Hochlagergestell-Element
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Hochlagergestell-Element aus welchem und anderen Hochlagergestelle, z. B. für Palettenlagerung, nach der sogenannten Vorfabrikationsteilmethode rationell und raumsparend gebaut werden können.
Solche Hochlagergestelle wurden bislang ausschliesslich aus Stahl hergestellt, wo man bei Gestellhöhen von etwa 26 m mit einer Breite der durch die Stahlkonstruktion verlorengehenden Räume von 12-14 cm rechnen muss, während nach der Erfindung 8 cm ausreichen. Gegenüber Stahlkonstruktionen weisen Hochlagergestelle aus erfindungsgemässen Elementen unter anderem die folgenden Vorteile auf:
Vom statischen Standpunkt werden Gestelle aus erfindungsgemässen Elementen eine grössere Reserve bei allfälliger Zusatzlast aufweisen. Vom dynamischen Standpunkt haben sie eine günstigere Eigenschwingungsdauer, geringere Ausbiegung und benötigen einen geringeren sogenannten Windzuschlag nach Kraus bei ihrer konstruktiven Berechnung.
Alle diese Vorteile weist die Erfindung bei geringeren Kosten auf, wozu noch der Vorteil kommt, dass die zur Aufnahme der Lasten (Güter) bestimmten Träger an sich in beliebigem Abstand voneinander eingebaut und später verschoben werden können, was bei Stahlkonstruktionen mit Rücksicht auf die Verspannungsknotenpunkte naturgemäss nicht möglich ist.
Gegenstand der Erfindung ist ein Hochlagergestell Element, welches dadurch gekennzeichnet ist, dass es als vorfabrizierte Tragsäule ausgebildet ist, welche aus mehreren miteinander einstückig entlang zur senkrechten Säulen achse parallelen Kanten verbundenen Betonscheiben besteht, wobei mindestens zwei Scheiben miteinander einen Winkel von mindestens annähernd 90" einschliessen.
Vorzugsweise sind die zueinander parallelen bzw. miteinander fluchtenden Scheiben mindestens annähernd gleich dick, wobei es weiterhin bevorzugt wird, dass die zueinander senkrecht stehenden Scheiben einen Dickenunterschied aufweisen. Die dickeren Scheiben werden bei der Verwendung im Gestell von der Gestelle längsachse abstehend angeordnet sein.
Ein erfindungsgemässes Element kann im Rahmen obiger Definition jeden beliebigen Grundriss haben, beispielsweise kreuzförmig, U-förmig, T-förmig, H-förmig oder L-förmig, wobei auch Kombinationen solcher Formen möglich sind, beispielsweise ein U-förmiger Grundriss mit dem Balken des U entgegengesetzt den Schenkeln des U abstehender Rippe, welche mit dem Balken des U einen T-förmigen Querschnitt blidet.
Bei jener Ausführungsform, bei welcher die zueinander parallelen oder miteinander fluchtenden Scheiben gleich dick sind, aber die zueinander senkrechten Scheiben einen Dickenunterschied aufweisen und die dickeren Scheiben von der Längsachse des Gestells abstehen, während die dünneren in der Gestellängsachse verlaufen, wird man bei einem U-förmigen Element den Balken dünner und die Schenkel dicker und gleich dick ausführen, bei einem T-Element die vom Balken abstehende Rippe dicker machen und bei komplizierteren Formen analog verfahren, wobei zumeist die in der Längsachse des Gestells verlaufenden Scheiben miteinander fluchten werden, so dass leicht erkennbar ist, welche Scheiben die dickeren und welche die dünneren sein sollten.
Die Dickenunterschiede haben vor allem statische Gründe. Wenn mehrere erfindungsgemässe Elemente zu einem Gestell aneinandergereiht werden, wird man zwischen die von der Gestellängsachse abstehenden Scheiben irgendwelche Träger für das in die Gestelle zu la gernde Gut montieren, so dass die von der Gestelllängsachse abstehenden Scheiben die Last zu tragen haben, während die in Gestellängsachse verlaufenden Scheiben im wesentlichen nur die Funktion der Stabilisierung der lasttragenden Scheiben haben. Aus diesem Grunde kann man die in Gestellängsachse verlaufenden Scheiben dünner ausbilden, was Material- und Raumersparnis bedeutet und beim Transport der vorfabrizierten Elemente sowie bei ihrer Aufrichtung an der Baustelle durch Gewichtseinsparung arbeitserleichternd ist.
Die erfindungsgemässen Elemente können sowohl unmittelbar aneinandergrenzend aufgebaut werden, wobei sie dann raumbildend sind, oder sie können zueinander im Abstand aufgestellt werden, wobei sie entweder durch dazwischengeschaltete Platten raumbildend verbunden werden können oder als voneinander unabhängige Säulen Verwendung finden.
Die Erfindung soll nun anhand der Zeichnungen näher beschrieben werden.
Fig. 1 und 2 zeigen horizontale Schnitte durch je ein kreuzförmiges und T-förmiges erfindungsgemässes Element mit ungleichen Dicken der zueinander senkrechten Scheiben.
Fig. 3 zeigt einen Horizontalschnitt durch aus Elementen gemäss Fig. 1 und 2 hergestellte Gestelle.
Fig. 4a, b, c zeigen schematische Draufsichten auf weitere Querschnittsformen erfindungsgemässer Elemente, während
Fig. 5 eine mögliche Aneinanderreihung verschiedener in den Fig. 1, 2 und 4a, b, c gezeigten Elemente wiedergibt, wobei diese Aneinanderreihung natürlich keineswegs eine erschöpfende Aufzählung der Möglichkeiten bedeuten kann.
Man erkennt am Querschnitt nach Fig. 1 vier Scheiben 1, 1', 2 und 2', welche so angeordnet sind, dass die Scheiben 1 und 1' miteinander fluchten und als die dünneren später in der Gestellängsachse verlaufenden Scheiben Verwendung finden, während die Scheiben 2 und 2' ebenfalls miteinander fluchten und im Gestell zu beiden Seiten der Längsachse abstehen werden. Solche Elemente wird man für Gestelle verwenden, welche zwischen zwei Durchgängen angeordnet werden, wobei man in den Durchgängen in an sich bekannter Weise Stapelkrane oder andere Transportmittel zur Beschikkung der Gestelle mit Lagergut verwenden kann.
In Fig. 2 sind Scheiben 3 und 3'miteinander fluchtend als dünnere Scheiben für die Gestellängsachse verlaufende Anordnung vorgesehen, von denen mittelständig senkrecht eine dickere Scheibe 4 absteht. Diese Elemente eignen sich besonders zur Bildung von Aussenwänden der die Gestelle enthaltenden Bauten, wobei auf die der Rippe 4 abgewandten Seite der Scheiben 3 und 3' noch Isoliermaterial aufgebracht sein kann. Man wird also solche Elemente vorwiegend dort verwenden, wo sich nur auf der einen Seite des Gestells ein Durchgang befindet, kann sie aber z. B. zusammen mit den Elementen gemäss Fig. 1 dort einsetzen, wo auf der einen Seite eines beidseitig beschickbaren Gestells grössere und auf der anderen Seite kleinere Spannweiten der Träger erwünscht sind. Auf solche Anordnungen wird noch bezugnehmend auf Fig. 5 eingetreten werden.
In Fig. 3 wurden die gleichen Überweisungszeichen eingesetzt wie in den Fig. 1 und 2. In der oberen Gestellreihe sind Elemente gemäss Fig. 1 und in der unteren Elemente gemäss Fig. 2 aneinandergereiht gezeichnet, wobei die Scheiben 1 und 1' der Elemente ge mäss Fig. 1 und die Scheiben 3 und 3' der Elemente gemäss Fig. 2 miteinander fluchtend angeordnet und ohne Zwischenraum aneinandergereiht gezeichnet sind, so dass sich aus den Elementen gemäss Fig. 1 ein beidseitig beschickbares, durch die von den Scheiben 1 und 1' mittelständig getrenntes Gestell ergibt, während in der unteren Reihe ein die Aussenwand bildendes Gestell aus Elementen gemäss Fig.
2 gebildet wurde, wobei auf die miteinander fluchtenden Scheiben 3 und 3' noch eine Isolierplatte in Sandwichbauweise aufgebracht sein könnte, was durch einen zusätzlichen Strich in der Zeichnung angedeutet wurde.
Zwischen den Scheiben 2 bzw. 4 sind Träger 5 angeordnet, auf welchen Paletten abgestellt werden können. Wie man solche Träger befestigt, ist an sich eine reine Ermessensfrage des Fachmanns. Man kann dies durch bei der Vorfabrikation an den entsprechenden Scheiben angebrachte Befestigungselemente tun, welche z. B. die Form einer längs der Säule verlaufenden U-förmigen Schiene, in die Säule eingebrachte Aussparungen oder auf der betreffenden Scheibenoberfläche vorgesehene Erhöhungen haben können, also vollkommen beliebiger Natur sein können. Will man das Gestell von Anfang an auf verstellbare Trägerhöhe einrichten, so kann man hierzu die bereits genannte U-förmige Schiene oder andere aus dem Gestell- und Möbelbau bekannte Mittel einsetzen, welche sich den erfindungsgemässen Elementen funktionell leicht anpassen lassen.
Analog der Darstellungsweise von Fig. 3 können auch anders geformte Elemente, wie sie beispielsweise in Fig. 4a H-förmig, in Fig. 4b U-förmig und in Fig. 4c Lförmig dargestellt sind, miteinander in den verschiedensten Kombinationen, vergleiche Fig. 5, zu Gestellen vereinigt werden. Es sei angenommen, dass in Fig. 4a der Verbindungsbalken 6 die dünnere und die davon abstehenden Scheiben die dickeren seien, während in Fig.
4b der Balken 7 die dünnere Scheibe darstellt, an welcher die Schenkel des U als dickere Scheiben vorgesehen sind. Beim in Fig. 4c gezeigten L-förmigen Querschnitt ist es an sich ohne Belang, welche der beiden Scheiben die dickere ist, wenn die Säule nicht mit einem vorfabrizierten Sockelteil geliefert wird. Würde aber ein Sockelteil vorgesehen, so müsste man natürlich bei der Vorfabrikation darauf Rücksicht nehmen, ob das L nach links oder rechts gerichtet im Gestell Verwendung finden soll. Will man dies bei einem solchen Querschnitt vermeiden, so kann man beide Scheiben gleich dick ausführen.
Die erfindungsgemässen Elemente können in beliebigen Dimensionen, deren Grenzen nur material- und transportbedingt bestehen, hergestellt werden, wobei man sie mit Sockelteilen versehen kann, welche ihre Verankerung auf der Baustelle an dort hergestellten Fundamenten gestatten. Diese Verankerungssockel können beliebiger Art sein, z. B. um das Anschrauben auf den Fundamenten zu gestatten.
Aus Transportgründen wird man in der Schweiz vorzugsweise keine Elemente bauen, welche einen grössten Grundrissumkreisdurchmesser von 250 cm überschreiten und als aufgestellte Fertiglänge der Säulen wird man auf die baulichen Vorschriften Rücksicht nehmen müssen, obschon diese an sich unbegrenzt ausführbar wären. Für besonders hohe Gestelle ist es zweckmässig, die Elemente in mehreren Längsabschnitten vorzufabrizieren, welche an der Baustelle aufeinandergestellt und miteinander verbunden werden können.
Für eine Gestellhöhe von etwa 26 m wäre es zweckmässig, den unteren Teil etwa 2/3 oder 3/4 der Länge messend einstückig und den oberen Teil ein Drittel oder ein Viertel messend ebenfalls einstückig auszuführen, so dass man zuerst die unteren Teile aufstellen und verankern und hierauf die oberen Teile auf die unteren Teile aufsetzen kann, was im Hinblick auf die Hebemaschinen bei der Aufstellung der Elemente zweckdienlich erscheint.
Bei solchen etwa 26 m Fertiglänge messenden Elementen und z. B. bezogen auf Fig. 1 einer Breite von etwa 2.40 m der Summe der Scheibenauslage der Scheiben 1 und 1' wird man die Scheiben 1 und 1' etwa 6 cm dick und bei einer Auslage von etwa 1,45 m der Scheiben 2 oder 2' (nicht der Summe) eine Scheibendicke der Scheiben 2 und 2' von etwa 8 cm verwenden können, wobei man das Element in Eisen- oder Vorspannbeton ausführen könnte. Allgemein wird man für die in Gestellängsachse verlaufenden Scheiben mit 410 cm Scheibendicke und für die quer abstehenden, Last tragenden Scheiben 6-12 cm Dicke richtwertmässig annehmen können.
In Fig. 5 sind die Scheiben der dort aneinandergereiht gezeichneten Elementquerschnitte mit den gleichen Überweisungszeichen versehen worden wie in den Fig. 1, 2 und 4a, b, c, was das Auffinden und Erkennen der einzelnen Elemente erleichtern soll. Mehr braucht zu dieser Figur kaum gesagt zu werden, da man erkennt, wie man durch Verwendung der verschiedenen Elemente die Spannweiten der in Fig. 5 nicht gezeigten Träger, welche die querabstehenden Scheiben verbinden, entsprechend den Bedürfnissen des Lagerraumes anpassen kann.
Abschliessend sei gesagt, dass eine solche Bauweise, wie sie mit erfindungsgemässen Elementen möglich ist, bislang als nicht praktikabel bezeichnet wurde, da man Beton als den Stahlkonstruktionen bekannter Art unterlegen betrachtete und allgemein mit höheren Erstellungskosten gerechnet hat. Durch die Erfindung wurde somit erstmals die Lehre vermittelt, Hochlagergestelle aus bestimmten Betonelementen herzustellen, welche neben den bereits genannten Vorteilen bei einer Anordnung gemäss Fig. 3 und 5, also in kompakter Aneinanderreihung die räumliche Abgrenzung und somit eine grössere Feuersicherheit zu erreichen gestatten. Selbstverständlich sind die Unterhaltskosten der Betonteile auch geringer als bei Stahl.