Zusatzpatent zum Hauptpatent Nr. 432 693 Verfahren zur Herstellung neuer Küpenfarbstoffe Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung neuer Küpenfarbstoffe, welche minde stens eine an einen zwei Stickstoffatome in einem hete- rocyclischen Ring aufweisenden Kern oder an einen chlo@rfrenen Triazinrest gebundene Sulfatoalkylamino, gruppe und mindestens 4, vorzugsweise 5 kondensierte Ringe oder mindestens 2 Anthrachinonreste aufweisen.
Küpenfarbstoffe sind bekanntlich Farbstoffe, die durch Reduktion in eine sogenannte Leukoform oder Küpe übelgeführt werden, welche eine bessere Affinität für natürliche oder regenerierte Cellulosefasern aufweist als die nicht reduzierte, Form, und die sich durch Oxy dation wieder in das ursprüngliche chromophore System zurückführen lässt.
Als geeignete Küpenfarb- stoffe seien insbesondere diejenigen der Anthrachinon- reihe genannt, beispielsweise solche, die einen Anthra- chin:
onkern und noch kondensierte, vorzugsweise minde- stens zwei kondensierte carbocyclische oder heterocyc- lische Ringe enthalten oder aus mehreren Anthrachi- noneinheiten bestehen, sowie Küpenfarbstoffe der Per- ylentetracarbonsäurereihe. Selbstverständlich können die Farbstoffe noch die in Küpenfarbstoffen üblichen Substituenten, wie z. B.
Halogenatome, Alkoxygrup- pen, oder Arylaminogruppen enthalten, müssen aber mindestens eine an einen zwei Stickstoffatome in einem heterocyclischen Ring aufweisenden Kern oder an einen chlorfreien Triazinring gebundene Sulfatoal- kylaminogruppe aufweisen. Besonders wertvoll sind die Küpenfarbstoffe der erwähnten Art, die eine oder meh rere Sulfatoalkylaminogruppen mit geradkettigen oder verzweigten niederen Alkylenketten aufweisen.
Zu den neuen Farbstoffen gelangt man, wenn man einen Küpenfarbstoff (der mindestens 4 und vorzugs weise mindestens 5 kondensierte Ringe oder minde stens 2 Anthrachinonreiste undeine aneinen zwei Stick stoffatome in einem heterocyclischen Ring aufweisen den Kern oder an einen chlorfreien Triazinring gebun dene Hydroxyalkylaminogruppe aufweist, mit sulfatie- renden Mitteln behandelt.
Zur Herstellung der Ausgangsküpenfarbstofe, die eine Hydroxy-alkylaminogruppe der angegebenen Art aufweisen, kann man an eine polyhalogenierte hetero- cyclische Verbindung, die 2 bis 3 Stickstoffatome in einem Fünf oder Sechsring aufweist, z.
B. Cyanurchlo- rid, Cyanurbromid, Tri- und Tetrachlorpyrimidin, Tetrachlorpyridazin und dgl. einerseits mit einem eine acylierbare Aminogruppe aufweisenden Küpenfarbstoff der mindestens 4 und vorzugsweise mindestens 5 kon densierte Ringe oder mindestens 2 Anthrachinonreste aufweist, und andererseits mit primären oder sekundä ren Hydroxyalkylaminen kondensieren.
Bei Verwendung von Cyanurchlorid oder -bromid ist die Kondensation so durchzuführen, dass hydroxy- alkylaminogruppenhaltige Produkte erhalten werden, die im Triazinken kein Halogenatom mehr aufweisen.
Als acylierbare Aminogruppen enthaltende Küpen- farbstoffe mit mindestens 4 kondensierten Ringen bzw. mindestens 2 Anthrachnnonkernen kommen beispiels- weise das 4-Aminoanthrachinon-2,1(N)-acridon, das 5,Amino-1,9-isothiazolanthron, das 4- oder 5-Amino- antrapyrimidin, die Ammo,acedianthrone, das 4- oder 5-:
Amino--1',1-dianthrimidaarbazol, das 4- oder 5-Amino= 5' benzo@ylamino,-dlianthrimidcarbazol, das 4-Anzino-4'- benzoylamino-,dianthrimidcarbazol, 4,4'-Diamina-1,1'-di- anthrimidcarbazol, 4,5'-Diamino-1,1'-dianthrimidcarb- azol, 5,5'-Diamino-1,1'-,dianthrirnidcarbazol, 4-Amino- anthrapyridone, Aminodibenzanthron, Aminoisodibenz- anthron,
Aminoanthanthron, Aminobenzoanthron, Ami.- noflavanthron, Aminopyranthro@n, Aminod benzpyren- chinon swie die Verbindungen der Formeln
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in Betracht.
Als Hydroxyalkylamine kommen gemäss vorliegen dem Verfahren vorzugsweise solche, enthaltend 2 bis 8 Kohlenstoffatome, und zwar sowohl gradlinige als auch solche mit verzweigten Alkylresten in Betracht.
Als Beispiele seien die Hydroxyalkylamine der folgenden Formeln genannt:
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Bei der Kondensation wählt man zweckmässig die Molverhältnisse derart, dass auf eine oder zwei acylier- bare Aminogruppen des Ausgangsküpenfarbstoffes mindestens 1 Molekül der polyhalogenierten Verbin dung fällt und man ersetzt dann weitere Halogenatome irn entstandenen Kondensationsprodukt durch Umset- zen mit den erwähnten
Hydroxyalkylaminen. Im Falle von Triazinkondensationsprodukten sind alle Halogen atome durch Hydroxyalkylaminogruppen zu ersetzen.
Die Sulfatierung der Hydroxylgruppen in den so erhaltenen Kondensationsprodukten kann nach an sich üblichen Methoden, z. B. mittels konz. Schwefelsäure zweckmässig mit Monohydrat bei Raumtemperatur oder unter Erwärmung vorgenommen werden.
Die gemäss vorliegendem Verfahren erhaltenen Farbstoffe sind neu. Sie eignen sich zum Färben der verschiedensten Materialien, insbesondere aber zum Färben oder Bedrucken von Textilmaterialien aus natürlicher oder regenerierter Cellulose nach den übli chen Küpenfärbe- und Druckverfahren. Die damit er haltenen Färbungen und Drucke zeichnen sich durch ausgezeichnete Licht- und Nassechtheiten aus.
Die mit den erfindungsgemässen Farbstoffen erhal tenen Färbungen sind auch trockenreinigungsecht und migrationsecht. Die gefärbten Gewebe können daher mit Kunstharzen, beispielsweise mit Polyvinylchlorid, beschichtet werden, ohne dass der Farbstoff in den Kunststoff hineinmigriert, was besonders bei der Her stellung von Kunstledern wichtig ist.
Die erfindungsgemäss hergestellten Farbstoffe lassen sich in der Regel sehr leicht oft schon bei Raumtempe ratur und gegebenenfalls mit milden Reduktionsmitteln verküpen und weisen ein sehr gutes Egalisier- und Durchfärbevermögen auf. Dank der leichten Verküp- barkeit dieser Farbstoffe kann auf die Herstellung von feindispersen Pulvern oder Teigen verzichtet werden.
In den nachfolgenden Beispielen bedeuten die Teile, sofern nichts anderes angegeben wird, Gewichts teile, die Prozente Gewichtsprozente, und die Tempe raturen sind in Celsiusgraden angegeben. Zwischen einem Gewichts- und einem Volumteil besteht das glei che Verhältnis wie zwischen Gramm und Milliliter.
<I>Beispiel 1</I> 20 Teile Aminodibenzanthron (Stickstoff-Gehalt = 3,67 %) werden in 300 Teilen trockenem Nitrobenzol unter Rühren suspendiert und auf 160 bis 170 er wärmt. Hierauf gibt man die Lösung von 13 Teilen Cyanurchlorid in 80 Teilen Nitrobenzol hinzu, versetzt mit 0,5 Teilen wasserfreiem Pyridin und rührt während 12 Stunden bei 170 weiter.
Nach dem Abkühlen auf 30 wird das Cyanurierungsprodukt durch Filtration isoliert und mit Nitrobenzol gewaschen. Das Nutschgut wird nun in kleinen Anteilen bei 150 bis 160 in 100 Teile Monoäthanolamin eingetragen und 4 Stunden bei 150' weitergerührt. Nach Erkalten wird auf Wasser ausgetragen und das Umsetzungsprodukt durch Filtra tion isoliert, mit Wasser und mit Aceton gründlich gewaschen und im Vakuum bei 70 bis 80 getrocknet.
Das getrocknete Kondensationsprodukt wird nun in kleinen Anteilen in 300 Teile 100 %iger Schwefelsäure eingetragen und 4 Stunden bei Raumtemperatur ge rührt. Hierauf wird auf Eiswasser ausgetragen, der Farbstoff filtriert und mit Wasser so lange gewaschen, bis die Waschwässer neutral ablaufen, und im Vakuum bei Q0 getrocknet.
Der neue Farbstoff der Formel
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ist sehr leicht verküpbar und färbt Baumwolle und regenerierte Cellulose aus der alkalischen Hydrosulfit- küpe in blaugrauen bis blauschwarzen Tönen von sehr guten Nassechtheiten und vorzüglicher Lichtechtheit.
Zu einem Farbstoff mit ähnlichen Eigenschaften gelangt man, wenn bei der Veresterung an Stelle der angegebenen Menge 100 o/oiger Schwefelsäure die glei che Menge Chlorsulfonsäure bei 0 bis 4 oder die glei che Menge o-Dichlorbenzol, enthaltend 27 Teile Pyri- din und 48 Teile Chlorsulfonsäure, bei mehrstündigem Erwärmen auf 60 verwendet werden.
<I>Beispiel 2</I> 25 Teile des Kondensationsproduktes aus 20 Tei- len Aminodibenzanthron (Stickstoff-Gehalt = 3,48 %) und 13 Teilen Cyanurchlorid werden in kleinen Antei len bei 160 bis 170 in 200 Teile Diäthanolamin ein getragen und 3 Stunden bei dieser Temperatur gerührt. Nach Erkalten wird auf Wasser aufgetragen und das Umsetzungsprodukt durch Filtration isoliert, mit Was ser und Aceton gründlich gewaschen und im Vakuum bei 90 getrocknet.
Das trockene Kondensationsprodukt wird hierauf allmählich in 300 Teile Schwefelsäuremonohydrat ein getragen und 3 Stunden bei Raumtemperatur gerührt. Hierauf wird auf Eiswasser ausgetragen, der Farbstoff durch Filtration isoliert, neutral gewaschen und im Vakuum bei 80 getrocknet.
Der Farbstoff der vermutlichen Formel
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ist sehr leicht verküpbar und färbt Baumwolle und regenerierte Cellulose aus violetter Hydrosulfitküpe in blaugrauen bis blauschwarzen Tönen von sehr guten Nassechtheiten.
<I>Beispiel 3</I> 9 Teile Aminodibenzanthron (Stickstoff-Gehalt = 3,21 %) werden in 200 Teilen trockenem Nitrobenzol unter Rühren suspendiert und auf 160 bis 170 er wärmt. Hierauf gibt man die Lösung von 6 Teilen 2,4,5,6-Tetrachlorpyrimidin in 50 Teilen Nitrobenzol gelöst hinzu, versetzt weiterhin mit 0,5 Teilen Pyridin und rührt während 20 Stunden bei 130 weiter.
Nach dem Abkühlen auf Raumtemperatur wird das Kondenr- sationSpTodukt durch Filtration isoliert und mit Nitro- benzol, dann mit Aceton gewaschen. Dieses Nutschgut wird nun unter Rühren in kleinen Anteilen bei 150 bis 160 in 100 Teile Monoäthanolamin eingetragen und 2 Stunden am Rückfluss gekocht.
Nach dem Erkalten wird auf Wasser ausgetragen und das Umsetzungspro dukt durch Filtration isoliert mit Wasser, dann mit Aceton gewaschen und im Vakuum bei 70 getrocknet.
Das getrocknete Produkt wird hierauf in kleinen Anteilen in 170 Teile Schwefelsäuremonohydrat einge tragen und 2 Stunden bei Raumtemperatur verestert. Der Ansatz wird nun auf Eiswasser ausgetragen, der Farbstoff durch Filtration isoliert, mit Wasser neutral gewaschen und im Vakuum bei 80 gekocht.
Der neue Farbstoff der mutmasslichen Formel
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ist sehr leicht verküpbar und färbt Baumwolle und regenerierte Cellulose aus der alkalischen Hydrosulfit- küpe in grauen Tönen von sehr guten Echtheiten.
Farbstoffe mit ähnlichen Eigenschaften erhält man, wenn in diesem Beispiel anstelle des 2,4,5,6-Tetra- chlorpyrimidins die äquivalente Menge 2,4,6-Trichlor- pyrimidin oder die entsprechende Menge 2,4,6-Tri- brompyrimidin eingesetzt wird.
<I>Beispiel 4</I> 5 Teile Aminoacedianthron, 4 Teile Cyanurchlorid und 100 Teile trockenes Nitrobenzol werden 8 Stun- den bei 170 bis 180 verrührt. Nach dem Abkühlen auf Raumtemperatur wird das Cyanurierungsprodukt durch Filtration isoliert, mit Nitrobenzol und Aceton gewaschen und dann in kleinen Anteilen in 50 Teile 4-Aminobutanol eingetragen. Man erwärmt die Suspension mehrere Stunden auf 110 bis 120 , lässt hierauf erkalten und isoliert das Umsetzungsprodukt durch Filtration. Das Filtergut wird mit Aceton gewa schen und durch Umlösen aus der 20-fachen Menge Schwefelsäure ä<B>1000i0</B> bei Raumtemperatur verestert.
Das Gemisch trägt man nun auf Eiswasser aus und iso liert den Farbstoff der Formel
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durch Filtration. Das Nutschgut wird mit Wasser ver- pastet und mit Natriumhydroxydlösung auf PH 8,5 ge stellt und im Vakuum bei 60 bis 70 zur Trockne ein gedampft.
Baumwolle und regenerierte Cellulose werden aus der Hydrosulfitküpe in braunen, sehr echten Tönen gefärbt.
Verwendet man in diesem Beispiel anstelle des 4-Amincbutanolsdie gleiche Menge N-Methyläthanol- amin oder 3-Aminopropanal, so erhält man Farbstoffe mit ähnlichen färberischen Eigenschaften.
<I>Beispiel 5</I> 7,6 Teile 2-(3'-Carboxyphenylamino)-4,5,6-tri- chlorpyrimidin werden in 100 Teilen trockenem Nitro- benzol mit 4 Teilen Thionylchlorid durch 2-stündiges Erwärmen auf 95 bis 97 unter gutem Rühren in das entsprechende Carbonsäurechlorid übergeführt. Nach Zugabe von 8,4 Teilen Aminoacedianthron und 0,1 Teilen Pyridin kondensiert man unter gutem Rühren 3 Stunden bei 140 bis 150 .
Die braune Suspension wird nach dem Erkalten abfiltriert, mit Nitrobenzol, dann mit Alkohol gewaschen und hierauf in kleinen Anteilen in 150 Teile Dioxan und 50 Teile N-Methyläthanol- amin eingetragen. Man erwärmt 3 Stunden auf 100 bis 105\, lässt dann erkalten und isoliert das Umsetzungs produkt durch Filtration.
Das Filtergut wird mit Dio- xan, dann Aceton gewaschen und durch Umlösen aus der ? 5fachen Menge Schwefelsäure ä 100 Klo bei 6 bis 8 verestert. Idas Schwefelsäuregemisch trägt man auf Eiswasser aus und isoliert den Farbstoff durch Filtra tion. Das Nutschgut wird mit wenig Wasser verpastet, mit Natriumhydroxydlösung auf pH8 gestellt und im Vakuum bei 60 getrocknet.
Der Farbstoff der Formel
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färbt Baumwolle und regenerierte Cellulose aus der alkalischen Hydrosulfitküpe in echten braunen Tönen.
Das in diesem Beispiel verwendete 2-(3'-Carboxy- phenylamino)-4,5,6-trichlorpyrimidin kann beispiels weise durch vierstündiges Erwärmen auf 70 bis 75 einer 50 o/oigen wässrig-alkoholischen Lösung von molekularen Mengen des Natriumsalzes der 3-Amino- ben7oesäure und des 2,4,5,6-Tetrachlorpyrimidins in farblosen Nadeln vom Schmelzpunkt 203 bis 205 er halten werden.
Verwendet man in diesem Beispiel anstelle des 2-(3 -Carboxyphenylamino)-4,5,6-trichlorpyrimidins eine äquivalente Menge des 2-(4'-Carboxyphenylami- no)-4,6-dichlor-1,3,5-triazins oder des 2 (4'-Carboxy- phenylamino)-4-amino-6-chlor-1,3,5-triazins, so erhält man Farbstoffe mit ähnlichen Eigenschaften.
<I>Beispiel 6</I> 6,2 Teile 2-(4'-Carboxyphenylamino)-4,6-dichlor- pyrimidin werden in 100 Teilen trockenem Nitrobenzol mit 4 Teilen Thionylchlorid durch Rühren und Erwär- men auf 90 bis 100 in das Carbonsäurechlorid über geführt. Nach Zugabe von 0,1 Teilen Pyridin trägt man 6,8 Teile 4-Aminoanthrachinon 2,1(N)-acridon ein und kondensiert 2 Stunden bei 120 bis 125 und dann noch eine weitere Stunde bei 145 bis 150 .
Nach dem Erkalten wird das Acylierungsprodukt durch Fil tration isoliert, mit Alkohol gewaschen und hierauf in kleinen Anteilen in 100 Teile Monoäthanolamin einge- rührt. Man erwärmt 3 Stunden auf 110 und trägt dann nach dem Erkalten auf Eiswasser aus. Das Um setzungsprodukt wird abfiltriert, mit Wasser, dann Aceton gewaschen und getrocknet.
Zur Veresterung wird das trockene Pulver in 100 Teile Schwefelsäure ä 100 % eingetragen, 2 Stunden bei 4 bis 8 verrührt, hierauf auf Eiswasser ausgetragen und der Farbstoff durch Filtration isoliert. Das Nutschgut wird mit wenig Wasser verpastet und mit Natriumhydroxydlösung auf pA8 gestellt und im Vakuum bei 60 zur Trockne einge dampft.
Der Farbstoff der Formel
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färbt Baumwolle und regenerierte Cellulose aus der alkalischen Hydrosulfitküpe in grünstichig blauen Tönen von guten Echtheiten.
Das in diesem Beispiel verwendete 2-(4'-Carboxy- phenylamino)-4,6-dichlorpyrimidin kann durch mehr stündiges Erwärmen auf 70 bis 75 einer 50 o/oigen wässrig-alkoholischen Lösung von molekularen Men gen des Natriumsalzes der 4-Aminobenzosäure und des 2,4,h-Trichlorpyrimidins in kristalliner Form erhalten werden.
Verwendet man in diesem Beispiel anstelle des 2-(4.'-Carboxyphenylamino)-4,6 dichlorpyrimidins die äquivalente Menge des 2-(4'-Carboxyphenylamino)- 4-methyl-6-chlorpyrimidins, welches durch Erwärmen einer 50 o/oigen wässrig-alkoholischen Lösung von 4-Aminobenzoesäure und 2,6-Dichlor-4-methylpyrimi- din erhalten werden kann, so erhält man einen Farb stoff mit ähnlichen Eigenschaften.
<I>Beispiel 7</I> 6,85 Teile 2-(3'-Carboxyphenylamino)-4,6-d'ichlor- 1,3,5-triazin werden mit 5 Teilen Thionylchlorid in 150 Teilen trockenem Nitrobenzol und 0,2 Teilen Pyridin durch Rühren und Erwärmen auf 90 bis 95 innert 2 bis 3 Stunden in das entsprechende Carbon- säurechlorid übergeführt.
Das überschüssige Thionyl- chlorid wird im Vakuum abdestilliert, dann 4,6 Teile 5,5'-Diamino-1,1'-dianthrimidcarbazol zugegeben und kondensiert 4 Stunden bei 140 bis 145 und anschlies- send noch 6 Stunden bei 170 bis 180 . Nach dem Er- kalten wird das Acylierungsprodukt durch Filtration isoliert, mit Nitrobenzol, dann Aceton gewaschen und hierauf in kleinen Anteilen in 150 Teile 2-Aminoätha- nol eingetragen.
Die braune Suspension wird 4 Stun den bei 105 verrührt Nach dem Erkalten wird auf Eiswasser ausgetragen und das Umsetzungsprodukt durch Filtration isoliert, neutral gewaschen und ge trocknet. Zur Veresterung wird das trockene Pulver in 100 Teile Schwefelsäure ä 10011/o eingetragen, 4 Stun den bei 5 bis 9 verrührt und dann wie üblich aufgear beitet.
Der Farbstoff der Formel
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ist leicht verküpbar und färbt Baumwolle und regene rierte Cellulose in gelbbraunen sehr echten Tönen.
<I>Beispiel 8</I> 6,9 Teile 4,5'-Diamino 1,1'-dianthrimidcarbazol werden in 250 Teilen Nitrobenzol mit 12,5 Teilen Cyanurchlorid unter Zusatz von 1,0 Teilen Pyridin 16 Stunden unter Rühren auf 160 bis 170 erwärmt. Nach dem Erkalten wird die rotbraune Suspension filtriert, mit Nitrobenzol gewaschen. Das nitrobenzolfeuchte Nutschgut wird hierauf in 200 Teile Dioxan aufge schlämmt und unter Rühren mit 25 Teilen 2-Amino- 2-methyl-1,3-propandiol auf 100 erwärmt.
Man hält 6 Stunden am Rückfluss und. isoliert dann das Umset zungsprodukt durch Filtration. Das Filtergut wird mit Dioxan gewaschen und im Vakuum bei 80 getrocknet.
Zur Veresterung trägt man die pulverisierte Sub stanz in kleinen Anteilen in 150 Teile Oleum von 5 0/0 SOrGehalt ein, rührt 3 Stunden und trägt das Ge misch dann vorsichtig auf Eiswasser aus. Der neue Farbstoff der Formel
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kann durch Filtration isoliert werden und durch Neu tralisieren des Nutschgutes mit verdünnter Natrium hydroxydlösung in das Natriumsalz übergeführt wer den.
Der Farbstoff ist in der Küpe leicht löslich und färbt Baumwolle und regenerierte Cellulose in sehr echten braunen Tönen.
Verwendet man in diesem Beispiel anstelle des 2-Ari,iino-2-methyl-1,3 pTopandiol die gleiche Menge 2-Aminobutanol oder 2-Amino-2-methyl-l-propanol oder Tris-(hydroxmethyl)-aminomethan, so erhält man Farbstoffe mit ähnlichen Eigenschaften.
<I>Beispiel 9</I> <B>6,1</B> Teile des Farbstoffzwischenproduktes der For mel
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welches durch Kondensation von 1 Mol Isophthalsäu- redicblorid mit 2 Mol 1-Amino-5-nitro-anthrachinon und nachträglicher Reduktion erhalten werden kann, löst man siedend in 200 Teilen trockenem Nitrobenzol. Die braunrote Lösung lässt man auf 170 abkühlen und gibt dann die Lösuna von 6,0 Teilen Cyanurchlo. rid in 50 Teilen Nitrobenzol hinzu.
Nach dem Zusatz von 0,2 Teilen trockenem Pyridin kondensiert man 9 Stunden bei 170 bis 180 , lässt dann erkalten und iso liert das Cyanurierungsprodukt durch Filtration. Es wird mit Aceton gewaschen und bei 40 im Vakuum getrocknet.
9,0 Teile des so erhaltenen Cyanurierungsproduk- tes werden nun bei Raumtemperatur in 150 Teile Moaioäthanolamin eingetragen und unter Rühren 3 Stunden auf 100 bis 105 erwärmt. Nach dem Erkal- ten wird die Reaktionsmasse auf Eis ausgetragen, das Umsetzungsprodukt durch Filtration isoliert, mit Was ser neutral gewaschen und im Vakuum bei 70 ge trocknet.
Das getrocknete Produkt wird hierauf pulverisiert und in kleinen Anteilen in 150 Teile Oleum mit 2 % S03-Gehalt unter Rühren bei 4 bis 8 eingetragen. Es wird 3 Stunden bei dieser Temperatur nachgerührt und dann auf Eis ausgetragen. Die Farbstoffsuspension wird durch Filtration isoliert und mit Wasser bis zur beginnenden Lösung vorsichtig gewaschen.
Das Nutschgut wird hierauf mit wenig Wasser verpastet und mit verdünnter Natriumhydroxydlösung auf pH8 ge stellt und durch Natriumchloridzusatz ausgesalzen. Der Farbstoff wird abfiltriert, gut abgepresst und im Vakuum bei 70 getrocknet.
Der Farbstoff der Formel
EMI0007.0038
ist in Wasser löslich und färbt Baumwolle und regene rierte Cellulose aus der alkalischen Hydrosulfitküpe in echten braungelben Tönen.
<I>Beispiel 10</I> 6,8 Teile 2-(4'-Carboxyphenylamino)-4-amino- 6-chlor-1,3,5-triazin werden in 200 Teilen trockenem Nitrobenzol und 1,0 Teilen Dimethylformamid suspen diert unf unter Rühren mit 6,0 Teilen Thionylchlorid versetzt. Man erwärmt auf 90 bis 100 bis eine klare Lösung des Säurechlorids entstanden ist.
Hierauf wer den 6,1 Teile des Farbstoffproduktes der Formel
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eingetragen und 3 Stunden bei 130 bis 140 und 2 Stunden bei 160 acyliert. Nach dem Erkalten wird das Acylierungsprodukt durch Filtration isoliert, mit Aceton gewaschen und in 100 Teile N-Methyläthanol- amin eingetragen. Man erwärmt 4 Stunden unter Rüh ren auf 100 bis 110 , giesst nach dem Erkalten auf Eiswasser, isoliert das Umsetzungsprodukt durch Fil- tration, wäscht mit Wasser und trocknet im Vakuum bei 70 .
Zur Veresterung trägt man den Farbstoff in kleinen Anteilen in 150 Teile 100 o/oige Schwefelsäure bei 4 bis 8 ein, rührt 3 Stunden nach und giesst dann den An satz auf Eis. Der Farbstoff der Formel
EMI0008.0011
kann durch Filtration isoliert und durch vorsich- tige Neutralisation des Filtergutes mit Natriumhydr- oxydlösung ins Natriumsalz übergeführt werden. Man trocknet bei 60 bis 70 im Vakuum.
Der Farbstoff färbt Baumwolle und regenerierte Cellulose in rotstichig gelben Tönen von sehr guten Echtheiten.
<I>Beispiel 11</I> 3,9 Teile 2,4-Bis-(4'-carboxyphenylamino)-6-chlor- 1,3,5-triazin werden in. 120 Teilen trockenem Nitro- benaol suspendiert und unter Rühren mit 4 Teilen Thionylchlorid bei 100 bis 105 in das entsprechende Dicarbonsäurechlorid übergeführt. Das überschüssige Thionylchlorid wird hierauf im Vakuum entfernt und anschliessend 6,9 Teile 1-Amino-5-benzoylamino-an- thrachinon eingetragen.
Man steigert die Temperatur auf 160 bis 170 und rührt bei dieser Temperatur noch 3 Stunden weiter. Nach dem Erkalten wird das Kon densationsprodukt abfiltriert, mit Nitrobenzol, dann mit Alkohol gewaschen und in. 100 Teilen Diäthanol- amin suspendiert. Man erwärmt 3 Stunden unter Rüh- ren auf 110 und trägt nach dem Erkalten auf Eiswas ser aus. Das Umsetzungsprodukt wird abfiltriert, mit Wasser gewaschen und getrocknet.
Das getrocknete, pulverisierte Produkt wird hierauf in kleinen Anteilen in 150 Teile 100 o/oige Schwefel säure bei 4 bis 8 unter Rühren eingetragen und 4 Stunden bei dieser Temperatur nachgerührt. Hierauf trägt man den Ansatz auf Eiswasser aus. Die gelb braune Farbstoffsuspension wird abfiltriert und die anhaftende Schwefelsäure mit Wasser ausgewaschen. Das Nutschgut wird mit wenig Wasser verpastet und mit verdünnter Natriumhydroxydlösung auf p118 gestellt und im Vakuum bei 70 getrocknet.
Der Farbstoff der wahrscheinlichen Formel
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färbt Baumwolle und regenerierte Cellulose aus der alkalischen Hydrosulfitküpe in orangegelben Tönen von sehr guten Echtheiten