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Als Wirk-, Strick-, Umhänge- oder Hilfsnadel verwendbare Nadel Bei
- Kulierwirkmaschinen und bei Strickmaschinen sind die maschenbildenden Nadeln so
gestaltet, daß die Öffnung des Nadelhakens zum Zwecke der Maschenbildung und zum
Zwecke des Abwerfens von Schleifen geschlossen werden kann. Die gebräuchlichsten
Wirk- und Stricknadeln sind die Spitzen-oder Hakennadeln und die Zungennadeln. Bei
der Spitzen- oder Hakennadel wird das Schließen der Nadelhakenöffnung durch Zupressen
des Nadelhakens erreicht, während bei der sogenannten Zungennadel die am Nadelschaft
angelenkte Zunge durch Schwenken zum Schließen des Nadelkopfes verwendet wird.
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Die Erfindung betrifft eine Nadel für Wirkmaschinen, die beliebig,
z. B. zum Überhängen und zum Abwerfen von Maschen oder Schleifen oder zum Bilden
von Maschen, verwendet werden kann, ohne daß die Hakenöffnung geschlossen und geöffnet
werden oder die Schleife oder Masche aus .dem Nadelhaken herausgeschwenkt werden
muß.
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Diese Nadel ist besonders vorteilhaft bei der Herstellung des Doppelrandes
an Strümpfen auf flachen Kulierwirkmaschinen zum selbsttätigen Überhängen der ersten
Maschenreihe zum Zwecke des Doppelrandschließens verwendbar.
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Das Verwendungsgebiet dieser Nadel erstreckt sich auch auf Strickmaschinen
mit zwei Nadelreihen zum Maschenbilden mit bleichzeitigem selbsttätigem Übertragen
von Maschen der einen Nadelreihe auf die Nadeln der anderen Nadelreihe, wie es z.
B. nötig ist, wenn von rechts- und rechts gearbeiteter Ware auf glatte Ware übergegangen
werden soll.
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Die Erfindung liegt in der besonderen Gestaltung der Nadel und in
der Art ihrer Anwendung zu den verschiedensten Zwecken.
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Die erfindungsgemäße Gestaltung der Nadel kennzeichnet sich durch
einen Haken am freien Ende des Nadelschaftes, von dessen Wurzel aus der Nadelschaft
vom Hakenende weggeneigt so hoch schräg ansteigt, daß die höchste Stelle dieser
schrägen Kante höher als das auf diese Kante gerichtete freie Ende des Hakens liegt,
wobei diese Höhe sowie die Abstände des Hakenendes von der ansteigenden Kante und
von deren höchster Stelle so bemessen sind, daß ein auf dem Nadelschaft aufliegender
Faden oder auf -ihm hängende Schleifen oder Maschen ohne oder mit gegen die Hakenöffnung
gerichtetem Zug bei genügender
Geschwindigkeit der Nadelbewegung
im Verhältnis zum Faden oder zur Schleife oder Masche nicht in den Haken eintreten
und bei gegen die Hakenöffnung auf Faden, Schleife oder Masche gerichtetem Zug bei
keiner oder bei der der jeweiligen Zugkraft entsprechenden Relativbewegung zwischen
Nadel und Faden, Schleife oder Masche in den Haken ein- oder aus ihm heraustreten
kann.
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Das senkrechte Maß, um das die höchste Stelle der von der Hakenwurzel
aus schräg ansteigenden Kante über der Hakenöffnung liegt sowie das durch den Abstand
des Hakenendes von der schrägen Kante bestimmte Maß der Hakenöffnung und der in
der Achsrichtung der Nadel gemessene Abstand des Hakenendes von der höchsten Stelle
der schrägen Kante müssen also in bestimmtem Verhältnis zueinander stehen. Die Verkörperungen
dieser Merkmale müssen untereinander unter der Berücksichtigung :abgestimmt sein,
ob und in welcher Größe auf den Faden, die Schleife oder Masche ein gegen die Hakenöffnung
gerichteter Zug wirkt oder nicht oder/und mit welcher Geschwindigkeit die erfindungsgemäße
Nadel zum Faden, zur Schleife oder Masche bewegt wird, damit der auf dem Nadelschaft
liegende Faden oder die daraufhängende Schleife die Hakenöffnung bei jeder unter
den genannten Einflüssen relativ zur erfindungsgemäßen Nadel sich entwickelnden
Bewegungsbahn überspringt. Ob auf den Faden, die Schleife oder Masche ein gegen
die Hakenöffnung gerichteter Zug oder eine solche Zugkomponente vorhanden ist, die
Größe dieses Zuges und ferner die Geschwindigkeit der Nadelbewegung richten sich
wiederum danach; zu welchem Zweck und in welcher Maschine oder Vorrichtung die erfindungsgemäße
Nadel arbeiten soll.
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Die vorteilhaftesten Beziehungen dieser Merkmale in ihren Abmessungen
zueinander ergeben sich, wenn die Hakenöffnung nur so groß ist, daß der Faden mit
nur wenig Spiel in den Haken ein- und austreten kann.
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Eine solche Nadel braucht keine Zasche zum Einlegen der Hakenspitze
beim Pressen; sie braucht ferner keine Zungen- oder Schieherlagerung, die die Nadel
verbreitern, so daß die erfindungsgemäße Nadel in jeder gewünschten, durch nichts
beschränkten Breite, also auch platinenartig flach hergestellt sein kann.
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Es sind schon zungenlose Nadeln bekanntgeworden, die dem Umhängen
oder dem Halten von Maschen dienen und bei denen das freie Ende des Hakens tiefer
liegt als die Schaftkante. Bei der einen Art dieser Nadeln verläuft die Übergangskante
von der Hakenwurzel zur Nadelschaftkante entweder im rechten oder im spitzen Winkel
zur Schaftkante. Sie dient dazu, das Nachhintengleiten der im Haken hängenden Schleifen
oder Maschen zu verhindern, während die entsprechende, in zweckdienlicher Schräge
vom Halsen weggeneigte Kante der erfindungsgemäßen Nadel das Herausgleiten des Fadens
aus dein Haken so leicht wie möglich machen soll. Eine zümNadelschaft senkrechte
odergeneigte Kante kann allerdings bei der erfindungsgemäßen Nadel ebenfalls vorgesehen
sein. Diese Kante befindet sich am Schaft hinter der höchsten Stelle der von der
Hakenwurzel aus vom Hakenende weggeneigt schräg ansteigenden Kante und dient ebenso
wie bei den erwähnten bekannten Nadeln dazu, auf dein Nadelschaft liegende bzw.
hängende Fäden, Schleifen oder Maschen gegen das Nachhintengleiten zu halten.
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Die andere Art dieser bekannten zungenlosen Nadeln besitzt zwar eine
vom Haken weggeneigt, zur Schaftkante schräg ansteigende Kante. Bei dieser Nadel
wird aber die Hakenöffnung im Bedarfsfalle mittels eines Schiebers geschlossen.
Die Schaftkante liegt deshalb höher als das Hakenende. damit der Schieber im Nadelschaft
so hoch geführt werden kann, daß er den Nadelhaken, ohne ihn anzustoßen, überdecken
kann.
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Die Schaftkante ist aber auch deshalb bei diesen wie bei allen anderen
bekannten Schiebernadeln höher gelegt als das Hakenende, weil der Schieber, der
die Hakenöffnung abdecken muß, die auf dem Nadelschaft hängende Masche unterfangen
muß, damit die Masche auf dein Schieber über die Hakenöffnung hinweggleiten kann.
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Die Wirkungsweise der erfindungsgemäßen Nadeln wird mit diesen bekannten
Schiebernadeln nicht erreicht, da sie zum Schleifenabwerfen zusätzliche Mittel besitzen.
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Ferner unterscheiden sich alle diese bekannten Nadelarten dadurch
von der erfindungsgemäßen Nadel, daß die Größe der Hakenöffnung, der senkrechte
Abstand der höchsten Stelle der schrägen Kante von der Hakenöffnung und der in Nadelachsrichtung
gemessene Abstand dieser höchsten Stelle vom freien Hakenende nicht so bestimmt
sind, daß sie in dem bestimmten Verhältnis zueinander stehen, daß ein Abwerfen von
Maschen oder Schleifen über den Haken ohne zusätzliche Hilfsmittel zum Schließen
der Hakenöffnung möglich ist, gleichgültig, ob diese Maschen oder Schleifen einem
gegen die Hakenöffnung gerichteten Zug unterworfen sind oder nicht.
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Es sind auch Nadeln bekanntgeworden mit dem Zweck, das Abwerfen von
Maschen über den Halsen ohne Hilfswerkzeuge zu besorgen. Bei diesen Nadeln liegt
aber die HakenÖffnung seitlich vom Schaft. Diese Nadel kann
demzufolge
nicht so arbeiten wie die Nadel nach der Erfindung, bei der z. B. eine Schleife
oder ein Faden dadurch in den Haken gebracht werden kann, daß der Faden - wie es
bei Kulierwirk- oder -strickmaschinen üblich ist - quer zur Nadelachse eingelegt
wird, oder bei der ein auf dem Schaft aufliegender Faden oder auf dem Schaft hängende
Schleifen oder Maschen durch Bewegung der Nadel in Achsrichtung in den offenen Haken
am Ende des Schaftes eingeführt werden können. Bei der bekannten Nadel mit seitlich
vom Schaft befindlicher Hakenöffnung ist das nicht möglich. Diese Nadel muß beim
Fadeneinlegen verdreht werden, oder der Faden muß, ähnlich wie bei der Kettenwirkmaschine,
von der Seite in den Haken gebracht werden. Für Wirk- oder Strickmaschinen mit gewöhnlicher
Fadenlegung kann eine solche Nadel nicht verwendet werden.
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Zum Bilden der ersten Maschenreihe des Doppelrandes bei Strümpfen
und zum Schließen des Doppelrandes ist eine Nadel mit einer Hohlkehle am freien
Ende bekanntgeworden. Das freie Ende des durch die Kehle gebildeten Hakens ist nicht
gegen die Kante gerichtet, die die Hakenwurzel mit der Schaftoberkante verbindet,
sondern von dieser Kante weggeneigt, so daß die Schleifen, die in dieser Kehle hängen,
nur dann nicht aus dem Haken herausgleiten können, wenn der Haken von einer Schiene,
die über die Enden dieser Nadeln gelegt wird, abgeschlossen wird. Auch bei diesen
Werkzeugen handelt es sich also um solche Nadeln, deren Haken - zumindest teilweise
- mit mechanischen Mitteln geschlossen werden muß.
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Beim Abwerfen von auf dem Nadelschaft hängenden Schleifen oder Maschen
wird nach der Erfindung so verfahren, daß die auf den Nadeln hängenden Fadenschleifen
oder Maschen mindestens in der Zeit ihres Gleitens von der höchsten Stelle der von
der Hakenwurzel schräg ansteigenden Nadelkante nach der Hakenöffnung zu über diese
Hakenöffnung und über den Haken hinweg nicht in Richtung gegen die Hakenöffnung
gezogen werden. Beim Vorhandensein eines gegen die Hakenöffnung gerichteten Zugs
oder einer Zugkomponente wird eine derartig rasche Bewegung der Nadel vorgesehen,
daß die Schleife oder Masche die Hakenöffnung überspringt.
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Sollen dagegen auf dem Schaft der Nadeln befindliche Faden, Schleifen
oder Maschen in den Nadelhaken kommen, dann wird mindestens in der Zeit, in der
sich durch Bewegung der Nadeln oder durch Bewegung des Fadens, der Schleifen oder
Maschen die Schleifen oder Maschen vor der Hakenöffnung befinden, ein Zug auf die
Fäden, Schleifen oder Maschen ausgeübt,. der gegen die Hakenöffnung gerichtet ist.
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Auf der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele der erfindungsgemäßen
Nadel sowie Anwendungsbeispiele der erfindungsgemäßen 'Nadel dargestellt.
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Es zeigen: Abb. i bis 7 verschiedene Ausführungsarten der erfindungsgemäßen
Nadel, Abb. 8 eine Ausführungsform der erfindungsgemäßen Nadel als Stuhlnadel zum
Maschenbilden, Abb.9 bis 13 die erfindungsgemäße Nadel als Hilfsnadel zum
selbsttätigen Schließen des Doppelrandes, Abb. 14 bis 17 eine andere Verwendungsmöglichkeit
der erfindungsgemäßen Nadel als Hilfsnadel zum selbsttätigen Schließen des Doppelrandes,
Abb. i8 und i9 die Verwendung der erfindungsgemäßen Nadel nach Abb. 5 und 6 zum
Maschenüberhängen bei Strickmaschinen mit zwei Nadelreihen.
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Abb. i zeigt eine Ausführungsart der erfindungsgemäßen Nadel. Diese
Nadel hat an ihrem freien Ende einen Haken a. Von der Hakenwurzel a1 aus steigt
der Nadelschaft vom Haken weggeneigt schräg an bis zur höchsten Stelle cl. Diese
schräg ansteigende Kante mit der höchsten Stelle cl ist b genannt. Das freie Ende
cal des Hakens a ist gegen die schräge Kante b gerichtet. Die höchste Stelle cl
der schrägen Kante b liegt oberhalb der Hakenöffnung d, die durch den Abstand des
freien Hakenendes a= von der schrägen Kante b
gebildet wird.
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Durch Einbiegen des freien Endes a= vom Nadelhaken a gegen die Nadelachse
entsteht ein Scheitelpunkt a3 der Nadelhakenkurve zur Nadelachse. Dieser Scheitelpunkt
a3 liegt vorteilhaft in gleicher Höhe oder tiefer als die höchste Stelle cl der
schräg ansteigenden Schaftkante b. Die Wirkungsweise der Nadel wird aber durch die
Höhenlage dieses Hakenscheitelpunktes a3 zum Punkt cl nicht beeinflußt. Durch das
- nötigenfalls vom Scheitelpunkt a3 ausgehende - nach der Hakenwurzel zu eingezogene
Hakenende a= wird ja das wichtige Merkmal beibehalten, demzufolge die Hakenöffnung
nicht oberhalb der höchsten Kantenstelle cl liegen darf.
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Bei der in Abb. 2 gezeigten Nadel 3 ist die ansteigende Kante b durch
Krümmung des Nadelschaftes mit rundem oder breitgedrücktem Querschnitt erzeugt.
Bei dieser Nadel liegt die höchste Stelle cl der schrägen Kante b in gleicher Höhe
wie der Scheitelpunkt a3 des Nadelhakens a..
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Die Nadel 6 in Abb. 4 zeigt einen langen Haken e, der ähnlich geformt
ist wie der Haken der bekannten Stuhlnadeln der Cotton-
3v irkmaschine.
Die Hakenöffnung d liegt gemäß der Erfindung unterhalb der höchsten Stelle cl der
von der Hakenwurzel aus vom Haken weg schräg ansteigenden Kante b.
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Außerdem zeigt diese Nadel 6 eine Zasche f . die zum Einlegen der
Decknadel dient. Diese Nadel kann auch eine glatte oder platinenähnlich flache Form
haben (Abb.7). Abb. 3 zeigt eine Nadel g, deren Schaft i sich von der Hakenwurzel
aus quer zur Hakenebene verdickt. Diese Verdickung des Schaftes hat den Zweck, das
freie Ende des Hakens auch seitlich abzudecken.
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Die Nadeln gemäß Abb. i (in punktierter Ausführung sowie 5, 7 und
14 bis 17) besitzen hinter der höchsten Stelle cl eine Kehle g. die dazu dient,
bei dem auf dem Schaft liegenden Faden oder der auf dem Schaft hängenden Schleife
oder Masche das Nachhintengleiten auf dem Schaft zu verhindern.
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Abb. 5 und 6 zeigen eine zweiteilige Nadel. Es sind zwei Nadeln, i
i 1 und 11=, federnd aneinandergelegt, und zwar so, daß beide Haken a mit der Hakenöffnung
d, der ansteigenden Kante b und der höchsten Stelle cl und einer dahinterliegenden
Kehle g aneinanderliegen. Hinter der Kehle g gehen die Nadelschäfte auseinander,
so daß zwischen beiden Nadeln eine Lücke oder eine Öse m entsteht.
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Abb.7 zeigt eine platinenähnlich flache Nadel 12 mit einer Kehle g
hinter der höchsten Stelle cl der von der Wurzel des Hakens a. schräg ansteigenden
Kante b. Durch diese Abb.7 wird auch gezeigt, wie eine Masche 1.4, die auf der Kante
c hing, durch Zurückbewegung der Nadel in Richtung R von der höchsten Stelle cl
aus über die Hakenöffnung springt, über den Haken a selbst gleitet und demzufolge
über der im Haken hängenden Schleife oder Masche ig abgeworfen wird. Die Kante
b steigt vom Haken a
zur IN- adelschaftkante c schräg an, damit die
Schleife, der flotte Faden oder die Masche beim Bewegen der Nadel in Richtung A
aus dem Haken auf die Schaftkante c gleiten kann.
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Nachdem im Vorangehenden verschiedene Ausführungsarten der Nadel gemäß
der Erfindung beschrieben sind, folgen jetzt einige Anwendungsmöglichkeiten solcher
Nadeln.
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Abb.8 zeigt die Verwendung der erfindungsgemäßen Nadel als Stuhlnadel
in einer Barre 7o bei Kulierwirkmaschinen, z. B. bei Cottonwirkmaschinen. Die erfindungsgemäße
Nadel 6 hat die in Abb.4 dargestellte Form. Abb.8 zeigt neben der die Stuhlnadel
ersetzenden erfindungsgemäßen Nadel 6 die Kulierplatine 17, die Verteilplatine i8
und das zu arbeitende Warenstück 33, das auf die nicht dargestellte Warenabzugsvorrichtung
aufgewickelt wird. Die bekannte Warenabzugsrolle hält die Ware in der nötigen Zugspannung
auf den Nadeln. Das Kulieren und Verteilen des Fadens zu Schleifen 53 erfolgt bei
der Verwendung der Nadel 6 als Stuhlnadel gegen die schräge Kante b der Nadel 6
oder auch, was vorteilhafter ist, gegen die Schaftkante c. die sich an die höchste
Stelle cl der von der Hakenwurzel schräg ansteigenden Kante b anschließt. Die Nadel
bewegt sich nach dem Kulieren und Verteilen senkrecht nach unten, wobei die Schleifen
53 zwischen den Platinenkehlen i8a und 17a und dem Nadelschaft oder der Hakenwurzel
gespannt liegen, so daß sie auf der schrägen Kante b durch die Hakenöffnung d in
den Nadelhaken a gleiten. Die Maschen 5.4, die auf dem Nadelschaft hängen,
müssen aber der weiteren Abwärtsbewegung der Nadeln 6 von der höchsten Stelle cl
aus, die Hakenöffnung d überspringend, über den Nadelhaken a hinwe.gebracht und
zum Zwecke der Maschenbildung über die Schleifen 53 abgeworfen werden. Für den Fall,
daß nicht die genügende Geschwindigkeit der Nadelbewegung zur Verfügung steht, wird
das spannungslose Hängen der alten Masche 5.1 auf den Nadeln 6 dadurch erreicht,
daß der vom Warenabzug auf die Ware 33 ausgeübte Zug verringert wird.
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Abb. g bis 13 zeigen die Anwendungsmöglichkeit der erfindungsgemäßen
Nadel beim Überhängen des Doppelrandes bei flachen Kulierwirkmaschinen. Hierzu wird
eine Umhängenadel 16 verwendet, die im großen und ganzen der in Abb. i dargestellten
Nadel i gleicht.
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Die Abb. g bis 13 zeigen in Seitenansicht und in Draufsicht die Platinen,
und zwar Kulierplatinen 17, Verteilplatinen 18, die Stuhlnadeln ig, das Abschlagkämmchen
20 und die erfindungsgemäßen, als Umhängenadeln dienenden Nadeln 16.
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Die Abb. g zeigt den Stand der Werkzeuge nach dem Kulieren und Verteilen
gegen die Kante c der Umhängenadeln 16. Die kullerten und verteilten Schleifen 22
gleiten dann durch die Verteilspannung durch die Öffnung d in den Haken a..
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Abb. io zeigt in Draufsicht den Stand der Werkzeuge nach dem Kulieren
und vor dein Verteilen. Der Faden 21 ist von den Kulierplatinen 17 gegen die Kante
c der erfindungsgemäßen Umhängenadel 16 kullert. Die Stuhlnadeln ig stehen frei.
Sie sind noch nicht in Tätigkeit getreten.
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Abb. i i zeigt die Fadenlage nach dein Verteilen. Die Verteilplatinen
i8 sind vorgegangen und haben den Faden 21 zu Schleifen =_2 verteilt. Jeder zweiten
Stuhlnadel ist eine Umhängenadel 16 vorgesetzt, so dali nach dem Verteilen die Schleifen
22 abwehselnd auf den Stuhlnadeln ig und auf den Umhängenadeln
16
hängen. Nach dem Arbeiten der Anfangsreihe mit ihren Schleifen 22 und 22a werden
die Nadeln 16 nach der Rückseite der Stuhlnadeln ig gebracht, und zwar in der Zeit,
in der die Stuhlnadeln ig in der tiefsten Stellung ihrer Abschlagstellung stehen.
Auf den Umhängenadeln 16 bleiben die Schleifen 22a während des Arbeitens des Doppelrandwarenstückes
hängen. Diese Schleifen 22a sind auch in Abb. 12 sichtbar, die zeigt, wie mehrere
Maschenreihen nach der ersten Reihe des Doppelrandes schon gearbeitet sind.
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Abb. 13 zeigt die Maschenreihen des Doppelrandes 24 fertig gearbeitet.
Es müssen zum Schließen des Doppelrandes die Schleifen 22a der ersten Reihe, die
noch auf den Umhängenadeln 16 hängen, zu den zuletzt gearbeiteten Schleifen 22b
des Doppelrandstückes 24 auf die Stuhlnadeln ig übertragen werden. Das geschieht
derart, daß (wie Abb. 13 zeigt) die Umhängenadeln 16 wieder so vor die Stuhlnadeln
ig gebracht werden, daß sich der Nadelhaken a der Umhängenadeln 16 unterhalb des
Nadelkopfes der Stuhlnadeln ig befindet und der Nadelhaken iga der Stuhlnadeln ig
sich in eine Zasche der Umhängenadeln 16 einlegt und die Stuhlnadeln ig in die Schleifen
2211 eintreten.
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Der Kopf der Stuhlnadeln ig und der Haken a.der Umhängenadeln 16 stehen
so tief, daß sich der Haken unter der Unterkante der Platinen 17 und 18 befindet.
Die Stuhlnadeln ig bewegen sich dann nach oben, wobei der Zug auf das Warenstück
24 so geregelt ist, daß die Schleifen 22a in der Hakenebene ohne gegen die Hakenöffnung
d gerichtete Zugspannung sind, so daß die Schleifen 22" ungehindert von der höchsten
Stelle cl, die Hakenöffnung überspringend, über den Haken a hinweggehen und den
Stuhlnadeln ig übergeben werden, oder die Umhängenadeln 16 werden so schnell nach
oben von den Stuhlnadeln ig wegbewegt, daß trotz einer auf die Schleifen 22a wirkenden
Zugspannung die Hakenöffnung von diesen Schleifen übersprungen wird. Dann erfolgt
das Schließen des Doppelrandes und der gewöhnliche Maschenbildungsvorgang in der
bei flachen Kulierwirkmaschinen üblichen Weise.
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Die Abb. 14 bis 17 zeigen eine andere Arbeitsweise zum mechanischen
Schließen des Doppelrandes, bei der neben der erfindungsgemäßen Umhängenadel 27
Decknadeln 28 Verwendung finden. Die erfindungsgemäße Umhängenadel 27 entspricht
ungefähr der Nadel 12 gemäß Abb. 7. Sie besitzt also hinter der höchsten Stelle
cl der schräg ansteigenden Kante b eine Kehle g. Die Nadel 27 ist platinenartig
flach. Die Abb. 14 bis 17 zeigen zum besseren Verständnis des Arbeitsvorganges außerdem
die Platinen 18 und 17, das Abschlagkämmchen 20 und die Stuhlnadeln ig. Das Kulieren
der Anfangsreihe erfolgt in bekannter Weise, wobei jede zweite Nadelmasche über
den Nadelkopf abgeworfen wird, und zwar dadurch, daß vor jeder zweiten Nadel Decknadeln
28 stehen, die vor dem eigentlichen Preßvorgang jede zweite Schleife 29" über den
Haken der Nadel abwerfen. Zwischen je zwei Stuhlnadeln ig steht auf und ab beweglich
und ungefähr im rechten Winkel dazu hin und her beweglich je eine erfindungsgemäße
Umhängenadel 27, die in einer Barre 3o, die vor der Stuhlnadelreihe und vor den
Platinen beweglich angeordnet ist, untergebracht sind. Die abgeworfenen Schleifen
2g11 werden durch den Zug der Nadelbewegung von der Auftragsstellung (Abb. 14) in
die Abschlagsstellung (Abb. 15) in den Haken a der Umhängenadeln 27 gebracht. Das
geschieht dadurch, daß während dieser Zeit die Nadeln 27 unterhalb der Platinen
zwischen die Nadeln ig der Stuhlnadelreihe treten und dabei durch die Schleifen
2g11 hindurchgehen. Durch die übliche weitere Bewegung der Stuhlnadeln ig nach unten
und nach hinten in die Abschlagstellung treten die Nadeln 27 aus der Reihe der Stuhlnadeln
ig heraus, und die Schleifen 2g11 werden durch die Hakenöffnung d in den
Halten a. gebracht. Das ist aus Abh. 15 erkennbar, wenn man sich die weitere Abwärtsbewegung
der Stuhlnadeln ig vorstellt.
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Die erfindungsgemäßen Umhängenadeln 27 halten während des Arbeitens
der Doppelrandware die Schleifen 2g11 der ersten Reihe in ihren Haken und bewegen
sich dabei weiter von der Nadelreihe weg. Diese Nadeln wirken also anfangs genau
so wie der bekannte Abzugsrechen, der beim Doppelrandarbeiten 'von Hand in die erste
Reihe eingehängt werden muß. Nach dem Einlegen des Doppelrandstabes bleiben die
Umhängenadeln 27 stehen, und die auf den Doppelrandstab wirkende Warenabzugsvorrichtung
zieht die Schleifen 2g11 an der schrägen Kante b auf die höchste Stelle cl in die
Kehle g. Ist das gesamte Warenstück 3,1 des Doppelrandes gearbeitet, dann wird der
Doppelrand geschlossen, wie die Abb. 16 und 17 zeigen. Hierzu bewegen sich die Umhängenadeln
27 unterhalb der Unterkante der Platinen 18 und 17 gegen die Stuhlnadelreihe, so
daß die von der Umhängenadelkehle g gehaltenen Schleifen 2911 über den Nadeln ig
breit gehalten werden. Das zeigt besonders deutlich Abb. 17. Jede Schleife 2g11
wird von zwei Umhängenadeln 27 getragen und über den Stuhlnadeln ig breit gespreizt.
Diese Schleifen 2g11 sind durch den Zug des Warenabzuges aus dem Haken a heraus
über die schräge Kante b auf die Oberkante c in die Kehle g geglitten. Beim Übertragen
der
Schleifen 2g11 auf die Stuhlnadeln ig zum Zwecke des Schließens des Doppelrandes
bringt die Barre 3o diese Nadeln -27 so weit zwischen die Platinen 17 und
i ä und die Abschlagkämmchen 2o, daß die von den Umhängenadeln 27 den Stuhlnadeln
ig gespreizt vorgehaltenen Schleifen 29a, die in den Kehlen g gehalten werden (Abb.
i7), bei der Aufwärtsbewegung der Stuhlnadeln durch die Schleifen 29" hindurch von
diesen Nadeln aufgenommen werden. Nach der Aufnahme dieser Schleifen 29a durch die
Stuhlnadeln ig bewegen sich die Umhängenadeln 27 aus der Nadelreihe heraus in die
Außerarbeitsstellung nach Abb. 14, die sie beibehalten, bis eine neue Anfangsreihe
für den nächsten Strumpf gearbeitet wird. Die Schleifen 2911 können beim Herausziehen
der Umhängenadeln 27 nicht in den Nadelhaken geraten, weil die Spannung der Ware
3 i und demzufolge der auf die Schleifen 29a wirkende Zug in der Schaftrichtung
der Umhängenadeln 27 liegt, so daß die Schleifen 29a nicht gegen die Hakenöffnung
gezogen werden. Das kann noch dadurch begünstigt werden, daß die Zugspannung der
Ware durch die Warenabzugsvorrichtung etwas verringert wird. An Hand der vorerwähnten
Arbeitsbeispiele zum Maschenbilden wie zum Arbeitendes Doppelrandes kann schon ersehen
werden, wie mit der erfindungsgemäßen Nadel gearbeitet werden kann, wenn sie den
Faden oder die Schleife oder die Masche aufnehmen soll oder wenn sie den Faden oder
die Schleife oder die Masche über .den Haken der Nadel abwerfen soll.
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Aus dem Obigen geht hervor, daß der Faden oder die Schleife oder die
Masche, die über den Haken der Nadel abgeworfen werden soll, im Augenblick des Gleitens
über die Hakenöffnung ohne gegen die Hakenöffnung wirkende Zugspannung sein muß.
Gewöhnlich liegt der Faden oder die Schleife oder die :Masche unter Zug auf dem
Nadelschaft. Diese Zugspannung wird dann entweder verringert oder die erfindungsgemäße
Nadel wird so rasch aus der Schleife oder Masche heraus-bzw. unter dem flottliegenden
Faden wegbewegt, daß der Faden oder die Schleife oder Masche trotz des gegen die
Hakenöffnung gerichteten Zuges darüber hinwegspringt.
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Soll dagegen ein Faden, eine Schleife oder eine Masche in den Haken.
eintreten, dann muß im Augenblick des Eintritts in den Haken der Faden, die Schleife
oder die Masche gespannt gegen die schräge Kante b und gegen die Hakenöffnung gerichtet
sein. Diese gegen die Hakenöffnung gerichtete Zugspannung wird durch den Kulierzug
oder durch den Verteilzug im Faden erzielt, soweit es sich darum handelt, zu kulierende
oder kulierte und verteilte Schleifen oder von den kulierenden Platinen oder den
kulierenden Nadeln nicht zu Schleifen gebildete Fäden in den Haken zu bringen. Handelt
es sich aber darum, fertiggebildete Maschen in den Haken zu bringen, dann wird die
hierzu nötige Zugspannung durch den gewöhnlichen Warenabzug bewirkt oder auch durch
den Einschluß der Maschen im Hakenabschlagkämmchen. Die daraus sich ergebenden verschiedenen
Anwendungsmöglichkeiten der erfindungsgemäßen Nadel sind schon im Vorangehenden
an Hand der Beispiele aufgeführt.
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Es soll nun noch erläutert werden, wie die erfindungsgemäße Nadel
bei Strickmaschinen mit zwei Nadelreihen Verwendung finden kann.
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Die Abb. 18 und ig zeigen, wie bei solchen Maschinen die auf der oberen
Nadelreihe hä ragenden Maschen 69 auf die offenen Nadeln 6o der anderen Nadelreihe
übertragen «-erden können. Zu diesem Zweck sind für die obere Nadelreihe Doppelnadeln
111-112 zum Maschenbilden vorgesehen, «nährend die untere Nadelreihe aus gewöhnlichen
Zungennadeln 6o zusammengesetzt ist.
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Die erfindungsgemäßen platinenähnlichen flachen Nadelpaare 111-112
werden zum Zwecke des Überhängens ihrer Maschen 69 so weit vorgebracht, daß ihre
Kehle g die Masche 69 faßt und über die Nadeln 6o der anderen Nadelreihe bringt
und ihre beiderseitige, die Öse in bildende Ausbuchtung die Maschen 69 gespreizt
hält. Bei ihrer Aufwärtsbewegung treten die Nadeln 6o in die von den beiderseitigen
Ausbuchtungen der erfindungsgemäßen Nadeln i il-i 12 gebildete Öse nz und in die
gespreizte Masche 69 ein. Dann bewegt sich die Doppelnadel 111-1 i= in Richtung
L zurück. Die Nadel 6o gleitet zwischen den beiden gegeneinander federnden Nadeln
i il-i i= hindurch. Die Masche 69 wird ohne Zugspannung gegen die Hakenöffnung über
den Haken a. hinweggeführt und abgeworfen und hängt nun auf der Nadel 6o, die diese
-lasche dann beliebig weiterverarbeiten kann.