Vorrichtung zum Abziehen der vollen Spulen und Aufsetzen leerer Spulen bei einer Spinnmaschine
Die Erfindung bezieht sich einmal auf eine Vorrichtung zum Abziehen der vollen Spulen und Aufsetzen leerer Spulenhülsen mit einem Wagen, der längs einer Seite der Spinnmaschine an den von der Spinnmaschine getragenen Spindeln entlang verfahrbar ist, einer drehbaren Spulen-Aufsteckvorrichtung auf diesem Wagen, sowie einem Aufnahmebehälter für die leeren Spulen und einem Spulenvorratsbehälter in dem die in beliebiger Lage liegenden Spulen verschiedene Durchmesser an ihren Enden haben.
Es ist bereits eine Vorrichtung der genannten Art bekannt, bei welcher die langen, leeren Spulen, deren Enden unterschiedliche Durchmesser haben, in lotrecht ter Lage in einem abnehmbaren, mit der Spindelbank lösbar verbundenen Behälter gelagert werden. Hierbei sind die in lotrechter Stellung gelagerten Spulen mit den Enden gleichen Durchmessers am gleichen Ende der Behälter gehalten und werden in dieser Lage der Aufsteckvorrichtung zugeführt, welche durch ein an ihr gelagertes, mit den Spindeln der Spinnmaschine in Eingriff stehendes Schaltrad angetrieben wird. Das gleichartige Ausrichten der Spulen, ihr Einbringen in den Behälter, sowie das Bereitstellen der vollen Behälter erfordert besondere Vorrichtungen und ist daher sehr kostspielig.
Ferner hatte der Antrieb der Spulenaufsteckvorrichtung infolge der Beanspruchung der Spindeln durch das Schaltrad oft eine ungünstige Beanspruchung der Spindeln und ein Verbiegen der Spindeln zur Folge.
Die Erfindung bezweckt die genannten Nachteile zu beheben. Sie ist gekennzeichnet durch weitere Vorrichtungen auf dem Wagen, welche die Spulen aus diesem Behälter entnehmen, sie nach der jeweiligen Form der Spulenenden voneinander trennen, die abgesonderten Spulen je nach ihrer besonderen Lage weiterbefördern und ausrichten und dem Spulenaufnahmebehälter mit den in einer Richtung ausgerichteten Enden zuführen.
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes dargestellt.
Fig. 1 eine Seitenansicht des Wagens mit der Spulenabzieh- und -aufstockvorrichtung in seiner Lage an der Spinnmaschine,
Fig. 2 eine Endansicht des niedrigen Teils des Wagens,
Fig. 3 eine Vorderansicht der Spulenaufsteckvorrichtung,
Fig. 4 einen Teilschnitt nach Linie 4-4 der Fig. 8,
Fig. 5 eine Seitenteilansicht des unteren Teils des Speisekastens und der Spulenfördermittel,
Fig. 6 eine Teildraufsicht, welche die Lage der Antriebsmittel am Wagen erkennen lässt,
Fig. 6a ein Teilschnitt nach Linie 6A-6A der Fig. 6,
Fig. 6b eine Draufsicht auf die Vorrichtung nach Fig. 6a,
Fig. 7 eine Ansicht von vorn auf die Vorrichtung nach Fig. 6,
Fig. 8 ein Teilschnitt nach Linie 8-8 der Fig. 4,
Fig. 9 ein Schnitt nach Linie 9-9 der Fig. 8,
Fig. 10 ein Schnitt nach Linie 10-10 der Fig. 11,
Fig. 11 ein Teilschnitt nach Linie 11-11 der Fig. 8,
Fig.
12 ein Schnitt nach Linie 12-12 der Fig. 4,
Fig. 13 eine Ansicht der Spulen-Ausrichtstation, ähnlich wie Fig. 4, welche die Bewegung der Spulen durch die Ausrichtvorrichtung zeigt,
Fig. 14 eine Ansicht, ähnlich der Fig. 8, welche die Spulen am Anfang der Drehung des Ausricht-Kopfes zeigt,
Fig. 15 ein Teilschnitt nach Linie 15-15 der Fig. 3 des Ausrichtkopfes, zum Teil im Schnitt, um die Rückdrehfeder zu zeigen,
Fig. 16 ein Teilschnitt ähnlich Fig. 13, welcher die Teile im Augenblick der Klinkenfreigabestellung zeigt,
Fig. 17 ein Teilschnitt nach Linie 17-17 der Fig. 3,
Fig. 18 eine Ansicht des Schaltrades, zum Teil im Schnitt, um den Schaltklinkenantrieb zu zeigen,
Fig. 19 die Einzelteile des auseinandergenommenen Schaltrades.
Die vorliegende Erfindung zeigt neuartige Mittel um längliche Teile, deren jeder einen grossen und einen kleinen Durchmesser der Endquerschnitte aufweist. Diese Teile sind nebeneinander aufgestapelt, wobei die Enden mit den grossen und den kleinen Durchmessern beliebig liegen können und jeweils je einer für sich gefördert wird. Diese zugeführten Teile werden getrennt nach den Enddurchmessern gestapelt, und diese Stapel mit den so ausgerichteten Teilen werden einem Behälter zugeführt, in welchen sie alle in der bestimmten, benötigten Richtung abgelegt werden.
Dies ist von besonderer Bedeutung für den Fall, dass es sich um leere Spulen handelt, welche einer Spulenaufsteckvorrichtung zugeführt werden sollen, welche die leeren Spulen auf die Spindeln, deren Spulen vorher abgezogen worden sind, aufstecken soll. Die hierfür besonders in Frage kommenden Einrichtungen sollen nachstehend im besonderen beschrieben werden.
Wie sich aus den Zeichnungen ergibt, ist die Erfindung an Hand einer Vorrichtung zum Auswechseln voller Spulen gegen leere Spulen bei Spinnmaschinen beschrieben. Diese Vorrichtung umfasst einen Wagen 10, welcher auf Laufschienen 11, 12 zu beiden Seiten des Maschinengestells 13 angeordnet sind, welches seinerseits die in seiner Längsrichtung angeordneten Spindeln 14 trägt. Auf dem Wagen ist neben der Abzugsvorrichtung 15 für die vollen Spulen eine Vorrichtung 16 zum Aufstecken der leeren Spulen angeordnet.
Beide Vorrichtungen vermögen volle Spulen oder Garnwickel 17 von den Spindeln abzuziehen und, während der Wagen sich längs der Maschine entlang bewegt, leere Spulen auf die Spindeln aufzustecken. Wie die Zeichnung erkennen lässt, handelt es sich in vorliegendem Fall um gleichartige, konisch endende Kettenspulen mit einem unteren Ende 18a von stärkerem Durchmesser und einem oberen Ende 18b von geringerem Durchmesser. Die Spulen haben die übliche Mitnehmerverbindung mit den Spindeln.
Der Wagen besteht aus einem kräftigen Untergestell 20, welches vier am Fussboden anliegende Laufrollen 21 trägt, was ein Bewegen des Wagens auf dem Fussboden 22 ermöglicht, so dass er in die richtige Lage zur Spinnmaschine gefahren werden kann. Mit dem Untergestell 20 ist ein Hauptgestell 23 durch eine Hubvorrichtung 2 verbunden, so dass der Wagen in die richtige Höhenlage eingestellt werden kann, in welcher am oberen Teil des Gestells angeordnete Führungsrollen 25 zur Auflage auf eine Laufschiene 11 kommen können, welche am Spinnmaschinengestell vorgesehen ist, und eine Längsverschiebung des Wagens ermöglichen. Stützrollen 26 am Wagen legen sich hierbei gegen die Seiten einer weiteren Laufschiene 12 an, um den Wagen bei seiner Bewegung entlang der Spinnmaschine seitwärts abzustützen.
Die Spulenabziehvorrichtung 15 wird von mehrelen Abzieheinrichtungen 27 bekannter Bauart gebildet.
Die in vorliegendem Falle zur Anwendung gelangende Bauart ist in der US-Patentschrift 3 070 949 beschrieben. Sie vermag die vollen Spulen von den Spindeln abzuziehen, während der Wagen sich an der Spinnmaschine entlang bewegt.
Die Spulenaufsteckvorrichtung 16 der Vorrichtung nach der Erfindung ist in dem obenerwähnten Patent beschrieben. An ihr ist eine Welle 28 (Fig. 3) vorgesehen, welche die mit den Spulen in Eingriff kommenden Spulenhaltemittel 29 trägt. Diese Welle wird durch den Eingriff des Schaltrades 30 mit den Spindeln 14 der
Spinnmaschine in absatzweise Drehung versetzt, wobei jeweils eine leere Spule aus einem geneigten Spulenvorratsbehälter 31 auf die Spindel überführt wird. Wie sich aus Fig. 3 ergibt, werden die Welle 28 und der
Spulenvorratsbehälter von einer Platte 32 getragen, welche aus einer rückwärtigen Lage in eine vorgeschobene Stellung mittels der Triebverbindung 33 bewegt wird, wie in dem vorerwähnten Patent beschrieben ist.
Auf dem Wagen ist ferner eine neuartige Spulenfördervorrichtung angeordnet, mittels der eine Mehrzahl von leeren Spulen zu dem Spulenvorratsbehälter
31 an der Spulenaufsteckvorrichtung gefördert wird, so dass der Spulenvorratsbehälter während der Tätigkeit der Spulenabzieh- und der Spulenaufsteckvorrichtung mit leeren Spulen versehen wird. Erfindungsgemäss besteht diese Spulenfördervorrichtung aus einem Speisebehälter 40 (Fig. 1), welcher auf dem Wagen auf der Rückseite der Spulenaufsteckvorrichtung angebracht ist. Die Breite dieses Speisebehälters ist um ein Geringes grösser als die Länge der zur Verwendung gelangenden Spulen. In ihm liegen die konischen Spulen waagerecht nebeneinander in beliebiger Lage der Spulenenden. Trotzdem ist es hierbei nicht erforderlich, die Spulen in eine richtige Lage zu drehen.
Wie Fig. 5 erkennen lässt, ist der Boden des Speisebehälters geneigt und mündet durch eine Öffnung in der Seitenwand nahe dem Boden in eine nach abwärts gekrümmte Rinne 42 von viereckigem Querschnitt, welche die Spulen so eng umgibt, dass ihre Lage während des Durchganges zu der anschliessenden Fördervorrichtung überwacht wird. Zur Vorwärtsbewegung der Spulen in dieser Rinne dient ein Paar von Treibmitteln in Form von Förderrädern 43, 44. Jedes dieser Förderröder ist mit mehreren Schaufelarmen 43a, 44a versehen, welche durch Öffnungen 43b, 44b im Boden des Speisebehälters hindurch mit den Spulen in Eingriff kommen. Diese Förderräder drehen sich im Sinne der Pfeile und bewegen die unterste Lage der Spulen auf die Rinne 42 zu.
Zusätzlich zu dieser Bewegung der Spulen entlang an dem Behälterboden wird durch die Schaufel arme den Spulen eine Schüttelbewegung erteilt, um eine gleichförmige Gleitbewegung herbeizuführen. Die Einwirkung der Schaufelarme kann bei dem Förderrad 44 in Fig. 5 erkannt werden.
Um ein Festklemmen vor der Öffnung der Rinne zu verhindern, ist ein weiteres Schaufelrad 45 vorgesehen, dessen Schaufeln durch eine Öffnung 45b in der Behälterwand hindurchgreifen und auf die Spulen der oberen Lagen vor ihrem Eintritt in die Rinne einwirken. Dieses Schaufelrad ist so angeordnet, dass es mit den Förderrädern 43, 44 nicht phasengleich arbeitet und läuft in umgekehrter Richtung zur Bewegung der Spulen in der Rinne um, wodurch eine weitere Einwirkung auf die gestapelten Spulen erzielt wird. Dieses Schaufelrad bewirkt bei den Spulen, welche sich in der zweiten Lage auf die Rinne zu bewegen wollen, in entgegengesetzter Richtung, wodurch ein Blockieren von Spulen unmittelbar vor der Rinne vermieden wird.
Auf ihrem Wege durch die Rinne werden die Spulen durch die Wandteile der Rinne 42a nach unten zu der Fördervorrichtung 50 umgeleitet, welche die Spulen vereinzelt aus dem Vorratsbehälter weiterfördert.
Diese Fördervorrichtung 50 besteht aus einem Schaufelrad 51 mit einer Mehrzahl von Taschen 52, deren jede eine Spule aufnehmen kann, um sie um ca. 180 unter Führung der Spulenenden ineinander entgegengesetzt gerichteten Führungskanälen 53 vorwärts zu be wegen, deren Wandung 54 konzentrisch zur Drehachse des genannten Schaufelrades liegt. Während der Weiterbewegung der Spulen durch das Schaufelrad werden die Spulen durch eine Auswählvorrichtung entsprechend den Durchmessern ihrer Enden ausgewählt und lotrecht angeordneten Führungskanälen 55 zugeführt.
Bei der in den Fig. 6, 6a, 6b veranschaulichten Ausführungsform der Auswählvorrichtung sind im unteren Teil 56 der U-förmigen Führungskanäle 53 schräg stehende Führungsflächen 57 vorgesehen, welche auf die stärkeren Spulenenden einwirken und die Spulen in Richtung auf das andere Ende verschieben, so dass die Spule mit ihrem dünneren Ende aus der Mittellage gegenüber den beiden Führungskanälen verschoben wird. Wie aus Fig. 6 zu ersehen ist, begrenzen die gegenüberliegenden Schenkel der Führungen einen mittleren Kanal 59, welcher dem dünneren Spulenende bei seiner Längsbewegung als Führung dient.
Nachdem die Spulen entsprechend ihren Enddurchmessern ausgewählt und gelagert sind gelangen sie in lotrecht liegende Führungskanäle 55, welche eine mittlere, die dünneren Spulenenden aufnehmende Vertiefung 60 aufweisen, die einerseits mit dem Kanal 59 und andererseits mit ihren Begrenzungsflächen 61 mit den Flächen 57 fluchten, so dass sie die dünneren Enden der längsverschobenen ausgewählten Spulen aufnehmen können. Aus Fig. 8 ist zu ersehen, dass der Abstand zwischen der Fläche 60a an dem einen lotrechten Führungskanal und der Oberfläche 61 an dem anderen lotrechten Führungskanal der Länge der Spulenhülse entspricht und diese in ihrer in der Längsrichtung verschobenen Lage hält.
Die auf diese Weise ausgesonderten Spulen werden in den lotrecht verlaufenden Führungskanälen durch ein Paar abwechselnd wirksamer Fördervorrichtungen 62, 63 weiterbewegt, wie sie in dem erstgenannten Patent beschrieben sind.
Ihr Antrieb erfolgt durch oben und unten auf sie einwirkende Exzenter 64, 64a und bewegen die ausgewählten und in ihrer Achsrichtung längsverschobenen Spulen absatzweise längs der lotrechten Führungskanäle weiter bis zu einer an deren oberen Ende liegenden Ausrichtvorrichtung 65, welche dazu dient, die ausgewählten Spulen entsprechend ihrer Verstellung auszurichten und mit dem dünnen Ende nach vorn dem Behälter 31 zuzuführen.
In der Ausrichtvorrichtung ist eine waagerecht liegende zweiteilige Welle 66, 66a, welche die Ausrichtmittel 68 trägt, in Führungshülsen 67 drehbar gelagert.
Wie aus Fig. 12 zu ersehen ist, ist der Körper 69 dieser Ausrichtvorrichtung auf den Enden der Wellenstücke mittels Stellschrauben 70, 71 festgelegt. Aus Fig. 4 geht hervor, dass sich dieser Körper mit seiner Achse parallel zu der Achse der Spulen in den lotrechten Führungen dreht.
Der Körper der Ausrichtvorrichtung ist mit einem oder mehreren Ausrichtköpfen ausgestattet. In der auf den Zeichnungen dargestellten Ausführungsform enthält die Ausrichtvorrichtung ein Paar solcher Ausrichtköpfe 75 auf entgegengesetzten Seiten des Körpers 69, welche sich um eine Achse drehen können, die senkrecht zur Achse der Wellenstücke 66, 66a liegt. Die Ausrichtköpfe liegen einander diametral gegenüber und, da sie symmetrisch ausgebildet sind, soll nur der eine von ihnen genauer beschrieben werden. Wie Fig. 11 erkennen lässt, besteht jeder Kopf aus einer ebenen Platte 76, welche eine Hohlwelle 77 trägt, die bei einer Bohrung 79 in dem Körper 69 gelagert ist und senkrecht zur Welle 66 steht. Die Ausrichtköpfe sind an dem Körper 69 in ihrer Stellung durch den Bolzen 80 gesichert, welcher durch die Hohlwelle 77 hindurchgeht.
Mit der Platte 76 ist eine Scheibe 81 fest verbunden, welche von ihr abstehende, auf die Spulen einwirkende Finger 82 und mit diesen zusammenwirkende federbelastete Klinken 73 trägt, durch welche eine Spule lösbar an dem Kopf gehalten werden kann.
Die Welle 66 liegt, wie Fig. 4 zeigt, in der Ebene der oder in einer zu ihr parallelen Ebene zu den lotrechten Führungen, welche die ausgewählten Spulen führen, so dass der Finger 82 von selbst mit der jeweils obersten Spule in der lotrechten Führung in Eingriff kommen kann, worauf die Klinke 83 die Spule auf dem Finger festklemmt, so dass sie an der Bewegung teilnimmt. Für gewöhnlich ist der Ausrichtkopf in einer Stellung gehalten, in welcher der Finger 82 und die Klinke 83 eine Spule in der lotrechten Führung unter der Mitwirkung einer Feder 84 erfassen können, welche zwischen dem Ausrichtkopf und dem Körper der Ausrichtvorrichtung liegt.
Sobald die Ausrichtvorrichtung durch die Wellen 66, 66a in Drehungen versetzt wird, wird die Spule mittels der Ausrichtvorrichtung in einer Kreisbahn bewegt werden, und die ausgesonderte Spule wird mit dem dünneren Ende gegen einen von zwei Anschlägen zur Anlage kommen, wie aus Fig. 14 zu ersehen ist. Hierdurch wird die Bewegung der Spulen spitze durch die Ausrichtvorrichtung verzögert und eine Teildrehung des Ausrichtkopfes um seine Achse gegen die Wirkung der Feder 84 herbeigeführt.
Bei dieser Drehung des Ausrichtkopfes gelangen von der Ausrichtvorrichtung getragene Bolzen 86 in Eingriff mit entsprechenden Bolzen eines Übertragungsrades (Bockrades) 87 auf den Führungshülsen zu beiden Seiten des Ausrichtkopfes (Fig. 14), wodurch das Übertragungsrad 87 den Ausrichtkopf mit der Spulenhülse in Bezug auf die Ausrichtvorrichtung um nahezu 90 verdreht, so dass das Fussende der Spule in der Bewegungsrichtung der Spule nach vorn zu liegen kommt, wie Fig. 13 erkennen lässt.
Während der Drehbewegung des Ausrichtkopfes wird die Feder 84 gespannt und sobald die Spule die Schwenkbewegung um 90C beendet hat, wird die Lage des Ausrichtkopfes entgegen der rückdrehenden Wirkung der Feder 84 durch eine federbelastete Klinke 88 (Fig. 11, 15) am Ausrichtkopf gesperrt, welche gegen eine Schulter 89 an der Ausrichtvorrichtung zur Anlage kommt.
Bei der Drehung der Ausrichtvorrichtung mit ihren Wellen bewegt sie die Spule in einem Kreisbogen, wie in gestrichelten Linien in Fig. 13 angedeutet ist, so weit, dass das Fussende der Spule gegen eine Abdrückleiste 89a am oberen Ende des Aufnahmebehälters 31 zur Anlage kommt, wodurch die Spule aus der Halterung durch den Finger 82 und die Klinke 83 herausgedrückt wird, während gleichzeitig eine Gabel 90, welche eine Feder 91 trägt und an der Ausrichtvorrichtung durch Schrauben 92 gehalten wird, und aus diesem hervorsteht (Fig. 11-14) gegen das entgegengesetzte Ende der Spule zur Einwirkung kommt und dieses während der Drehbewegung der Ausrichtvorrichtung in eine lotrechte Lage überführt, in welcher die Hülse in den Aufnahmebehälter fallen kann.
Nach Ablösung der Spule von der Ausrichtvorrichtung läuft bei Weiterdrehung des Ausrichtkopfes ein Ansatz 88a an der Klinke 88 auf eine feststehende Hubkurve 93 auf (Fig. 16), wodurch die Klinke ausser Eingriff mit der Schulter kommt, worauf der Ausricht kopf unter der Wirkung der Feder 84 in seine Ruhelage zurückgedreht wird, um eine neue Spule aus den Zuführungskanälen zu entnehmen und durch den oben beschriebenen Weg weiterzuführen.
Ein besonderes Merkmal der Spulenauswechselvorrichtung nach der vorliegenden Erfindung besteht in dem neuartigen Antrieb auf dem Wagen, welcher zum Antrieb der drehenden Teile in dem Spulenbehälter, durch welche die Spulenhülsen in Richtung auf die Ausgangsöffnung bewegt werden, die Mittel um ein Verklemmen der Spulen zu verhindern, die Führungsvorrichtung, welche die Spulen vereinzelt aus dem Spulenbehälter herausfördert, die Fördervorrichtungen, welche die Spulen in den lotrechten Führungskanälen weiterbefördern sowie die Welle, welche die Wellen für die Ausrichtvorrichtung antreiben, trägt.
Anstatt den Antrieb von einem der auf den Laufschienen aufliegenden Räder oder von dem Schaltrad für die Spulenaufsetzvorrichtung abzuleiten, wird gemäss der Erfindung vorgesehen, diese Teile durch einen Elektromotor 100 anzutreiben, welcher von dem Wagen getragen wird und durch bekannte Mittel, z. B. eine Stromzuführungsleitung und nicht dargestellte Stromabnehmer, mit Strom versorgt wird.
Fig. 5 und 6 lassen erkennen, dass der Motor 100 über eine Kette 102 eine Welle 101 antreibt. Diese Welle 101 treibt über Zahnräder 103 ein Kettenrad 104 und dieses mittels Kette 105 die Förderräder (Schaufelräder) 43, 44 sowie das Schaufelrad 45 (Fig. 5) an, so dass bei Inbetriebsetzung des Motors diese Räder auf die Spulen zur Einwirkung gelangen, sie schütteln und nach dem Ausgang des Spulenbehälters weiterbewegen, bis sie zum Behälterausgang und von dort unter Kontrolle der Spulenfördervorrichtungen gelangen. Eine Kupplung 106 verbindet die Welle 101 mit einer Welle 107, die ein Kettenrad 108 trägt, welches über eine Kette 108a das Kettenrad 108b auf Welle 107 antreibt, deren Kettenrad 108c mittels Kette 108d die Laufräder 25 zur Bewegung des Wagens längs der Spinnmaschine treibt.
In gleicher Weise treibt Welle 107a über Kettenrad 109, Kete 109a und Kettenrad 109b auf der antreibenden Welle 110 eines geeigneten Krafteinschalters 111 (Servomotor). Die abtreibende Welle 112 dieses Krafteinschalters überträgt die Kraft durch Kette 113 auf den Antrieb der Fördervorrichtung 50 und Welle 114, welche über Zahnräder 115, 116 und Welle 117 die Unrundscheiben 64 und 64a antreibt, welche die Fördervorrichtungen 62, 63 bewegen. Welle 66 wird mittels einer Kette 130 von der Welle angetrieben, welche die Unrundscheibe 64a (Fig. 1 und 3) in Drehung versetzt. Die Arbeit der abtreibenden Welle des Krafteinschalters wird von der antreibenden Welle 118 überwacht, welche ihrerseits über einen Kettentrieb 119 von der Welle 120 ihren Antrieb erhält.
Welle 120 trägt ein Kettenrad 121, welches mittels Kette 122 von der Welle 123 (Fig. 3) und von dem Schaltrad 30 der Spulenaufsteckvorrichtung in Abhängigkeit von dem Eingriff des Schaltrades in die Spindeln während der Längsbewegung des Wagens entlang der Spiindelreihe der Spinnmaschine über geeignete Zwischentriebe angetrieben wird. Bei einer solchen Anordnung reicht der leichte Druck des Schaltrades gegen die Spindeln aus, um die Welle 28 der Spulenaufsetzvorrichtung und über den Kettentrieb die Überwachungsvorrichtung für die Welle des Krafteinschalters zu drehen.
Dies hat zur Folge, dass die geringe Kraft, welche dem Krafteinschalter zugeführt wird, ausreicht, um die Spulen aus dem Spulenbehälter der Ausrichtstation zuzuführen, und sie dem Aufnahmebehälter in taktmässiger Übereinstimmung mit der Bewegung des Wagens entlang der Spinnmaschine und seiner Einstellung gegenüber den Spindeln zuzuführen, während sich die Spulenaufsteckvorrichtung hinter den Spindeln entlangbewegt. Daraus ergibt sich, dass, da die Kraft zur Betätigung der Fördervorrichtung sowie den Vorschub und den Antrieb der Ausrichtmittel durch den Motor unter Verwendung eines Krafteinschalters, welcher auf die geringe Kraft anspricht, welche der antreibenden Welle des Krafteinschalters durch das Schaltrad 30 übermittelt wird, eine Gefahr der Beschädigung der Spindeln bei dem Eingriff das Schaltrades zwischen sie wesentlich verringert wird.
Vorsichtshalber kann ausserdem das Schaltrad 30 mit seiner Welle 28 durch eine Sicherheitskupplung 130 (Fig. 18, 19) verbunden werden. Diese besteht darin, dass das Schaltrad auf einer Nabe drehbar gelagert, und wie Fig. 18 erkennen lässt, mit einer Umfangsverzahnung 132 versehen ist. Ein unter Federwirkung stehender Bolzen 133, welcher mit der Verzahnung zusammenarbeitet, ist in der Nabe geführt, um die Triebverbindung mit dem Schaltrad herzustellen, welches durch eine Scheibe 132, wie Fig. 19 zeigt, mit der Nabe fest verbunden ist.
Der Bolzen 133 ist mit zwei Abschrägungen 133a, 133b versehen, welche in die Verzahnung eingreifen können, die mit entsprechenden Abschrägungen versehen sind. Wie Fig. 18 zeigt, kann das Schaltrad somit die Welle 28 antreiben, wobei die Grösse der übertragenden Kraft in der einen Drehrichtung durch den Eingriff des Schaltrades mit den Spindeln so begrenzt ist, dass bei einer Überbelastung eine Entkupplung eintreten kann. Während der Wagen sich in der entgegengesetzten Richtung bewegt, wird infolge des langsamen Abstieges der Abschrägungen der Verzahnungsflanken und des Bolzens die Kupplung eine Drehung des Schaltrades gegenüber der Nabe zulassen, so dass der Wagen sich in entgegengesetzter Richtung ohne Beschädigung der Spindeln bewegen kann.