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Optische Aufhellungsmittel Es wurde gefunden, daß sich gewisse Mononaphthotriazolverbindungen
mit einer Stilbylgruppe in 2-Stellung des 1,2,3-Triazolrings, nämlich die 2-Stilbyl-(naphtho-1',2'
: 4,5)-1,2,3-triazol-sulfonsäuren bzw. deren Salze von der allgemeinen Formel I
worin A einen Naphthalinrest bedeutet, der unter Ausschluß von Chromophoren und
Auxochromen noch beliebig, beispielsweise durch Halogen oder Alkoxygruppen, vorzugsweise
jedoch durch Sulfonsäure- und Carboxylgruppen substituiert sein kann, und worin
B einen Benzolring bedeutet, der weder Chromophore noch Auxochrome enthalten darf,
im übrigen aber beliebig, beispielsweise mit Halogen, Alkyl-, Sulfonsäure oder Carboxylgruppen
substituiert sein kann, durch eine blaue Fluoreszenz auszeichnen und sich darum
gut zum Aufhellen von mehr oder weniger weißen Substraten eignen.
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Man erhält diese 2-Stilbyl-naphtho-triazolverbindungen nach dem in
der deutschen Patentschrift Nr. 942 395 beschriebenen Verfahren.
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Definitionsgemäß sollen die aromatischen Ringe der Mononaphthotriazolverbindungen
keine Chromophore, wie beispielsweise Nitro- oder Arylazogruppen, und keine Auxochrome
enthalten. Der Ausdruck >Auxochrome« ist im engeren Sinn der Wittschen Farbtheorie
zu verstehen als diejenigen aromatisch gebundenen, salzbildenden Substituenten umfassend,
welche die Azokupplung ermöglichen, nämlich die phenolischen Hydroxyl-, die Amino-,
Alkylamino-, Aralkylamino- und Arylaminogruppen. Diese genannten Gruppen verstärken
die Eigenfarbe der 2-Stilbyl-naphtho-triazolverbindungen in einem unerwünschten
Ausmaß und beeinträchtigen oder vernichten die Fluoreszenz und die Echtheiten der
Weißtönung. Ferner wurde gefunden, daß auch die Substitution des Benzolrings B von
kritischer Bedeutung sein kann. Würde er nämlich in einer und besonders in mehreren
der in Formel II mit X bezeichneten p-Stellungen zur Äthylenbrücke stark positivierende
Substituenten, wie Alkoxy-, Acylamino- oder 1,3,5-Triazinylaminogruppen, enthalten,
dann würde nämlich verstärkte Eigenfarbe und eine meist unerwünschte Verschiebung
des Farbtons des Fluoreszenzlichts gegen Grün eintreten. Diese im folgenden und
in den Ansprüchen als »stark positivierende Gruppen« bezeichneten Substituenten
sind darum in einer optisch besonders günstigen Klasse von erfindungsgemäßen 2-Stilbyl-naphthotriazolverbindungen
der allgemeinen Formel II
worin A und B die oben angegebene Bedeutung zukommt, in den mit X bezeichneten p-Stellungen
zur Äthylenbrücke ausgeschlossen. In den verbleibenden Stellungen des Benzolrings
B sind sie von geringerem optischen Einfluß und können gegebenenfalls vorhanden
sein. Vorzuziehen sind jedoch Verbindungen, die im Benzolring B nicht oder nur schwach
positivierende Substituenten, wie Halogen, Alkyl-, Carboxyl- und Sulfonsäuregruppen
enthalten, während sowohl aus Gründen der leichten technischen Zugänglichkeit wie
auch aus optischen Gründen Verbindungen mit unsubstituiertem Benzolring B allen
anderen vorzuziehen sind und die wertvollste Klasse der erwähnten 2-Stilbyl-1,2,3-triazolylverbindungen
vorstellen.
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Demgegenüber ist die Substitution des Naphthalinrestes der genannten
Verbindung von weniger kritischer Bedeutung. Als besonders wertvoll haben sich die
vom 2-Aminonaphthalin und seinen Monosulfonsäuren abgeleiteten 2-Stilbyl-naphthotriazolverbindungen
erwiesen, wobei die Stellung der Sulfonsäuregruppe nur geringe Unterschiede im Farbton
des Fluoreszenzlichtes bewirkt, indem beispielsweise die von der 2-Aminonaphthalin-
5-sulfonsäure
abgeleiteten .Verbindungen im allgemeinen etwas blauer fluoreszieren als die von
der 2-Aminonaphthalin-6-sulfonsäure abgeleiteten.
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Im folgenden werden Beispiele von spezifischen Verbindungen angegeben,
die gemäß der Erfindung zur Anwendung gelangen können: -2-(Stilbyl-4")-(naphtho-l',2'
: 4,5)-1,2,3-triazol-2",6'-disulfonsäure 2-(Stilbyl-4")-(3'-carböxy-naphtho-1',2'
: 4,5)-1,2,3-triazol-2"-sulfonsäure 2-(Stilbyl-4")-(naphtho-1',2' : 4,5)-1,2,3-triazol-4',2"-disulfonsäure
2-(Stilbyl-4")-(naphtho-l',2' : 4,5)-1,2,3-triazol-2",5'-disulfonsäure 2-(Stilbyl-4")-(naphtho-1',2'
: 4,5)-1,2,3-triazol-2",7'-disulfonsäure 2-(Stilbyl-4")-(naphtho-l',2' : 4,5)-1,2,3-triazol-2"-sulfonsäure
2-(Stilbyl-4")-(6'-methoxy-naphtho-1',2' : 4,5)-1,2,3-triazol-2"-sulfonsäure 2-(Stilbyl-4")-(7'-methoxy-naphtho-1',2'
: 4,5) -1,2,3-triazol-2"-sulfonsäure 2-(2"'-Chlor-stilbyl-4")-(naphtho-1',2' : 4,5)-1,2,3-triazol-2"-sulfonsäure
2-(4"'-Chlor-stilbyl-4")-(naphtho-1',2' : 4,5)-1,2,3-triazol-2",2"-disulfonsäure
2-(Stilbyl-4")-(naphtho-1',2' : 4,5)-1,2,3-triazol-2",2"'-disulfonsäure 2-(3"'-Cyan-stilbyl-4")-(naphtho-1',2'
: 4,5)-1,2,3-triazol-2",6'-disulfonsäure 2-(4"'-Cyan-stilbyl-4")-(naphtho-1',2'
:4,5)-1,2,3-triazol-2",6'-disulfonsäure 2-(3"'- Carboxy- stilbyl-4")-(naphtho-1',2'
: 4,5) -1,2,3-triazol-2"-sulfonsäure 2-(4"'-Carboxy-stilbyl-4")-(naphtho-1',2' :
4,5) -1,2,3-triazol-2"-sulfonsäure 2-(Stilbyl-4")-(naphtho-1',2' :4,5)-1,2,3-triazol-3"',2"-disulfonsäure
2-(Stilbyl-4")- (naphtho-1',2' :4,5)-1,2,3-triazol-4"',2"-disulfonsäure Die neuen
2-(Stilbyl-4")-(naphtho-1',2':4,5)-1,2,3-triazole sind mehr oder weniger schwachgelb
gefärbte Verbindungen, die in Form ihrer wasserlöslichen Alkalisalze dank guter
Affinität zu Cellulose aus wäßriger Lösung verwendbar sind, zum Aufhellen von mehr
oder weniger weißem cellulosehaltigem Material, wie Cellulosefasern und daraus gefertigte
Textilien, Papier usw. Sie können jedoch aus saurem und je nach Zusammensetzung
sogar aus neutralem Bad auch zum Aufhellen von Wolle und Polyamidfäden verwendet
werden.
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Die mit den neuen Produkten erhältliche, sehr reine Weißtönung auf
Cellulose ist gut licht- und sehr gut chlorecht. Die 2-Stilbyl-naphthotriazolverbindungen
eignen sich auch sehr gut als Zusatz zu Textilbehandlungsflotten und zu Textilhilfsmitteln,
wie Seifen und synthetischen Waschmitteln, weil sie die sehr erwünschte Eigenschaft
besitzen, in hierbei üblichen Konzentrationen den erwähnten Trägerstoffen ein angenehmes
weißes Aussehen zu verleihen.
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Es ist schon der Vorschlag gemacht worden, sulfonsaure Salze von 4,4'-Dinaphthotriazolyl-stilbenverbindungen
als optische Aufhellungsmittel für organische Stoffe zu verwenden. Diesen vergleichbaren
Di-naphthotriazolylstilbenverbindungen gegenüber weisen die erfindungsgemäßen neuen
Mononaphthotriazol-stilbenverbindungen eine viel reiner blaue Fluoreszenz, geringere
Eigenfarbe und den wichtigen Vorteil auf, daß sie den damit vermischten Textilhilfsmitteln
ein verbessertes Aussehen vcrleihen. Die folgenden Beispiele veranschaulichen die
Erfindung, ohne sie zu beschränken. Die Teile sind als Gewichtsteile verstanden
und die Temperaturen in Centigraden angegeben.
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Beispiel 1 Weiße Baumwollpopeline wird mit 0,03 % (bezogen
auf das Gewebegewicht) des Natriumsalzes der 2-(Stilbyl-4")-(naphtho-1',2' :4,5)-1,2,3-triazol-2",6'-disulfonsäure
in Gegenwart von 5 °/o Glaubersalz (bezogen auf das Gewebegewicht) 15 Minuten lang
bei 40'C in einem Bad vom Flottenverhältnis 1:50 behandelt. Nach dem Spülen und
Trocknen besitzt der behandelte Stoff ein bedeutend weißeres Aussehen als vor der
Behandlung.
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Beispie12 1 Teil Weißwäsche, wie z. B. Kissenanzüge, Leintücher usw.,
wird in 10 Teilen einer Waschflotte, welche 3 g Kernseife, 2 g Soda und 0,003 g
des Natriumsalzes der 2-(Stilbyl-4")-(naphtho-1',2' :4,5)-1,2, 3-triazol-2",6'-disulforisäure
im Liter enthält, in üblicher Weise bei 90 bis 100'C
gewaschen, gespült und
getrocknet. Man erhält eine blendend weiße Wäsche, die keinen unangenehmen Rotstich
aufweist.
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Beispiel 3 100 Teile Kernseife werden mit 0,05 Teilen des Natriumsalzes
der 2-(Stilbyl-4")-(naphtho-1,2' :4,5)-1,2,3-triazol-2",6'-disulfonsäure oder des
Natriumsalzes der 2-(Stilbyl-4")-(naphtho-1',2' :4,5)-1,2,3-tria zol-2"-sulfonsäure
homogen vermischt. Die mit dem Stilbylnaphthotriazol behandelten Seifen oder Seifenpulver
zeigen im Tageslicht einen weißeren Aspekt als die unbehandelten Produkte.
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Beispie14 1 Teil Weißwäsche wird in 10 Teilen einer Waschflotte, welche
3 g nach Beispiel 3 mit dem Aufhellungsmittel homogen vermischter Kernseife und
2 g Soda im Liter enthält, in üblicher Weise bei 90 bis 100°C gewaschen, gespült
und getrocknet. Man erhält eine blendend weiße Wäsche, die keinen unangenehmen Rotstich
aufweist.
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Beispiel 5 Man behandelt 25 Teile vorgebleichtes Wollgarn von leichtgelblichem
Aspekt in einem Bad im Flottenverhältnis 1:30, das 0,04 Teile des Natriumsalzes
der 2-(Stilbyl-4")-(naphtho-1',2' :4,5)-1,2, 3-triazol-2"-sulfonsäure und 2,5 Teile
Glaubersalz enthält, 30 Minuten bei 50 bis 60°C. Anschließend wird gespült und getrocknet.
Das so behandelte Garn besitzt ein viel weißeres Aussehen als das unbehandelte.
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Beispie16 10 Teile schwachgelblicher Stoff aus Polyamid werden in
einem Bad vom Flottenverhältnis 1: 40, das 0,04 Teile des Natriumsalzes der 2-(Stilbyl-4")-(naphtho-l',2'
: 4,5)-1,2,3-triazol-2"-sulfonsäure enthält, während 30 Minuten bei 80 bis 90'C
gefärbt. Man spült mit kaltem Wasser und trocknet an der Luft. Der so behandelte
Stoff ist von viel weißerem Aussehen als der unbehandelte. Auf ähriliche Weise können
auch Gewebe aus polymerisiertem Caprolactam aufgehellt werden.