CH480878A - Einrichtung zum Nassbehandeln von strangförmigem Textilgut - Google Patents
Einrichtung zum Nassbehandeln von strangförmigem TextilgutInfo
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Description
Einrichtung zum Nassbehandeln von strangförmigem Textilgut Es sind Einrichtungen zum Nassbehandeln von Textilgut bekannt, in denen das Gut in kontinuier lichem Durchlauf und in gegenläufigen Bahnen durch horizontal angeordnete Wannen oder durch in vertika ler Richtung sich erstreckende Rohre oder Behälter ge leitet wird, die mit der Behandlungsflüssigkeit gefüllt sind. Bei den bekannten Einrichtungen dieser Art ist die Ausflussöffnung stets in einer bestimmten Höhe über dem Boden der Wannen usw. angeordnet, so dass in diesen die Flüssigkeit, ganz gleich ob sie strömt oder nicht, gestaut wird und ein Bad bildet. Die Erfindung beruht auf der Erkenntnis, dass man eine besonders wirksame Nassbehandlung erzielen kann, wenn man abweichend von den bekannten Ver fahren der Nassbehandlung das Textilgut nicht in Bädern im soeben angegebenen Sinne, sondern in einem ixt offenem Gerinne fliessenden Flüssigkeits strom, wobei kein Stau der Behandlungsflüssigkeit ein tritt, behandelt. Die Einrichtung zum Nassbehandeln von strangför- migem Textilgut gemäss der vorliegenden Erfindung zeichnet sich dadurch aus, dass sie ein Rohrsystem mit mindestens zwei übereinanderliegenden, mit der Hori zontalen einen Winkel von höchstens 30 bildenden Rohren aufweist, deren Enden über den ganzen Rohr querschnitt offen sind und von denen jedes an dessen Strangaustrittsstelle mit der Strangeintrittsstelle des nächstoberen Rohres über eine Kammer verbunden ist, in welcher Mittel zur überleitung des Textilgutes vom unteren in das obere Rohr amgeordnet sind, dass Mit tel zur kontinuierlichen Einführung von Behandlungs flüssigkeit in den oberen Bereich des Rohrsystems vor gesehen sind und dass am Ende der Einrichtung ein Auslauf vorgesehen ist, dessen freier Querschnitt so gross ist, dass ein Aufstauen der Behandlungsflüssig keit in dem unteresten Rohr vermieden wird. Zweckmässigerweise besteht das Rohrsystem aus einer Mehrzahl von horizontalen oder leicht geneigten, zickzack-förmig miteinander verbundenen Rohren. In den Zeichnungen ist ein Ausführungsbeispiel der erfindungsgemässen Einrichtung dargestellt und es zei gen: Fig. 1 eine Einrichtung zum Nassbehandeln eines Textilgutstranges im vertikalen Langabschnitt nach der Linie I-1 von Fig. 2; Fig.2 einen Querschnitt nach Linie II-11 von Fig. 1; Fig. 3 einen Querschnitt nach der Linie III-III von Fig. 1 durch ein einzelnes Rohr der Einrichtung und Fig.4 einen Horizontalschnitt nach Linie IV-IV von Fig. 1 Die dargestellte Einrichtung umfasst zwei vertikale Endkästen 1 und 2 von rechteckigem Querschnitt aus Blech, deren einander zugewandte, zueinander parallele Seitenwände 3 je eine Reihe von runden Löchern auf weisen. In diese Löcher sind zwischen den Endkästen 1 und 2 eine Reihe horizontaler oder schwach geneig ter Rohre 4 von kreisrundem Querschnitt einge- schweisst. Die Endkästen 1 und 2 sind durch Zwi schenböden 6 derart in Kammern 7 unterteilt, dass jeweils eine obere Flüssigkeitsaustrittsstelie 8 und eine untere Flüssigkeitseintrittsstelle 5 zweier benachbarter Rohre in die gleiche Kammer 7 einmünden. Die ober ste Kammer 7 des einen Endkastens 1 besitzt oben einen Einlaufstutzen 9, und die unterste Kammer 7 desselben Kastens weist einen seitlichen Auslaufstutzen 10 für die Behandlungsflüssigkeit auf. In jeder der Kammern 7 ist eine Umlenkrolle 11 für das zu behan delnde strangförmige Textilgut 12 so angeordnet, dass dieses im wesentlichen parallel zu den Achsen der Rohre durch die beiden in die betreffende Kammer mündenden Rohre 4 geführt wird. Eine oder mehrere dieser Umlenkrollen 11 oder sogar alle können durch einen Motor 20 angetrieben werden, um eine uner wünschte, zu grosse Längsspannung des Stranges zu verhindern. Der Textilgutstrang. 12 tritt unten durch den Aus laufstutzen 10 in die Einrichtung ein und oben durch den Einlaufstutzen 9 aus ihr aus. Die Behandlungsflüs sigkeit 13 wird der obersten der Kammern 7 und dem obersten der Rohre 4 durch eine Düse 23 zugeführt, die in einer öffnung 22 des linken Endkastens 1 unter halb des Einlaufstutzens 9 und oberhalb des Zwischen bodens 6, der die oberste der Kammern 7 nach unten begrenzt, montiert ist. Zusätzlich ist eine weitere Düse 23 im zweiten Endkasten 2 am Einlauf der Behand lungsflüssigkeit in die zweitoberste der Kammern 7 vorgesehen, die anstelle der erstgenannten Düse oder gleichzeitig mit dieser zur Einspeisung von Behand lungsflüssigkeit in das zweitoberste der Rohre 4 ver wendet werden kann. Um eine hohe Anfangsgeschwindigkeit der Behand lungsflüssigkeit zu erreichen, wird diese über eine Pumpe 21 der Einrichtung zugeführt. Die Flüssigkeit fliesst aus der obern Düse 23 durch das oberste Rohr 4 in die oberste Kammer 7 des rechten Endkastens 2. Von da strömt sie durch das zweitoberste Rohr 4 nach dem ersten Endkasten 1 zurück, und so weiter im Zickzack durch alle Rohre 4 bis in die unterste Kam mer des Endkastens 1, aus welcher sie durch den Stut zen 10 ausfliesst. Der Textilgutstrang 12, z. B. eine auszuwaschende, in Querrichtung zusammengeraffte Gewebebahn, legt denselben Weg wie die Flüssigkeit in umgekehrter Richtung zurück und tritt über die oberste Umlenkrolle 11 und den Einlaufstutzen 9 aus. Ober halb des Einlaufstutzens 9 sind zwei in der Zeichnung nicht dargestellte Quetschwalzen angeordnet, zwischen denen der Textilgutstrang hindurchgeführt wird und die einerseits zu dessen Förderung durch die Einrich tung und andererseits zum Abquetschen eines Teils der von ihm mitgenommenen Flüssigkeit dienen. Die zugeführte Menge Behandlungsflüssigkeit bildet dabei Flüssigkeitsspiegel über die ganze Länge der ein zelnen Rohre, die bei horizontaler oder leicht geneigter Rohranordnung je nach der gewählten Eintrittsge schwindigkeit zwischen Eintrittsstelle und Austritts stelle der Behandlungsflüssigkeit fallend, horizontal oder sogar steigend verlaufen und zwar je nach den Geschwindigkeitsverhältnissen, die an den einzelnen Stellen der Rohre herrschen. Tritt die Flüssigkeit mit einer relativ niedrigen Eintrittsgeschwindigkeit in das Rohrsystem ein; so überwiegt die Geschwindigkeitszu nahme, die aus dem freien Fall resultiert, gegenüber der Geschwindigkeitsabnahme, die durch den Wider stand des Rohres und des Textilgutstranges erzeugt wird. Im einzelnen Rohr ist in diesem Fall die Ge schwindigkeit der Flüssigkeit von deren Eintrittstelle ins Rohr zu deren Austrittsstelle aus dem Rohr zuneh mend. Daraus resultiert eine von der Eintrittsstelle zur Austrittsstelle abnehmende Füllung des Rohrquerschnit tes mit Behandlungsflüssigkeit. Heben sich jedoch die aus der Schwerkraft und aus dem Rohr- und Strangwi- derstand resultierenden Geschwindigkeitskomponenten gegenseitig auf, bleibt die Füllung des einzelnen Roh res in bezug auf seinen Querschnitt bei gleichbleiben dem Stranquerschnitt überall ungefähr gleich. Ist ande rerseits die resultierende Geschwindigkeit der Behand lungsflüssigkeit im einzelnen Rohr von der Eintritts stelle bis zur Austrittsstelle der Behandlungsflüssigkeit abnehmend, weil der Widerstand des Rohres und des Stranges grösser ist als die Schwerkraft, was besonders bei hohen Anfangsgeschwindigkeiten der Flüssigkeit und/oder hohen Textilgtustranggeschwindigkeiten der Fall ist, so steigt die Füllung des Rohrquerschnittes vors der Eintrittsstelle zur Austrittsstelle der Behand- lungsflüssigkeit im einzelnen Rohr an, wobei gegebe nenfalls der Rohrquerschnitt an einzelnen Stellen des Rohres ganz ausgefüllt wird. Der Warenstrang wird dabei jeweils durch die Rollen 11 vorteilhaft in der un teren Hälfte des Rohrquerschnittes geführt, so dass er über die ganze Länge des Rohrsystems mindestens teil weise unter dem Flüssigkeitsspiegel durchläuft. (Fig. 3). Es ist möglich, die Behandlungsflüssigkeit an ver schiedenen Stellen des Rohrsystems einzuführen. Aller dings ist es zweckmässig, einer guten Ausnützung wegen die Behandlungsflüssigkeit in den oberen Teil des Rohrsystems zu leiten. Der Querschnitt der Rohre braucht nicht rund zu sein, sondern könnte beispielsweise auch rechteckig oder quadratisch sein. Auch ist es nicht notwendig, dass der Rohrquerschnitt für alle Rohre und für jeden Querschnitt des einzelnen Rohres gleich sein. Es kann sogar zweckmässig sein, die Rohre konisch oder mit Verengungen auszuführen. Die Rohre 4, die in den beiliegenden Zeichnungen angenähert horizontal dargestellt sind, können auch zur Horizontalen geneigt angeordnet sein; sie dürfen aber in keinem Fall vertikal verlaufen, da bei einer solchen Anordnung kein zusammenhängender Flüssigkeitsstrom mehr vorhanden und die Austauschwirkung zwischen Behandlungsflüssigkeit und Textilgutstrang unzurei chend ist.
Claims (1)
- PATENTANSPRUCH Einrichtung zum Nassbehandeln von strangförmi- gem Textilgut, dadurch gekennzeichnet, dass sie ein Rohrsystem mit mindestens zwei übereinanderliegen- den, mit der Horizontalen einen Winkel von höchstens 30 bildenden Rohren (4) aufweist, deren Enden über den ganzen Rohrquerschnitt offen sind und von denen jedes an dessen Strangaustrittstelle mit der Strangein- trittsstelle des nächstoberen Rohres über eine Kammer (7) verbunden ist, in welcher Mittel (11)zur überlei- tung des Textilgutes vom unteren in das obere Rohr angeordnet sind, dass Mittel (23) zur kontinuierlichen Einführung von Behandlungsflüssigkeit in den oberen Bereich des Rohrsystems vorgesehen sind, und dass am Ende der Einrichtung ein Auslauf (10) vorgesehen ist, dessen freier Querschnitt so gross ist, dass ein Auf stauen der Behandlungsflüssigkeit in dem untersten Rohr vermieden wird. UNTERANSPRÜCHE 1. Einrichtung nach Patentanspruch, dadurch ge kennzeichnet, dass das Rohrsystem aus einer Mehrzahl von horizontalen, zickzackförmig miteinander verbun denen Rohren besteht.2. Einrichtung nach Patentanspruch, dadurch ge kennzeichnet, dass die Mittel zum Umlenken des Tex tilgutes aus frei drehbaren oder angetriebenen Rollen besteht. 3. Einrichtung nach Patentanspruch, dadurch ge- kennzeichnet, dass die Mittel zur Einführung der Be handlungsflüssigkeit derart angeordnet sind, dass die in das Rohrsystem eintretende Behandlungsflüssigkeit parallel zur Laufrichtung des Textilgutes, aber in um gekehrter Laufrichtung, eingeführt wird.
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