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Schiesscheiben-Transportanlage Die Erfindung bezieht sich auf eine Schiesscheiben- Transportanlage, bei der jede Scheibe mittels zumindest eines motorgetriebenen Zugseiles vom Schiesstand weg und zum Schiesstand hin verschiebbar ist.
Bei derartigen Transportanlagen für Schiesschei- ben, namentlich für Pistolen-Schiesstände mit Distanzen von 50 Metern besteht ein Problem darin, die Schiesscheibe möglichst rasch zwischen dem Schies- stand und dem Ziel hin- und herbewegen zu können, ohne dass dabei die Schiesscheiben an den Enden brüsk aufschlagen und ohne dass Ungenauigkeiten in der Ziel-Lage der Scheibe auftreten. Es wurden zwar bereits verschiedene Lösungen vorgeschlagen, die jedoch nicht voll befriedigten, da sie entweder störungsanfällig waren, oder aber die Witterungseinflüsse namentlich die durch Temperaturschwankungen bedingten Längenänderungen des Zugseiles nicht berücksichtigen konnten.
Ein weiteres Problem bei solchen SchiesscheibenTransportanlagen besteht darin, dass sich durch den Schlupf allfällige Lageungenauigkeiten addieren können und sich damit Unstimmigkeiten ergeben.
Diese Probleme werden erfindungsgemäss dadurch gelöst, dass der Antrieb des Zugseiles durch zwei Elek- tro-Motoren mit unterschiedlichen Betriebs-Drehzahlen erfolgt, wobei die Motoren wechselweise einschaltbar sind und der jeweils nicht eingeschaltete Motor leer mitdreht.
Das erfindungsgemässe Verfahren ist dadurch gekennzeichnet, dass der Schnellgang vor dem Ende des Bewegungsweges der Scheibe wegabhängig auf Kriechgang umgeschaltet wird, die Scheibe im Kriechgang gegen die Anschläge auffährt und der Kriechgang-Motor zeitabhän;ig erst nach dem Auffahren abgeschaltet wird.
Dadurch gelingt es mit relativ einfachen Mitteln eine hohe Scheiben-Transportgeschwindigkeit zu erreichen und die Scheiben in den Endlagen trotzdem genau und weich stillzusetzen. In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes dargestellt. Es zeigen: Fig. 1 eine Vorderansicht der Einrichtung, Fig. 2 eine Draufsicht auf die Einrichtung, Fig. 3 eine Seitenansicht der Einrichtung.
Die nachfolgend beschriebene Schiesscheiben-Trans- portanlage ist vorzugsweise für 50 Meter-Pistolen- Schiesstände vorgesehen. Die in der Zeichnung nicht dargestellte Schiesscheibe wird dabei zwischen dem Schützenstand und dem Ziel hin- und herbewegt, Zu diesem Zwecke ist sie auf einem Laufschlitten befestigt, der auf zwei Tragseilen 2 gleitet und von einem um zwei Umlenkräder geschlagenen Zugseil 3 in der einen oder andern Richtung bewegt wird, wie dies im Patent Nr. 456 901 beschrieben ist. Das Antriebsaggregat 4 für das Zugseil 3 ist auf einem Tragrahmen 5 montiert, der seinerseits mit Hilfe einer Klemm-Rohr- schelle 6 auf einem Vertikalpfosten 7 befestigt wird.
Dieser Pfosten 7 ist als Rohr ausgebildet, das einbetoniert wird. Am Tragrahmen 5 sind zwei Motoren befestigt, nämlich ein Schnellgangmotor 8 und ein Kriechgangmotor 9. Beide Motoren sind über je eine Keilriemenscheibe 10, 11 mit einem Keilriemen 12 miteinander verbunden. Die Keilriemenscheibe 10 des Schnellgangmotors ist mit einer Rille 13 versehen, in welcher das Zugseil 3 liegt. Die beiden Motoren sind über den Keilriemen 12 miteinander drehverbunden, so dass der erste leer mitläuft, wenn der andere angetrieben ist und umgekehrt. Der Schnellgangmotor erzeugt am Zugseil 3 eine Transport-Geschwindigkeit von etwa 6,5 Meter pro Sekunde. Anderseits ist der Kriechgangmotor so ausgelegt, dass die von ihm erzeugte Geschwindigkeit des Zugseiles 3 etwa 0,8 Meter pro Sekunde beträgt.
Somit beträgt die Schnellgang-Geschwindigkeit mehr als das 5-fache der Kriechgang-Geschwindigkeit. Auf der der Antriebsscheibe 10 entgegengesetzten Seite des Motores 8 befindet sich ein Untersetzungsgetriebe 14 von der Art wie es im Patent Nr. 456 901 beschrieben ist. Dieses Untersetzungsgetriebe 14 weist mehrere Un- tersetzungsräder auf, wobei das letzte über einem Fin-
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ger mit mindestens einem elektrischen Umschalter zusammenwirkt. Dieser Umschalter bewirkt den Übergang vom Schnellgang auf den Kriechgang, d. h. die Umschaltung vom einen Motor zum andern kurz vor dem Erreichen der jeweiligen Endlage der Scheibe.
Da sich das Untersetzungsgetriebe nach dem Umschaltvorgang weiterdreht bis die Entstellung der Scheibe erreicht ist, ist zwischen diesem Finger und einer Antriebswelle bzw. dem letzten Übersetzungsrad eine Rutschkupplung eingebaut. Durch eine Schraube 15 lässt sich die Umschaltposition verändern. Die elektrischen Steuerorgane befinden sich in einem Schaltkasten 16.
Die Wirkungsweise dieser Vorrichtung ist folgende: Es sei angenommen, dass sich die Schiesscheibe vorerst im Bereich des Schützenstandes befinde. Durch einen Handschalter wird nun der Schnellgang-Motor in Betrieb gesetzt. wodurch die Scheibe sich mit hoher Geschwindigkeit _egen das Ziel hin bewegt. Etwa 3 Meter vor Erreichung der Entstellung wird vom erwähnten Schalter im Innern des Untersetzungsgetriebes 14 eine Umschaltung des Schnellgang- Motors auf den Kriechgang-:NIotor bewirkt, indem die Stromzufuhr umgeschaltet wird. Dieser Kriecltgang-Motor bremst nun die Scheiben ab und transportiert sie mit stark verminderter Geschwindigkeit gegen einen festen sich am Ziel befindlichen Anschlag.
Nachdem die Scheibe gegen diesen Anschlag zum Anliegen gekommen ist, kann sich das Zugseil nicht mehr weiterbewegen und demzufolge wird auch der Kriechgang-Motor 9 am Weiterdrehen b; hindert, indem die mechanische Überlastung so gross ist, dass er sich nicht weiter drehen kann. Die Wicklung dieses Kriechgang-ivlotors ist elektrisch so ausgelegt, dass er durch dieses kurzzeitige Stillstehen bei eingeschaltetem Strom sich nicht unzulässig erwärmen kann. An Stelle eines solchen blok- kierbaren Motors wäre auch der Einbau einer Rutschkupplung möglich. Hernach wird der Kriechgang- Motor durch einen Zeitschalter abgeschaltet.
Der zu diesem Zweck vorhandene Zeitschalter beginnt vom Moment der Umschaltung vom Schnellgang auf den Kriech- Uang zu laufen und schaltet etwa bis 1 Sekunde nach dein Auftreffen der Scheibe auf dem Anschlag den Kriechgang-\fotor ab. Dadurch gelingt es die Scheibe mit Sicherheit bis zum hinteren Anschlag zu bringen, unabhängi2 von allfälligen Schlupf und unabhängig von allfälligen temperaturbedingten Längenänderungen im Zugseil.