Verwendung von 1,3-Diarylpyrazolinen als optische Aufheller für Textilfasern Die Erfindung betrifft die Verwendung neuer 1,3- Diarylpyrazoline als optische Aufheller für Textilfasern, insbesondere Polyamid-, Acryl- und Baumwollfasern.
Optische Aufheller werden seit einer Reihe von Jahren in grossem Umfang für die Behandlung von Tex tilfasern während ihrer Herstellung und/oder beim Waschen verwendet. Sie wirken dem Vergilben oder der Ausbildung einer von weiss abweichenden Farbe der Textilien entgegen und machen auch die Farbe gefärbter Textilien leuchtender.
In der französischen Patentschrift Nr.<B>1</B>304 610 ist die Verwendung von I,3-Diarylpyrazolinen, deren 1- Arylrest durch eine Gruppe der Formel -S02R substi tuiert ist, zum optischen Aufhellen von Polyamidfasern und in der schweizerischen Patentschrift Nr.<B>356435</B> die Verwendung von I,3-Diarylpyrazolinen, deren 1- Arylrest in 4'-Stellung durch eine freie oder funktionell abgewandelte Carboxylgruppe substituiert ist und weitere Substituenten tragen kann, zum optischen Aufhellen von Cellulose- und Acrylfasern beschrieben.
Die dort beschriebenen Verbindungen erwiesen sich jedoch für die Behandlung der erwähnten Fasern nicht als völlig zufriedenstellend. Beispielsweise haben viele 1,3-Diarylpyrazoline, wenn sie in Waschlaugen bei niedrigen Temperaturen von beispielsweise unter 40'C verwendet werden, auf Polyamidfasern nur eine geringe oder gar keine aufhellende Wirkung, da sie von solchen Fasern bei derart niedrigen Temperaturen nur mit ver hältnismässig geringer Geschwindigkeit aufgenommen werden. Das ist für Handwäsche ein ausgesprochener Nachteil.
Auch die Aufnahmegeschwindigkeit vieler 1,3- Diarylpyrazoline durch Acrylfasern aus Waschlaugen ist verhältnismässig gering.
Zweck der Erfindung ist daher die Auffindung einer bestimmten Klasse substituierter I,3-Diarylpyrazoline, welche diese Nachteile nicht aufweisen. Gegenstand der Erfindung ist die Verwendung von I,3-Diarylpyrazolinen der Formel 1
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worin R eine Acylgruppe und jeder der Reste X', X= und X:', die Gleich oder verschieden sein können, ein Wasserstoffatom, ein Halogenatom, eine Cyanogruppe, eine Alkyl- oder Alkoxyiruppc oder eine Halogen alkylgruppe bedeuten, als optische Aufheller für Textil fasern.
Die neuen erfindungsgemäss verwendeten Verbin dungen eignen sich insbesondere zum optischen Auf hellen von Polyamid-, Acryl- und Baumwollfasern, weil sie im blauen bis blauvioletten Bereich fluoreszieren und von den genannten Fasern gut und im allgemeinen, wenigstens soweit es sich um Polyamidfasern handelt, schon bei niedrigen Temperaturen von beispielsweise 40 C oder darunter aus Waschlaugen aufgenommen werden.
Bevorzugte Verbindungen der allgemeinen Formel I sind diejenigen, in denen R eine Acylgruppe der Formel RICO-, worin R' eine Alkylgruppe mit insbesondere 1 bis 4 Kohlenstoffatomen, wie eine Methyl- oder Äthyl- gruppe ist, bedeutet. Wenn wenigstens eine der Gruppen X', X2 und X3 eine Halogenalkylgruppe bedeutet, so ist sie vorzugsweise eine niedrigmolekulare Fluoralkyl- gruppe mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen, wie beispiels weise eine Trifluormethylgruppe. Wenigstens einer der Reste X', X'= und X' kann auch vorzugsweise ein Chlor atom oder eine niedrigmolekulare Alkyl- oder Alkoxy- gruppe mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen, beispielsweise eine Methyl- oder Methoxygruppe sein.
Vorzugsweise verwendet man jedoch Verbindungen der Formel f. die nur einen Substituenten in der 1- Plienylgruppe aufweisen. d. h. vorzugsweise sind zwei der Reste X'. X= und X' Wasserstoffatome. In solchen Verbindungen steht der eine Substituent vorzugsweise in der m- oder der p-Stellung.
Besonders bevorzugte Ver bindungen < gemäss der Erfindung sind: I -(4-Chlorplienyl)-3-(4-acetylaminophenyl)- pyrazolin, I-(3-Chlorphenyl)-3-(4-acetylaminophenyl)- pyrazolin, I-(3-Trifluormethylplienyl)-3-(4-acetylaniino- phenyl)-pyrazolin und I-(4-Cyanophenyl)-3-(4-acetylaminophenyl)- pyrazolin.
Im Vergleich zu den in der französischen Patent schrift Nr. 1 304610 beschriebenen Verbindungen zeichnen sich die erfindungsgemäss verwendeten Verbin-
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Fluoreszenz
<tb> Verbindung <SEP> Konzentration <SEP> Konzentration <SEP> Konzentration <SEP> Konzentration
<tb> 0,025 e <SEP> 0,05 i <SEP> 0,075<B>1)</B>ö <SEP> 0,10 ö
<tb> A <SEP> 36-37 <SEP> 45-46 <SEP> 56-58 <SEP> 61-63
<tb> B <SEP> 122-124 <SEP> 141-143 <SEP> 150-152 <SEP> 158-160 Aus der Tabelle ist die stark verbesserte Fluores zenz der mit der Verbindung, B:> d. i. der erfindungs gemässen Verbindung behandelten Proben klar ersicht lich; sie ist auch mit blossem Auge deutlich feststellbar.
Im Vergleich zu den in der schweizerischen Patent schrift Nr.<B>356435</B> beschriebenen Verbindungen zeich nen sich die erfindungsgemäss verwendeten Verbindun gen insbesondere dadurch aus, dass sie auf Acryl- und Baumwollfasern bei den für diese Fasern üblichen hohen Waschtemperaturen von etwa 100'J C besonders gut aufziehen.
Für die Behandlung der Textilfasern werden zweck mässig Mittel verwendet, die wenigstens eine der neuen Verbindungen zusammen mit einem flüssigen Träger enthalten.
Diese Mittel können beispielsweise Lösungen, Sus pensionen oder Dispersionen sein, welche die Verbindun- gen gemäss der Erfindung in Lösungsmitteln, wie Wasser, Sulfolan, Dimethylformamid und Dimethylsulfoxyd, ent halten. Wässrige Suspensionen oder Dispersionen können ausser den Verbindungen gemäss der Erfindung noch synthetische Waschaktivsubstanzen, Seifen oder ober flächenaktive Verbindungen enthalten. Wenn die Ver bindungen in der Form von Dispersionen verwendet werden, so enthalten diese zweckmässig Dispersions mittel, wie beispielsweise Alkylnaphthalinsulfonate.
Die neuen erfindungsgemäss zu verwendenden Ver bindungen lassen sich auf die in der britischen Patent schrift Nr. 1<B>130</B> 882 beschriebene Weise herstellen.
<I>Beispiel 1</I> Es wird ein wässriges Bad mit einem Gehalt von 0,2 g/l 1-(4-Chlorphenyl)-3-(4-acetylaminophenyl)-pyr- azolin hergestellt. dungeng wie der folgende Vergleichsversuch zeigt, bei der Behandlung von Nylonfasern bei den empfohlenen niedrigen Waschtemperaturen von etwa 40' C durch eine stark verbesserte Fluoreszenz aus.
Vergleichsversuch Vergleich der Verbindung des Beispiels 7 der fran zösischen Patentschrift Nr. 1 304 6l0 (nachstehend mit bezeichnet) und von I-(3-Clilorphenyl)-3-(4-acetyl- aniinoplienyl)-pyrazolin (nachstehend mit ':B, bezeich net).
Die obigen Verbindungen wurden in verschiedenen Konzentrationen zu je 1-0 ml Dimethylformamid, das 0,36 Gew.%'eines Detergens enthielt, zugegeben. Mit den erhaltenen Lösungen wurden bei 40-'C 5 g Stücke eines Nylon-Gewebes behandelt. Dabei betrug das Ge wichtsverhältnis von Gewebe zu Flüssigkeit 1 : 40, und die Beliandlung dauerte in jedem Falle 30 Minuten. Die Fluoreszenz der so erhaltenen Gewebeproben wurde in herkömmlicher Weise gemessen.
Die erhaltenen Resultate sind in der nachstehenden Tabelle zusammengestellt. Die angegebenen Konzen trationsangaben sind in New.;, bezogen auf das be handelte Nylon-Gewebe. Nylongewebe wird 1:, Stunde bei 60' C in dem Bad gehalten, wobei das Gewichtsverhältnis Gewebe zu Flüs sigkeit 1 : 40 beträgt. Dann wird das Nylongewebe <U>g</U>e spült und getrocknet, wonach es viel weisser ist als vor der Behandlung.
Gleiche Ergebnisse werden bei der gleichen Behand lung von Nylongeweben mit @ -(3-Trifluorniethyl-phenvl)-3-(4-acetylamino- phenyl)-pyrazolin.
I-(4-Cyanophenyl)-3-(4-acetylaminophenyl)- pyrazolin und I-(3-Chlorphenyl)-3-(4-acetylaminophenyl)- pyrazolin erzielt. <I>Beispiel 2</I> Ein Polyacrylnitrilgewebe (Acrilan->. eingetragene Marke) wird während 1 Stunde in einem I-(3-Chlorphe- nyl)-3-(4 - acetylaminophenyl) - pyrazolin enthaltenden Bad gehalten. Dabei beträgt das Gewichtsverhältnis Gewebe zu Flüssigkeit 1 :40 und die Konzentration an I-(3-Chlorphenyl)-3-(4-acetylaminophenyl)-pyrazolin im Bad 0,2 Gew.%, bezogen auf das Gewicht des Ge webes. Weiter enthält das Bad 5 g/Liter 85 %ige Ameisensäure.
Das so behandelte Gewebe wird gespült und getrocknet, wonach es viel weisser und leuchtender ist als das unbehandelte Material.
Gleiche Ergebnisse werden bei der gleichen Be handlung von Polyacrylnitrilgeweben mit I-(3-Trifluormethyl-phenyl)-3-(4-acetylamino- phenyl)-pyrazolin, I-(4-Cyanophenyl)-3-(4-acetylaminophenyl)- pyrazolin und 1-(4-Chlorphenyl)-3-(4-acetylaminophenyl)- pyrazolin erzielt. <I>Beispiel 3</I> In genau gleicher Weise wie in Beispiel 2 beschrie ben, wird ein Baumwollgewebe mit I-(3-Clilorphenyl)-3-(4-acetylaminophenyl)- pyrazolin, I-(3-Trifluormethyl-phenyl)-3-(4-acetylamino- phenyl)-pyrazolin,
I-(4-Cyanophenyl)-3-(4-acetylaminophenyl)- pyrazolin oder I-(4-Chlorphenyl)-3-(4-acetyiaminophenyl)- pyrazolin behandelt.