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. Selbstkassierende Sparuhr Die Erfindung betrifft eine selbstkassierende
Sparuhr mit einem die Uhrwerkssperrung beeinflussenden Rad, das durch Münzeinwürfe
schrittweise aus seiner Sperrstellung herausgedreht und ebenfalls schrittweise durch
ein vom Laufwerk gesteuertes Rückstellglied wieder nach seiner Sperrstellung hin
zurückgedreht wird. Dieses Rückstellglied steht dabei unter der Einwirkung einer
'Feder, die sich während der ersten unter der Einwirkung des Laufwerkes vollziehenden
Hälfte seines Umlaufes spannt und nach Überschreiten des halben Umlaufes das Rückstellglied
schlagartig in seine Ausgangsstellung überführt, wobei das die Uhrwerkssperrung
beeinflussende Rad um einen Schritt zurückgeschaltet wird.
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Die bekannten Vorrichtungen dieser Art besitzen gewisse Nachteile,
die einmal in ihrer verwickelten Bauweise bestehen (indirekte Schaltung des die
Uhrwerkssperrung beeinflussenden Rades beim Einwurf einer Münze), und zum anderen
darin, daß das Uhrwerk während seines Laufes stark veränderlichen Belastungen ausgesetzt
ist und daß auch eine Änderung der Anzahl der notwendigen Münz-_ einwürfe gewisse
Schwierigkeiten bereitet.
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Die -Erfindung bezweckt die Beseitigung dieser- Nachteile;- und ihr
Wesen- wird darin gesehen, daß an einer der eingangs geschilderten Sparuhren das
vom Laufwerk gesteuerte Rückstellglied aus einem nur an der Hälfte seines Umfanges
mit Zähnen versehenen, gegen Rückdrehung gesicherten Zahnrad besteht, auf dessen
Zähne eine vom Uhrwerk angetriebene Vorrichtung zur Vornahme der ersten halben Umdrehung
des Zahnrades einwirkt, unter Anspannung der an letzterem angreifenden Feder, welche
die zweite Hälfte der - Umdrehung des Zahnrades schlagartig bewirkt, nachdem die
vom Uhrwerk angetrie-. bene Vorrichtung ihre Einwirkung auf den letzten Zahn des
Zahnrades beendet hat.
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Weitere besonders vorteilhafte bauliche Einzelheiten der Erfindung
sind in den Unteransprüchen gekennzeichnet.
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Das zum Verstehender Erfindung Notwendige geht aus der nachstehenden
Beschreibung in Verbindung mit der Zeichnung hervor.
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F.ig. i zeigt die wesentlichen Teile einer erfindungsgemäßen Sparuhr,
und Fig. a gibt- dieselben Teile teilweise im Schnitt nach der Linie A-A in Fig.
i wieder. Die -teilweise schematische Zeichnung, in der nur die für das Verständnis
der Erfindung wesentlichen Teile der Sparuhr dargestellt sind, läßt die Münzenrinne
i der Uhr erkennen,- die in -üblicher Weise der zu benutzenden
Münzsorte
angepaßt werden kann. An einer Seite der Rinne ist ein um einen Zapfen 3 drehbarer
zweiarmiger Hebel 2 angebracht, der einen umgebogenen Teil 5 besitzt, der in die.Münzenrinne
durch eine Aussparung hineinragt. Der Hebel 2 wird für ge--,völnilich in der in
Fig. i gezeigten Lage durch eine Feder 30 gehalten, die um einen Zapfen 28
am Hebel und einen Zapfen 29 an der Münzenrinne greift.
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Der Hebel 2 trägt oben eine Blattfeder .I, deren freies Ende mit den
Zähnen eines verzahnten Rades 6 zusammenwirkt, das uni einen Zapfen 7 an der Münzenrinne
drehbar ist. Das Rad 6 trägt an seiner der Münzenrinne zugekehrten Seite einen Zapfen
8 (Fig. 2), der dazu bestimmt ist, in einer gewissen Lage des Rades zum Anschlag
gegen einen nicht dargestellten Hebel o. dgl. zu gelangen, der dadurch zum Anhalten
des Uhrwerkes bewegt wird. Der genannte Hebel kann z. B. auf gewöhnliche Weise eine
Blattfeder tragen, die zum Eingriff mit einem Zapfen an der Unruhe des Uhrwerkes
gebracht i\-;rd und dieses dadurch anhält.
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Eine durch den Münzeinwurf der Uhr eingeworfene Münze fällt durch
die Münzenrinne i und weiter unmittelbar in den nicht dargestellten Münzenbehälter
hinunter, indem sie im Vorübergehen am umgebogenen Ende 5 des Hebels .2 diesen ini
Uhrzeigersinne ausschwenkt. Das obere Ende des Hebels wird dabei nach rechts bewegt,
so daß die Blattfeder .I das gezahnte Rad 6 um einen Zahn im Drehsinne des Uhrzeigers
fortschaltet, worauf das gezahnte Rad 6 :aufs neue von einer Sperrfeder 35 festgehalten
wird, während die Feder d. über den nächsten Zahn des gezahnten Rades zurückgleitet,
wenn der Hebel 2 in seine Ausgangslage zurückkehrt.
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Das gezahnte Rad 6 kann auf diese Weise durch aufeinanderfolgende
Münzeinwürfe schrittweise um je einen Zahn im Uhrzeigersinne gedreht werden, bis
es in eine solche Lage gebracht ist, daß ein Abschnitt seine Umkreises, «-o es eine
besonders große Zahnlücke 9 gibt, der Schaltfeder d. gegenüber zu liegen kommt.
Erneute Münzeinwürfe können dann keine weitere Drehung des gezahnten Rades 6 bewirken,
indem etwa eingeworfene 1lünzen, die beispielsweise eingeworfen werden, tun die
Aufsparung über die festgesetzten Beiträge hinaus zu vergrößern, wirkungslos in
den Münzbehälter gehen werden, so daß kein Aufhäufen von 2Iünzen in der Münzrinne
entsteht.
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Das gezahnte Rad 6 wird mittels der nachstehend beschriebenen Umstellvorrichtung
in Abhängigkeit vom Gang des Uhrwerkes in bestimmten Zwischenräumen jedesmal um
einen Zahn rückwärts-gedreht, die der gewünschten Dauer der Zahlungsperiode entsprechen,
und wenn das Rad 6 auf diese Weise in eine Lage zurückgedreht ist, die der Gesamtzeit
aller vorausbezahlten Perioden entspricht, so bringt der Zapfen 8, wie früher beschrieben,
das Uhrwerk zum Stillstand.
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Die Umstellvorrichtung besteht aus einem Umstellzalinrad io, das nur
an einer Hälfte seines Umkreises Zähne besitzt und fest auf einer im nicht dargestellten
Gestell der Uhr gelagerten Welle 12 sitzt und das einen beiderseitig hinausragenden
Zapfen 15 trägt, dessen hinteres Ende während jeder Umdrehung des Zahnrades in Eingriff
mit den Zähnen des gezahnten Rades 6 gelangt und es dadurch um einen Zahn nach seiner
Sperrlage zurückdreht. Am anderen Ende des Zapfens 15 ist eine Feder 16 befestigt,
deren anderes Ende an einem Zapfen 17 auf einem festen Teile des Gestells des Uhrwerkes
befestigt ist. Die Welle 12 trägt außerdem ein festsitzendes Sperrad i i, <las
ebenfalls nur an einer Hälfte des Umkreises Zähne hat und mit einer Sperrfeder 13
zum Festhalten der Welle 12 mit den Rädern io, i i in gewissen Lagen zusammenwirkt.
Die Sperrfeder 13 ist an einem Zapfen 1¢ im Gestell befestigt. -Zur Bewegung des
Umstellzahnrades io dient eine Scheibe 18 auf einer im Gestell gelagerten Welle
i g, die ein Zahnrad 22 trägt, welches schrittweise durch Zapfen eines Zahnrades
des Uhrv-erkes getrieben wird. Im dargestellten Ausführungsbeispiel ist vorausgesetzt,
daß das Zahnrad 22 durch zwei Zapfen 26 auf dein mit dein Federgehäuse 23 verbundenen
Zahnrad 2q., dessen Achse mit 25 bezeichnet ist, gedreht wird.
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Die Scheibe 123 hat in der Nähe ihres Umkreises einen Kreis von Löchern
2o, worin seitlich vorstehende Zapfen 21 eingesetzt werden können; von denen einer
in der Abbildung gezeigt ist. Für jede Umdrehung der Scheibe 18 enthält das Umstellzahnrad
io ebenso viele Impulse, wie Zapfen in die Scheibe 18 eingesetzt sind.
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Während der ersten Hälfte der Bewegung des Unistellzahnrades io aus
der in Fig. i dargestellten Ausgangslage wird Feder 16 immer mehr gespannt, indem
das Zahnrad für jeden von der Scheibe 18 erhaltenen Impuls uni einen Zahn im Ulirzeigersinne
gedreht und zwischen den Einzeldrehungen durch das Sperrad i i und die Feder 13
festgehalten wird. Wenn das Zahnrad io nach einer halben Umdrehung aus der in Fig.
i dargestellten Lage aufs neue einen Impuls erhält, gelangt die Sperrfeder 13 mit
der zahnlosen Hälfte des Sperrades i i in Berührung, und gleichzeitig geht der Zapfen
15 durch die Lage, wo die Feder 16 am stärksten gespannt ist, und die Räder io,
i i werden daher durch die
Feder 16 schnell durch die folgende halbe
Umdrehung nach der Ausgangslage zu weitergedreht, wobei das hintere Ende .des Zapfens
i5. im Eingriff mit dem gez:ahnten Rad 6 gelangt und es um eine Zahnteilung nach
seiner Sperrtage zurückdreht. Dieser Vorgang wiederholt sich, so daß das Rad 6 mit
regelmäßigen Zwischenräumen um einen Zahn zurückgedreht wird, deren Dauer von der
Häufigkeit der Impulsübertragung vom Uhrwerk auf das Umstellzahnräd io bestimmt
wird.
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Im dargestellten Ausführungsbeispiel macht das Federgehäuser:ad 24
vier Umdrehungen je 24 Stunden, so daß es innerhalb von 24 Stundendem Zahnrad 22
acht Impulse mitteilt. Das Rad 22 hat acht Zähne, so daß die Scheibe 18 in 24 Stunden
eine volle Umdrehung ausführt und dabei dem Zahnrad io für jeden Zapfen 2i einen
Impuls mitteilt. Wenn, wie hier gezeigt, nur ein Zapfen in die Scheibe 18 eingesetzt
ist, erhält das.Umsteilzahnrad io, das ebenso wie das Sperrad i i sieben Zähne am
halben Umkreis hat, einen Impuls je 24 Stunden, so daß zwischen jeder Zurückstellung
des Sperrades 6 eine Woche verläuft. Diese Anordnung hat gewisse praktische Vorteile,
indem die Anzahl von Münzeinwürfen je Woche der Anzahl der Zapfen 2 1 in der Scheibe
18 entsprechen muß, -,vas bewirkt, daß die ganze Vorrichtung sehr einfach auf voneinander
stark verschiedene Zahlungshäufigkeiten eingestellt werden kann, ohne daß Eingriffe
ins Uhrwerk selbst nottun.
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Das Umstellzahnrad io kann zweckmäßig in einer solchen Lage im Verhältnis
zum gezahnten Rad 6 angebracht werden, daß der große Zahnzwischenraum g des letzteren
dem Umstellzahnrad gegenüberliegt, wenn das Rad 6 so weit zurückgedreht ist, daß
es das Uhrwerk anhalten soll. Es hat sich nämlich gezeigt, daß die Einrichtung selbst,
welche die Unruhe des Uhrwerks anhalten oder auf andere Weise das Uhrwerk zum Stillstand
bringen soll, bisweilen versagen kann, so daß die Uhr ihren Gang fortsetzt, und
in diesem Fall -erhält das Umstellzahnrad io Umdrehungsimpulse auf gewöhnliche Weise,
und es versucht dann, nach Empfang der festgesetzten Anzahl von Impulsen, das Rad
6 um einen weiteren. Zahn zurückzudrehen. Dies läßt sich aber nicht tun, weil das
Rad 6 seine Endlage erreicht hat.-Wären nicht die beschriebenen besonderen Maßnahmen
.getroffen, so würde ein Festklemmen der Einrichtung eintreten, so daß das Werk
zerlegt werden müßte. Aber durch die beschriebene-Anbringung des Umstellzahnrades
wird erzielt, daß der Zapfen 15 sich unter den angegebenen Umständen wirkungslos
durch den großen Zahnzwischenraum 9 des Rades 6 bewegt, so daß kein Festklemmen
stattfinden kann. Selbstverständlich könnte auch die beschriebene Maßnahme zur Änderung
der Länge der Zahlungsperioden durch Änderung der Vorrichtung ergänzt werden, durch
welche das Uhrwerk Impulse an die Scheibe 18 abgibt, indem z. B. mehr oder weniger
Zapfen 26 in dem Zahnrad 24 des Uhrwerkes 23 angebracht werden können, von dem die
Impulse ausgehen, und auch die Zähnezahl des Rades 22 kann zu diesem Zwecke wunschgemäß
gewählt werden. Ferner beschränkt sich die Anwendung eines Uhrwerkes nach der Erfindung
nicht auf eine Sparuhr im engen Sinne des Wortes. Vielmehr kann das Uhrwerk auch
zum Antrieb eines Kalenders oder irgendeiner anderen Anzeigevorrichtung dienen,
während die zur Inbetriebsetzung und -haltung des Uhrwerkes -eingeworfenen Münzen
auch zur Erfüllung einer Zahlungsverpflichtung gesammelt werden können.