Druckfarbe
Die Erfindung bezieht sich auf Druckfarben, die zum Drukken auf polymeren Materialien, Glas oder Cellulosehydratfolien oder zum Anfärben von Oberflächen der genannten Materialien verwendet werden können.
Es sind bereits Druckfarben bekannt, die verschiedene Harze, Leinöl-, Pentaphthal- oder Glyptalfirnis oder Gemische der genannten Firnisse, Salze der höheren Carbonsäuren, Pigmente und Lösungsmittel enthalten.
So ist z.B. eine Druckfarbe bekannt, die ein Copolymer von Vinylacetat mit Vinylchlorid, Leinölfirnis, Salze der höheren Carbonsäuren als Trockner, Pigmente und Lösungsmittel enthält (siehe Urheberschein der UdSSR Nr. 159 918).
Die bekannten Farben besitzen eine schwache Adhäsion an der Polyäthylenoberfläche, wodurch der Druck auf dem Poly äthylen oder dessen Anfärben von niedriger Qualität sind.
Um die Adhäsion der Farben am Polyäthylen zu steigern, behandelt man das letztere vor dem Aufbringen von Farben mit einer Gasflamme, lässt darauf eine Coronaentladung einwirken oder behandelt mit Lösungsmitteln verschiedener chemischer Stoffe.
Diese Vorbehandlung der Polyäthylenoberfläche ist je nach der Art der Bearbeitung mit der Verwendung komplizierter Ausrüstungen und, mit dem Verbrauch verschiedener chemischer Reagenzien verbunden, was das gewünschte Endprodukt verteuert.
Das Ziel der vorliegenden Erfindung ist die Beseitigung der oben genannten Nachteile.
Der Erfindung wurde die Aufgabe zugrundegelegt, eine Druckfarbe herzustellen, welche eine hohe Adhäsion auf Polyäthylen niedriger Dichte (Hochdruckpolyäthylen) besitzt, wodurch es möglich wird, die Vorbehandlung der Polyäthylenoberfläche vor dem Auftragen von Farbe auf diese auszuschliessen.
Die Lösung der Aufgabe ist eine Druckfarbe, enthaltend Harze, Leinöl-, Pentaphthal- oder Glyptalfirnis oder Gemische der genannten Firnisse, Salze der höheren Carbonsäuren, Pigmente und Lösungsmittel, welche dadurch gekennzeichnet ist, dass sie als Harz ein Copolymeres von Butylmethacrylat, Methylmethacrylat und Dimethylvinyläthinylcarbinol enthält.
Die erfindungsgemässe Farbe besitzt eine hohe Adhäsion ai der Oberfläche von Polyäthylen niedriger Dichte, die sich im Prozess der in üblicher Weise durchzuführenden Heisstrocknung bei einer Temperatur von 75-100oC nach Farbenaufbrin gen auf die Polyäthylenoberfläche entwickelt. Beim Trocknen kommt es zur Erweichung des Polyäthylens und gleichzeitig zur Diffusion der Farbe in dieses. Die Intensität der Diffusion der Farbe hängt von der Temperatur und der Trocknungsdauer sowie von der Beschaffenheit der Polyäthylenoberfläche ab. Je höher die Temperatur und grösser die Trocknungsdauel sowie je rauher die Polyäthylenoberfläche ist, desto grösser ist das Eindringen der Farbe in das Polyäthylen.
Man verwendet zweckmässig die erfindungsgemässe Druckfarbe, die das Copolymere von Butylmethacrylat, Methylmethacrylat und Dimethylvinyläthinylcarbinol in einer Menge vo 10-1000 Gewichtsteile pro 100 Gewichtsteile Firnis enthäll
Die erfindungsgemässe Druckfarbe wird durch Vermischen des genannten Copolymeren mit Leinöl-, Pentaphthal- oder Glyptalfirnis oder von Gemischen der genannten Firnisse, von Salzen der höheren Carbonsäuren als Trockner, Pigmenten und Lösungsmitteln hergestellt. Zu der genannten Komposition können um einen undurchsichtigen Farbenanstrich zu erhalten, Füllstoffe hinzugegeben werden. Das Vermischen unter gleichzeitiger Zerkleinerung der Komponenten erfolgt iI Kugel- oder Schwingmühlen sowie in konventionellen Farben.
reibmaschinen bis zur erforderlichen Teilchengrösse und Homogenität der Farbenkomponenten.
Zur Bereitung der erfindungsgemässen Farbe kann Leinölfirnis verschiedenen Polymerisationsgrades verwendet werder
Als Salze der höheren Carbonsäuren, die als Trockner zur Verwendung gelangen, können Resinate, Linoleate, Naphthe- nate von Calcium, Mangan, Blei, Kobalt, Aluminium und dergleichen verwendet werden. Zur Bereitung der genannten Komposition können Pigmente organischer oder mineralischei Herkunft verwendet werden.
Als Lösungsmittel können Toluol, Dekalin, Tetralin, Nitrolösungsmittel, Tetrachlormethan, Trichloräthylen, Äthylacetat Butylacetat, Terpentinöl und andere organische Lösungsmittel verwendet werden.
Als Füllstoff kommt Druckweiss zur Verwendung.
Man bereitet die Druckfarbe aus den oben genannten Komponenten, die zweckmässig in folgenden Mengen genommen werden: 100 Gewichtsteile Firnis, 2 bis 25 Gewichtsteile Salze der höheren Carbonsäuren, 10-1000 Gewichtsteile des Copolymeren von Butylmethacrylat, Methylmethacrylat und Dimethylvinyläthinylcarbinol 5-500 Gewichtsteile Pigment, 35-100 Gewichtsteile Lösungsmittel und erforderlichenfalls bis zu 70 Gewichtsteile Füllstoff.
Vor der Verwendung der erfindungsgemässen Druckfarbe zum Druck auf polymeren Materialien, Glas oder Cellulosehydratfolie oder zum Anfärben der Oberfläche der genannten Materialien muss diese auf die erforderliche Viscosität mit dem Lösungsmittel verdünnt werden. Diese richtet sich je nach dem Druck- oder Anfärbungsverfahren für die betreffenden Materialien.
Die erfindungsgemässe Druckfarbe kann für Schablonen-, Offset-, Tief- und Hochdruck verwendet werden. Das Anfärben der Oberfläche der oben genannten Materialien wird durch Zerstäuben oder mit einem Pinsel durchgeführt.
Im Falle der Verwendung der erfindungsgemässen Druckfarbe zum Druck auf Polyäthylen hoher Dichte (Niederdruckpolyäthylen) oder auf Polypropylen und bei deren Anstreichen ist eine Vorbehandlung der Oberfläche der genannten Materialien notwendig, damit eine hohe Adhäsion der Druckfarbe an den genannten Materialien gesichert wird.
Nach dem Druck auf polymeren Materialien (ausgenommen das Polyäthylen niedriger Dichte), Glas oder Cellulosehydratfolie) oder nach dem Anstreichen deren Oberfläche wird die Druckfarbe bei Zimmertemperatur während etwa 10-15 Stunden oder unter Anwärmen während einigen Minuten getrocknet.
Die auf das Polyäthylen niedriger Dichte (Hochdruckpoly äthylen) aufgebrachte Druckfarbe wird unbedingt unter Erhit zen auf 75-100"C C während '-30 Minuten zur Entwicklung der erforderlichen Adhäsion der Druckfarbe auf Polyäthylen getrocknet. Die Trocknungsdauer hängt von der Trocknungstemperatur sowie von der Beschaffenheit der Erzeugnisse aus Polyäthylen ab. So wird beispielsweise die Druckfarbe nach dem Druck auf einem Polyäthylenfilm von etwa 50 R Dicke bei einer Temperatur von 90-95 C während 3-3 Minuten getrocknet. Nach dem Druck auf der Oberfläche einer Polyäthylenflasche von 100 ml Fassungsvermögen mit einer Wanddicke von 1 mm wird die Druckfarbe bei einer Temperatur von 90-95'C während 10 Minuten getrocknet.
In beiden Fällen wird eine gleiche Adhäsion der Druckfarbe (400 p/cm) an der Polyäthylenoberfläche erzielt.
Nach dem Druck auf Glas und Metall wird die Trocknung der Druckfarbe zweckmässig bei hoher Temperatur von etwa 150C und nachdem Drucken auf Cellulosehydratfolie bei einer Temperatur von höchstens 70 C durchgeführt.
Zum besseren Verständnis der vorliegenden Erfindung werden nachstehend folgende Beispiele für die Herstellung der Druckfarbe angeführt.
Beispiel 1
In eine Kugelmühle werden 320 g eines Copolymeren von Butylmethacrylat, Methylmethacrylat und Dimethylvinyläthi nylcarbinol, 310 g Pentaphthalfirnis, 35 g des Gemisches der Resinate und Linoleate von Kobalt, Aluminium, Mangan und Blei, 185 g Druckweiss, 100 g Heliogenblau B und 100 g Toluol eingebracht. Das Gemisch wird in der Mühle während 10 Stunden zerkleinert.
Die erhaltene Druckfarbe weist folgende Kennwerte auf.
Die Dauer bis zum vollständigen Trocknen des Farbanstriches mit einer Schichtdicke von 2-3 tut auf einem Polyäthylenfilm bei einer Temperatur von 18-20CC beträgt 5-6 Stunden und bei einer Temperatur von 90-950C 2-3 Minuten.
Die Adhäsion des Farbanstriches mit einer Schichtdicke von 2-3 Ft auf einem Polyäthylenfilm nach der Trocknung bei einer Temperatur von 90-95^C während 3 Minuten beträgt 250 p/ cm und nach der Trocknung während 5 Minuten 430 p/cm.
Die Adhäsion des Farbanstriches mit einer Schichtdicke von 2-3 tt an der Oberfläche einer Polyäthylenflasche von 100 ml Fassungsvermögen mit einer Wanddicke von 1 mm nach der Trocknung bei einer Temperatur von 90-95'C während 5 Minuten beträgt 200 p/cm und nach der Trocknung während 10 Minuten 420 p/cm.
Der getrocknete Farbanstrich ist elastisch und altert nicht bei längerer Lagerung an der Luft und bei der Einwirkung von Ultraviolettstrahlen. Er ist gegen die Einwirkung von Wasser, Alkalien, Säuren und organischen Lösungsmitteln beständig.
Beispiel 2
In eine Kugelmühle werden 550 g Copolymeres von Butylmethacrylat, Methylmethacrylat und Dimethylvinyläthinylcarbinol, 450 g Leinölfirnis mit einem niedrigen Polymerisationsgrad, 50 g des Gemisches der Resinate und Linoleate von Kobalt, Aluminium, Mangan und Blei, 450 g Druckweiss, 200 g organisches Rotpigment und 450 g Toluol eingebracht.
Das Gemisch wird in der Mühle während 10 Stunden zerkleinert.
Die erhaltene Druckfarbe zeichnet sich durch folgende Kennwerte aus.
Die Dauer des vollständigen Trocknens des Farbanstriches mit einer Schichtdicke von 7-3 u auf einem Polyäthylenfilm bei einer Temperatur von 18 20 C beträgt etwa 15 Stunden und bei einer Temperatur von 90-95 C etwa 5 Minuten.
Die Adhäsion des Farbanstriches zum Polyäthylen ist der des Farbanstriches im Beispiel 1 ähnlich.
Der getrocknete Farbanstrich ist elastisch, altert nicht bei längerer Lagerung an der Luft und bei der Einwirkung von Ultraviolettstrahlen auf diesen. Er ist gegen die Einwirkung von Wasser, Alkalien. Säuren und organischen Lösungsmitteln beständig.