CH620632A5 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Trennen einzelner Nutzen von zu Stapeln zusammengetragenen gestanzten Bögen. Das Ausbrechen der Nutzen aus einem gestanzten Bogen und das Entfernen des Stanzabfalles wird bei den papierverarbeitenden Betrieben, d. h. insbesondere bei den Faltschachtelherstellern, im wesentlichen noch von Hand vorgenommen. Man geht dabei im allgemeinen so vor, dass man Keile von Hand mittels eines Holz- oder Gummihammers zwischen die einzelnen Nutzen treibt oder die einzelnen Nutzen von Hand durch Abwinkein von etwa 10 Bögen auseinanderreisst. Obwohl man annehmen sollte, dass das Auseinanderreissen von Papier keine schwere Arbeit sei, ist gerade das Gegenteil der Fall, d. h. es handelt sich um schwere körperliche Arbeit, deren Ergebnis mit zunehmender Ermüdung des Arbeitenden erheblich nachlässt. Seit langer Zeit ist man deshalb bestrebt, diesen Vorgang zu mechanisieren. Man hat deshalb bereits diesen Arbeitsplatz mit Druckluft-Meissel-hämmern bestückt, um zumindest den Stanzabfall, also die Ränder, leichter entfernen zu können. Es treten dabei jedoch erhebliche Beschädigungen des einzelnen Nutzens auf, so dass eine Trennung mit Meisselhämmern insbesondere an den Brücken, die die einzelnen Nutzen miteinander verbinden, nicht möglich ist. Diese Brücken müssen in Längsförderrich-tung des Bogens stärker ausgeführt werden, als das in Querrichtung der Fall ist, um den kompletten Bogen aus der Stanze entnehmen zu können. Ein vollständiges Ausbrechen in der Stanze ist daher unmöglich.
Es ist daher bereits vorgeschlagen worden - Allgemeine Papier Rundschau Bd. 44/1974, S. 1257—1261 — Bogenstapel dadurch zu vereinzeln, dass man mit einem Schwert, das manuell axial und radial einjustiert wird, die Brücken, die die Verbindung der einzelnen Nutzen zueinander aufrechterhalten, durchtrennt. Bei einer Vielzahl von Brücken ist für jede Brücke eine genaue Einstellung des Schwertes, das nichts weiter als ein Messer ist, erforderlich. Der Aufwand an Einrichtarbeit ist daher erheblich, d. h. dass ein analoges Aggregat nur dann erfolgversprechend arbeiten kann, wenn stets die einmal gewählte Einstellung für das Schwert sich wiederholt und nicht unterschiedliche Formen in schnellem Wechsel hintereinander ausgebrochen werden sollen.
Der vorliegenden Erfindung liegt damit die Aufgabe zu Grunde, das Ausbrechen von Nutzen aus vorgestanzten Bögen maschinell so zu vereinfachen, dass ein einwandfreies Ausbrechen ohne Beschädigung der Nutzen möglich ist, gleichzeitig mit demselben Aggregat eine Vielzahl von Nutzenformen ausgebrochen werden können, ohne dass genaue Justierarbeiten erforderlich sind, d. h. ohne Einsatz von Klingen, die zwischen die Nutzen eingetrieben werden und ggf. deren Beschädigung zur Folge haben.
Diese Aufgabe wird gelöst durch ein Verfahren zum Trennen einzelner Nutzen von zu Stapeln zusammengetragenen gestanzten Bogen mit dem kennzeichnenden Merkmal, dass ein Stapel von gestanzten Bögen so von mindestens zwei Spannvorrichtungen gehalten wird, dass ein voneinander zu trennender Bereich der Bögen im freien Raum zwischen den Spannvorrichtungen liegt, worauf mindestens eine der Spannvorrichtungen in eine im wesentlichen senkrecht zum Bogenstapel verlaufende Bewegung versetzt wird.
Durch das beidseitige Einspannen des Stapels unter Freilassen der künftigen Trennungslinie werden zwei Blöcke erzielt, die durch Bewegung gegeneinander, d. h. im allgemeinen durch Bewegung in der Vertikalen, voneinander getrennt werden können. Die Zufuhr des Materialstapels erfolgt im Normalfall so, dass die Zuschnitte in der Ebene liegen und direkt übereinander angeordnet sind, so dass die Brücken eine schmale, senkrechte Säule ergeben. Durch Auf- und/oder Abwärtsbewegung eines geklemmten Stapelteils bei Ruhelage des anderen oder durch gegenläufige Bewegung beider Stapelteile wird diese Säule aus Brücken in sich getrennt, d. h. zerrissen. Da keinerlei Metall, Holz usw. zwischen die einzelnen Nutzen eingetrieben wird, erfolgt auch keine Verformung oder Beschädigung der Nutzen, sondern es ergibt sich wie beim einzelnen Zerteilen der Bogen von Hand ein sauberer Durch-riss der Brücken.
Der Hub bzw. die Absenkung eines Stapelteils gegenüber dem anderen braucht nur sehr geringe Dimensionen aufzuweisen, weshalb gemäss einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung die vertikale Bewegung eine Schwingung ist. Es ist dabei sinnvoll, mit einer stationären und einer schwingenden Spannvorrichtung zu arbeiten, um den Aufwand an sich bewegenden Elementen gering zu halten. Anderseits besteht jedoch auch die Möglichkeit, mit zwei gegenläufig zueinander schwingenden Aggregaten zu arbeiten oder mit einem stationären Mittelaggregat und einem vor- und nachgeschalteten schwingenden Aggregat.
Das Spannen des Bogenstapels erfolgt zweckmässig pneumatisch, d. h. dass durch mindestens ein, zweckmässigerweise zwei Pneumatikzylinder ein Anpressbalken auf den Bogenstapel aufgepresst wird, wobei die Gegenlage bei der stationären Spannvorrichtung durch den Vorschubtisch und bei der beweglichen Spannvorrichtung durch einen Schwingbalken gebildet wird. Der Anpressdruck der beiden ist relativ gering, um Markierungen auf dem Karton möglichst weitgehend zu vermeiden, und liegt zwischen 30 und 50 kg/Balken bei einer
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Balkenbreite von etwa 10 cm und einer Balkenlänge, die der üblichen Stapelbreite entspricht.
Eine besonders zweckmässige Ausgestaltung der Anpressbalken sieht vor, dass diese im Kantenbereich abgerundet sind, wobei die Rundung vorzugsweise einen grossen Radius auf- s weist. Durch diese Ausgestaltung der Erfindung werden scharfe Übergänge vermieden, d. h. dass auch bei der obersten und untersten Lage der zu trennenden Nutzen im Stapel keine Einprägungen auftreten. Bei besonders empfindlichen Materialien empfiehlt es sich, wie eine weitere zweckmässige Aus- io gestaltung der Erfindung vorschlägt, den Anpressbalken der Spannvorrichtungen mit einem elastischen Material zu belegen. Als elastisches Material kommt dabei Moosgummi oder ähnliches in Frage, das zwar den Anpressdruck überträgt,
jedoch keine scharfen Kanten als Druckstellen auf den zu is trennenden Kartonstapeln hinterlässt.
Eine bevorzugte Ausgestaltung der Erfindung sieht vor,
dass die Schwingungen durch einen Unwuchtvibrator erzeugt werden. Der Unwuchtvibrator ist dabei zweckmässig direkt mit dem Schwingbalken verbunden. Es ergibt sich dadurch eine 20 sehr gedrängte Bauweise, die äusserst platzsparend ist. Gleichzeitig werden die Verschleissstellen des Ausbrechaggregates reduziert, d. h. seine Lebensdauer erhöht.
Die erfindungsgemässe Vorrichtung besteht zweckmässig aus einem Rahmen mit darin angeordnetem Vorschubtisch und 25 diesem zugeordneten Spannvorrichtungen, wobei mindestens eine Spannvorrichtung gegenüber einer zweiten beweglich auf einem Schwingbalken angeordnet ist. Der Abstand der Spannvorrichtungen zueinander ist dabei zweckmässig verstellbar.
Diese Verstellbarkeit gewährleistet, dass mit einfachsten Mit- 30 teln, d. h. durch Verändern des Abstandes zwischen beiden Spannvorrichtungen, Zuschnitte mit beliebig verlaufenden Trennlinien getrennt werden müssen, ohne dass jeweils ein genaues Ausrichten auf die einzelne oft kompliziert gestaltete Trennlinie erforderlich ist. 35
Die einzige Anforderung, die an die Einrichtgenauigkeit des Aggregates gestellt wird, ist, dass die zukünftige Trennlinie der einzelnen Nutzen voneinander sich im Bereich des freien Raumes zwischen den beiden Spannvorrichtungen befindet. Es ergibt sich dadurch eine kolossale Arbeitseinsparung, da nicht wie bei bekannten Aggregaten ein Schwert jeweils speziell auf eine Brücke ausgerichtet werden muss.
Die Erfindung wird nachstehend an Hand der schematischen Darstellung eines Ausbrechaggregates beschrieben:
Auf dem Vorschubtisch 5, der im nichtdargestellten Maschinenrahmen gelagert ist, ruht der Bogenstapel 1, in dem durch senkrechte Striche die Brücken 9, die die einzelnen Nutzen miteinander verbinden, angedeutet sind. Die Spannvorrichtungen 2 bestehen aus den Pneumatikzylindern 8 und den Kolbenstangen 10, mit denen sie an den Anpressbalken 7 angreifen. Die Anpressbalken 7 sind mit einer Moosgummischicht 11 versehen. Über nichtdargestellte Mittel wird der Stapel 1 auf dem Vorschubtisch 5 verschoben, bis die Brücken 9 im Bereich des freien Raumes 3 zwischen den Spannvorrichtungen 2 liegen. Die über den Vorschubtisch 5 hinausragenden Teile des Bogenstapels 1 liegen dabei auf dem Schwingbalken 6 auf, an dem sich der Unwuchtvibrator 4 befindet.
Sobald der Bogenstapel 1 seine Endlage erreicht hat, d. h. sobald die Brücken 9 sich zwischen den Spannvorrichtungen 2 im freien Raum 3 befinden, werden die Pneumatikzylinder
8 mit Druckluft beaufschlagt, wodurch die Anpressbalken 7 abgesenkt werden und den Bogenstapel 1 festspannen. Mit Erreichung ihrer Endlage wird der Unwuchtvibrator 4 eingeschaltet, der den Schwingbalken 6 bewegt, wodurch die Trennung des vorderen Teiles des Bogenstapels 1 von seinem rückwärtigen Teil bewerkstelligt wird, d. h. dass die Brücken
9 zerstört werden, wodurch die Nutzen vereinzelt werden.
Nach Abheben der Anpressbalken 7 vom Bogenstapel 1 wird dieser um eine Nutzenbreite erneut vorgeschoben, worauf der nächste Takt beginnt. Selbstverständlich ist der Unwuchtvibrator 4 vor der Hubbewegung zur Ruhe gekommen.
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1 Blatt Zeichnungen
Claims (9)
1. Verfahren zum Trennen einzelner Nutzen von zu Stapeln zusammengetragenen gestanzten Bögen, dadurch gekennzeichnet, dass ein Bogenstapel (1) von gestanzten Bögen so von mindestens zwei Spannvorrichtungen (2) gehalten wird, dass ein voneinander zu trennender Bereich der Bögen im freien Raum (3) zwischen den Spannvorrichtungen (2) liegt, worauf mindestens eine der Spannvorrichtungen (2) in eine im wesentlichen senkrecht zum Bogenstapel (1) verlaufende Bewegung versetzt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Spannen des Bogenstapels (1) pneumatisch erfolgt.
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PATENTANSPRÜCHE
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die vertikale Bewegung eine Schwingung ist.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Schwingung durch einen Unwuchtvi-brator (4) erzeugt wird.
5. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch einen Rahmen mit darin angeordnetem Vorschubtisch (5) und diesem zugeordneten Spannvorrichtungen (2), wobei mindestens eine Spannvorrichtung (2) gegenüber einer zweiten beweglich auf einem Schwingbalken (6) angeordnet ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Schwingbalken (6) mit einem Unwuchtvibrator (4) verbunden ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Abstand der Spannvorrichtungen (2) zueinander verstellbar ist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Anpressbalken (7) der Spannvorrichtungen (2) im Kantenbereich abgerundet sind.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Anpressbalken (7) der Spannvorrichtungen (2) mit einem elastischen Material belegt sind.
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