Verfahren zur Herstellung von Carbonsäurevinylestern Gegenstand des Hauptpatentes ist ein Verfahren zur Herstellung ungesättigter Ester von Carbonsäuren, durch Umsetzung eines Olefins und einer Carbonsäure mit je 2 bis 20 C-Atomen mit molekularem Sauerstoff oder Luft in der Gasphase bei erhöhter Temperatur in Ge genwart eines eine Palladium Verbindung enthaltenden Trägerkatalysators, welches dadurch gekennzeichnet ist, dass man durch gleichzeitige Oxidation eines Aldehyds mit 2 bis 20 Kohlenstoff- Atomen die diesem Aldehyd entsprechende Carbonsäure erzeugt, welche mit der vor gelegten Carbonsäure nicht identisch sein muss;
nach der Umsetzung den ungesättigten Ester abtrennt und die nicht umgesetzten Mengen Olefin, Sauerstoff und Car- bonsäure in die Reaktionszone zurückführt.
Die Herstellung ungesättigter Ester von Carbonsäuren durch Umsetzung einer olefinischen Verbindung und
EMI0001.0004
einer aliphatischen oder aromatischen Carbonsäure mit molekularem Sauerstoff bzw. Luft in der Gasphase bei erhöhter Temperatur an einem Trägerkatalysator, wel cher eine Palladiumverbindung, z.B. Palladiumoxid oder -acetat, -propionat, -benzoat, -sulfat sowie ggf. zusätz lich Verbindungen der Metalle Platin, Rhodium, Ruthe- nium, Iridium, Osmium, Kupfer, Silber, Gold, Zink, Cadmium, Zinn, Blei, Mangan, Chrom, Molybdän, Wolf ram, Eisen, Kobalt oder Nickel enthält, ist bekannt. Der Trägerkatalysator kann zusätzlich noch durch Alkali oder Erdalkalicarboxylate aktiviert werden.
Als Träger verwendet man Kieselsäure, Kieselgur, Kieselsäuregel, Diatomeenerde, Aluminiumoxid, Aluminiumsilikat, Alu miniumphosphat, Bimsstein, Siliciumcarbid, Asbest oder Aktivkohle.
Die geschilderte Umsetzung vollzieht sich nach der bekannten Gleichung wobei R, R' und R" Wasserstoff oder aliphatische, cy- cloaliphatische oder aromatische Radikale mit bis zu 17 Kohlenstoffatomen bedeuten, an den genannten, Palla diumverbindungen enthaltenden Trägerkatalysatoren. So erhält man z.B. das besonders wichtige Vinylacetat durch Umsetzung von Äthylen, Essigsäure und Sauerstoff.
Ein gewisser Nachteil der bekannten Verfahren liegt darin, dass es gewöhnlich einer eigenen Anlage bedarf, um die benötigte Essigsäure aus Acetaldehyd herzustel len. Dieser Acetaldehyd muss seinerseits in einer weite ren Anlage z.B. aus Äthylen, gewonnen werden. Bisher müssen also 3 Anlagen vorhanden sein, um z.B. Vinyl- acetat nach dem geschilderten Verfahren herzustellen.
Es wäre nun besonders vorteilhaft und von grosser industrieller Bedeutung, wenn es gelänge, in einer ein zigen Anlage an ein und demselben Katalysator sowohl Äthylen, Carbonsäure und Sauerstoff, z.B. in Form von Luft zum Carbonsäurevinylester als auch gleichzeitig Es sigsäure via Acetaldehyd aus Äthylen in der Gasphase herzustellen. Kurzum, es wäre ausserordentlich bedeut sam, wenn sich z.B. Vinylacetat nach der Summen gleichung
EMI0002.0000
in der Gasphase herstellen liesse.
überraschenderweise wurde nun gefunden, dass man die für das Gasphasen-Verfahren zur Herstellung eines Carbonsäurevinylesters, insbesondere Vinylacetat, ge- mäss Gleichung (1) nötige Menge Carbonsäure (Essig säure) teilweise oder vollständig durch Hydrolyse eines
EMI0002.0004
Teils des gebildeten Carbonsäurevinylesters, insbesondere Vinylacetat, mit Wasser zu Acetaldehyd und Carbon- säure (Essigsäure) herstellen kann, wobei der interme diär entstehende Acetaldehyd am gleichen Katalysator mit Sauerstoff ebenfalls zu Essigsäure oxidiert wird.
Im Falle der Herstellung von Vinylacetat spielt sich die Umsetzung vermutlich wie folgt ab: Das erfindungsgemässe Verfahren zur Herstellung von Carbonsäurevinylestern ist dadurch gekennzeichnet, dass man Äthylen und eine Carbonsäure mit 2 bis 20 Kohlenstoffatomen mit molekularem Sauerstoff oder Luft in der Gasphase bei erhöhter Temperatur in Gegen wart eines eine Palladiumverbindung enthaltenden Trä- gerkatalysators umsetzt, wobei man durch gleichzeitige Oxidation von Acetaldehyd Essigsäure erzeugt, anschlies- send den Carbonsäurevinylester abtrennt, die nicht um gesetzten Mengen Äthylen,
Sauerstoff und Carbonsäure einschliesslich der aus dem Acetaldehyd erzeugten Essig säure in die Reaktionszone zurückführt und den Acet- aldehyd durch Hydrolyse eines Teiles des gebildeten Car- bonsäurevinylesters herstellt.
Grundsätzlich ist es also gemäss der Erfindung mög lich, durch Verwendung von wässriger anstatt reiner Essigsäure eine vorgegebene Menge Essigsäure dauernd im Kreislauf zu führen, da die nach (3) aufgewendete Essigsäure nach (4) und (5) ständig ersetzt wird, so dass sich summarisch der Vorgang nach (2) vollzieht.
Allgemein führt man das Verfahren so durch, dass man Äthylen nach dem Zumischen der aliphatischen oder aromatischen Carbonsäure einem Verdampfer zu führt und das Dampfgemisch mit Sauerstoff, ggf. in Verdünnung mit Kohlendioxid oder einem anderen Inert- gas oder in Form von Luft, bei Temperaturen zwischen 120 und 250 C, vorzugsweise zwischen 150 und 200 C, und bei Drucken zwischen 1 und 20 ata an den beschrie benen, Palladiumverbindungen enthaltenden Trägerkata lysatoren umsetzt.
Aus dem den Reaktor verlassenden Reaktionsgas werden durch Abkühlung die herauskon- densierbaren Anteile entfernt, die aus gebildetem Car- bonsäurevinylester, besonders Vinylacetat, nicht umge setzter Carbonsäure (Essigsäure) und Wasser bestehen. Weiterhin enthält das Kondensat durch Hydrolyse der gebildeten Carbonsäurevinylester immer einen gewissen Anteil an Acetaldehyd. Das Kondensat wird in bekann ter Weise destillativ aufgearbeitet. Da die gebildeten Carbonsäurevinylester mit Wasser Azeotrope bilden, die unter Destillationsbedingungen einer gewissen Hydrolyse unterliegen, treten bei der Destillation unvermeidliche Ausbeuteverluste auf.
Eine Gewinnung des durch Hy drolyse entstandenen Acetaldehyds in reiner Form be deutet einen zusätzlichen kostenhebenden apparativen Aufwand, der das gesamte Verfahren unwirtschaftlicher macht, zumal die anfallenden, durch Hydrolyse entste henden Acetaldehydmengen nur gering sind. So werden zum Beispiel bei der Destillation von Wasser- und vinyl- acetalhaltiger Essigsäure etwa 1% des zu destillierenden Vinylacetats in der Destillationsapparatur zu Acetalde- hyd und Essigsäure hydrolysiert. In den meisten Fällen erscheint eine Gewinnung des durch Hydrolyse entstan denen Acetaldehyds durch den apparativen Aufwand wirtschaftlich als nicht lohnend.
Durch die Oxidation von Acetaldehyd zu Essigsäure gemäss Gleichung (5) am gleichen Katalysator ist nun eine Verwendung des bei der destillativen Aufarbeitung anfallenden Acetaldehyds möglich, wodurch ohne einen zusätzlichen apparativen Aufwand eine Steigerung der Gesamtausbeute des Verfahrens zu erreichen ist.
Überraschenderweise wurde weiter gefunden, dass der in den Reaktor zurückgeführte Acetaldehyd nicht in reiner Form vorliegen muss, sondern neben Wasser auch noch beträchtliche Mengen an Vinylacetat enthal ten kann. Durch die Zurückführung von wasser- und vinylacetathaltigem Acetaldehyd in den Reaktor kann der Destillationsaufwand bei der Abtrennung von Acet- aldehyd aus den Reaktionsprodukten gesenkt und ein Teil der für das Verfahren benötigten Essigsäure in der gleichen Anlage hergestellt werden, was als besonderer kostensenkender Faktor anzusehen ist und durch den das gesamte Verfahren wirtschaftlicher gestaltet werden kann.
Der zu Essigsäure oxidierte Acetaldehyd kann so wohl durch Hydrolyse von Vinylacetat in der Destilla tion, als auch durch Hydrolyse von Vinylacetat im Reak torgebildet werden. Darüber hinaus ist es eine besonders vorteilhafte Verfahrenslenkung, wenn man den im Reak tor umzusetzenden Acetaldehyd und die Essigsäure durch Zugabe einer bestimmten Mengen Wasser zum gebildeten Vinylacetat in einer eigenen Hydrolysezone der Anlage herstellt.
Als aliphatische oder aromatische Carbonsäure ver wendet man eine solche mit 2 bis 20 Kohlenstoffatomen, beispielsweise Essigsäure, Propionsäure, Buttersäure, Isobuttersäure, Isovaleriansäure, Laurinsäure, Palmitin- säure, Stearinsäure oder Benzoesäure. Als Katalysatoren können die eingangs geschilderten, bekannten Kontakte verwendet werden. Besonders bewährt hat sich jedoch ein Trägerkatalysator, der 0,1 bis 6, vorzugsweise 0,5 bis 2, Gew.-% Palladium in Form einer Pd-Verbindung [z.B. PdO, Pd(CH3COO)2 usw.], 0,01 bis 10, vorzugs weise 0,1 bis 2, Gew.-% Gold als Metall oder Goldver bindung (z.B.
Kaliumaurat, KAuO2 - xH2O), und 0,1 bis 20, vorzugsweise 0,5 bis 10, Gew.-% Alkali oder Erd- alkalimetall in Form von Carboxylaten, z.B. Formiaten oder Acetaten, oder in Form anderer Verbindungen, z.B. Hydroxiden, Cärbonaten, Nitriten oder Phosphaten, wel che unter den Betriebsbedingungen Carboxylate bilden, enthält. Der Trägerkatalysator enthält bevorzugt 1 bis 60, insbesondere 10 bis 50 Atom% Gold, berechnet auf die Grammatome Palladium plus Gold. Die im Träger katalysator enthaltenen Carboxylate können Carboxy- late des Natriums, Kaliums, Rubidiums, Caesiums, Ma gnesiums und/oder des Caleiums sein. Die Alkali- oder Erdalkalicarboxylate können natürlich auch die Salze der jeweils eingesetzten Carbonsäure sein.
Die möglichen Träger wurden schon eingangs erwähnt. Es ist für die Ausführbarkeit des Verfahrens der Er findung nicht von Belang, wenn der nach Gleichung (4) entstandene Acetaldehyd eine andere Kohlenstoffzahl oder eine andere Struktur besitzt als die zur Herstellung. des Carbonsäurevinylesters (Vinylpropionat) eingesetzte Carbonsäure (Propionsäure). In diesem Falle ist die bei der Oxidation gemäss Gleichung (5) entstandene Essig säure hauptsächlich in freier Form in dem Reaktions gemisch aus dem Carbonsäurevinylester (Vinylpropionat) und der überschüssigen Carbonsäure (Propionsäure) ent halten, deren Ester (Vinylpropionat) hergestellt werden soll.
Die durch Oxidation des Acetaldehyds hergestellte Essigsäure lässt sich zu Vinylacetat umsetzen, indem sie zum Reaktor zurückgeführt wird. Man erhält in diesem Falle ein Gemisch verschiedener Carbonsäureester (Vi- nylpropionat und Vinylacetat), das nach Einstellung eines bestimmten Gehaltes der verschiedenen Carbon- säureester im Estergemisch zur Herstellung von Misch polymerisaten dienen kann.
Dabei kann man so vorgehen, dass man den Acet- aldehyd durch Zugabe von Wasser zum umzusetzenden Gasgemisch während der Reaktion selbst unter Hydro lyse eines Teiles des gebildeten Carbonsäurevinylesters freisetzt.
Dem umzusetzenden Gasgemisch gibt man vorzugs weise 1 bis 30 Gew.-% Wasser, berechnet auf die vor gelegte Carbonsäure, zu.
Andererseits kann man aber auch den Acetaldehyd durch Zugabe von Wasser zu einem Teil des bereits ge bildeten Carbonsäurevinylesters in einer eigenen Hy drolysezone herstellen.
Weiterhin ist es vorteilhaft, wenn der bei der Kon densation der erhaltenen Reaktionsgase und bei der Destillation des Kondensates erhaltene, durch Hydro lyse des Carbonsäurevinylesters entstandene rohe Acet- aldehyd, der noch Wasser und Ester enthält, in die Reak tionszone zurückgeführt wird.
A. (Herstellung eines PdO/Au/KOCOCH3/SiO2-Kata- lysators) 1 kg eines Kieselsäureträgers in Kugelform von 4 mm Durchmesser wird mit einer wässrigen Lösung, die 8 g Pd als PdCl2 und 3 g Au als H(AuCl4) enthält, vermischt und gründlich durchgetränkt. Anschliessend wird unter Rühren getrocknet, um eine gleichmässige Verteilung der Edelmetallsalze auf dem Träger zu erzielen, und die trockene Masse in eine 4 bis 5%ige Hydrazinhydrat lösung bei etwa 40 C eingetragen. Nach beendeter Re duktion der Edelmetallverbindungen giesst man die über stehende Flüssigkeit ab, wäscht gründlich mit destillier tem Wasser nach und erhitzt die Katalysatormasse im Luftstrom 1 Stunde auf 600 C, um das metallische Pd in PdO zu überführen.
Nach dem Abkühlen trägt man den Katalysator in eine 10%ige Kaliumacetatlösung ein, dekantiert ab und trocknet anschliessend im Vakuum bei 60 C. Dieser Katalysator enthält 0,75% Pd (als PdO), 0,28% Au und etwa 4% K als Kaliumacetat. Das Schüttgewicht liegt bei 0,54 kg/l.
B. (Herstellung eines Pd(CH3COO)2/KAuO2/K2CO3/ Si02-Katalysators) 1 kg eines Kieselsäureträgers in Kugelform von 4 mm Durchmesser wird mit einer essigsauren Lösung, die 8 g Pd als Palladiumacetat enthält, vermischt und gründlich durchtränkt. Anschliessend wird unter Rühren getrock net, um eine gleichmässige Verteilung des Edelmetallsal- zes auf dem Träger zu erzielen. Man trägt die trockene Katalysatormasse anschliessend in eine wässrige Lösung ein, die 3 g Au, als KAuO2 berechnet, und 70 g K2CO3 enthält.
Die Wassermenge dieser Lösung wird dabei so bemessen, dass die trockene Katalysatormasse die Lö sung aufsaugen kann. Nach dem Trocknen im Vakuum trockenschrank bei etwa 60 C ist der Katalysator ein satzfähig.
<I>Beispiel 1</I> (Herstellung von Vinylacetat unter Zugabe von Was ser; Verseifung von mehr als der Hälfte des gebildeten Vinylacetats zu Acetaldehyd und Essigsäure in einer eigenen Hydrolysezone, und Oxidation des Acetaldehyds zu weiterer Essigsäure. Katalysator: Pd[CH3COO]2, KAuO2,K2CO3,SiO2)
EMI0004.0001
Ein <SEP> gasförmiges <SEP> Gemisch <SEP> von
<tb> 3400 <SEP> NI <SEP> = <SEP> Äthylen <SEP> (57,0 <SEP> Vol.-%)
<tb> 1260 <SEP> NI <SEP> = <SEP> 3374 <SEP> g <SEP> Essigsäure <SEP> (21,1 <SEP> Vol.-%)
<tb> 350 <SEP> NI <SEP> = <SEP> O2 <SEP> ( <SEP> 5,8 <SEP> Vol.-%)
<tb> 740 <SEP> NI <SEP> = <SEP> C02 <SEP> (12,4 <SEP> Vol.-%)
<tb> 112 <SEP> NI <SEP> = <SEP> 432 <SEP> g <SEP> Vinylacetat <SEP> ( <SEP> 1,85 <SEP> Vol.-%)
<tb> 112 <SEP> NI <SEP> = <SEP> 91 <SEP> g <SEP> Wasser <SEP> ( <SEP> 1,85 <SEP> Vol.-%)
wird stündlich bei 180 C und 6 ata Druck in einer eigenen Hydrolysezone über einen Katalysator geleitet, wobei das Vinylacetat mit 80%igem Umsatz zu Essig säure und Acetaldehyd verseift wird. Die Reaktionspro dukte werden sodann bei 180 C und 6 ata über 4.4 Liter eines wie unter B. beschriebenen Katalysators geleitet, welcher sich in einem Rohr aus l8/8 Chromnickelstahl von 32 mm Innendurchmesser befindet, in dem ein Kern rohr aus dem gleichen Material von 14 mm Aussen durchmesser zur Aufnahme von Thermowiderständen für die Temperaturmessung eingelassen ist. Die Verweil zeit des Reaktionsgases unter Zustandsbedingungen er rechnet sich zu 10 sec. Die Strömungsgeschwindigkeit beträgt 60 cm/sec. Am Katalysator erfolgt die Umset zung des gebildeten Acetaldehyds zu Essigsäure, sowie die des Äthylens mit der Essigsäure zu Vinylacetat.
Durch Nachspeisung von Sauerstoff wird ein OZ-Spiegel von 6 Vol.-% im Reaktionsgemisch eingestellt. Der OZ-Wert im Abgas soll 3 Vol.-% nicht unterschreiten. Durch Küh lung auf 0 C erhält man ein Kondensat aus 703 g Vinyl- acetat, 187,7g Wasser, 34l0 g Essigsäure und etwas Acetaldehyd. Demnach ist der durch Verseifung gebil dete Acetaldehyd in etwa 95% Ausbeute zu Essigsäure umgesetzt werden. Der Äthylen-Umsatz beläuft sich auf 5,3%. Die Vinylacetat-Ausbeute beträgt 89%, bezogen auf umgesetztes Äthylen.
Die Kontaktleistung liegt bei 140g Vinylacetat/l Katalysator . h neben einer Bildung von etwa 52g Essigsäure/l Katalysator . h aus Acet- aldehyd. Da stündlich 3374 g Essigsäure eingesetzt und 3410 g Essigsäure zurückerhalten werden, braucht im kontinuierlichen Verfahren keine frische Essigsäure mehr eingesetzt zu werden. Statt dessen muss jedoch minde stens die Hälfte des entstehenden Vinylacetats wieder zu Essigsäure und Acetaldehyd verseift werden.
<I>Beispiel 2</I> (Herstellung von Vinylacetat gemäss Beispiel 1; Ka talysator: PdO, Au, CH3COOK, SiO2) Leitet man das in Beispiel 1 genannte gasförmige Gemisch unter den dort beschriebenen Bedingungen über einen A hergestellten Katalysator, so erzielt man eine Kontaktleistung von 100g Vinylacetat/l Katalysator . h neben einer Bildung von etwa 52g Essigsäure/l . h aus Acetaldehyd, der durch Verseifung von Vinylacetat mit Wasser in der Hydrolysezone entstanden war. Die Vinyl- acetat-Ausbeute, auf das zu 5,3% umgesetzte Äthylen bezogen, liegt bei etwa 90%. Der durch Verseifung ge bildete Acetaldehyd hat sich zu etwa 95% zu Essigsäure umgesetzt.
<I>Beispiel 3</I> (Herstellung von Vinylacetat unter Zugabe von Was ser; Verseifung eines Teils des gebildeten Vinylacetats zu Acetaldehyd und Essigsäure im Reaktor, und Oxi- dation des Acetaldehyds zu weiterer Essigsäure).
EMI0004.0011
Über <SEP> 2,41 <SEP> eines <SEP> wie <SEP> unter <SEP> Beispiel <SEP> beschriebenen
<tb> Kontaktes <SEP> werden <SEP> bei <SEP> 192 C <SEP> und <SEP> 6 <SEP> ata <SEP> Druck <SEP> stündlich
<tb> 1950 <SEP> NI <SEP> C2=H4 <SEP> = <SEP> 49,7 <SEP> Vol.-%
<tb> 1860 <SEP> g <SEP> CH3COOH <SEP> = <SEP> 17,7 <SEP> Vol.-%
<tb> 224 <SEP> NI <SEP> Oz <SEP> = <SEP> 5,7 <SEP> Vol.-%
<tb> 492 <SEP> NI <SEP> CO2 <SEP> = <SEP> 12,6 <SEP> Vol.-%
<tb> 450 <SEP> g <SEP> H2O <SEP> = <SEP> 14,3 <SEP> Vol.-%
<tb> (= <SEP> 24,2 <SEP> Gewichts% <SEP> der <SEP> eingesetzten <SEP> Essigsäure) <SEP> gelei tet. Die Strömungsgeschwindigkeit des Reaktionsgases im Reaktor beträgt etwa 77 cm/sec bei einer Verweilzeit von 8 sec. Es wurden 2540 g eines Kondensats erhalten mit 14,2 %, Vinylacetat (= 360 g), 64,4%, (= 1637 g) Essigsäure und 21,4%, Wasser.
Nach der Essigsäure bilanz sind etwa 26 g Essigsäure durch Hydrolyse von Vinylacetat zu Acetaldehyd (und Essigsäure) und an- schliessende Oxidation dieses Acetaldehyds zu weiterer Essigsäure neu entstanden. Ohne Berücksichtigung der bei der Hydrolyse von Vinylacetat unmittelbar entstan denen Essigsäure sind somit von der umgesetzten Essig säure (251 g) etwa 10,3%, (= 26 g) durch die Wasser zugabe über den Weg der Verseifung von Vinylacetat zu Acetaldehyd und anschliessenden Oxidation dieses Acet- aldehyds neu entstanden.
Die Katalysatorleistung beträgt 150 g Vinylacetat und etwa 11g Essigsäure/l Katalysator . h.
<I>Beispiel 4</I> (Vergleichsbeispiel; Herstellung von Vinylpropionat ohne Zugabe von Wasser) Über 1000 ccm eines wie unter A hergestellten Ka- talysators, der jedoch anstelle von Kaliumacetat mit Ka- liumpropionat belegt ist, werden bei 160 C bis 170 C und 6 ata Druck stündlich 500 NI Äthylen, 500 g/h Pro- pionsäure und 300 Nl/h Luft geleitet. Nach der Kon densation bei 0 C erhält man etwa 659 g eines Produk tes, das aus 21,1% (= 120g) Vinylpropionat, 0,2% Vinylacetat, 72,0% (= 410g) Propionsäure, 1,76% (= 10g) Essigsäure, 0,2%, Acetaldehyd und 4,8%, Wasser besteht.
Die Raum-Zeit-Ausbeute an Vinylpropionat be trägt 120 g/1 Katalysator - h. Die Menge der gebildeten Essigsäure liegt bei 10 g/1 Katalysator - h. Die Gesamt ausbeute an Vinylpropionat und Essigsäure, bezogen auf umgesetztes Äthylen, errechnet sich zu 88%,. <I>Beispiel 5</I> (Herstellung von Vinylpropionat unter Zugabe von Wasser. Verseifung eines Teils des gebildeten Vinylpro- pionats zu Acetaldehyd und Propionsäure und Oxidation des Acetaldehyds zu Essigsäure).
Über 1000 ccm des wie im Beispiel 4 verwendeten Katalysators werden unter den gleichen Betriebsbedin gungen 500 Nl/h C2H4, 500 g/h Propionsäure und 300 Nl/h Luft geleitet. Sobald der Katalysator eine Raum- Zeit-Ausbeute von 120 g Vinylpropionat/l Katalysator h erbringt, werden mit der Propionsäure noch zusätzlich 5% = 25 g Wasser über den Katalysator geleitet. Nach der üblichen Aufarbeitung werden etwa 590 g eines Pro duktes folgender Zusammensetzung erhalten: 18,1% (= 107 g) Vinylpropionat, 70,2% (= 414 g) Propion- säure, 2,9% (= 17,1 g) Essigsäure, 0,35% Vinylacetat, 0,2% Acetaldehyd und 8,25% Wasser.
Die Raum-Zeit-Ausbeute liegt bei 107 g Vinylpropio- nat und 17,1 g Essigsäure/l Katalysator . h. Durch die Zugabe von 5% Wasser mit der eindosierten Propion- säure haben sich über den Weg einer Verseifung eines Teils des gebildeten Vinylpropionats durch Oxidation des entstandenen Acetaldehyds zusätzlich zu den 10 g Essigsäure gemäss Beispiel 4 noch weitere 7,1 g Essig säure gebildet.
Die Gesamtausbeute an Vinylpropionat und Essig säure, bezogen auf umgesetztes Äthylen, errechnet sich zu 890J0.
<I>Beispiel 6</I> (Vorversuch zur Hydrolyse von Vinylacetat unter reaktionsähnlichen Bedingungen).
Über 1000 ccm des Katalysators A 1 werden 800 Nl/h C2H4 und 600g eines Gemisches, das aus 22% (= 132 g) Vinylacetat, 72,3% Essigsäure und 5,7% Was ser besteht, nach dem Passieren einer Verdampferzone bei 170 C und 6 ata Druck geleitet. Nach der Konden sation und anschliessenden Tiefkühlung bis auf -80 C werden etwa 600 g eines Produktes folgender Zusam mensetzung erhalten: 18,3% (= 110 g) Vinylacetat, 74,5% CH3COOH, 1,9% Acetaldehyd und 4,96% Was ser. Unter den reaktionsähnlichen Bedingungen waren 16,7% des über den Katalysator geleiteten Vinylacetats durch die Anwesenheit von Wasser in Acetaldehyd und Essigsäure gespalten worden.