Vorbaustück für eine Leitplankenanordnung Die vorliegende Erfindung betrifft ein Vorbaustück für den Einbau zwischen Pfosten und Planke einer Leitplankenanordnung.
Es ist bekannt, längs Strassenführungen und ins besondere in Strassenkurven Leitplanken anzuordnen. Bei Autobahnen sollen Leitplanken zwischen den bei den in entgegengesetzten Richtungen befahrenen Bah nen das Überfahren des Grünstreifens zwischen den Bahnen und die schweren Frontalkollisionen zwischen Kraftfahrzeugen verhindern. Am Aussenrand der Auto bahnen und sonstiger Überlandstrassen sollen die Leit planken das Abirren ins Umgebungsgelände verhüten, insbesondere in Kurven oder an steilen oder abschüs sigen Böschungen.
Neben der bekannten, aus Leitplanken und die Leit planken abstützenden Pfosten bestehenden halbstarren Leitplankenanordnung sind auch Leitplankenanordnun- gen starrer Form, die in Beton ausgeführt sind, und flexibler Form erprobt worden, die als Drahtzaungitter ausgebildet sind. Doch hat sich die halbstarre Form als die zweckmässigste erwiesen. Bei dieser Anordnung sind die Pfosten direkt ins Erdreich eingerammt oder sitzen in speziellen ins Erdreich eingelassenen Futterrohren, wobei die Leitplanken, die aus ebenen oder mit in ih rer Längsrichtung verlaufenden Wellungen versehenen Planken bestehen, direkt oder über Haltebügel an den Pfosten befestigt sind.
Mit Rücksicht auf den Zweck der Leitplankenanord- nungen sind an diese folgende technische Forderungen zu stellen: 1. Die Leitplankenanordnungen sollen das Durch brechen auch schwerer Fahrzeuge verhindern.
2. Das aufgeprallte Fahrzeug darf nicht federnd wie ein Billardball zurückgeschleudert werden.
3. Die beim Aufprall auftretenden Verzögerungen müssen für die Wageninsassen zumutbar sein.
4. Das aufgeprallte Fahrzeug soll möglichst wenig beschädigt werden. Da die bisher bekannten halbstarren Leitplanken- anordnungen aus Pfosten und Planken die genannten Forderungen nicht ganz erfüllen, ist es das Ziel der vorliegenden Erfindung, ein Vorbaustück zu schaffen, das zwischen Pfosten und Planke eingebaut die Wirk samkeit dieser Anordnungen im Sinne der oben aufge stellten Forderungen in idealer Weise dadurch erfüllt,
dass es beim Anfahren eines Fahrzeuges gegen eine Leitplankenanordnung das Fahrzeug abbremst und die Bewegungsenergie in eigener Formveränderung ver braucht, ehe Leitplanke und Pfosten ganz zertrümmert werden und ohne dass das Fahrzeug die Abschrankung durchbricht oder durch elastische Rückwirkung dersel ben in die Fahrbahn zurückgeschleudert wird.
Das erfindungsgemässe Vorbaustück ist dadurch ge kennzeichnet, dass es aus mindestens einem Hohlkör per besteht, mit je einem der beiden Enden an Pfosten und Planke befestigbar ist und zwischen den beiden Befestigungsenden unter plastischer Verformung, durch die Energie verbraucht wird, zusammenpressbar ist.
Zwei Ausführungsbeispiele des Erfindungsgegen standes sind in der beiliegenden Zeichnung veranschau licht und werden nachfolgend beschrieben. Es zeigen: Fig. 1 im Aufriss und teilweise im Schnitt eine Leit- plankenanordnung mit einem ersten Ausführungsbei spiel für das Vorbaustück nach dieser Erfindung, Fig. 2 im Aufriss einen Schnitt nach Linie II-II in Fig. 3 von einer Leitplankenanordnung mit einem zweiten Ausführungsbeispiel für das erfindungsgemässe Vorbaustück,
Fig.3 einen Grundriss der Leitplankenanordnung nach Fig. 2, Fig. 4 im Aufriss, teilweise im Schnitt, eine Leit- plankenanordnung, wie sie für Brücken mit Fussgänger- weg zwischen Fahrbahn und Leitplanke zweckmässig ist, um die Brückenbreite nicht unnötig zu verbreitern, Fig. 5 einen Seitenriss, teilweise im Schnitt,
von ei ner weiteren Ausführungsform des Hohlkörpers für das erfindungsgemässe Vorbaustück in Form einer Kegel feder und Fig. 6 einen Aufriss des kegelfederförmigen Hohl körpers nach Fig. 5 in Fig. 5 von links gesehen.
Bei der Leitplankenanordnung nach Fig. 1 ist im Erdreich 1 ein unten geschlossenes Futterrohr 2 an geordnet, das mit seinem oberen Ende etwa bodeneben endigt. In das Futterrohr ist ein Pfosten 3 eingesetzt, der aus einem DoppeI-T-Profil aus Eisen besteht. Fig. 4 zeigt als Teil 4 ein solches Normalflanschprofil im Quer schnitt. Das Futterrohr kann von beliebigem den Po sten 3 möglichst eng umfassendem Querschnitt sein. In Fig. 1 sei das Futterrohr als kreisrunder Hohlzylin der angenommen.
In etwa halber Höhe seiner Gesamtlänge besitzt der Pfosten 3 der Fig. 1 eine Abstützung 5. Diese besteht aus einem tellerförmigen Metallstück 6, in dem eine dem Querschnitt des Profils entsprechende Fläche so ausgeschnitten ist, dass das Tellerstück über den Pfo sten geschoben werden kann. Das Tellerstück ist in sei ner in Fig. 1 gezeigten Sollage um den Pfosten 3 an diesem festgeschweisst. Am Aussenrand des Tellers ist ein Ringflansch 7 angeordnet, der in Richtung zum un teren Pfostenende von dem Tellerstück wegsteht.
Der Teller 6 und der Ring 7 bilden eine kappen- förmige Stütze 5, die zum Abstützen des mit dem einen Ende in das Futterrohr eingeführten Pfostens über das obere Ende des in der Erde sitzenden Futterrohrs greift und durch das Gewicht des Pfostens auf vom Futter rohr gehalten wird.
An dem aufwärtsragenden Ende des Pfostens 3 ist in Fig. 1 auf der Aussenseite eines jeden der beiden Flansche des Pfostenprofils eine Rohrlänge 8, 9 eines Vierkant-Rohrprofils mit der Rohrmittellinie in senk rechter Richtung in nicht gezeigter Weise befestigt. Die se Befestigung kann durch Verschrauben, Verschweis- sen oder dergleichen gebildet sein.
Die Rohrlänge 8 der Fig. 1 zeigt in der Schnitt ebene, die parallel zur Zeichnungsebene liegt, die Form eines gleichschenkeligen Trapezes. In Schnitt senkrecht zur Längsmittellinie der Rohrlänge ergibt sich für die Fig. 1 ein rechteckiger oder quadratischer Ring.
Die Rohrlängen kann man durch Abschneiden der gewünschten Längen von einem Profilrohr erhalten. Statt wie in Fig. 1 die Enden der Rohrlängen schräg zur Längsmittellinie zu beschneiden, kann die Schnitt ebene auch senkrecht zur Längsmittellinie liegen, so dass der Aufriss der Rohrlänge quadratisch oder recht eckig ist.
An der Aussenwand der Rohrlängen 8, 9, die der Wand zur Befestigung an dem Pfosten diametral ge genüberliegt, ist in Fig. 1 mittels der Schraube 10 eine Leitplanke 11 befestigt. Zwischen Leitplanke 11 und Rohrlänge 8, 9, ist ein Stützbügel 12 angeordnet. Der Stützbügel liegt mit seinen abstehenden Enden je in einem Wellental der Leitplanke an dieser an, wobei beide, nämlich Leitplanke 11 und Stützbügel 12, fe dernd gegeneinanderliegen und sich gegenseitig verstei fen.
Da die Pfosten nahe beieinander stehen - in Deutschland soll der Pfostenabstand auf geraden Strek- ken vier Meter nicht überschreiten und in den USA ist er auf zwei Meter beschränkt - genügt die Befesti gung von Leitplanke und Stützbügel je Pfosten mittels einer einzigen Schraube an der Rohrlänge. Die Enden von zwei aneinander grenzenden Leit planken müssen fest miteinander verbunden werden. Das kann durch Verschrauben, Verschweissen usw. er folgen.
Für die Aufgabe der beschriebenen Vorbaustücke, ein Fahrzeug, das gegen die Planke fährt, dadurch ab zubremsen, dass das Verbaustück Energie verzehrt, die in Deformation des Verbaustückes umgesetzt wird, ist es gleichgültig, ob die längste Längsseite des Vorbau stückes am Pfosten und die kürzeste Längsseite an der Leitplanke liegt oder die Anordnung umgekehrt ist.
Es wird angenommen, dass die Rohrlänge unter der Wir kung eines dagegen fahrenden Fahrzeugs zuerst an der Stelle, wo die kürzeste Längsseite mit den konisch aus gebildeten Seiten verbunden ist, in Richtung zur läng sten Längsseite zusammengepresst wird und dass die Deformation unter der Versteifung der Rohrlänge an der schon zusammengepressten Stelle langsam in Rich tung zur längsten Längsseite der Rohrlänge fortschrei tet.
Die Fig. 2 zeigt eine Konstruktion, bei der das Vor baustück 13 in Richtung vom einen Befestigungsende zum andern aus hintereinander angeordneten einzelnen Hohlkörpern besteht. Die Längsmittellinien der Hohl körper liegen in der Senkrechten und die Hohlkörper, die an den Stirnflächen offen sind, besitzen von der Leitplanke zum Pfosten eine zunehmend grössere Länge. Der Querschnitt dieser verschieden langen Rohrlängen ist jeweils der gleiche. Zwei benachbarte aneinander stossende Hohlkörper liegen mit je einer Seite gegen einander und können in beliebiger Weise aneinander befestigt sein. Vorzugsweise erfolgt diese Befestigung durch Punktschweissen.
Am plankenseitigen Ende ist das Vorbaustück durch eine Schraube 14 mit der Leitplanke 15 und einem Stützbügel 16 verbunden. Das andere Ende des Vorbau stückes kann am Pfosten durch Verschrauben, Ver- schweissen oder dergleichen befestigt sein.
Beim Anfahren eines Fahrzeuges gegen eine Leit- plankenanordnung nach Fig.2 und 3 wird normaler weise zuerst die Rohrlänge bei dem plankenseitigen Ende des Vorbaustückes zusammengepresst werden und dann die nächste Rohrlänge und so fort. Da die Vor gänge sich rasch abspielen, gehen die Erscheinungen der Formveränderungen der verschiedenen Hohlkörper ineinander über und erfolgen fast gleichzeitig.
Fig. 3 zeigt, dass der Stützbügel 16 zwischen Vor baustück 13 und Leitplanke 15 über eine gewisse Länge gegen die Leitplanke anliegt und so in gewissem Sinne ein Pufferstück zwischen Leitplanke und Vor baustück darstellt.
Da das Vorbaustück 13 der Fig.2 und 3 durch seine grössere Länge bei Anordnung auf Brücken in unzweckmässiger Weise Brückenraum erfordern würde, können gemäss Fig. 4 die Pfosten für die Leitplanken anordnung abgekröpft werden. Es genügt, wenn die Leitplanke um weniges vor den Pfostenfuss vorragt.
Fig. 5 und 6 zeigen ein Vorbaustück 17, das nach Art einer Kegelfeder ausgebildet ist. Ein flacher Strei fen des Werkstoffes für das Vorbaustück ist in einer Schraubenlinie so gewickelt, dass die Windungen sich nach innen überlappen und zunehmend enger werden. Die sich überlappenden Ränder sind in Abständen längs der Ränder durch Nieten 18 fest miteinander verbun den, so dass ein kegelförmiger Hohlkörper entsteht.
Die- ses Vorbaustück wirkt wie eine schwer zusammenpress- bare Feder, aber ohne die Eigenschaft der Rückfede rung.
Als Werkstoff für das hier beschriebene Vorbau stück kann beliebiges zusammenpressbares Material genügender Festigkeit und Wetterbeständigkeit gewählt werden, z. B. Aluminium oder verzinktes Eisen.
Die Rohrlänge oder Rohrlängen eines Vorbaustük- kes können auch als geschlossene Hohlkörper ausge führt und luftdicht oder mit Luftöffnungen ausgebildet sein.