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Hubregelungsvorrichtung für Aufzüge.
Bei schnellaufenden Aufzügen bereitet es Schwierigkeiten, zu erreichen, dass der Förderkorb genau in der gewünschten Endlage hält. Die Bewegungsenergie des Motors, des Windwerkes und der Last lässt den Aufzug, wenn der Motor abgestellt wird, noch ein Stück weiter laufen ; diese Nachlaufstrecke ist verschieden, je nach der Grösse der Last und der Geschwindigkeit, mit der gefahren wurde.
Um diese Schwierigkeiten zu beseitigen, besonders bei Aufzügen, bei denen es auf sehr genaues Einfahren ankommt, z. B. solchen, bei denen das Fördergut aus dem Korbe herausgefahren, gerollt oder geschleift wird, wird nach vorliegender Erfindung kurz bevor der Förderkorb eine Haltestelle erreicht, selbsttätig ein Hilfsantrieb eingeschaltet, der, nachdem der Hauptantrieb stillgesetzt ist, mit wesentlich geringerer Geschwindigkeit als dieser den Förderkorb in die genaue Endlage einfährt, auch wenn die Haltestelle, etwa durch zu grossen Nachlauf, überfahren sein sollte.
In Fir 1 ist schematisch die einfachste Art einer solchen Aufzugsanordnung, beispielsweise mit Elektromotorautrieb, dargestellt. Die Aufzugwinde wird durch den Hauptmotor a, hier durch einen Gleichstrommotor, angetrieben. Ein Hilfsmotor b kann durch eine magnetische Kupplung k mit der Windentromel w verbunden werden, die er dann über das Schneckenvorgelege l'mit wesentlich geringerer Geschwindigkeit als der Hauptmotor antreibt.
Der Hilfsmotor und die magnetische Kupplung werden selbsttätig eingeschaltet, kurz bevor der Förderkorb f die Endstellung e (Haltestelle) erreicht hat, und
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schienen sind so bemessen und angeordnet, dass sie mit Sicherheit die Wegstrecke vor und hinter der Haltestellung e tiberdecken, auf welcher der Förderkorb nach dem Ausschalten des Hauptmotors ohne die Hilfseinrichtung im ungünstigsten Falle zum Stillstand kommen würde.
Die Wirkungsweise der Anordnung ist folgende :
Nachdem der Hauptmotor gegen Ende der Fahrt abgeschaltet wurde, erreichen die Bürsten r, s, t, während der Aufzug infolge seiner Bewegungsenergie noch weiterläuft, die
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der Förderkorb beim Stillsetzen des Hauptmotors, etwa bei geringer Last und grosser Geschwindigkeit, bis über die Endlage hinausgetrieben, so wird der Hilfsmotor, sobald die Bürsten r, s auf die Schienen p2, n2 auflaufen, umgeschaltet und führt ihn langsam zurück. Beim Erreichen der genauen Endlage wird der Hilfsmotor ausgeschaltet und sein Anker kurzgeschlossen, wenn die Bürsten r, s auf die Kontaktstücke o kommen. Hiedurch und wegen der geringen Geschwindigkeit steht der Aufzug fast augenblicklich atill.
Der Nachlauf nach dem Ausschalten des Hilfsmotors ist nur sehr gering und wenn die Aa-
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Hilfsantrieb wird das genaue Einfahren in sehr kurzer Zeit erfolgen können, da es sich meist nur um wenige Millimeter Vor-oder Zurückfahren handelt.
Die Verbindung der beiden Antriebe untereinander und mit der Windetrommel kann sehr verschiedenartig sein. Um nicht, wie in Fig. 1 der Einfachheit halber angenommen, den Hilfsantrieb, wenn er in Tätigkeit treten soll, erst mechanisch mit dem Hauptantrieb kuppeln zu müssen, können Hauptmotor und Hilfsmotor untereinander und mit der Winde in bekannter Weise durch ein Differentialgetriebe verbunden werden, wie in Fig. 2 dargestellt ist. Der Hauptmotor a treibt über ein Vorgelege das eine Kegelrad kl an, der Uilfsmotor über ein Vorgelege mit wesentlich grösserer Übersetzung das andere Kegelrad k2. Vor Tragarm des zwischen beiden liegenden beweglichen Kegelrades ka ist auf der Welle d fest und treibt so das Windwerk w an.
Es ist dabei vorausgesetzt, dass die Übersetzungs- getriebe beider Motoren selbstsperrend sind, oder dass die Motoren nach dem Ausschalten in anderer Weise, z. B. durch Bremsmagnete, festgestellt werden. Die Verteilung der Angriffspunkte der zwei Motoren und der Last auf die drei Räder des Differentialgetriebes ist auch anders auszuführen. Es kann z. B. der Hilfsmotor die Welle d mit dem Rade antreiben und das Rad k2 mit der Windetrommel 10 verbunden sein. Wesentlich ist nur, dass beide Motoren oder Antriebe auch gleichzeitig auf die Windetrommel wirken können.
Eine weitere Anordnung, die dasselbe ermöglicht, stellt Fig. 3 dar. Hier greift der Hilfsantrieb b über eine lose Rolle 1 an dem Hauptseil an, wogegen die Windetrommel w unmittelbar vom Hauptmotor angetrieben wird. Der Hilfsantrieb verschiebt mittels einer Zahnstange oder einer Schraubenspindel die lose Rolle, die ähnlich einer Spannrolle in die Seilführung eingeschaltet ist und bewirkt so gleichsam durch Verkürzen oder Verlängern des Förderseiles den Ausgleich beim ungenauen Einfahren. Auch hier kann unter entsprechender Vertauschung der Angriffspunkte, ähnlich wie in Fig. 2 erläutert, statt des
Hilfsantriebe der Hauptantrieb oder auch die Last an einer losen Rolle angreifen.
Letzterer Fall, in Fig. 4 dargestellt, zeigt deutlich, dass die Anordnung einer losen Rolle hier ganz ähnlich wirkt wie ein Differentialgetriebe, es wird erreicht, dass beide Antriebe gleichzeitig arbeiten können, ohne sich gegenseitig zu stören. Das ist aber immer er- wünscht, denn wenn es sich auch etwa durch Anordnung von Umgehungsschaltern, die den
Schleifschienen in Fig. 1 den Strom entziehen, so lange der Hauptmotor eingeschaltet ist, vermeiden lässt, dass der Hilfsmotor, bei mehreren Haltestelle übereinander, unnötig auch anläuft, wenn eine Haltestelle überfahren werden soll, und der Hauptmotor gar nicht aus- geschaltet wird, so ist doch nicht zu vermeiden, dass, während bei ausgeschaltetem Haupt- motor der Hauptantrieb noch nachläuft, der Hilfsantrieb gleichzeitig, und zwar mit einer anderen Geschwindigkeit, arbeitet.
Aus diesem Grunde muss auch die in Fig. 1 schematisch dargestellte magnetische Kupplung als Gleitkupplung ausgebildet sein.
PATENT-ANSPRÜCHE : l. Hubregelungsvorrichtung für Aufzüge, dadurch gekennzeichnet, dass neben dem Hauptantrieb ein Hilfsantrieb von geringerer Geschwindigkeit vorgesehen ist, der, kurz bevor der Förderkorb die Haltestelle erreicht, selbsttätig eingeschaltet wird und nach dem Ausschalten des Hauptantriebes Ungenauigkeiten im Anhalten des Förderkorbes verbessert.