstoff, bevorzugt etwa 10:90 bis 90:10 und besonders bevorzugt etwa 25 :75 bis 75:25 Gewichtsteile Polyvinylpyrrolidon zu Trägerstoff.
Bei der Anwendung des erfindungsgemässen Geruchslöschers in Spraypräparaten werden im allgemeinen 0,3 bis 5 Gew. %, bevorzugt 0,5 bis 3 Gew. %, und besonders bevorzugt 1 bis 2 Gew. %, bezogen auf das Gesamtgewicht der Sprayformulierung ohne Treibmittel, Polyvinylpyrrolidon verwendet.
In Lotionen werden im allgemeinen 0,1 bis 5 Gew.%, bevorzugt 0,5 bis 3 Gew. %, und besonders bevorzugt 1 bis 2 Gew. %, bezogen auf das Gesamtgewicht der Lotion, eingesetzt.
In Tabletten werden im allgemeinen 0,1 bis 99,9 Gew.%, bevorzugt 10 bis 99,0 Gew.%, und besonders bevorzugt 40 bis 98 Gew.%, bezogen auf das Gesamtgewicht der Tablette, verwendet.
Das geruchslöschende Mittel kann gemeinsam mit den für Geruchsverbesserern typischen Zusätzen in der Technik, Kosmetik, Medizin und Hygiene verwendet werden. Solche üblichen Zusatzstoffe sind z. B. Geschmackskorrigenzien,
Aromen, Duftstoffe, Fixateure, Antioxidationsmittel, Konservierungsmittel, Farbstoffe, Lösungsmittel und/oder Dispersionsgrundlagen wie z. B. Cremes oder Lotionen. Die genannten Stoffe werden in den üblichen Konzentrationen verwendet.
Bei der Verwendung des geruchslöschenden Mittels in deodorierenden Präparaten beträgt die Konzentration des Mittels, d. h. der wässrigen und/oder alkoholischen Lösung von Polyvinylpyrrolidon oder der Mischung mit Trägerstoffen, etwa 5 bis 100 Gew.%, bevorzugt 10 bis 100 Gew.% und besonders bevorzugt 20 bis 100 Gew.%, bezogen auf das Gesamtgewicht des Präparates.
Bei Verwendung von Polyvinylpyrrolidon in geruchslöschenden Mitteln in den oben angegebenen Konzentrationen können schlechte bzw. unangenehme Gerüche für längere Zeit, gegebenenfalls für einen vollen Kalendertag oder mehr, völlig beseitigt werden.
Insbesondere eignet sich Polyvinylpyrrolidon für die Beseitigung von Gerüchen, die von Mensch oder Tier als unangenehm, widerlich, ekelerregend oder sonst in irgendeiner Weise als belästigend empfunden werden.
So bewirkt Polyvinylpyrrolidon als alleiniger Wirkstoff z. B. in alkoholischer oder wässriger Lösung (als Unterarm-Deo-Spray oder als Fuss-Spry) konfektioniert völlige Geruchsfreiheit für einen vollen Kalendertag. Bereits aufgetretener Schweissgeruch wird durch einfaches Besprühen spontan gelöscht. Benutzt man nun eine wässrige Polyvinylpyrrolidon-Lö-sung beliebiger Konzentrationen zu einem einmaligen und einfachen Waschvorgang mit sofortiger Nachspülung mit reinem Leitungswasser, so ist der typische Geruch gänzlich verschwunden und kehrt auch nicht mehr wieder.
Der gleiche Spray beseitigt ebenso spontan den Geruch von Heringslake oder Zwiebeln an den Händen.
Gleichfalls werden der Geruch von verfaulten Blumen und verfaultem Fleisch, Mülleimergeruch, Fäkalien und Küchendünste spontan gelöscht.
Dies gilt auch für Tabakrauch, Leichen- und Mundgeruch, ganz besonders bei jauchenden Kieferwunden, ebenso wie für Harzer-Käse.
Die Verwendung von Polyvinylpyrrolidon als Geruchslöscher ermöglicht eine beliebige Parfümierung, bei der die eingearbeiteten Parfümöle ohne Einschränkung der Duftnote voll wirksam sind und wobei daneben noch hautpflegende Öle angewandt werden können und der geruchslöschende Effekt für unangenehme Gerüche trotzdem voll gewährleistet ist.
Beispiel 1
Ein Deo-Spray wird hergestellt durch Auflösen von 1,0 Gewichtsteilen Polyvinylpyrrolidon und 0,5 Gewichtsteilen Parfümöle in
28,5 Gewichtsteilen Alkohol. Diese Wirkstofflösung wird mit
35,0 Gewichtsteilen Frigen 11 und
35,0 Gewichtsteilen Frigen 12 als Treibmittel in üblicher Weise abgefüllt.
Beispiel 2
Ein Deo-Spray wird hergestellt durch Auflösen von 0,5 Gewichtsteilen Polyvinylpyrrolidon und 1,5 Gewichtsteilen Isopropylmyristat und 0,5 Gewichtsteilen Parfümöle in
28,5 Gewichtsteilen Äthanol. Diese Wirkstofflösung wird mit
70,0 Gewichtsteilen Frigen 12/114 - 40/60 als Treibmittel in üblicher Weise abgefüllt.
Beispiel 3
Eine wässrige Lotion (Raumspray), z. B. für mechanischen Handzerstäuber, wird aus folgenden Bestandteilen gemischt:
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10,0 Gewichtsteile Polyvinylpyrrolidon
89,8 Gewichtsteile Wasser 0,2 Gewichtsteile Kalimsorbat
Beispiel 4
Ein Mundhöhlendeodorant wird aus folgenden Bestandteilen gemischt:
1,0 Gewichtsteile Polyvinylpyrrolidon
98,7 Gewichtsteile dest. Wasser
0,2 Gewichtsteile Konservierungsmittel Kaliumsorbat
0,1 Gewichtsteile Süssstoff Saccharin
Beispiel 5
Man bringt die menschliche Haut der Hände von Versuchspersonen mit geschnittenen Zwiebelstücken in Berührung.
Nach dem Abspülen mit Leitungswasser verbleibt ein spezifischer und sehr durchdringend-unangenehmer Geruch. Selbst wiederholtes Waschen mit Wasser und Seife kann diesen Geruch nicht eliminieren, er scheint am Hautkeratin chemo-sorptiv fest fixiert zu sein.
Benutzt man nun eine 1 %ige wässrige Polyvinylpyrroli-don-Lösung zu einem einmaligen und einfachen Waschvorgang mit sofortiger Nachspülung mit reinem Leitungswasser, so ist der typische Geruch gänzlich verschwunden und kehrt auch nicht mehr wieder.
Beispiel 6
Eine Lösung von Polyvinylpyrrolidon in Wasser (3 Gew.%) wurde Versuchspersonen auf die Achselregionen aufgetragen und beseitigte bereits bestehenden Achselgeruch und erlaubt Geruchsfreiheit über einen Zeitraum von 24 Stunden. Diese Geruchsfreiheit hielt etwa 14 Stunden länger an als bei auf Antiseptika-Basis formulierten Deo-Präparaten, vornehmlich Sprays des Handels.
Beispiel 7
Hierzu wird die Lieferform des Polyvinylpyrrolidons als Pulver durch Einführen in Leitungswasser auf die Gebrauchskonzentration von 2 g Polyvinylpyrrolidon in 98 g Leitungswasser verdünnt.
Beispiel 8
Mit der Lösung nach Beispiel 7 wurden folgende Versuche durchgeführt:
a) Handelsübliches Fischfilet wurde kurz, und zwar weniger als eine Minute, in die vorbezeichnete Lösung eingelegt. Nach der Entnahme war der typische Fischgeruch verschwunden.
b) Ein bereits übel riechender Spüllappen wurde in die vorbezeichnete Lösung eingelegt und wenige Male leicht von Hand durchgewrungen, um eine durchdringende Benetzung zu erreichen. Dies dauerte nicht länger als eine Minute. Nach der Entnahme war keinerlei Geruch mehr feststellbar.
c) In Verwesung übergegangene Pflanzenstengel von z. B. Klatschmohn und Orchideen, die besonders widerlich und durchdringend riechen, wurden kurz in die vorbezeichnete Lösung getaucht und mit der Lösung ebenfalls die Vasen ausgespült, in denen die Blumen aufbewahrt waren. Danach bestand Geruchlosigkeit.
d) Beim Transport oberflächlich in Verderb übergegangenes Fleisch wurde ca. 2 Minuten in die vorbezeichnete Lösung gelegt und dann mit Leitungswasser abgespült.
Der bereits angesiedelte Schimmelbefall war ebenso verschwunden, wie die schwarze Färbung der Oberfläche und der widerliche Geruch. Das Fleisch war genussfähig.
e) Streichwurst war nach 14tägiger Lagerung an der Schnittfläche bereits durch Schimmelbefall verdorben, zeigte üblen Geruch und der Naturdarm war bereits schmierig. Durch Einlegen von 2 Minuten in die vorbezeichnete Lösung verschwanden diese oberflächlichen Erscheinungen. Die Wurst wurde mit Genuss verzehrt.
f) Naturdarm roch schlecht und war schmierig. Durch Einlegen in die vorbezeichnete Lösung verschwanden diese Erscheinungen. Gleichfalls wurden die Hände der mit diesem Versuch betrauten Person spontan geruchlos.
g) Nach Heringslake riechende Hände wurden vergeblich mehrere Male mit Seife gewaschen. Nach Eintauchen in die vorbezeichnete Lösung und Abtrocknen gewünschte völlige Geruchlosigkeit. Die Geruchfreiheit war dauerhaft.
h) In einer Dental-Praxis wurden innerhalb von 6 Monaten etwa 50 Personen beiderlei Geschlechts und aller Altersstufen von überaus widerlichem Mundgeruch befreit. Dieser als «foe-tor ex ore» klassifizierte Mundgeruch tritt bei Gingivitiden, Stomatitis ulcerosa, Dentitio difficile, infizierten Extraktionswunden usw. auf. Dabei wurde mit einem Mund voll der vorbezeichneten Lösung kräftig gespült, ähnlich wie mit üblichen Mundwässern. Der Geruch wurde restlos und sofort beseitigt. Es wurden keinerlei schädigende Nebenerscheinungen festgestellt.
Beispiel 9
Es wird ein Raumspray hergestellt durch Auflösung von 2 g Polyvinylpyrrolidon in 90 g Isopropylalkohol, 5 g Triäthy-len-Glykol und 3 g Parfümöl.
Diese Wirkstofflösung wird mit 15 g Frigen 11/12 und 7,5 g Kohlensäure als Treibmittel in üblicher Weise abgefüllt.
Beispiel 10
Bei den nachfolgenden Versuchen wurde die Spray-Pak-kung nach Beispiel 9 jeweils über Kopf gehalten und der zu besprühende Raum Umschriften.
a) Menschlicher Fäkalgeruch in einer Toilette bei einem besonders schweren Fall krankhaften Durchfalles wurde rasch und vollständig beseitigt. Ebenso verschwand der Fäkalgeruch von einer Katze in einem Wohnraum sofort.
b) Die Beseitigung von Küchengeruch wurde geprüft bei
I) Knoblauch
II) Zwiebeln
III) Sauerkraut
IV) Rettichsalat
V) Harzer Käse
VI) Kochfisch
Die bei der Speisezubereitung auftretenden Gerüche verschwanden sofort.
c) Tabakrauch jeglicher Art (Zigaretten, Zigarren, Pfeife) verschwand rasch und nachhaltig aus Wohnräumen.
d) Müllgeruch konnte aus einem Haus-Sammelschacht ebenso spontan und nachhaltig beseitigt werden wie in sackartigen oder eimerartigen Behältnissen.
e) Verfaulte Kartoffeln wurden übersprüht und waren danach geruchlos.
f) Leber wurde in einem verschlossenen Glas sich selbst dem Verderb überlassen. Nach völliger Verflüssigung wurde im Freien das Behältnis geöffnet. Nur Personen mit unempfindlichen Magennerven können sich hierbei in der Nähe einer solchen Probe aufhalten.
Nach Besprühen mit dem vorbezeichneten Spray konnte das Behältnis direkt unter die Nase gehalten werden, ohne dass ein schlechter Geruch noch wahrgenommen werden konnte.
g) Beim Verlegen von textilen Fussbodenfliesen hielt sich hartnäckig ein unangenehmer Geruch im Raum. Kurzes Sprühen beseitigte dies spontan.
h) In einem Labor wurden hintereinander, aber jeweils für sich gesondert, Ammoniak und Formaldehyd bis zur starken Belästigung der am Versuch teilnehmenden Personen durch Reizung der Atemwege und der Augen, versprüht. Dann wurde wie vorbeschrieben der Spray eingesetzt und der Raum für etwa 3 Minuten verlassen. Beim Wiedereintritt war nur noch die leichte Parfümierung der Raumluft wahrnehmbar.
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Beispiel 11
Raum- und Textil-Spray wird hergestellt durch Auflösen von
5 Gewichtsteilen Glyzerin
2 Gewichtsteilen Polyvinylpyrrolidon und 5
3 Gewichtsteilen Parfümöl in
90 Gewichtsteilen Isopropylalkohol und mit
5 Gewichtsteilen Kohlendioxid als Treibgas in üblicher Weise abgefüllt.
Beispiel 12 10
Das Spray nach Beispiel 11 wurde folgendermassen erprobt:
a) Schweres Heizöl, frische Zwiebelringe und Kampher wurden jeweils für sich gesondert auf den Boden sogenannter «Bonbongläser» verbracht. 15
b) Dann wird in jedes Glas ein ca. 10 cm2 grosser Wollstoff-Flicken knapp über der Prüfsubstanz aufgehangen.
c) Nach zweistündiger Einwirkung in der Gasphase wird der Flicken heruntergenommen und besprüht.
d) Nach fünfminutigem Aufhängen an der Luft wird ge- 20 prüft.
Alle drei Flicken waren völlig geruchsfrei.
Beispiel 13
Nur die eine Achselpartie eines verschwitzten Wollpullo- 25 vers wurde mit dem Spray nach Beispiel 11 besprüht und dann über Nacht ins Freie gehangen. Die besprühte Seite war geruchlos, die andere nach wie vor sehr unangenehm «schweis-sig» riechend.
Beispiel 14 30
Polyvinylpyrrolidon als Lutschtablette gegen Mund- und Magengeruch.
0,5 g Polyvinylpyrrolidon und
0,5 g Sorbit werden zu einer Tablette verpresst.
Nach Biergenuss und Fischverzehr wurde diese Tablette im Munde zergehen gelassen. Es trat völlige Geruchlosigkeit ein. In einem zweiten Falle wurde die Auflösung im Speichel mit einem Schluck Mineralwasser in den Magen gespült. Der vordem wahrnehmbare üble Geruch aus dem Magen verschwand spontan.
Beispiel 15
Durch das Deo-Spray nach Beispiel 1 und 2 wurde bei etwa 100 Versuchspersonen sowohl Schweissgeruch der Achselhöhle als auch an den Füssen spontan beseitigt. Bei Halb-seitenvergleichsversuchen mit handelsüblichen Produkten dieser Art wurden eindeutige Vorteile bezüglich der Verträglichkeit und der Wirkungsdauer festgestellt. So trat bei handelsüblichen Produkten teilweise infolge Uberempfindlichkeit eine Rötung der Achselhöhle auf, was bei den erfindungsge-mässen Präparaten nicht der Fall war. Die erfindungsgemässen Präparate konnten sogar ohne Beeinträchtigung der Abheilung auf bereits gerötete Stellen appliziert werden. Die Wirkungsdauer betrug durchschnittlich das Doppelte bis Vierfache der handelsüblichen Präparate.
Beispiel 16
Body-Spray wird hergestellt durch Auflösen von 2 Gewichtsteilen Polyvinylpyrrolidon und 1 Gewichtsteil Parfümöl in
92 Gewichtsteilen Isopropylalkohol und mit 5 Gewichtsteilen Kohlendioxid als Treibgas in üblicher Weise abgefüllt.
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