Daturnschaltvorrichtung für Uhren
Die Erfindung bezieht sich auf eine Datumschaltvorrichtung für Uhren, insbesondere für elektrische Armbanduhren, mit Datumring, welcher mittels eines in seinem Zahnkranz eingreifenden federbelasteten Impulsorgans alle 24 Stunden um eine Zahnteilung sprunghaft gedreht wird.
Man kennt solche Datumsprungschaltungen bei mechanischen Uhren. Hierbei bereitet schon das Spannen der Sprungfeder und Überwinden der Federspannung an der Datumsperre Schwierigkeiten, weil der Kraftabfall in der Kraftübertragung des Räderwerkes eine bedeutende Verminderung der Unruhamplitude und damit eine nachteilige Veränderung des Gangverhaltens und der Genauigkeit der Uhr zur Folge hat. Aus diesem Grunde sollte man mit möglichst geringer Federspannung auskommen; diese ist jedoch bisher anderseits wieder durch den Wunsch nach einer Sprungschaltung bedingt. Bei elektrischen Uhren mit Schaltradantrieb ist die Angelegenheit nun noch kritischer, weil bei diesen das Räderwerk nicht unter Federspannung steht und die Datumschaltung vom Unruhmotor aus angetrieben werden muss.
Hierbei treibt bei diesen Uhren ein Hebelstein in der Unruhe bei jeder Doppelschwingung das erste Rad des Räderwerks, das sogenannte Schaltrad, um eine Zahnteilung vorwärts und bewirkt damit über das Räder- und Zeigerwerk die Fortbewegung der Uhrzeiger. Dieses Schaltrad wird nur während eines kleinen Winkelwegs von dem Hebelstein der Unruh vorwärts geführt und bleibt während die Unruh ihren Überschwung durchführt sowie während ihres Rückschwungs mit magnetischen Mitteln in vorgegebener Position festgehalten, so dass bei der nächsten Halbschwingung der Hebelstein in der Unruh in die nächstfolgende Zahnteilung eingreifen kann und das Schaltrad wiederum weiter bewegt.
Die magnetische Kraft, mit welcher das Schaltrad festgehalten wird, muss nun so schwach als möglich gehalten werden, weil naturgemäss der Stromverbrauch der Uhr um so grösser wird, je grösser der Widerstand ist, welchen das Schaltrad seiner Fortbewegung entgegensetzt. Wenn bei einer elek- trischen Uhr mit Schaltradantrieb die Sprung- und Sperrfeder der Datumvorrichtung während der Datumschaltung eine solche Spannung erreichen müsste, wie dies bei den bekannten Datumeinrichtungen für mechanisch angetriebene Uhren der Fall ist, so würde diese Federspannung über die Verzahnungen des Zeiger- und Räderwerks auf das Schaltrad entgegen der Bewegungsrichtung wirken. Dadurch würde der Stromverbrauch der Uhr zu sehr steigen und das Schaltrad selbst könnte mittels magnetischer Kraft nicht mehr sicher in der vorgegebenen Lage gehalten werden.
Die Folge wäre, dass die Unruh wohl weiter schwingt, aber das Räderwerk und damit die Zeiger der Uhr stehenbleiben.
Durch die vorliegende Erfindung wird nun eine Datumschaltung geschaffen, welche mit wesentlich geringerer Federspannung auskommt als die bekannten Schaltungen dieser Art, und zwar durch Vermeidung einer Datumsperrfeder zur Halterung des Datumschaltrings. Die erfindungsgemässe Datumschaltvorrichtung kennzeichnet sich hierzu dadurch, dass ein vom Datummitnehmer bei jeder Tages-Umdrehung gegen leichte Federwirkung verschwenkter Datumschalthebel angeordnet ist, der mit einem Federende eine Zahnteilung überspringt und einen Finger aufweist, der einen Datumsperranker für einen Datumsprung freigibt, derart, dass das Federende unter Rückschwenken des Datumschalthebels die Weiterschaltung um eine Zahnteilung pro Tag bewirkt, während der Sperranker in die nächste Zahnteilung eingreift.
Dadurch, dass die übliche Datumsperre mit Rastfeder durch einen Hebelanker ersetzt wird, welcher nicht unter Federdruck steht und deshalb beim Datumsprung weder einen Druck noch Reibung an der Innenverzahnung des Datumrings ausübt und damit auch nicht gegen die Lagerung des Datumrings drückt, wird eine erhebliche Verminderung der notwendigen Federspannung erreicht. Trotzdem ist ein sicheres Festhalten des Datumrings nach dem Datumsprung gewährleistet, so dass sich dieser nicht durch äusseren Einfluss auf die Uhr, wie er durch Schlag oder Stoss gegeben ist, aus seiner Einstellung bringen lässt.
Weitere Einzelheiten einer Ausführungsform der Datumschaltvorrichtung gemäss der Erfindung sind sodann an Hand der Zeichung beschrieben, und zwar zeigen:
Fig. 1 und 2 die Draufsicht und den Querschnitt durch eine Datumschaltvorrichtung zu Beginn des Schaltvorgangs und
Fig. 3 die Draufsicht auf die Datumschaltvorrichtung nach Fig. 1 während des Schaltvorgangs.
Wie aus der Zeichnung nach Fig. 1 und 2 ersichtlich, ist auf dem Stundenrohr 1 das Antriebsrad 2 aufgepresst, welches mit dem Datummitnehmerrad 3 mit Mitnehmernase 4 in Eingriff steht. Der Datumschalthebel 5 ist nun am Kragen 6 der Datumhalteplatte 7 entsprechend Fig. 2 mittels Langloch 8 geführt. Dieser Datumschalthebel 5 reicht einerseits mittels Federende 9 mit Endschuh 10 in den Datumzahnkranz 11 und wird dabei vermittels Mitnehmernase 4 alle 24 Stunden über den Hebefuss 12 mitgenommen, wobei der Endschuh 10 jeweils über einen Datumzahn rutscht entsprechend Fig. 3. Anderseits greift der Datumschalthebel 5 mittels Finger 13 in die Ausbuchtung 14 des Datumsperrankers 15 und kippt diesen (15) beim Verschwenken mittels Anschlag 16 entsprechend Fig. 3 um, wobei über die Schulter 17 die U-förmige Datum schaltfeder 18 weiter gespannt wird.
Nach Freigabe des Hebefusses 12 an der Mitnehmernase 4 wird der Datumschalthebel 5 unter Wirkung der Schaltfeder 18 zurückgeschwenkt bis zum Anschlagstift 19 für den Stutzen 20. Hierbei wird der Datumring 11 mit dem Federschuh 10 um eine Zahnteilung weitergedreht, wobei der entsprechende Zahn unter dem zweiten Ankerzahn 21 vorbeigleitet. Anschliessend kommt beim Rückführen des Ankers 15 mittels Finger 13 der erste Ankerzahn 22 wieder mit dem Datumring 11 in Eingriff entsprechend Fig. 1 und blockiert den Datumring 11 bis zum nächsten Schaltvorgang zusammen mit dem Endschuh 10.
Bei der erläuterten Ausführungsform entfällt somit eine besondere Datumsperrfeder zur Halterung des Datumrings 11, vielmehr besorgt dies der Sperranker 15 ohne zusätzliche Feder. Es muss somit lediglich das Federende 9 mit Endschuh 10 über einen Datumzahn gebracht werden, was durch die lange Ausbildung des Federendes sowie die Schrägung am Schuh 10 wenig Kraftaufwand erfordert und neben der Schwenkbewegung des Datumschalthebels 5 mit Kippung des Sperrankers 15 die Datumschaltfeder 18 gespannt werden, was wiederum keinen grossen Kraftaufwand erfordert, da diese Feder 18 schwach gehalten werden kann; sie muss praktisch nur die Lagerreibung bei der Rückbewegung überwinden und den frei liegenden Datumring 11 mitnehmen. Zur Datumeinstellung bzw.
Korrektur am Monatsende wird das Mitnehmerrad 3 mit seiner Mitnehmernase 4 zur Datumschaltung gedreht und nach Schaltung um 24 Uhr wieder entgegengesetzt gedreht, wobei der Datumschalthebel 5 in der dargestellten Lage nach rechts gezogen wird, bis sein Langloch 8 am Führungskragen 6 der Datumhalteplatte 7 anliegt. Hierbei gleitet der Schalthebel 5 am Anschlagstift 19 entlang wobei das Federende 9 so weit durchfedert, dass die Mitnehmernase 4 den Hebefuss 12 des Datumschalthebels 5 überfahren kann, wozu diese (4) eine entsprechende Abschrägung aufweist. Dieser Schalt- und Rückfahrvorgang kann zur Datumeinstellung beliebig oft wiederholt werden.