Druckfarbe
Die Erfindung bezieht sich auf Druckfarben, die zum Drucken auf polymeren Materialien, Glas, Zellophan usw. oder zum Anfärben von Oberflächen der genannten Materialien verwendet werden.
Es sind Druckfarben bekannt, welche Polyisobutylen, Pigmente und Lösungsmittel enthalten.
So ist z.B. eine Druckfarbe bekannt, welche Polyisobutylen, Butylphenolformaldehydharz, Pigmente und Lösungsmittel enthält (siehe Urheberschein der UdSSR Nr. 141 407).
Die bekannten Farben besitzen eine schwache Adhäsion an Polyäthylenoberfläche, wodurch der Druck auf dem Polyäthylen oder dessen Anfärben von niedriger Qualität sind.
Um die Adhäsion der Farben am Polyäthylen zu steigern, behandelt man das letztere vor dem Farbenaufbringen mit einer Gasflamme, lässt darauf eine Koronaentladung einwirken oder behandelt mit Lösungen verschiedener chemischer Stoffe.
Diese Vorbehandlung der Polyäthylenoberfläche ist je nach der Art der Bearbeitung mit Verwendung komplizierter Ausrüstungen, mit Verbrauch verschiedener chemischer Reagenzien verbunden, was letzten Endes die Fertigerzeugnisse (das Polyäthylen mit der darauf aufgebrachten Farbe) nur verteuert.
Das Ziel der vorliegenden Erfindung ist die Beseitigung der oben genannten Nachteile
Der Erfindung wurde die Aufgabe zugrundegelegt, eine Druckfarbe herzustellen, welche eine hohe Adhäsion am Polyäthylen niedriger Dichte (Hochdruckpolyäthylen) besitzt, was es möglich macht, die Vorbehandlung der Polyäthylenoberfläche vor dem Auftragen von Farbe auf diese auszuschliessen.
Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, dass die Druckfarbe auf der Grundlage von Polyisobutylen, Pigmenten und Lösungsmitteln erfindungsgemäss noch zusätzlich Leinölfirnis, oder Firnisse auf der Basis von Vereste rungsprodukten der Phthalsäure mit Pentaerythrit oder mit Glycerin, (Pentaphthal- oder Glyptalfirnis) oder Gemische der genannten Firnisse mit Salzen der höheren Karbonsäuren als Trockner enthält.
Die erfindungsgemässe Farbe besitzt eine hohe Adhäsion an der Oberfläche von Polyäthylen niedriger Dichte, die sich beim üblich durchzuführenden Heisstrocknungsvorgang mit einer Temperatur von 75-100 C nach dem Farbenaufbringen auf die Polyäthylenoberfläche entwikkelt. Beim Trocknen kommt es zur Erweichung des Poly äthylens und gleichzeitig zur Diffusion der Farbe in dieses. Die Intensität der Farbendiffusion ist von der Temperatur und Trocknungsdauer sowie von der Beschaffenheit der Polyäthylenoberfläche abhängig. Je höher die Temperatur und grösser die Trocknungsdauer sowie je rauher die Polyäthylenoberfläche sind, desto grösser ist das Eindringen der Farbe in das Polyäthylen.
Man verwendet zweckmässig die erfindungsgemäs se Druckfarbe, die 10-5000 Gewichtsteile Firnisse und 1-500 Gewichtsteile Salze der höheren Karbonsäuren pro 100 Gewichtsteile Polyisobutylen enthält.
Die erfindungsgemässe Druckfarbe wird durch Vermischen der Polyisobutylenlösung, Leinöl-, Pentaphthaloder Glyptalfirnis bzw. eines Gemisches der genannten Firnisse, der Salze der höheren Karbonsäuren als Trockner, Pigmente und Lösungsmittel hergestellt. Zu der genannten Komposition können, um einen undurchsichtigen Farben anstrich zu erhalten, Füllstoffe hinzugegeben werden. Die Durchmischung unter gleichzeitiger Zerkleinerung der Komponenten erfolgt in Kugel- oder Schwingmühlen bzw. in konventionellen Farbenreibmaschinen bis zur erforderlichen Dispersität und Homogenität der Farbenkomponenten.
Zur Bereitung der erfindungsgemässen Druckfarbe können hoch- oder niedermolekulares Polyisobutylen oder deren Gemisch und Polymerisations-Leinölfirnis verschiedenen Polymerisationsgrades verwendet werden.
Als Salze der höheren Karbonsäuren, die als Trockner zur Verwendung gelangen, können Resinate, Linoleate, Naphthenate von Kalzium, Mangan, Blei, Kobalt, Aluminium und dergleichen mehr verwendet werden. Zur Bereitung der genannten Komposition können Pigmente organischer oder mineralischer Herkunft verwendet werden.
Als Lösungsmittel können Toluol, Dekalin, Tetralin, Terpentinöl und andere organische Lösungsmittel ver wendet werden. Als Füllstoffe wird Druckweiss ausgenutzt.
Man bereitet die Druckfarbe aus den oben genannten Komponenten, die zweckmässig in folgenden Mengen genommen werden: 100 Gewichtsteile Polyisobutylen, 105000 Gewichtsteile Fimisse, 1-500 Gewichtsteile Salze der höheren Karbonsäuren, 5-500 Gewichtsteile Pigmente, 1000-4000 Gewichtsteile Lösungsmittel und erforderlichenfalls bis 2000 Gewichtsteile Füllstoffe.
Vor der Verwendung der erfindungsgemässen Druckfarbe zum Druck auf polymeren Materialien, Glas, Zellophan usw. oder zum Anfärben der Oberfläche der genannten Materialien muss diese bis auf erforderliche Zähigkeit zusätzlich mit dem Lösungsmittel verdünnt werden. Diese ändert sich mit dem Druck- oder Anfärbungsverfahren für Materialien ab.
Die erfindungsgemässe Druckfarbe kann für Schablonen-, Offset-, Tief- und Hochdruck verwendet werden.
Das Anfärben der Oberfläche der oben genannten Ma terialien wird durch Zerstäuben oder mit einem Pinsel durchgeführt.
Im Falle der Verwendung der erfindungsgemässen Druckfarbe zum Druck auf Polyäthylen hoher Dichte (Niederdruckpolyäthylen) oder auf Polypropylen und bei deren Anfärben ist eine Vorbehandlung der Oberfläche der genannten Materialien notwendig, damit eine hohe Adhäsion der Druckfarbe an diesen gesichert wird.
Nach dem Druck auf polymeren Materialien (ausgenommen das Polyäthylen niedriger Dichte), Glas, Zellophan usw. oder nach dem Anfärben deren Oberflächen wird die Druckfarbe bei Zimmertemperatur während ca. 10-15 Stunden oder unter Anwärmen während einigen Minuten getrocknet.
Die auf das Polyäthylen niedriger Dichte (Hochdruckpolyäthylen) aufgebrachte Druckfarbe wird unbedingt unter Erhitzen auf 75-1000C während 3-45 Minuten zum Erreichen deren erforderlichen Adhäsion am Polyäthylen getrocknet. Die Trocknungsdauer hängt von der Trocknungstemperatur sowie von der Beschaffenheit der Polyäthylenerzeugnisse ab. So wird beispielsweise die Druckfarbe nach dem Druck auf einem Polyäthylenfilm von etwa 50 Um Dicke bei einer Temperatur von 90-950C während 3-4 Minuten getrocknet. Nach dem Druck auf der Oberfläche einer Polyäthylenflasche von 100 ml Fassungsvermögen mit Wanddicke von 1 mm wird die Druckfarbe bei einer Temperatur von 90-950C während 10 Minuten getrocknet.
In beiden Fällen wird gleiche Adhäsion der Druckfarbe (etwa 250 p/cm) an der Polyäthylenoberfläche erreicht.
Nach dem Druck auf Glas und Metall wird die Trocknung der Druckfarbe zweckmässig bei einer hohen Temperatur (etwa 1500C) und nach dem Drucken auf Zellophan bei einer Temperatur von höchstens 700C durchgeführt.
Zum besseren Verständnis der vorliegenden Erfindung werden nachstehend folgende Beispiele für die Herstellung der Druckfarbe angeführt.
Beispiel I
In eine Kugelmühle werden 320 g Polyisobutylenlösung (60 g niedermolekulares Polyisobutylen in 260 g Toluol), 310 g Pentaphthalfirnis, 35 g des Gemisches del Resinate und Linoleate von Kobalt, Aluminium, Mangan und Blei, 185 g Druckweiss, 150 g organisches Gelbpigment und 80 g Toluol eingebracht. Das Gemisch wird in der Mühle während 10 Stunden zerkleinert.
Die erhaltene Druckfarbe wird durch folgende Kennwerte charakterisiert.
Die Dauer des vollständigen Trocknens des Farbenanstriches mit einer Schichtdicke von 2-3 Mm auf einem Polyäthylenfilm bei einer Temperatur von 18-200C beträgt etwa 10 Stunden und bei einer Temperatur von 90950C 3-4 Minuten.
Die Adhäsion des Farbenanstriches mit einer Schichtdicke von 2-3 zum am Polyäthylenfilm nach der Trocknung bei einer Temperatur von 90-950C während 3 Minuten beträgt 200 p/cm und nach der Trocknung während 5 Minuten 300 p/cm.
Die Adhäsion des Farbenanstriches mit einer Schichtdicke von 2-3 m an der Oberfläche einer Flasche von 100 ml Fassungsvermögen mit einer Wanddicke von 1 mm nach der Trocknung bei einer Temperatur von 90-950C während 5 Minuten beträgt 150 p/cm und nach der Trocknung während 10 Minuten 250 p/cm.
Der getrocknete Farbenanstrich ist elastisch, altert nicht bei längerer Lagerung an der Luft und bei der Einwirkung von Ultraviolettstrahlen auf diesen. Er ist gegen die Einwirkung von Wasser, Alkalien, Säuren und organischen Lösungsmitteln beständig.
Beispiel 2
In eine Kugelmühle werden 320 g Polyisobutylenlösung (10 g hochmolekulares Polyisobutylen in 310 g Toluol), 320 g Leinölfirnis mit niedrigem Polymerisationsgrad, 35 g des Gemisches der Resinate u. Linoleate von Kobalt, Aluminium, Mangan und Blei, 200 g Druckweiss, 100 g Heliogenblau B und 100 g Toluol eingebracht. Das Gemisch wird in der Mühle während 10 Stunden zerkleinert.
Die erhaltene Druckfarbe zeichnet sich durch folgende Kennwerte aus.
Die Dauer des vollständigen Trocknens des Farbenanstriches mit einer Schichtdicke von 2-3 m auf einem Polyäthylenfilm bei einer Temperatur von 18-200C beträgt etwa 15 Stunden und bei einer Temperatur von 90950C etwa 5 Minuten.
Die Adhäsion dieses Farbenanstriches am Polyäthylen ist der des Farbenanstriches im Beispiel 1 ähnlich.
Der getrocknete Farbenanstrich ist elastisch, altert nicht bei längerer Lagerung an der Luft und bei der Einwirkung von Ultraviolettstrahlen auf diesen. Er ist gegen die Einwirkung von Wasser, Alkalien, Säuren und organischen Lösungsmitteln beständig.
Beispiel 3
In eine Kugelmühle werden 320 g Polyisobutylenlösung (5 g hochmolekulares Polyisobutylen, 35 g niedermolekulares Polyisobutylen in 280 g Toluol), 300 g Lein ölfirnis mit niedrigem Polymerisationsgrad, 80 g Pentaphthalfirnis, 40 g des Gemisches der Resinate und Linoleate von Kobalt, Aluminium, Mangan und Blei, 100 g Druckweiss, 120 g organisches Rotpigment und 100 g Toluol eingebracht.
Die erhaltene Druckfarbe ist nach ihren Kennwerten der im Beispiel 2 hergestellten ähnlich.