Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung reaktiver Dispersionsfarbstoffe der Formel (1)
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worin R Wasserstoff, nieder Alkyl, nieder Alkoxy, Halogen, Nitro, Cyan oder Trifluormethyl, R1 Wasserstoff, nieder Alkyl, nieder Alkoxy oder Halogen, R2 Wasserstoff oder nieder Alkyl, A Alkylen und Hal Brom oder Chlor bedeuten.
Die neuen erfindungsgemäss erhaltenen faserreaktiven Dispersionsfarbstoffe sind besonders geeignet für den Transferdruck auf Polyamid.
Die Substituenten R, Rs und R2 in der Bedeutung einer niederen Alkylgruppe können gleich oder verschieden, geradkettig oder verzweigt sein, insbesondere handelt es sich um Alkylgruppen mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen, wie Methyl, Athyl, Propyl, Isopropyl oder tert. Butyl.
Bedeuten R und Rl eine niedere Alkoxygruppe, so handelt es sich um Alkoxygruppen mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen, insbesondere jedoch um die Methoxy- oder Äthoxygruppe.
Bedeuten R und Rl Halogen, so kommen Fluor, vor allem aber Chlor oder Brom in Betracht.
Der Alkylenrest A stellt insbesondere einen Alkylenrest mit 2 bis 4 Kohlenstoffatomen dar, z. B. Propylen, Butylen und vorzugsweise Äthylen.
Besonders wertvolle faserreaktive Dispersionsfarbstoffe gemäss vorliegender Erfindung entsprechen der Formel (2)
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in der ein R' Wasserstoff und das andere R' bevorzugt in p-Stellung zur Azobrücke Nitro, Cyan, Trifluormethyl, Fluor, Brom oder Chlor, R1, Wasserstoff, Methyl oder Äthyl, R2, Methyl oder Äthyl und Hal Chlor oder Brom bedeuten.
Die faserreaktiven Farbstoffe der Formel (1) werden hergestellt, indem man eine Azoverbindung der Formel (3)
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in der R, Rl, R2 und A die unter Formel (1) angegebene Bedeutung haben, mit einem die Reaktivgruppe
0 -C-CH2Hal einführenden Acylierungsmittel umsetzt
Die Azoverbindungen der Formel (3) sind bekannt und können nach an sich bekannten Methoden hergestellt werden.
Als Acylierungsmittel kommen die entsprechenden Anhydride oder Halogenide, insbesondere Chloracetylchlorid, Brom acetylchlorid, Bromacetylbromld oder Chloressigsäureanhydrid, in Betracht.
Die Acylierung kann auf an sich bekannte Weise erfolgen. Zweckmässig führt man sie unter Verwendung säurebindender Mittel, wie Natriumcarbonat, Kaliumacetat, Natriumhydroxyd oder organischen Aminen, wie Tetraäthylendia- min, Triäthylamin, Tributylamin, Triäthanolamin oder Pyridin, vorteilhaft in inerten organischen Lösungsmitteln, aus.
Beispiele geeigneter inerter organischer Lösungsmittel sind: Aceton, Dioxan, Methyläthylketon, Toluol, Chlorbenzol, Trichloräthylen, Tetrachloräthan oder Dimethylformamid.
Die Wahl der geeigneten Reaktionstemperatur hängt in erster Linie von den Ausgangsstoffen und den Acylierungsmitteln ab. Vorteilhaft arbeitet man bei Temperaturen zwischen 20 und 100 "C.
Es ist oft vorteilhaft, einen geringen Überschuss des verwendeten Acylierungsmittels anzuwenden.
Beispielsweise wird bei der Herstellung der neuen Farbstoffe wie folgt vorgegangen: Die Azoverbindung der Formel (3) wird im organischen Lösungsmittel suspendiert bzw.
gelöst und zusammen mit einem säurebindenden Mittel in einem Reaktionsgefäss vorgelegt. Danach wird das Acylierungsmittel langsam zugetropft, wobei je nach Reaktivität des Gemisches entweder gekühlt oder leicht erhitzt wird.
Nach einer Reaktionszeit von 1 bis 8 Stunden unter ständigem Rühren, ist die Acylierung beendet. Die Isolierung des erhaltenen Farbstoffes erfolgt gegebenenfalls nach Entfernung des Lösungsmittels durch Filtration.
Eine Verfahrensvariante zur Herstellung der neuen faserreaktiven Dispersionsfarbstoffe der Formel (1) besteht darin, dass man nach an sich bekannten Verfahren zuerst die Kupplungskomponente der Formel (4)
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in der R1, R2 und A die unter Formel (1) angegebene Bedeu tung haben, mit einem die Reaktivgruppe
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einführenden Acylierungsmittel umsetzt und dann mit einem diazotierten Amin der Formel (5)
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worin R die in Formel (1) angegebene Bedeutung hat, kuppelt.
Die erfindungsgemässen Farbstoffe eignen sich zum Färben und Bedrucken der verschiedensten Fasern, vor allem von organischen Fasern, wie z. B. von Polyvinylchlorid; Polyamid; Polyurethanfasern, ferner von Fasern aus linearen hochmolekularen Estern aromatischer Polycarbonsäuren mit mehrwertigen Alkoholen, wie z. B. von Polyäthylenglykolterephthalat- oder PolyX1,4-cyclohexandimethylolpterephthalat- Fasern, von Polymerisaten und Mischpolymerisaten aus Acrylnitril und asymmetrischem Dicyanäthylen, insbesondere aber von natürlichen und synthetischen Polyamidfasern, und zwar sowohl reine Wolle oder reine Superpolyamide, wie auch deren Mischgewebe untereinander, sowie Mischgewebe mit anderen synthetischen oder natürlichen Materialien.
Das Fasermaterial kann, sofern die hierfür geeigneten Vorrichtungen vorhanden sind, in jeder beliebigen Form, beispielsweise in Form von Flocken, Kammzug, Garn, texturierten Fäden, Gewebe, Gewirke, Faservliese (non-wovens) aus Fasern, Bändern, Gurten, textilen Bodenbelägen, wie gewobenen Nadelfilzteppichen oder Garnscharen, die als Bahnen oder geschnitten oder konfektioniert vorliegen können, aber auch als Folien erfindungsgemäss bedruckt oder gefärbt werden.
Die Färbung der genannten Fasermaterialien mit den erfindungsgemässen, in Wasser schwer löslichen, faserreaktiven Azofarbstoffen erfolgt aus wässriger Dispersion. Es ist deshalb zweckmässig, die Dispersionsfarbstoffe der Formel (1) durch Vermahlen mit Dispergiermitteln und möglicherweise mit weiteren Mahlhilfsstoffen fein zu zerteilen.
Da die erfindungsgemässen Farbstoffe faserreaktiv und zugleich sublimierbar sind, eignen sie sich ausgezeichnet für den Transferdruck. Das Transferdruckverfahren kann mit den erfindungsgemässen Farbstoffen beispielsweise folgendermassen ausgeführt werden. Man bringt auf einen inerten Träger Drucktinten, die mindestens einen vorteilhaft feinverteilten faserreaktiven Dispersionsfarbstoff der Formel (1), gegebenenfalls ein unterhalb 230 "C stabiles Bindemittel, Wasser und/oder ein organisches Lösungsmittel enthalten, auf und trocknet, dann wird die behandelte Seite des Trägers mit der Oberfläche des zu färbenden organischen Materials in Kontakt gebracht, hierauf Träger und das zu färbende Material, gegebenenfalls unter mechanischem Druck,
einer Wärmeeinwirkung von 150 bis 230 "C, vorteilhaft 170 bis 210 "C, während 2er bis 60 Sekunden, unterworfen und das gefärbte Material vom Träger abgetrennt.
Sehr gute Resultate werden auch erhalten, wenn man unter Vakuum von vorzugsweise 2 bis 150 Torr transferiert Es genügen dann sehr kurze Transferzeiten von ca. 3 bis 15 Sekunden bei Temperaturen von 130 bis 200 "C.
Der zur trockenen thermischen Übertragung erforderliche inerte Zwischen- oder Hilfsträger, d. h. ein Träger, der keine Affinität zu den verwendbaren Farbstoffen aufweist, ist zweckmässig ein flexibles, vorzugsweise räumlich stabiles Flächengebilde, wie ein Band, Streifen oder eine Folie mit vorteilhaft glatter Oberfläche, welches hitzestabil und aus verschiedensten Arten von vor allem nichttextilen Materialien bestehen kann, z. B. Metall, wie eine Aluminium- oder Stahlfolie, oder ein endloses Band aus rostfreiem Stahl, Kunststoff oder Papier, das gegebenenfalls mit einem Film aus Vinylharz, Äthylcellulose, Polyurethanharz oder Teflon beschichtet sein kann.
Die erfindungsgemäss verwendbaren Drucktinten enthalten neben den neuen faserreaktiven Dispersionsfarbstoffen, falls erforderlich, auch mindestens ein unterhalb 230 "C stabiles Bindemittel, das als Verdickungsmittel des Druckansatzes und als mindestens vorübergehendes Bindemittel des Farbstoffes auf dem zu bedruckenden Träger wirkt. Als solche Bindemittel eignen sich synthetische, halbsynthetische und natürliche Harze, und zwar sowohl Polymerisations- als auch Polykondensations- und Polyadditionsprodukte. Prinzipiell können alle in der Lack- und Druckfarbenindustrie gebräuchlichen Harze und Bindemittel verwendet werden. Die Bindemittel sollen bei der Übertragungstemperatur nicht schmelzen, nicht an der Luft oder mit sich selbst chemisch reagieren (z.
B. vernetzen), wenig oder keine Affinität zu den verwendeten Farbstoffen aufweisen, sondern diese lediglich an der bedruckten Stelle des inerten Trägers festhalten ohne sie zu verändern, und nach dem thermischen Transferprozess vollständig auf dem Träger zurückbleiben. Bevorzugt sind solche Bindemittel, die nach der Applikation aus organischen Lösungsmitteln oder Wasser auf dem Hilfsträger in einem warmen Luftstrom rasch trocknen und einen feinen Film bilden.
Als geeignete, in Wasser lösliche Bindemittel seien genannt: Alginat, Traganth, Carubin (aus Johannisbrotkernmehl), Dextrin, mehr oder weniger verätherte oder veresterte Pflanzenschleime, Hydroxyäthyl- oder Carboxymethylcellulose, wasserlösliche Polyacrylamide oder vor allem Polyvinylalkohol, und als in organischen Lösungsmitteln lösliche Bindemittel Celluloseester, wie Nitrocellulose, Celluloseacetat oder -butyrat, und insbesondere Celluloseäther, wie Methyl-, Äthyl, Propyl-, Isopropyl-, Benzyl-, Hydroxypropyl- oder Cyanäthylcellulose, wie auch deren Gemische.
Die in der Drucktinte dispergierten Farbstoffe sollen zur Hauptsache eine Teilchengrösse von L1OH vorzugsweise o211, aufweisen.
Zur Herstellung der Drucktinten kommen neben Wasser praktisch alle mit Wasser mischbaren und mit Wasser nicht mischbaren organischen Lösungsmittel oder Lösungsmittelgemische, die bei atmosphärischem Druck bei Temperaturen unterhalb 220 "C, vorzugsweise unter 150 "C, sieden, und für die zu verwendenden Farbstoffe und die Bindemittel eine genügende Löslichkeit oder Emulgierbarkeit (Dispergierbarkeit) aufweisen, in Frage.
Als Beispiele von brauchbaren organischen Lösungsmitteln seien die folgenden erwähnt: aliphatische und aromatische Kohlenwasserstoffe, beispielsweise n-Heptan, Cyclohexan, Petroläther, Benzol, Xylol oder Toluol, halogenierte Kohlenwasserstoffe, wie Methylenchlorid, Trichloräthylen, Perchloräthylen oder Chlorbenzol, nitrierte aliphatische Kohlenwasserstoffe, wie Nitropropane, aliphatische Amide, wie Dimethylformamid oder deren Gemische, ferner Glykole, wie Äthylenglykol oder Äthylenglykolmonoalkyläther, wie Äthylenglykolmonoäthyläther, Diäthylcarbonat, Dimethylcarbonat oder Ester aliphatischer Monocarbonsäuren, wie Äthylacetat, Propylacetat, Butylacetat, ss-Äthoxyäthy- lacetat, aliphatische oder cycloaliphatische Ketone, beispielsweise Methyläthylketon, Methylisobutylketon, Cyclohexanon, Isophoron, Mesityloxyd oder Diacetonalkohol und Alkohole, wie Methanol,
n-Propanol, iso-Propanol, n-Butanol, tert Butanol, sekButanol oder Benzylalkohol und vorzugsweise Äthanol; in Frage kommen weiterhin Gemische der genann ten Lösungsmittel, wie z. B. ein Gemisch aus Methyläthylketon und Athanol im Verhältnis von 1:1 bis 1:25.
Besonders bevorzugte Lösungsmittel sind unterhalb 120 "C siedende Ester, Ketone oder Alkohole, wie Butylacetat, Aceton, Methyläthylketon, Äthanol, iso-Propanol oder Butanol.
Die gewünschte Viskosität der Drucktinten kann durch Zugabe der genannten Bindemittel, bzw. durch Verdünnen mit Wasser oder einem geeigneten Lösungsmittel eingestellt werden.
Die erfindungsgemässen flüssigen, teigförmigen oder trokkenen Färbepräparate enthalten im allgemeinen 0,1 bis 80 vorteilhaft 1 bis 40 Gewichtsprozent mindestens eines oder mehrerer der erfindungsgemässen faserreaktiven Dispersionsfarbstoffe bei flüssigen Präparaten und 10 bis 80 Gewichts prozent bei trockenen Präparaten, und gegebenenfalls 0,5 bis 50 Gewichtsprozent eines Bindemittels, bezogen auf das Gesamtgewicht des Präparates, und können direkt oder nach Verdünnung als erfindungsgemäss verwendbare Drucktinten eingesetzt werden.
Zur Verbesserung der Gebrauchsfähigkeit der Drucktinten können fakultative Komponenten, wie Weichmacher, Quellmittel, hochsiedende Lösungsmittel, wie z. B. Tetralin oder Dekalin, ionogene oder nichtionogene oberflächenaktive Verbindungen, wie beispielsweise das Kondensationsprodukt von 1 Mol Octylphenol mit 8 bis 10 Mol Äthylenoxyd zugesetzt werden.
Die erfindungsgemäss verwendbaren Färbepräparate bzw. Drucktinten (Lösungen, Dispersionen, Emulsionen) werden nach an sich bekannten Methoden hergestellt, indem man die erfindungsgemäss verwendbaren faserreaktiven Dispersionsfarbstoffe in Wasser undloder Lösungsmittel bzw. Lösungsmittelgemisch löst bzw. dispergiert, vorteilhaft in Gegenwart eines unterhalb 230 C stabilen Bindemittels.
Die gegebenenfalls filtrierten Drucktinten werden auf den inerten Träger aufgebracht, beispielsweise durch stellenweises oder ganzflächiges Besprühen, Beschichten oder zweckmässigerweise durch Bedrucken.
Nach dem Aufbringen der Drucktinten auf den inerten Träger werden diese getrocknet, z. B. mit Hilfe eines warmen Luftstromes oder durch Infrarotbestrahlung, gegebenenfalls unter Zurückgewinnung der verwendeten Lösungsmittel.
Bedruckt man die Hilfsträger, kann man die verschiedensten Druckverfahren anwenden, wie Hochdruckverfahren (z.B. Buchdruck, Flexodruck), Tiefdruckverfahren (z. B. Rouleauxdruck) oder Siebdruckverfahren (z. B. Rotationsdruck, Filmdruck).
Der Transfer wird in üblicher Weise durch Wärmeeinwirkung ausgeführt. Hierzu werden die behandelten Hilfsträger mit den Textilmaterialien in Kontakt gebracht und so lange auf 120 bis 230 "C gehalten, bis die auf dem Hilfsträger aufgebrachten Dispersionsfarbstoffe auf das Textilmaterial übertragen sind. Dazu genügen in der Regel 3 bis 60 Sekunden.
Die Wärmeeinwirkung kann auf verschiedene bekannte Arten geschehen, z. B. durch Passieren einer heissen Heiztrommel, einer tunnelförmigen Heizzone oder mittels einer beheizten Walze, vorteilhaft in Gegenwart einer druckausübenden, unbeheizten oder beheizten Gegenwalze oder eines heissen Kalanders, oder auch mittels einer geheizten Platte (warme Presse), gegebenenfalls unter Vakuum, die durch Dampf, 01, Infrarotbestrahlung oder Mikrowellen auf die erforderliche Temperatur vorgewärmt sind oder sich in einer vorgewärmten Heizkammer befinden.
Nach beendeter Wärmebehandlung wird die bedruckte Ware vom Träger getrennt.
Die bedruckte Ware bedarf keiner Nachbehandlung, weder einer Dampfbehandlung, um den Farbstoff zu fixieren, noch eines Waschens, um die Echtheiten zu verbessern.
Das Problem der Erzielung farbstarker, nass- und lichtechter Färbungen und Drucke auf Polyamid und dessen Gemischen mit synthetischem und natürlichem Fasermaterial nach dem thermischen Transferverfahren unter Erhaltung der optimalen mechanischen Fasereigenschaften wird mit Hilfe der neuen faserreaktiven Farbstoffe praktisch gelöst.
Die nach dem neuen Verfahren erhältlichen Drucke zeich- nen sich durch scharfstehende, strichfeine Konturen aus.
In den folgenden, die Erfindung nicht begrenzenden Beispielen beziehen sich die Teile und Prozente auf das Gewicht und die Temperaturen sind in Celsiusgraden angegeben.
Beispiel 1
20,7 g (0,15 Mol) p-Nitranilin werden wie üblich mit einer wässrigen Lösung von 10,35 g (0,15 Mol) Natriumnitrit in verdünnter Salzsäure diazotiert. Ferner löst man 29,5 g N-Ät hyl-N-(2'oxyäthyltm-toluidin in einem Gemisch aus 180 ml Eiswasser und 15 ml konz. Salzsäure und stellt die Lösung durch Zugabe von Natriumacetat auf einen pH-Wert von 5.
Bei einer Temperatur von 0 bis 5 lässt man unter Rühren die Diazolösung des p-Nitranilins zur Lösung der Kupplungskomponente zutropfen, wobei durch gleichzeitige Zugabe von Natronlauge der pH-Wert bei 4,5 bis 5,0 gehalten wird.
Nach beendeter Kupplung wird das Kupplungsgemisch auf 50 erwärmt, abgesaugt, das Nutschgut mit Wasser neutral gewaschen und im Vakuum getrocknet. Man erhält 47,2 g = 96% der Theorie, eines violettroten Azofarbstoffes. Eine aus Alkohol umkristallisierte Probe schmilzt bei 129 bis 131".
2,8 g (0,1 Mol) des gebildeten violettroten Azofarbstoffes und 9,0 g Natriumacetat werden in 15 ml Dimethylformamid aufgeschlämmt und die dickflüssige Suspension auf 40 erwärmt. Während 30 Minuten lässt man unter Rühren 9,5 ml Chloracetylchlorid (d=1.498) zutropfen, wobei die Reaktionstemperatur durch gelegentliche Aussenkühlung bei 40 bis 45" gehalten wird. Nach 2 Stunden versetzt man nochmals tropfenweise mit 2 ml Chloracetylchlorid und rührt solange bei 40 bis 45 , bis sich dünnschichtchromatographisch kein Ausgangsmaterial mehr nachweisen lässt. Das dickflüssige Reaktionsgemisch wird mit 100 ml Methanol verdünnt und 20 Minuten auf 55 bis 60 erwärmt.
Nach dem Abkühlen auf 5 bis 10 wird der Farbstoff abfiltriert, mit Wasser neutral gewaschen und im Vakuum getrocknet. Man erhält 34,7 g = 86% der Theorie, des roten Azofarbstoffes der Formel
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Die Acylierung kann mit gleichem Erfolg durchgeführt werden, wenn anstelle von Dimethylformamid ein Gemisch von 10 ml Dimethylformamid und 15 bis 50 ml Chlorbenzol als Reaktionsmedium eingesetzt wird und unter sonst gleichen Bedingungen, wie im obigen Beispiel beschrieben, gearbeitet wird.
Verwendet man im obigen Beispiel anstelle von Chloracetylchlorid äquivalente Mengen Bromacetylchlorid und verfährt im übrigen wie im Beispiel 1 beschrieben, so erhält man ebenfalls in guter Ausbeute den roten Azofarbstoff der Formel
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Beispiel 2
In 100 ml Benzol löst man 35,8g (0,2 Mol) N-Äthyl-NX2'- oxyäthyl > m-toluidin und 28,4 g N-Athyl-N-diisopropylamin.
zu 52 Gewichtsprozent enthalten ist.
27,6 g (0,2 Mol) p-Nitranilin werden wie üblich mit 13,8 g (0,2 Mol) Natriumnitrit in verdünnter Salzsäure diazotiert Zu diesem Gemisch lässt man bei 40 unter Rühren 17,5 ml Chloracetylchlorid zutropfen. Nach 3stündigem Rühren bei 40 bis 45O werden nochmals 5 ml Chloracetylchlorid zugesetzt. Der Endpunkt der Acylierungsreaktion wird dünnschichtchromatographisch bestimmt. Nach Abziehen des Lösungsmittels verbleiben ca. 97 g eines Öles, in dem die Kupplungskomponente der Formel
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und nach Zugabe von wenig Natriumacetat bei einem pH-Wert von 4,5 bis 5,0 zur oben beschriebenen Kupplungskomponente zugetropft, wobei der rote Farbstoff der in Beispiel 1 genannten Formel erhalten wird. Die Aufarbeitung und Isolierung des Farbstoffes erfolgt wie in Beispiel 1 beschrieben. Man erhält 14,4 g=89% der Theorie.
Beispiel 3
6,02 g (0,02 Mol) des Azofarbstoffes, erhalten durch Kupplung von diazotiertem 4-Fluoranilin auf N-Äthyl-NA2'-oxyät- hyltm-toluidin, werden in 30 ml Hexamethylphosphorsäuretriamid, zusammen mit 1,8 g Natriumacetat suspendiert.
Nach Erwärmen des Gemisches auf 40 tropft man 2,12 ml Chloracetylchlorid und nach weiteren 2 Stunden nochmals 1,1 ml Chloracetylchlorid zu. Nach 4stündiger Reaktionszeit bei 40 bis 45O lässt sich dünnschichtchromatographisch kein Ausgangsmaterial mehr nachweisen. Nach Zusatz von etwas Alkohol wird filtriert und der erhaltene Farbstoff mit wenig Alkohol nachgewaschen. Nach dem Trocknen im Vakuum erhält man 6,1 g=81% der Theorie des Farbstoffes der Formel
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in Form braunroter Kristalle.
Kuppelt man die in Tabelle I, Kolonne 1 genannten diazotierten Amine auf N-Methyl- bzw. N-Äthyl-NX2'-oxyäthylSm- toluidin und acyliert, wie in Beispiel 1 oder 3 beschrieben, so erhält man die Farbstoffe der Kolonne 2, mit denen nassechte Transferdrucke auf Polyamid-6.6 in der in Kolonne 3 genannten Nuance erhalten werden.
Tabelle I
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<tb> 1 <SEP> -Bs <SEP> 2 <SEP> 3
<tb> <SEP> Bsp. <SEP> Diazotiertes <SEP> bO <SEP> M <SEP> des
<tb> <SEP> Nr. <SEP> Amin <SEP> Azofarbstoff <SEP> Trans <SEP> ferdruckes
<tb> <SEP> ru
<tb> <SEP> 4 <SEP> cl/NH2 <SEP> cl/=N <SEP> N/CH3 <SEP> gelb
<tb> <SEP> - <SEP> l-o <SEP> C2H4-O-C1- <SEP> CH2Cl
<tb> <SEP> 0
<tb> <SEP> 5 <SEP> Br <SEP> I <SEP> N/\C2H5 <SEP> gelb
<tb> <SEP> I <SEP> I
<tb> <SEP> CH3 <SEP> 0
<tb> 6 <SEP> Wo <SEP> NH2 <SEP> NC <SEP> oN <SEP> s, <SEP> CC22HH}O?CICH2Cl <SEP> orange
<tb> <SEP> s <SEP> s <SEP> f
<tb> H <SEP> iE <SEP> ? <SEP> ? <SEP> 4
<tb> <SEP> Sqz <SEP> ;
;t <SEP> vD
<tb> Beispiel 7
In einer mit Glasperlen (Durchmesser 1 mm) gefüllten schnell laufenden Kugelmühle werden 5 Teile des in Beispiel 1 genannten Farbstoffes, 6,5 Teile Äthylcellulose und 88,5 Teile Methyläthylketon auf eine Teilchengrösse von 1 bis 3 I1 gemahlen. Anschliessend wird die flüssige Paste von den Glasperlen abgetrennt. Die erhaltene Drucktinte wird auf einen Papierstreifen als Zwischenträger durch Sprühen, Bedrucken oder Beschichten ganzflächig aufgetragen und anschliessend getrocknet. Auf den derart vorbehandelten Zwischenträger legt man ein Gewebe aus Polyamid-6.6, worauf man mittels einer erhitzten Heizplatte von der Trägerseite her während 30 Sekunden bei 210 (Temperatur der Platte) den Träger und das zu bedruckende Gewebe durch Andrükken in Kontakt bringt.
Eine zweite nicht erwärmte, mit Asbest und Wollfilz isolierte Platte auf der das Gewebe liegt, gewährleistet den gleichmässigen Gegendruck Hierauf wird das gefärbte Gewebe vom Träger getrennt.
Man erhält auf diese Weise ein farbstark rot gefärbtes Polyamid-Gewebe, welches ausgezeichnete Nassechtheiten und gute Lichtechtheiten aufweist.
Ersetzt man den im obigen Beispiel genannten Farbstoff durch die gleiche Menge eines Farbstoffes der Beispiele 3 bis 6 und verfährt im übrigen wie angegeben, so erhält man ebenfalls farbstarke gelb bis orange gefärbte Polyamid-Gewebe mit sehr guten Nass- und Lichtechtheiten.
Beispiel 8
2 g des gemäss Beispiel 1 erhaltenen Farbstoffes werden in 4000 ml Wasser dispergiert. Zu dieser Dispersion gibt man als Quellmittel 12 g des Natriumsalzes von o-Phenylphenol sowie 12 g Diammoniumphosphat und färbt 100 g Garn aus Polyäthylenglykolterephthalat 1 'k Stunden lang bei 95 bis 98". Die Färbung wird gespült und mit wässriger Natronlauge und einem Dispergator nachbehandelt. Man erhält eine rote Färbung.
PATENTANSPRUCH I
Verfahren zur Herstellung reaktiver Dispersionsfarbstoffe der Formel (I)
EMI6.1
worin R Wasserstoff, nieder Alkyl, nieder Alkoxy, Halogen, Nitro, Cyan oder Trifluormethyl, R, Wasserstoff, nieder Alkyl, nieder Alkoxy oder Halogen, R2 Wasserstoff oder nieder Alkyl, A Alkylen und Hal Brom oder Chlor bedeuten, dadurch gekennzeichnet, dass man ein diazotiertes Amin der Formel (5)
EMI6.2
mit einer Kupplungskomponente der Formel (4)
EMI6.3
kuppelt und die erhaltene Azoverbindung der Formel (3)
EMI6.4
mit einem die Reaktivgruppe
EMI6.5
einführenden Acylierungsmittel umsetzt, oder dass man eine Kupplungskomponente der Formel (4) mit einem die Reaktivgruppe
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einführenden Acylierungsmittel umsetzt und dann mit einem diazotierten Amin der Formel (5) kuppelt;
UNTERANSPRÜCHE
1.
Verfahren gemäss Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass man ein diazotiertes Amin
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mit
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kuppelt und die erhaltene Azoverbindung der Formel (6) acyliert
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wobei in den obigen Formeln ein R' Wasserstoff und das andere R' Nitro, Cyan, Trifluormethyl, Fluor, Brom oder Chlor, R1, Wasserstoff, Methyl oder Äthyl und R2, Methyl oder Äthyl bedeuten.
2. Verfahren gemäss Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass man die Acylierung in Gegenwart säurebindender Mittel durchführt.
**WARNUNG** Ende DESC Feld konnte Anfang CLMS uberlappen**.