Rundstrickmaschine Das Hauptpatent betrifft ein Verfahren zum Stricken von Flauschware und eine Rundstrickmaschine zur Durchführung des Verfahrens.
Die Rundstrickmaschine nach dem Patentanspruch II des Hauptpatentes mit einem Satz unabhängiger, durch ein Schloss gesteuerter Nadeln, getrennten Zu führungen für das Hauptgarn und das Samtgarn und einem ersten Satz von: hinter den Nadeln liegenden, zu rückziehbaren Schleifenbildungsorganen zum Zuteilen und Bemessen einer vorbestimmten Schleifenlänge des Samtgarnes vor dem Verstricken ist gekennzeichnet durch einen zweiten :
Satz von hinter den Nadeln ange ordneten, zurückziehbaren Schleifenbildungsorganen, die benachbart zu den erstgenannten Schleifenbildungs- organen liegen und die zum Zuteilen und Bemessen einer vorbestimmten Schleifenlänge des Hauptgarnes vor dem Verstricken dienen, wobei die obere Kante dieser Organe eine Einbuchtung aufweist, und ferner gekenn zeichnet durch getrennte Schlossbahnen für die beiden Schleifenbildungsorgane, die derart angeordnet sind,
dass der zweite Satz von Schleifenbildungsorganen das Hauptgarn während der Maschenbildung durch die Na deln freigibt und der erste Satz von Schleifenbildungs- organen das Samtgarn in die Einbuchtungen des zwei ten Satzes von Schleifenbildungsorganen verschiebt, welche das Samtgarn während der Maschenbildung des Hauptgarnes gespannt halten.
Bei der Rundstrickmaschine nach dem Hauptpatent erfolgt das Verstricken mittels im Zylinder angeordneten Nadeln, während die Schleifenbildungsorgane in Schlit zen der Rippscheibe geführt sind.
Bei der Rundstrickmaschine nach der Erfindung ist die Anordnung umgekehrt. Diese ist dadurch gekenn zeichnet, dass die Nadeln in Schlitzen der Rippscheibe angeordnet sind, und dass wenigstens ein Teil der Schlei- fenbildungsorgane in Schlitzen des Zylinders liegt.
Vorzugsweise liegen in jedem Schlitz des Zylinders ein zurückziehbares Schleifenbildungsorgan für das Samtorgan und ein, zurückziohbares Schleifenbildungs- organ für das Hauptgarn. In der Zeichnung sind eine Ausführungsform der Rundstrickmaschine nach dem Hauptpatent und ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes darge stellt.
Es zeigen: Fig. 1 die glatte Seite einer Flauschware mit aufge schnittenen Samtschlingen; Fig.2 eine bruckstückartige, perspektivische Dar stellung einer Strickmaschine mit federnden Bartnadeln, wobei gezeigt ist, wie die Garne zu den Nadeln und zu den Garnbestimmungsteilen der Rippscheibe geführt werden; Fig. 3 ein bruchstückartiger Schnittaufriss, in dem die Teile zur Bedienung des Garnes gezeigt sind;
Fig. 4, 5, 6 und 7 bruchstückartige Schnittaufrisse, in welchen aufeinanderfolgende Lagen der Garnbedie- nungsteäle in verschiedenen Zeiten während der Herstel lung des Samtstoffes der Fig. 1 gezeigt sind;
Fig. 8 eine bruchstückartige, schematische Darstel lung der Zylinderschlösser, wobei die Zylinderschlösser im Aufriss in eine ebene Ansicht entfaltet sind, während die Rippscheibenschlösser in eine geradlinige ebene An sicht entfaltet und in Ebene der Zylinderschlösser ge dreht sind; Fig.9 eine bruchstückartige, perspektivische Dar stellung einer erfindungsgemässen Rundstrickmaschine; Fig. 10 einen bruchstückartigen Schnittaufriss der Maschine nach Fig. 9, in dem die Teile zur Bedienung der Garne gezeigt sind.
In der Fig. 1 ist schematisch eine gestrickte Flausch- ware gezeigt, die aus einem Hauptgarn 10 und einem Samtgarn 11 hergestellt ist, wobei die Samtgarnschlingen bei 12 durchgetrennt sind.
Die Maschine hat einen drehbaren Zylinder 13, der gemäss dem Stammpatent die gebräuchlichen Schlitze 14 zur Unterbringung von unabhängigen federnden Bartnadeln mit den Bärten 16 und den Haken 17 auf weist. Der obere Teil des Zylinders 13 ist mit einem Stab 18 ausgerüstet. Der Stab hat eine Anzahl von Schlitzen 19. Jeder Schlitz befindet sich in vertikaler Ausrichtung mit dem Schlitz 14 und kann in an sich ge bräuchlicher Weise zur Unterbringung einer Nadel 15 dienen.
Der obere Teil eines jeden Schlitzes 'hat einen Gegeneinschnitt 20, um das Zurückziehen der Haken der Nadeln mit dem darin festgehaltenen Garn in die Schlitze 19 zu erleichtern.
In der Strickmaschine gemäss dem Hauptpatent werden keine Platinen als Gewebehalter oder als Garn bemessungsgeräte benutzt. Das obere Ende des Stabes 18 dient zum Halten des Stoffes während des Strickvor ganges. Die Gegeneinschnitte 20 ermöglichen den Na deln 15, zur Bildung der neuen, Maschen neue Garn- schleifen in die Stabschlitze 19 zu ziehen, wobei die alten Maschen abgeschlagen werden.
Dieser Vorgang des Abschlagens der Maschen wird durch eine Stoff halteeinrichtung unterstützt, die während des Strickens den Stoff mit genügender Spannung festhält, um ein ge naues Abschlagen der alten Maschen von ;den Nadeln 15 sicherzustellen, wenn die neuen Garnmaschen durch die Nadeln in den Stab 18 hineingezogen werden.
Eine Rippscheibe 22 liegt koaxial innerhalb des Kreises der Nadeln 15 am oberen Ende des Zylinders 13. Beim Ausführungsbeispiel wird die Rippscheibe 22 zusammen mit dem Zylinder 13 gedreht. Die obere Fläche .der Kippscheibe 22 weist eine Anzahl radialer Schlitze 23 auf. Ihre Zahl entspricht der Anzahl der Schlitze 14 des Nadelzylinders und hat Gegeneinschnitte 21 (Fig. 2). In jedem Rippscheibenschlitz 23 liegen zwei Garnbemessungsteile 24, 25.
Jeder Garnbemessungsteil 24 hat an seinem Aussenende einen Haken 26 zur Auf nahme und zum Halten des Samtgarns. Ausserdem hat dieser Teil 24 an seinem Innenende einen Mitnehmer 28. Jeder Teil 25 hat an seinem Aussenende einen Haken 27 zur Aufnahme und zum Halten des Hauptgarnes und einen Mitnehmer 29 an seinem Innenende.
Der Haken 26 zur Aufnahme des Samtgarnes liegt höher als der Haken 27 zur Aufnahme des Hauptgar- befinden. Das Samtgavn wird durch ein Rohr 30 vertikal übereinander oder auch nebeneinander in einem Schlitz 23 liegen. Auf jeden Fall liegt aber der Haken 26 zur Aufnahme des Samtgarns oberhalb des Hakens 27 zur Aufnahme des Hauptgarnes. Jeder Rippscheibenschlitz 23 befindet sich zwischen je zwei Zylinderschlitzen 14, und zwar im Abstand hiervon.
Auf diese Weise wird jedes Paar der Teile 24, 25 zwischen einem Nadelpaar 15 angeordnet.
Das Samtgarn 11 wird dem Haken 26 zugeführt, wenn sich die Garnbemessungsteile 24 in vorderer Lage befinden. Das Samtgarn wird durch ein Rohr 30 vertikal aufwärts zugeführt. Nachdem das Samtgarn von dem Haken 26 aufgenommen worden ist, werden die Teile 24 einwärts zur Kippscheibe 22 zurückgezogen, um das Samtgarn in der in Fig. 4 gezeigten Weise um die Schäfte der Nadeln 15 zu ziehen und so zu bemessen. Das Ausmass, um welches die Garnbemessungsteile 24 einwärts zur Kippscheibe zurückgezogen werden, wird von einstellbaren Schlossteilen gesteuert, die auf die Mitnehmer 28 einwirken.
Mit Hilfe dieser Schlossteile wird die Abmessung der Maschen des Samtgarnes sorg fältig gesteuert.
Wie aus der Fig. 4 hervorgeht, wird das Hauptgarn den vorgerückten Haken 27 der Garnbemessungsteile 25 durch ein Rohr 31 zugeführt. Das Hauptgarn 10 ge langt durch dieses Rohr in eine vertikale Aufwärtsrich tung. Haben die Haken 27 das Hauptgarn 10 aufgenom men, werden die Garnbemessungsteile 25 einwärts zur Kippscheibe zurückgezogen, um so das Hauptgarn 10 in der in Fig. 5 gezeigten Weise um die Nadelschäfte zu ziehen und somit abzumessen. Die Teile 25 werden durch einstellbare Schlossteile zurückgezogen, die auf die Mitnehmer 29 einwirken.
Nachdem die Garne 10, 11 durch die Teile 24, 25 um die Schenkel der Nadeln 15 herum zu Maschen ge zogen worden sind, wie dies in Fig. 5 gezeigt ist, be ginnen die Nadeln 15 damit, sich zur Vorbereitung zum Stricken neuer Maschen nach unten zu bewegen. Vor und während dieser Abwärtsbewegung der Nadeln 15 werden die Garnbemessungsteile 24, 25 etwas nach vorn bewegt, um jede Beanspruchung der Nadeln oder der Garne während des einleitenden Maschenbildungsvor- ganges zu unterbinden.
Bewegen sich die Nadeln 15 nach unten, gleiten die schleifenartig um die Nadelschäfte gelegten Garne 10, 11 nach oben in die Nadelhaken 17. Kurz bevor die Spitzen der Nadelbärte 16 die Ebene der Stoffmaschen, d. h. der gestrickten Maschen erreichen, die am oberen Ende des Zylinders 13 gehalten werden, werden die Bärte in die Vertiefungen der Nadelschäfte gedrückt. Dieser Druck wird, wie in Fig. 6 gezeigt, vorzugsweise durch einen Drücker-Schuh 32 von an sich bekannter Konstruktion durchgeführt.
Man kann hierfür aber auch eine Drücker-iScheibe oder ein anderes bekanntes Druck organ verwenden.
Somit werden, wenn sich die Nadeln weiter nach unten bewegen, die Bärte 16 der Nadeln 15 geschlossen gehalten und gehen durch die alten Maschen auf den Nadelschäften hindurch. Nähern sich die Nadeln der Höhe, in der die Maschen abgeschlagen werden, werden die Garnbemessungsteile 24, 25 nach aussen vorgerückt. Dabei werden in der in Fig. 7 gezeigten Weise die Teile 25 weiter nach vorn bewegt als die Teile 24. Erreichen die Teile 24, 25 den Umfang 34 der Kippscheibe 22, fallen die von ihnen gehaltenen Maschen aus den Haken 26, 27 heraus. Die Maschen des Hauptgarnes 10 von den Haken 27 werden durch die Nadeln 15 in das Ge strick gezogen.
Die Maschen des Samtgarnes 11 dagegen fallen aus den Haken 26 in Kerben 35 der Garnbemes- sungsteile 25 unmittelbar hinter den Haken 27. Wenn sich also die Nadeln nach unten bis zu der Höhe bewe gen, in der die Maschen abgeschlagen werden und neue Maschen von den Garnen 10, 11 in den Haken 27 bil den, werden die vorher abgemessenen Maschen des Samtgarnes 11 durch die Gambemessungsteile 25 fest gehalten.
Es ergibt sich somit, dass die Nadeln 15 bei der Maschenbildung nicht zu gleicher Zeit das Garn, das verstrickt werden soll, abmessen. Die Funktion der Na deln 15 ist allein auf die Bildung neuer Maschen be grenzt, da sowohl das Hauptgarn 10 als auch das Samt garn 11 vorher durch die Garnbemessungsteile 24, 25 in Maschen abgeteilt worden sind. Das Verlegen vorher ab geteilter Haupt- und Samtgarnmaschen in den Stoff zur Bildung von gestrickten Maschen soll eine Störung der vorher gezogenen Maschen des Samtgarnes beseitigen, so dass diese Maschen auf den Nadelschäften gegen die dazugehörenden Maschen des Hauptgarnes nicht ver schoben werden können.
Infolgedessen wird das ge wünschte Einlegen der Hauptgarnmaschen auf die glatte Seite der Ware nicht gestört. Die Beziehung zwischen den Garnbemessungsteilen 25 und den Nadeln 15 ist derart, dass, wenn sich die Nadeln in ihrer untersten Abschlagstellung befinden, die an den Kerben 35 ange hängten Schleifen des Samtgarnes 11 gespannt sind.
Sind die alten Maschen von den Nadeln 15 abge- schlagen, werden die Samtgarnschlingen von den Garn bemessungsteilen 25 freigegeben. Je nachdem, ob eine Ware mit @durchschnittenen oder igeschlossenen Samt schlingen hergestellt werden soll, erfolgt diese Freigabe entweder durch Auftrennen oder Abschlagen.
Sollen die Schlingen durchgeschnitten werden, werden die Nadeln 15 vorzugsweise etwas von ihrer untersten Abschlag stelle hochgehoben, worauf die an den Teilen 25 hän genden Schlingen des Samtgarnes 11 durch einen Schneidevorgang aufgetrennt werden, wobei bei diesem Schneidevorgang das Garn zwischen zwei Teilen ge quetscht wird. Im vorliegenden Fall werden die herab hängenden Maschen des Samtgarnes zwischen einer Schneidescheibe 36 und dem Umfang 34 der Ripp- scheibe 22 aufgetrennt, wie dies in der Fig. 7 gezeigt ist.
Ein geringfügiges Anheben der Nadeln beseitigt eine Belastung der herabhängenden Samtgarnschlingen und stellt sicher, dass diese Maschen sauber durch die Schneidescheibe 36 symmetrisch aufgeschnitten werden.
Nachdem die Teile 25 an der Schneidescheibe 36 vorbeigegangen sind, werden sie zurückgezogen, damit das Samtgarn diese Teile 25 freigeben kann. Zu gleicher Zeit werden die Nadeln wiederum etwas hochgehoben, so dass, falls das Samtgarn nicht aufgeschnitten wird, seine Maschen entspannt werden und aus den Kerben 35 nach oben herausgleiten können und auf den Haken 27 der Teile 25 abgeschlagen werden. Dann werden die Teile 25 zurückgezogen und der nunmehr freigegebene aufgetrennte oder maschenförmige Samtstoff wird durch eine an sich bekannte pneumatische oder mechanische Vorrichtung unter die Rippscheibe 22 abgezogen.
Es ist von grosser Wichtigkeit, das Abmessen der Garne 10, 11 durch die Garnbemessungsteile 24 und 25 mit dem Abstand zwischen der Rippscheibe 22 und den Nadeln 15 in der Höhe, in der die Nadeln 15 ihre unterste Abschlagstelle erreichen, abzustimmen. Diese gegenseitige Abstimmung kann durch an sich bekannte Mittel erreicht werden. Es ist wesentlich, dass die Ma schen des Samtgarnes, die von den Kerben 35 der Teile 25 herabhängen, straff sind, ohne dass sie einer über- mässigen Beanspruchung oder Spannung unterworfen sind, wenn die Nadeln 15 ihre unterste Abschlagstelle erreichen.
Ebenso wichtig ist es, dass der Abstand zwi schen der Rippscheibe 22 und der untersten Abschlag stelle der Nadeln derart ist, dass die Maschen des Samt garnes, die von den Kerben 35 herabhängen, nicht schlaff sein können, weil in diesem Fall ein Auftren nen der Schenkel der Samtgarnmaschen in gleichen Län gen nicht erreicht werden kann.
Es ist klar, dass die unterste Abschlagstelle, die von den Nadeln 15 erreicht wird, auch von den Längen der Maschen abhängig ist, die von den Teilen 25 für das Hauptgarn 10 gezogen werden. Die Nadeln 15 sollen, um aus dem Garn 10 neue Maschen und aus dem Garn 11 neue Samtgarnschlingen zu ziehen, sich so weit nach unten bewegen, dass sie sich gerade unterhalb des obe ren Endes des Stabes 18 befinden. Dies reicht aus, um die Hauptgarnmaschen in den Haken der Nadeln in das Gestrick zu ziehen, das auf dem Stab 18 gehalten wird, wobei unter dem Einfluss der Stoffhalteeinrichtung die se Ware straff gehalten wird.
Infolgedessen sollte der Abstand zwischen der Rippscheibe 22 und dem oberen Ende des Zylinders 13 derart sein, dass die Ware beim Stricken gleichförmig zwischen diesen beiden ')\'eilen zu der Stoffhalteeinrichtung gelangen kann.
Fig. 8 ist schematisch eine Abwicklung der Zylin der- und Rippscheibenschlösser in eine gemeinsame Ebene. In der Fig. 8 stellt die Linie 60 das obere Ende des Zylinders 13 und die Umfangskante 34 der Ripp- scheibe 22 dar. Die Zylinderschlösser haben das ge meinsame Bezugszeichen 61 und die Rippscheiben- schlösser haben das gemeinsame Bezugszeichen 62. In der Fig. 8 wandern die Nadeln 15 von links nach rechts, wie dies durch den Pfeil A angedeutet ist. Die Füsschen der Nadeln wandern entlang der Schlossbahn 63.
Die Griffstücke 28 der Garnbemessungsteile 24 wandern entlang der Schlossbahn 65.
Erreichen die Nadeln 15 die höchste Stelle 71 des Schlosses 70, haben die Haken 26 das Samtgarn 11 in Empfang genommen und werden zur Rippscheibe 22 durch das Schloss 72 zurückgezogen. Zu gleicher Zeit sind die Garnbemessungsteile 25 vom Schloss 73 so weit nach aussen bewegt worden, dass ihre Haken auf die Reihe der Maschen an den Schäften der Nadeln 15 und darüber hinaus vorgerückt werden, und zwar in der Weise, wie dies in Fig. 1 und 4 gezeigt ist. Dieses Vor rücken der Teile 25 ermöglicht den Füssen dieser Teile, den Stoff nach unten auf den Nadelschäften zu halten, wenn die Nadeln durch das Schloss 70 hochgehoben werden.
Werden nicht die Teile 25 in dieser Weise vor gerückt, könnte der Stoff auf den Nadeln mit denselben hochsteigen, und zwar wegen des Reibungseingriffes zwischen den Stoffmaschen und den Nadelschäften. Die Folge wäre, dass die Teile 25, wenn sie später zum Aufnehmen des Garnes 10 vorgerückt werden, auf den Stoff treffen und ihn beschädigen.
Haben die Nadeln die höchste Stelle 71 des Schlos ses 70 erreicht, werden sie durch das Schloss 84 ge zwungen, sich etwas nach unten zu bewegen. Infolgedes sen wird der Stoff auf den Nadelschäften infolge seines Reibungseingriffes damit von der Berührung mit den Füssen der Teile 25 herausgezogen.
Werden die Haken 26 der Teile 24 in ihre innerste Lage der Rippscheibe 22 zurückbewegt, werden sich die Haken 27 der Teile 25 in ihrer äussersten Lage zur Auf nahme des Hauptgarnes 10 befinden. Hierauf werden die Teile 25 einwärts zur Rippscheibe durch das Schloss 74 zurückbewegt. Nachdem die Teile 24, 25 das Garn in Empfang genommen haben und in ihre ersten Lagen zu rückgezogen worden sind, werden sie etwas nach aus sen durch die Schlösser 90-91 vorgerückt, um irgend eine Beanspruchung oder unzulässige Spannung für die Maschen zu vermeiden, welche durch die Teile 24 und 25 um die Schäfte der Nadeln 15 verteilt worden sind.
Nachdem die Garne 10, 11 verteilt worden sind und durch die Wirkung der Schlösser 91 und 90 etwas ent lastet sind, können die Nadeln 15 mit ihrer Abwärtsbe wegung infolge des Einflusses der Schlossoberfläche 75 des Strickschlosses 79 auf die Mitnehmer der Nadeln beginnen. Kurz vor dem Schliessen der Nadelbärte 16 durch den Drücker-Schuh 32, wobei sich die Garne 10, 11 innerhalb der Haken 17 der Nadeln befinden, kann die Geschwindigkeit oder Abwärtsbewegung der Nadeln 15 dadurch verlangsamt werden, indem der Winkel des Schlosses 79 an der Stelle 76 verringert wird.
Nachdem die Spitzen der Nadelbärte 16 durch die vorher gezoge nen Maschen hindurchgegangen sind, die auf den Na delschäften festgehalten werden, wird der Drücker-Schuh 32 entfernt und die Nadeln erhalten wieder ihre ur sprüngliche Geschwindigkeit der Abwärtsbewegung ent lang der schrägen Oberfläche 66 des Abschlagschlosses 77.
Sobald der Drücker-Schuh 32 die Bärte 16 der Na deln 15 schliesst, werden die Garnbemessungsteile 24, 25 zur Rippscheibe 22 durch die Schlösser 81 und 80 nach aussen bewegt, die auf ihre Griffstücke 28 und 29 einwirken.
Das Schloss 80 rückt die Teile 25 nach aus sen genügend weit vor, so dass, wenn die Maschen des Samtgarnes 11 von den Haken 26 der Teile 24 freige geben werden, sie in den Kerben 35 der Teile 25 abge legt worden. Dieser Vorgang erfolgt, kurz bevor die Na deln 15 die unterste Stelle des Abscblagschlosses 77 er reichen.
Das Abschlagschloss 77 ist vertikal einstellbar. Es sollte zur Rippscheibe 22 so angeordnet werden, dass die durch die Teile 25 gebildeten Hauptgarnmaschen durch die vorher gezogenen Maschen hindurchgezogen werden, ohne dass eine Verzerrung entsteht, während das Fest halten der Samtgammaschen auf den Teilen 25 während des Abschlagens mit ihrer Spannung möglich ist, die keine zu grosse Dehnung oder sonstige Beanspruchung hervorruft.
Für den Fachmann ist es klar, dass der Ab stand zwischen dem Abschlagschloss 77 und der Ripp- scheibe 22 einerseits und der Abstand zwischen der Rippscheibe 22 und dem oberen Ende des Zylinders 13 andererseits kritisch sind. Eine sorgfältig gesteuerte Ein- stellung dieser Teile muss durch Odem Fachmann be kannte und hierfür geeignete Mittel erreicht werden.
Nach dem Abschlagen werden die Nadeln 15 etwas durch das Schloss 78 hochgehoben, dadurch werden die Samtgarnmaschen, welche an den Kerben 35 ,der Teile 25 eingehängt sind, von irgendeiner Beanspruchung als Vorbereitung für das quetschförmige Durchschneiden dieser Maschen durch die Schneidescheibe 36 am Um fang 34 der Rippscheibe 22 entlastet.
Während dieses Durchschneidens der Samtgammaschen werden die Teile 24 vorzugsweise einwärts zur Rippscheibe 22 durch das Schloss 92 zurückgezogen, so dass eine Saugdüse oder ein anderes nicht dargestelltes Organ dicht an die Teile 25, wenn die Maschen des Samtgarns 11 aufgetrennt werden, gelangen kann, um die abgetrennten Garnteile zu entfernen.
Nachdem die Garnbemcssungsteile 25 an der Schnei- descheibe 36 vorbeigekommen sind, werden sie ein wärts durch .das Schloss 94 zurückgezogen, während zur gleichen Zeit die Nadeln 15 durch das Schloss 85 zur gleichen Zeit etwas hochgehoben werden.
Dieses Zurückziehen der Teile 25 dient zur Freigabe des Samt garnes hiervon, während das geringfügige Hochheben der Nadeln durch das Schloss 85 in den Fällen, in wel chen das Samtgarn nicht durchgeschnitten wird, eine ausreichende Entspannung für die Samtmaschen hervor ruft, damit sie an sich nach oben aus den Kerben 35 gleiten und auf den Haken 27 abgeschlagen werden kön nen.
Bevor die Teile 25 wiederum nach aussen durch das Schloss 73 vorgerückt werden, um das Hauptteil garn 10 aufzunehmen, werden die Nadeln 15 durch das Schloss 86 etwas gesenkt, so dass die Stoffmaschen, die sich auf den Nadeln befinden, infolge ihres Reibungs eingriffes mit den Nadelschäften nach unten bewegt wer den. Dadurch ist es möglich, dass das durchgeschnittene oder auch nicht durchgeschnittene Samtgarn unter die Rippscheibe 22 durch irgendeine bekannte Einrichtung gebürstet werden kann.
Hierauf beginnen die Nadeln 15 mit ihrem Abstieg zur Einsdh iessstellung @d'urch das. Ein- schliessschloss 70, während die Garnbemessungsteile 24, 25 durch die Schlösser 87 und 73 zur Aufnahme der Garne 11, 10 nach aussen vorgerückt werden, wobei die Teile 25 auch die Aufgabe haben, die Ware an den Na- delschäften in Richtung nach unten festzuhalten,
wenn sich die Nadeln nach oben bewegen.
Sowohl bei aufgetrennten als auch bei geschlossenen Schlingen werden gemäss dem Hauptpatent Mittel für die Freigabe der eingehängten Samtmaschen des Gar nes 11 von den Teilen 25 entweder durch den Sebneid- vorgang der Schneidescheibe 36 oder durch das durch die Schlösser 94 und 85 erreichte Abschlagen vorge schlagen.
Durch den Wegfall der Platinen und ihrer dazuge hörigen Teile und Vorrichtungen ist es möglich, die Schneidescheibe 36 ausserhalb des Nadelkreises in der in Fig. 7 gezeigten Weise anzuordnen.
Durch die gemäss dem Hauptpatent vorgeschlagene vorhergehende Abmessung sowohl der Hauptgarne als auch der Samtgarne mit Hilfe von Teilen, die innerhalb ides Nadelkreises angeordnet sind, haben die Nadeln ledig lich die Aufgabe der Maschenbildung, d. h. der Einord nung von vorher abgemessenen Garnmaschen in einem Stoff zwecks Bildung gestrickter Maschen.
Werden neue Maschen des Samtgarnes und des Hauptteilgarnes durch die vorher gezogenen Maschen auf den Nadelschäften gezogen, gibt es keine Störung für die vorher gezogenen Samtgarnmaschen, die eine Umkehrung dieser Maschen in bezug auf ihre dazuge hörenden Hauptgarnmaschen zur Folge hätte. In der Rippscheibe sind die Schlösser 72, 74, welche die Garn bemessungsteile 24, 25 zurückziehen, wenn sie die Samt garne und die Hauptgarne aufnehmen, in einer horizon talen Ebene einstellbar, um dadurch die Länge des durch jeden Teil für die Schleifen abgemessenen Garnes zu ändern.
Es ist möglich, sowohl Samtgarnmaschen ver schiedener Grössen abzumessen und zu ziehen, als auch & v Grösste der Maschen aus ,dem Hauptgarn 10 zu ändern. Vorzugsweise sind die Schlösser 72, 74 unab hängig voneinander verschiebbar gelagert, z. B. in radia len Nuten der Rippscheibe in an sich bekannter Weise geführt.
Bei der Einstellung der Schlösser 72, 74 muss natürlich beachtet werden, dass auch im Verhältnis hier zu das Abschlagschloss 77 eingestellt werden muss, und dass ausserdem die Rippscheibe 22 in genauem Abstand zum Zylinder 13 liegen muss, um sicherzustellen, dass während des Strickvorganges die Maschen des Samtgar nes 11, welche von den Kerben 35 der Teile 25 herab hängen, die richtige Spannung haben, um eine einwand freie Flauschware zu erhalten.
Zu der Ausführungsform gemäss dem Hauptpatent ist zu bemerken, dass während des Strickens die glatte Seite des Stoffes die Aussenseite ist. Somit ist es zur Sicherung dafür, dass die Schlingen des Samtgarnes 11 auf der Plüschseite und die Maschen des Hauptgarnes 10 auf der glatten Seite der Ware liegen, wesentlich, dass während des Strickens das Samtgarn auf den Schäf ten der Nadeln 15 höher liegt als das Hauptgarn. (siehe Fig. 5).
Durch die vorhergehende Abmessung der Ma schen der Samtgarne und der Hauptgarne durch die rückziehbaren Garnbemessungsteile 24, 25 an den Na- ide)lschäfen wird' (die @angestrebte geigenseitige Lage des Samtgarns oberhalb des Hauptgarns auf den Nadel schäften während der Maschenbildung durch die Nadeln nicht gestört.
Bei der bevorzugten Ausführungsform des Hauptpa tentes befinden sich auch die Haken 26 der Garnab- messteile 24 oberhalb der Haken 27 Ader Garnabmness- teile 25. Diese Anordnung ist deshalb zweckmässig, ,da die Maschen des Samtgarnes 11 während des Strik- kens oberhalb .der Maschen des Hauptgarnes 10 auf den Nadelschäften angeordnet werden.
Jedoch kann das gleiche Resultat erreicht werden, wenn die Haken 26, 27 in der gleichen horizontalen Ebene angeordnet sind und die Nadeln hierzu auf und ab bewegt werden, wie dies während der Garnzuführung und der Garnabmessung der Fall sein kann.
Wird das Samtgarn 11 zuerst den Nadeln zugeführt und abgemessen, dann werden die Nadeln etwas ange hoben, bevor das Hauptgarn zugeführt und abgemessen wird. Infolge der Reibung der Samtgarnmaschen auf den Nadelschäften werden diese Maschen mit den Nadeln hochgehoben, so dass das Hautgarn um die Nadeln un terhalb des Samtgarnes abgemessen werden kann. Wird dagegen das Hauptgarn 10 zuerst den Nadeln zugeführt und abgemessen oder abgeteilt, dann werden die Nadeln etwas gesenkt, bevor das Samtgarn zugeführt und abge messen wird. Infolge der Reibung zwischen den Haupt garnmaschen und den Nadelschäften werden diese Ma schen mit dem Senken der Nadeln abwärts bewegt und dadurch das Samtgarn den Nadeln oberhalb der Haupt garnmaschen zugeführt.
Diese Ausführungsformen gemäss dem Hauptpatent können gemäss der vorliegenden Erfindung durch Aus tausch der Anordnung der Bartnadeln und der Garn bemessungsteile, wie in Fig. 9 und 10 dargestellt, abge wandelt werden. In diesen Figuren sind Nadeln 15' in Schlitzen 23' der Rippscheibe 22' angeordnet, und die Garnbemessungsteile 24' und 25' liegen in Schlitzen 14' des Zylinders 13'.
Das Nadelschloss für die Nadeln 15' und die Elemente 24' und 25' sind ähnlich wie in Fig. 8 dargestellt, mit Ausnahme, dass das Scheibennadel- schloss jetzt das Zylindernadelschloss ist und umgekehrt. In allen in Fig. 2 bis 10 dargestellten Ausführungsformen liegen die Garnbemessungsteile hinter den Nadeln.