Verfahren zur Herstellung und Füllung eines dichten Behälters
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung und Füllung eines dichten Behälters, welcher aus einem an seinem unteren Ende dauerhaft verschlossenen und an seinem oberen Ende mit einem dichtend mit ihm verbundenen Verschlussteil versehenen rohrförmigen Teil besteht.
Es ist schon bekannt, Behälter dieser Art dadurch herzustellen, dass man in eine mit Boden- und Deckelklappen versehene Umhüllung ein Futter einsetzt und dieses am Boden durch Schweissen, Leimen oder in anderer Weise verschliesst, wonach die Bodenverschlussklappen nach innen gefaltet werden und aneinander und gegebenenfalls auch an das Futter befestigt werden.
Dieser bekannte Behälter wird danach von oben her eingefüllt, wonach das Futter nach gegebenenfalls vorgenommener Evakuierung und/oder Gasfüllung in irgendeiner geeigneten Weise verschlossen wird. Schliesslich werden die Deckelverschlussklappen eingefaltet und aneinander sowie gegebenenfalls am Futter befestigt.
Behälter dieser Art können sowohl flüssigkeits- wie auch pulverdicht hergestellt werden, so dass sie sich sowohl für Flüssigkeiten wie beispielsweise Milch, Öl oder dergleichen als auch für trockene Materialien wie Mehl, Graupen, Zucker und dergleichen gut eignen. Sie werden indessen vor allem für aromatisches Füllgut wie Kaffee und Kakao benutzt, da sie auch gasdicht und sogar vakuumdicht gemacht werden können. Hierdurch erzielt man, dass diese Behälter in ungeöffnetem Zustande das Aroma des verpackten Gutes während langen Zeitspannen bewahren können.
Nachdem indessen ein Behälter dieser Art geöffnet worden ist, geht das Aroma sehr schnell verloren, und man ist deshalb genötigt, unmittelbar nach dem Öffnen, was übrigens auch das dekorative Aussehen des Behälters beeinträchtigt, den Inhalt in einen zuschliessbaren Behälter irgendeiner Art umzuleeren, um so weitmöglich den Aromaverlust zu verhindern.
Es ist deshalb eine Bestrebung vorhanden, Behälter herzustellen, in denen das Füllgut auch nach dem Öffnen desselben aufbewahrt werden kann. Eine Mehrzahl von verschiedenen Arten von Behältern dieser Art sind bekannt geworden, aber keiner von ihnen war derart dicht, dass er sich für die Aufbewahrung und den Transport von Flüssigkeiten und/oder vakuumverpackten oder unter Druck stehenden Erzeugnissen eignete.
Zweck der Erfindung ist die Schaffung eines Verfahrens zur Herstellung und Füllung eines dichten Behälters, welches diese Nachteile nicht aufweist.
Das erfindungsgemässe Verfahren ist dadurch gekennzeichnet, dass man den rohrförmigen Teil, der an seinem oberen Ende eben abgeschnitten und an seinem unteren Ende mit Verschlussklappen versehen ist, mit dem Bodenteil nach oben mit dem oberen Ende um einen Bruchteil der Rohrlänge in ein in flüssiges thermoplastisches Bindemittel enthaltendes Bad eintaucht, danach den mit dem Bindemittel versehenen Randteil des rohrförmigen Teiles in einen dem Querschnitt des oberen Randteiles entsprechend ausgebildeten U-förmigen Teil des Verschlussteils einführt, und anschliessend den auf dem Kopf stehenden Behälter von seiner Bodenseite her mit dem Füllgut füllt und den Boden durch Einfalten der Verschlussklappen und durch Verbinden derselben miteinander dauerhaft verschliesst.
Nachstehend wird die Erfindung anhand der Zeichnung beispielsweise erläutert.
In der Zeichnung wird der rohrförmige Teil mit dem Bezugszeichen 10 bezeichnet. Er kann aus jedem beliebigen Material hergestellt sein, besteht aber vorzugsweise aus Karton, der ein billiges und für den betreffenden Zweck genügend starkes Material darstellt. Es ist jedoch weniger zweckmässig, ihn aus Metall oder einem anderen harten Material herzustellen, da dies teuer ist, sowie eine schlechte Befestigung für das Bindemittel gibt, welches den oberen Verschlussteil 11 mit dem rohrförmigen Teil 10 befestigen soll. Der Teil 10 ist als ein oben eben abgeschnittenes Rohr mit am unteren Ende angeordneten Verschlussklappen für einen Bodenverschluss des Behälters ausgebildet.
Im Behälter 10 ist ein Futter 12 aus einem flüssigkeits- und gasdichten Material, beispielsweise einem geeigneten Kunststoff, angeordnet, wobei dieses Futter auf der inneren Seite des rohrförmigen Teiles 10 befestigt ist. Auch das Futter 12 ist in seinem oberen Teil eben abgeschnitten und läuft von einer Höhe gleich oder unmittelbar unterhalb der oberen Kante des Teils 10 durch denselben hindurch und erstreckt sich so weit aus dessen unterem Ende heraus, dass man das Futter 12 nach dem Füllen mit dem Füllgut am unteren Ende verschliessen kann, beispielsweise durch Planverschluss zwischen heissen Schweissbacken. Da das Futter fest sitzen und nicht während des Aufsetzens des Oberteiles am oberen Rand los werden soll, ist es vorzugsweise durch Leimen an der oberen Kante der inneren Seite des rohrförmigen Teils befestigt.
Der Verschlussteil 11 ist mit einer sich an den Querschnitt des Teils 10 einschliesslich des Futters genau anschliessenden Spur von U-form versehen.
Diese Spur ist mit dem offenen Teil nach unten gerichtet. Ihre inneren, unteren Kanten sind durch eine ebene Scheibe verbunden. Weiter ist vorzugsweise ein mittels eines Scharnieres mit dem Teil 11 zusammenhängender oder aber lose angeordneter Wiederverschlussdeckel 14 über die äusseren Kanten des Oberteiles 11 aufgesetzt.
Der Verschlussteil 11 sowie der Wiederverschlussdeckel 14 sind beide aus einem flüssigkeits-und gasdichten Material hergestellt. Als ein geeignetes Material dieser Art hat sich Polyvinylchlorid, mit einem Zusatz von einigen Promille eines Azetatkunststoffes erwiesen. Der Verschlussteil 11 wird somit teils am Futter 12 längs eines Kantteiles der inneren Seite des Behälters, teils auch an der äusseren Seite des Teils 10 befestigt. Diese Befestigung findet mittels eines in Wärme weich gemachten thermoplastischen Bindemittels statt, welches vorzugsweise durch ein Kunststoffwachs gebildet wird.
Als ein geeignetes Wachs hat sich dasjenige erwiesen, welches unter der Warenbezeichnung Volcoplast CR verkauft wird, und eine Schmelztemperatur von 660- 70" C aufweist. Diese Temperatur liegt unmittelbar oberhalb der Weichmachungstemperatur des Kunststoffmaterials des Verschlussteiles 11 sowie des Futters 12.
Versuche haben indessen gezeigt, dass man auch mittels Wachs mit einer Schmelztemperatur bis 1250 C eine gute Befestigung des Verschlussteils erhält. Wichtig ist indessen, dass die Temperatur nicht derart hoch ist, dass das Formerinnerungsvermögen > des Kunststoffes des Verschlussteils 11 überschritten wird, denn dann würde, nach derjenigen Deformation die immer beim Einpressen des rohrförmigen Teils 10 nebst des Futters in die Spur des Verschlussteils 11 entsteht, dieser nicht mehr seine ursprüngliche Form einnehmen. Die Temperatur sollte andererseits so hoch sein, dass eine begrenzte Oberflächenschmelzung im Material des Verschlussteils beim Kontakt mit dem heissen Wachs zustande kommt, um somit eine Kunststoffschweissung zu erzielen.
Temperaturen zwischen 650 und 1250 C haben sich, abhängig von der Art des Wachses sowie von der Art des Kunststoffes des Verschlussteils 11 und des Futters 12, als geeignet erwiesen.
Die Herstellung eines Behälters der oben als Ausführungsbeispiel beschriebenen Art kann in folgender Weise passieren: Der rohrförmige Teil 10 wird aus einem Stück Karton mit Biegungslinien entsprechend der zu bildenden Kantlinien gebildet, und zuerst mit einem schlauchförmigen Futter 12 versehen, welches mittels eines Klebstoffrandes unmittelbar an der oberen Kante an zwei Seiten des noch nicht umgebogenen Kartonteiles befestigt wird. Danach werden die beiden verbliebenen Seiten um ihre Biegungslinien umgebogen, so dass sie die aufwärts gerichtete Seite des schlauchförmigen Futters 12 decken und werden längs ihren oberen Kanten durch Klebstoff mit dem Futter verbunden, gleichzeitig wie die beiden letzterwähnten Seiten miteinander durch eine Verbindungsklappe verbunden werden. Das Kartonstück kann im voraus mit Aufdruck versehen, laminiert oder lackiert werden.
In diesem eben zusammengefalteten Zustand wird der Behälter als Zwischenerzeugnis gelagert. Bei Fertigstellung wird er in rechteckform ausgefaltet. Der Teil 10 nebst dem Futter 12 wird dann mit dem unteren Ende aufwärts umgewendet und um einen kleinen Teil der Rohrlänge in ein Bad von geschmolzenem Wachs 13 eingetaucht. Die mit Wachs versehene Partie des rohrförmigen Teiles 10 wird jetzt in die U-förmige Spur des Verschlussteils 11 hineingeschoben, während der Teil 10 mit dem Bodenende nach oben angeordnet ist, was vorzugsweise in einer Halterung stattfindet, die den Verschlussteil 11 am Platz hält. Es hat sich dabei als geeignet erwiesen, eine Halterung aus Metall zu benutzen, die schnell die Wärme des Wachses ableitet, so dass das Wachs steif wird und der Behälter unmittelbar danach gefüllt werden kann.
Die Füllung findet durch den Boden des mit Boden aufwärts gewendeten Behälters statt, wonach das Futter gegebenenfalls nach Evakuierung und/oder Gasfüllung versiegelt wird, beispielsweise durch Planverschluss, und die Bodenverschlussklappen eingefaltet und aneinander befestigt werden. Der Behälter ist jetzt vollkommen dicht und bereit, für Lagerung und Vertrieb überführt zu werden, was in jeder beliebigen Lage stattfinden kann.
Durch das beschriebene Verfahren kann man einen billigen und praktischen Behälter erhalten, der äusserst gut für Verpackung von allerlei verschiedenen flüssigen Stoffen geeignet ist, insbesondere von solchen aromatischen Stoffen wie Kaffee, die früher zu besonderen Behältern unmittelbar nach dem Öffnen der Verpackung überführt werden mussten.