DE1090067B

DE1090067B - Verfahren zum Verhindern des Klebfaehigwerdens von Teilen einer thermoplastischen Schicht eines Zuschnitts aus Papier, Karton od. dgl.

Info

Publication number: DE1090067B
Application number: DEI16162A
Authority: DE
Original assignee: Jagenberg Werke AG
Current assignee: Jagenberg Werke AG
Priority date: 1959-03-18
Filing date: 1959-03-18
Publication date: 1960-09-29
Also published as: US3094432A; GB891974A

Description

DEUTSCHES

Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Verhindern des Klebfähigwerdens ganzflächig thermoplastisch beschichteter Werkstücke wie Zuschnitte aus Papier, Karton od. dgl. zur Herstellung von Behältern und Packungen, und weiter bezieht sich die Erfindung auf einen entsprechend dem Verfahren behandelten Zuschnitt zur Herstellung eines Behälters aus Papier, Karton od. dgl.

Bei der Herstellung von Behältern oder Packungen zur Aufnahme von Flüssigkeiten oder anderen Füllgütern ist es bei der Verwendung von Papier, Karton od. dgl. als Behälterwerkstoffe erforderlich, eine flüssigkeitsdichte Beschichtung aufzubringen. Um eine nachträgliche Behandlung jedes einzelnen Behälterzuschnittes oder Behälters zu vermeiden, bevorzugt man bei der Herstellung der Behälterzuschnitte die Verarbeitung bereits beschichteter Werkstoffbahnen, aus denen die Zuschnitteile für die Behälter gefertigt werden. Auf diese Weise gelangen ganzflächig beschichtete Zuschnitteile zur Verarbeitung, die gegenüber der nachträglichen Einzelbehandlung wesentliche wirtschaftliche Vorteile aufweisen. Als Beschichtungsmittel bevorzugt man thermoplastische Stoffe, also Stoffe, die sowohl imprägnierende als auch unter der Einwirkung von Druck und Wärme klebende Eigenschäften aufweisen.

Bei der Verarbeitung derartig ganzflächig beschichteter Zuschnitte ist es je nach Art und Form des herzustellenden Behälters häufig wünschenswert, daß an bestimmten Stellen, die bei der Herstellung oder bei

Schließung

des Behälters der Einwirkung von

Druck und Wärme ausgesetzt werden, eine Klebewirkung nicht eintritt. Beispielsweise ist es bei einem Zuschnitt zur Herstellung von Behältern mit dachförmigem Faltverschluß und nach innen gefalteten Giebelflächen, von denen eine zur Bildung einer Ausgußtülle aus dem Faltverschluß herauslösbar ist, erforderlich, die Klebewirkung der Beschichtung im Bereich des oberen Randes der nach innen gefalteten Giebelfläche aufzuheben, um damit ein leichtes Herauslösen der Giebelfläche zur Bildung der Ausgußtülle zu ermöglichen.

Es ist bereits vorgeschlagen worden, in diesem Bereich des Faltverschlusses des Behälters die Klebewirkung der thermoplastischen Beschichtung dadurch zu unterbinden, daß auf dem inneren oberen Rand der herauszulösenden Giebelfläche ein nicht klebefähiger Streifenzuschnitt aufgebracht wurde. Diese Maßnahme erfordert jedoch einen unverhältnismäßig hohen Arbeit«- und Konstruktionsmittelaufwand, der wirtschaftlich nicht vertretbar ist.

Weiterhin ist eine Vorrichtung bekanntgeworden, bei der Teile der Beschichtung von Zuschnitten bzw. Etiketten der Aktivierung vorübergehend unzugäng-

des Klebfähigwerdens von Teilen

einer thermoplastischen Schicht

eines Zuschnitts aus Papier,

Karton od. dgl.

Anmelder:

Jagenberg-Werke A. G.,
Düsseldorf, Himmelgeister Str. 107

lieh gemacht werden, wobei die Klebefähigkeit dieses Bereiches jedoch nach wie vor erhalten bleibt. Die Klebefähigkeit wird also hierbei keinesfalls aufgehoben. Dementsprechend befindet sich der behandelte Bereich des Zuschnittes bzw. Etikettes nach der Behandlung keinesfalls in einem nicht klebefähigen Dauerzustand.

Ferner ist beim Verschließen von Beuteln bekanntgeworden, eine hüllenartige Zwischenlage zwischen zwei Selbstklebestreifen zu legen, so daß nach Entfernen dieser Zwischenlage die Selbstklebestreifen den Beutel verschließen. Die Aufgabe ist hierbei die. die Klebefähigkeit der aufeinanderliegenden Flächen zu erhalten, nicht aber aufzuheben bzw. zu beseitigen.

Zur Behebung dieser Nachteile wird nun vorgeschlagen, vor der Umformung des ganzflächig thermoplastisch beschichteten Zuschnittes zu dem Behälter die Beschichtung flächenmäßig begrenzt in einen klebunfähigen Dauerzustand zu versetzen. Diese örtliche Behandlung der themoplastischen Beschichtung kann dabei durch Bestrahlung erfolgen, die eine derartige Zustandsänderung der Beschichtung bewirkt, daß deren Klebefähigkeit aufgehoben wird. Je nach Art und Eigenschaft des thermoplastischen Beschichtungsmaterials kann eine Wärmebestrahlung oder aber auch eine Korpuskularbestrahlung erfolgen, die die gewünschte Aufhebung der Klebefähigkeit im Behandlungsbereich bewirkt.

Eine weitere Möglichkeit zur flächenmäßig begrenzten Aufhebung der Klebewirkung besteht durch die Aufbringung eines vorzugsweise flüssigen Mediums, das durch seine chemische Wirkung die Klebekraft der Beschichtung zerstört bzw. aufhebt.

009 609/34

Die Behandlung kann auch derart erfolgen, daß auf den Bereich des Zuschnittes, der bei seiner Verarbeitung nicht kleben soll, ein flüssiges Medium aufgebracht wird, das nicht klebt oder nach dem Aufbringen erhärtet und auf diese Weise eine die thermoplastische Beschichtung abdeckende und wirkungslos machende Schicht erzeugt.

Im folgenden wird da= erfindungsgemäße Verfahren an Hand eines praktischen Anwendungsbeispieles erläutert: ίο

Fig. 1 stellt den durch Stanzen und Rillen vorbereiteten flachliegenden Zuschnitt des Behältermantels dar;

Fig. 2 zeigt den oberen \ erschlußteilbereich des durch Längsnahtklebung zu einem schlauchförmigen Behältermantel umgeformten Zuschnitt:

Fig. 3 zeigt den geschlossenen und gesiegelten Faltverschluß de? Behälters;

Fig. 4 zeigt den zur Aufnahme des Füllgutes geöffneten dachförmigen Behälterverschluß, dessen Giebelfläche zur Bildung einer Ausgußtülle aus dem Faltver-Schluß herausgelöst ist.

Zur Veranschaulichung der Anwendung des erfmdiuigsgemäßen Verfahrens wird als Ausführung»- und Anwendungsbeispiel ein an sich bekannter Behälter zur Aufnahme von Milch oder anderen Flüssigkeiten zugrunde gelegt. Der Behälter, der eine von einem unteren runden nach einem oberen eckigen Querschnitt sich erweiternde Form aufweist, besteht im wesentlichen aus. dem mit Fig. 1 dargestellten, zunächst flachliegenden Zuschnitt, der durch Stanzen und Rillen vorbereitet ist. Dieser Zuschnitt ist in seinem oberen, den späteren Faltver-chluß bildenden Bereich durch die RiIllinien 1 und 2 in vier Wandungsteile 3, 4, 5 und 6 unterteilt, von denen das Wandungsteil 6, bedingt durch die Behälterlängsnaht, aus zwei Hälften besteht. Xach erfolgter Umformung des Zuschnittes zu einem schlauchförmigen Behältermantel durch Längsnahtklebung wird das untere Ende des Behältermantels durch ein nicht dargestelltes, vorzugsweise rundes napfförmiges Verschlußteil verschlossen. Die Zuschuhteile 3, 4, 5 und 6 dienen der Bildung des insbesondere mit Fig. 2 und 3 dargestellten dachförmigen Faltverschlusses, dessen Giebelflächen 3 und 5 nach innen eingefaltet sind und der durch die als Verschlußklappe wirkende Verlängerung 7 der Zuschnitteile 6 abgedeckt wird. Xach entsprechender Vorfaltung der Teile des Faltverschlusses erfolgt in der mit Fig. 3 gezeigten Stellung die Versiegelung des oberen Verschlußteilbereiches unter Anwendung von Druck und Wärme.

Wie mit Fig. 4 veranschaulicht, erfolgt zur Entnahme des BehälterinhaUes nach dem Anheben eines Teiles der A'erschlußklappe 7 das Herauslösen der eingefalteten Giebelfläche 3 unter Bildung einer Ausgiißtülle 8. Die \*oraussetzung zum leichten und störungsfreien Herauslösen der Giebelfläche 3 bildet die Tatsache, daß die über den gesamten Zuschnitt sich erstreckende thermoplastische Beschichtung im Bereich des oberen Randes der nach innen gefalteten Giebelfläche 3 nicht wirksam ist, d. h. daß in diesem Bereich trotz der Einwirkung von Druck und Wärme keine Verklebung bzw. Versiegelung erfolgt.

Zu diesem Zweck wird die ganzflächige thermoplastische Beschichtung des Zuschnittes in dem mit 9 bezeichneten Bereich einer derartigen Behandlung unterzogen, daß die Klebefähigkeit der Beschichtung aufgehoben wird. Diese flächenmäßig begrenzte Behandlung kann, wie bereits erwähnt, durch Bestrahlung oder durch Aufbringung eines Mediums erfolgen, unter dessen Einwirkung eine derartige Zustandsänderung der Beschichtung hervorgerufen wird, daß die Klebefähigkeit aufgehoben wird. Eine weitere Möglichkeit der flächenmäßig begrenzten Behandlung der thermoplastischen Schicht besteht in der Verwendung eines nach dem Auftragen erhärtenden flüssigen Mediums, das eine die thermoplastische Beschichtung abdeckende Schicht erzeugt.

Claims

Patentansprüche:

1. Verfahren zum Verhindern des Klebfähigwerdens von Teilen einer thermoplastischen Schicht eines Zuschnittes aus Papier, Karton od. dgl., dadurch gekennzeichnet, daß Teile der Bindemittelschicht eine Behandlung erfahren, die sie in einen klebunfähigen Dauerzustand versetzt.

2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß Teile der Bindemittelschicht einer Bestrahlung durch Wärme- oder Korpuskularstrahlen ausgesetzt werden.

3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß Teile der Bindemittelschicht einer chemischen Behandlung, etwa durch ein die Klebfähigkeit zerstörendes flüssiges Medium, unterzogen werden.

4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß Teile der Bindemittelschicht durch ein nicht klebendes Medium abgedeckt werden.

5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß Teile der Bindemittelschicht durch ein flüssiges, nach dem Aufbringen erhärtendes Medium abgedeckt werden.

6. Gemäß dem Verfahren nach Anspruch 1 behandelter Zuschnitt aus Papier, Karton od. dgl. zur Herstellung von Behältern mit dachförmigem Faltverschluß und nach innen gefalteten Giebelflächen, von denen eine zur Bildung einer Ausgußtülle herauslösbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Behandlung an der Beschichtung des Zuschnittes im Bereich des oberen Randes (9) der nach innen gefalteten Giebelfläche (3) vorgenommen ist.

In Betracht gezogene Druckschriften:
Deutsche Patentschrift Nr. 835 391;
USA.-Patentschrift Nr. 2 489 837.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

O 009 609/34 9.60