Trennwand für eine Kabine, insbesondere eine Bad-, Toiletten- und Brausekabine, sowie Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung der Trennwand
Unter Trennwänden für Kabinen, insbesondere Bad-, Toiletten- und Brausekabinen, werden üblicherweise mit Fliesen beidseitig verkleidete Innenwände geringer Dicke verstanden, die beispielsweise in Badeanstalten, Krankenhäusern und Schulen erstellt werden, um die Kabinen von Dusch-, Umkleide-, Toilettenanlagen usw. voneinander abzutrennen. Da derartige Trennwände in der Regel niedriger als die Raumwände sind, können bei ihrer Erstellung statische Probleme insoweit unberücksichtigt bleiben, als diese nicht die Standfestigkeit der Trennwand selbst oder die auf sie einwirkenden Stoss- oder dgl.
Belastungen betreffen.
Zur Herstellung derartiger Trennwände sind bereits verschiedene Verfahren bekannt geworden. Nach einem der bekannten Verfahren werden sogenannte Rabitz - Wände erstellt, die von einem aus Eisenprofilen bestehenden Rahmen, zwischen denen Streckmetall eingespannt ist, gebildet werden. Nach dem beidseitigen Anwerfen des Streckmetalls mit Zementmörtel kann mit dem Verlegen der Fliesen im Mörtelbettverfahren begonnen werden. Die Erstellung dieser Trennwände ist überaus langwierig, da nach dem Anwerfen der einen Streck metallseite gewartet werden muss, bis der Mörtel abgebunden hat, bevor man die zweite Seite bewerfen kann.
Erst nach dem Abbinden der zweiten Seite kann wiederum lediglich zunächst nur einseitig mit dem Verlegen der Fliesen begonnen werden. Darüber hinaus ist das lotrechte Aufstellen der Rabitzwände - also die Vorarbeit zur Erstellung der Trennwände - recht umständlich und zeitraubend.
Bei einem weiteren bekannten Verfahren werden die Trennwände derart erstellt, dass mittels sogenannter Fugenkreuzklammern zwei parallel zueinander verlaufende Fliesenreihen zusammengesetzt werden, wobei der Hohlraum zwischen den Fliesenreihen mit Beton ausgegossen wird. Die Klammern bestehen aus Ringen, die durch schmale Stege entsprechend der Fugenbreite der Fliesen miteinander verbunden sind, wobei die Ringe bei der Montage auf der Plattenaussenseite zu liegen kommen. Nach dem Aushärten der Betonfüllung werden die auf der Fliesenwand liegenden Ringe abgeschlagen, was durch vorgesehene Sollbmchstellen erleichtert wird. Dieses Verfahren ist aber nicht von Nachteilen frei.
Wegen der auf den Fliesen aufliegenden Ringe können die Fugen nicht mit Klebeband abgedichtet werden, was aber erforderlich ist, um dünnflüssigen Beton daran zu hindern, aus den Fugen herauszutreten. Deshalb muss die Erstellung der Trennwand schichtweise erfolgen, d.h. nach jeder zusammengefügten Fliesen reihe muss der Zwischenraum mit einer plastischen Betonfüllung vergossen werden, sofern man hier noch von einem Vergiessen sprechen kann. Es versteht sich, dass dieses Verfahren umständlich, zeitraubend und damit unwirtschaftlich ist.
Zur Erstellung von Trennwänden ist ferner ein Verfahren bekannt geworden, bei dem im Fliesenwerk vorgefertigte Fliesen bänder Verwendung finden. Diese Fliesenbänder bestehen aus einer Reihe von Fliesen (bis zu acht Stück in der Reihe), deren Rückseiten mittels eingeklebter Abstandhalter zusammengehalten sind. Die Abstandhalter treten nach unten aus der Reihe etwas vor, so dass mehrere Reihen dieser Fliesenbänder nach dem Baukastensystem aufeinanderzufügen sind. Der Hohlraum zwischen den Fliesen muss auch hier wieder mit Beton ausgegossen werden, was eine Bandverklebung der Fliesenfugen erforderlich macht. Als überaus nachteilig wird jedoch empfunden, dass die Fliesenbänder im Herstellerwerk vorgefertigt werden müssen, wodurch für den Versand erhöhte Transport- und Verpackungskosten entstehen.
Bei einem analogen Verfahren werden nicht einzelne Fliesenreihen herstellerseits angefertigt und geliefert, sondern ganze Fliesentafeln. Diese werden auf der Baustelle durch Drahtverrödelung und Latten zu einer, der Trennwand entsprechenden Einheit verbunden. Nachteilig bei diesem Verfahren sind wiederum die kostenmässig hohen Verpackungs- und Transportaufwendungen. Ferner kann eine derart erstellte Wand nur in einem Zug mit Beton vergossen werden, was zwar im Gegensatz zum Reihenguss vorteilhafter ist, aber eine genaue, umständliche Abdichtung der Fliesenfugen mit Klebeband verlangt.
Um eine Wand gewisser Höhe dicht auszugiessen, muss der Mörtel verhältnismässig dünnflüssig sein. Sofern beim Transport oder bei der Montage sich eine Fliese gelöst hat, was nicht immer gleich erkannt werden kann, bricht diese unter dem Druck der Füllung aus der Einheit aus, was verständlicherweise wegen der austretenden Füllung im höchsten Grade unerwünscht ist.
Schliesslich ist es bekannt, Fliesen auf einen Träger, meist Leichtbauplatten, mit gewissen Überstand beidseitig aufzukleben und diese Wandelemente auf der Baustelle aneinanderzufügen, wonach der durch den Fliesenüberstand gebildete Hohlraum mit Beton ausgefüllt wird.
Dieses Verfahren kann ebenfalls nicht befriedigen, da es herstellungstechnisch kostspielig, umständlich und zeitraubend ist.
Zum Stande der Technik gehört schliesslich noch ein Verfahren, bei dem die fertigen Wandelemente vom Herstellerwerk geliefert und auf der Baustelle montiert werden. Die Wandelemente werden im Herstellerwerk auf Fertigmass angefertigt, wobei die Fliesen auf einen Betonkern mit Baustahlgewebeeinlage aufgebracht sind.
Wegen des hohen Gewichts dieser vorgefertigten Wandelemente ist der Versand und insbesondere die Montage sehr aufwendig und setzt die Verwendung von Spezialwerkzeugen voraus. Als nachteilig wird hierbei ferner empfunden. dlss die Stirn- oder Eckwände durch Schrauben miteinander befestigt werden müssen, wodurch undekorativ wirkende Sichtstellen auf den stirnseitigen Trennwänden entstehen.
Die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe besteht darin, eine Trennwand und ein Verfahren zu ihrer Herstellung anzugeben, denen die obigen Nachteile nicht anhaften und die sich durch Einfachheit und Preiswertheit auszeichnen. Ferner besteht die Aufgabe der Erfindung darin, eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens zu schaffen, die sich in ebensolch einfacher und kostenmässig günstiger Weise herstellen und bedienen lässt.
Demgemäss ist Gegenstand der Erfindung: a) eine Trennwand für eine Kabine, insbesondere eine Bad-, Toiletten- und Brausekabine, die dadurch gekennzeichnet ist, dass sie einen beidseitig mit Fliesen verkleideten Betonkern aus Zement und Zuschlagstoffen aufweist: ferner b) ein Verfahren zur Herstellung der Trennwand, das dadurch gekennzeichnet ist, dass man zunächst den
Betonkern im Betonguss erstellt und nach seinem Abbin den beidseitig mit Fliesen, unter Verwendung eines
Kunststoffklebers, verkleidet;
sowie c) eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfah rens, die gekennzeichnet ist durch Schalungselemente, die aus glattem Material bestehen, wobei jeweils zwischen zwei gegenüberliegenden Schalungselementen Abstand halter eingesetzt sind, deren mittige Bohrung mit in den
Schalungselementen vorgesehenen Bohrungen fluchten, wobei durch die Bohrungen Arretierschrauben zur gegen seitigen Festlegung der Verschalungselemente geführt sind.
Verschiedene Einrichtungen der Trennwand, wie Zar genabschlüsse oder dgl., können bei der Herstellung der
Trennwand gleich mit ein- oder angegossen werden.
Durch diese erläuterten Massnahmen ist die Erstellung der Trennwände gegenüber den bekannten Herstellungs verfahren wesentlich vereinfacht und verbilligt. Die Trennwand kann auf der Baustelle, also an Ort und Stelle erstellt werden, wodurch die mit fabrikmässiger Vorfertigung solcher Trennwände verbundenen Nachteile wie Verpackungs-. Transport- und Montageunkosten wegfallen können. Die zur Verkleidung des Betonkerns dienenden Fliesen können entsprechend den geschmacklichen Anforderungen ausgesucht werden. So können die Fliesen beispielsweise Mosaike, Steinzeug, Grobkeramik oder dgl. sein.
In den Betonkern kann ein Annierungseisengeflecht eingegossen werden, wobei die horizontal verlaufenden Annierungseisen beispielsweise in einer anstossenden Querwand verankert sein können. Weiter können auch Zargen - soweit diese vorgesehen sind - mittels Armierungseisen mit dem Betonkern verbunden werden. Die Trennwand erhält durch diese Massnahmen eine sehr hohe Festigkeit, die jeden Anforderungen gerecht werden kann.
Bei bodenfreien Trennwänden kann der Betonkern auf einer T-Eisenkonstruktion erstellt werden, wobei die T-Eisen Füsse tragen, die sich auf dem Boden abstützen.
Um gegebenenfalls eine homogene Verbindung mit einer Querwand, wie beispielsweise einer Rückwand zu erzielen, kann der Betonkem in eine der Betonkerndicke entsprechende Ausnehmung der Rückwand eingegossen sein.
Die Trennwand kann auch Stirnstücke, Eckverbindungen, Kopfstücke und auch bei Kleiderspinden oder dgl. übliche Decken aufweisen, die in einem Guss erstellt werden können. Die Trennwand kann somit ein komplettes Ganzes oder mit anderen Worten ausgedrückt, eine besonders stabile und allen Anforderungen gerecht werdende Kompakt-Einheit, ergeben.
Eine nach dem erfindungsgemässen Verfahren in Verbindung mit der neuartigen Vorichtung erstellte Trennwand ist - wie Versuche und Berechnungen ergeben haben - wesentlich preisgünstiger sowie einfacher und schneller herzustellen als die Trennwände, die nach den bekannten Verfahren erbaut sind.
Ausführungsbeispiele des Gegenstands der Erfindung sind nachfolgend anhand der Zeichnungen näher beschrieben. Es zeigen:
Fig. 1 eine Vorrichtung zur Herstellung einer Trennwand im montierten Zustand, in schaubildlicher Darstellung;
Fig. 2 eine Vorrichtung in Draufsicht;
Fig. 3 eine fertige Trennwand im Querschnitt; und
Fig. 4 eine Einzelheit der Vorrichtung.
Die Vorrichtung besteht im wesentlichen aus den, der jeweiligen Wandabmessung angepassten Verschalungsele menten 4, die durch Abstandhalter 5, 6 auf der gewünschten Wanddicke entsprechenden Distanz gehalten sind. Zum Anschluss von Stirnwänden, sind weitere
Schalungselemente 8, 9 vorgesehen, wobei die Schalungs elemente 8 mit winklig abgebogenen Haken 10 ausgerüstet sind, die in die an den Schalungselementen 4 befestig ten Laschen 11 eingreifen und durch Schrauben 12 arretiert sind. Die Verschalungselemente 4, 4 bzw. 8, 9 sind durch Schrauben 13 gegeneinander festgelegt, wobei die Schrauben durch die Verschalungselemente 4, 8, 9 und durch die Abstandhalter 6 hindurchgeführt sind.
Wie insbesondere aus Fig. 1 und 3 zu erkennen ist, kann der Betonkern 14 durch ein Armierungseisengewe be verstärkt werden. Die horizontal verlaufenden Armie rungseisen 15 sind dabei vorzugsweise an den Abstand haltern 5 befestigt, die ihrerseits in der Rückwand 16 verankert, d.h. einzementiert sind. Ebenso vorteilhaft können auch die Zargen 17 durch die in der Stirnwand horizontal verlaufenden Armierungseisen 15' eine zusätzliche Verankerung finden.
Die Erstellung einer Trennwand mit der neuartigen Vorrichtung ist denkbar einfach. Bei der bodenfreien Trennwand nach Fig. 1 wird die Schalung auf eine T Eisenkonstruktion üblicher Bauart zusammen mit den Türzargen aufgestellt. Der Arbeitsvorgang, der mit zwei Arbeitskräften ausgeführt wird, sieht vor. dass zunächst die erste Schalungsplatte aufgestellt wird, die sich mit ihrer rückseitigen Endpartie gegen die Stege 51 der in die Rückwand 16 eingelassenen Abstandhalter 5 abstützt.
Diese Wand wird vorsorglich gegen Umfallen mit einer Latte oder dgl. abgestützt. Alsdann wird das Schalungselement 8 mit seinen Haken 10 in die an der ersten Schalungswand 4 vorgesehenen Laschen 11 eingehangen.
Bevor die zweite Schalungswand 4 erstellt wird, werden in Bohrungen 41 Schrauben 13 eingesteckt, auf die Abstandhalter 6 aufgehangen werden. Darnach werden Moniereisen an den Abstandhaltern 5 befestigt und gegebenenfalls mit vertikal verlaufenden Moniereisen verbunden. Hiernach wird die zweite Schalungswand 4 aufgerichtet und mittels der Schrauben 13 gegen die erstere festgelegt. Nach dem Aufstellen der zweiten Stirnwandverschalung 8 wird in die Stirnwand die Bewehrung vorzugsweise mit den eingesetzten Zargen 17 verankert und das Abschlussschalungselement 9 in der vorbeschriebenen Weise befestigt. Dadurch, dass die Abstandhalter 5 in den lotrechten Schlitz der Rückwand
16 eingesetzt sind, und zwischen den Schalungselementen 4 und 8 durch die Laschen-Haken-Verbindung eine Zwangsführung gegeben ist, steht die derart eingeschaltete Wand vollkommen lot- und winkelgerecht.
Nachdem die Verschalung erstellt ist, kann die Trennwand von oben mit einer dünnflüssigen Betonmasse, die als Zuschlagstoff vorzugsweise Sand enthält, ausgegossen werden. Nach dem Aushärten des Betonkerns, was erfahrungsgemäss nach etwa 30 Stunden der Fall ist, kann die Verschalung durch Lösen der Schrauben 13 bzw. der Flügelmuttern 13' mühelos entfernt und zur Errichtung einer weiteren neuen Trennwand weiterbenutzt werden.
Die rohe Betonwand ist aufgrund des gewählten Verschalungsmaterials, insbesondere Spanplatten, vollkommen oder zumindest in dem Masse glatt, dass eine Verlegung von Fliesenplatten nach dem rationellen Klebeverfahren möglich ist. Als Fliesen können feinund/oder grobkeramische Materialien, Steine, Mosaike oder dgl. zur Verkleidung der Trennwände herangezogen werden.
Bei dem in Fig. 3 gezeigten Ausführungsbeispiel ist die fertig erstellte Trennwand zu erkennen. Durch den der hinteren Querschnittsform der Zarge angepassten Abstandhalter 20 ist sichergestellt, dass sich die Zarge nicht verziehen kann. Der Abstandhalter 20 kann selbstverständlich der jeweiligen Zargenform und -art angepasst werden. Der Betonkern 14 ist mit Fliesen 14' oder dgl. im Klebeverfahren verkleidet.
Durch das Herstellungsverfahren ist ein weiterer, wesentlicher Vorteil noch insofern gegeben, als nunmehr sanitäre und/oder elektrische Leitungen mit in die Trennwände eingelassen werden können. Ferner können in einfacher Weise gebogene oder abgerundete Wände erstellt werden.
Bei Trennwänden mit Eckverbindung können sowohl die Schalungselemente 4 als auch die sich anschliessenden Schalungselemente 8a mit Laschen 11 versehen sein, wobei die Schalungswände 4, 8a durch einzuhängende Winkelhaken 1 0a gegeneinander festgelegt sind.
Die Vorrichtung kann selbstverständlich auch für Trennwände ohne Unterspülung, d.h. für Trennwände.
die ohne Bodenabstand erstellt werden, in gleicher Weise benutzt werden. Durch Ausnehmungen an den unteren Partien der Schalungselemente können Sockelleisten oder dgl. mit angeformt werden.